Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik maximale Ausgangsspannung StepUp-Wandler


von Adrian Z. (adrian__)


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Hallo,

ich habe mir einen StepUp-Wandler gebaut, der mir einen Kondensator auf 
~200V laden soll.
Ich verwende dafür einen MOSFET als Schalter, der durch einen NE555 
getaktet wird. Betrieben an einer 9V Batterie.
Soweit funktioniert das alles, aber ich erreiche nie eine Spannung, die 
größer ist als etwa 105 V.
Woran kann das liegen? Was begrenzt die maximale Spannung?

Ich habe auch schon versucht, die Eingangsspannung zu erhöhen: Statt 9V 
habe ich 40V als Eingangsspannung genommen. Trotzdem habe ich am Ausgang 
nur 105V rausbekommen. Auch eine andere Spule habe ich schon versucht 
... ohne Erfolg.

Viele Grüße
Adrian

von d&g (Gast)


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hast Du einen Schaltplan ?
Was für ein Mosfet ist es ?

von Adrian Z. (adrian__)


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Der MOSFET ist ein IRF540.
(Datenblatt: 
http://www.irf.com/product-info/datasheets/data/irf540n.pdf)

Schaltplan (Schalter S ist hier der MOSFET):
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e9/Boost_converter.svg/200px-Boost_converter.svg.png

Oder fragtest du nach der Beschaltung des NE555?

von Teo D. (teoderix)


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Bei 105V werden die Verluste grösser als was die Schaltung liefern 
kann.

von d&g (Gast)


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VDSS = 100V
Die Drain-Source-Strecke wirkt praktisch wie eine Z-Diode und begrenzt 
schön auf 105V

von Peter R. (pnu)


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Das kann auch an der Kapazität der Spule liegen. Bei ideal schaltenden 
MOSFET
ist ja beim Abschalten zuerst die ganze Energie in der Spule. Der aus 
der Spule und ihrer Lastkapazität gebildete Schwingkreis macht dann eine 
Halbschwingung. Bei wenig Energie in der Spule und viel Streu-C dran 
entsteht halt keine große Spannung.

Etwas andres: Eventuell wirkt der MOSFET schon als begrenzende Z-Diode, 
weil seine Spannungsgrenze überschritten ist. (Das ist der harmlose 
Fall)

Oder: der MOSFET schaltet so langsam zu, dass beim Abschalten der größte 
Teil der Leistung bereits im FET verbraten wird.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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von Adrian Z. (adrian__)


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Stimmt, das macht Sinn.

Im Datenblatt steht das ja auch drin, der MOSFET sperrt bis 100V ...
Das ich da nicht selber drauf gekommen bin.
Irgendwie hab ich nicht dran gedacht, dass die Ausgangsspannung am 
MOSFET anliegt und der das auch aushalten können muss.

Danke!

von MaWin (Gast)


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> Schaltplan (Schalter S ist hier der MOSFET):

Oje, der Weg vom Prinzipschaltplan zum funktionierenden Ergebnis ist 
noch weit.

Hast du mal ausgerechnet, wie weit der Strom in deiner Spule steigt, in 
der Zeit, in der dein MOSFET eingeschaltet ist ?

http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/aww_smps.html

Und ob die Auschaltzeit reicht, um sie zu entladen, bei 10V, 50V, 200V 
am Ausgang ?

Weisst du überhaupt, ob die Spule diesen Strom ab kann oder ob sie in 
Sättigung geht ?

Dann möchtest du, daß die Spannung beim abschalten um das 20-fgache 
hochschnellt, hat deine Spule überhapt eine Güte von 20, oder frisst die 
die ganze Energie schon in der Kapazität zwischen den Windungen auf ?

Dann wäre da die Belastung des Ausgangs, reicht deine Spule überhaupt um 
den Strom liefern zu können, die Qualität des MOSFETs, ist dessen 
Einschaltwiderstand klein genug und Umschaltzeit schnell genug.

Und dann bleibt die Frage: Klingt in jedem Impuls, bei jeder 
Ausgangsspannung, der Strom in der Spule ganz ab (diskontinuierlicher 
Betrieb) oder steigt und steigt und steigt er immer weiter weil sie sich 
nie entladen kann bis Spulenwiderstand und Sättigung un 
Stromlieferfähigkeit deiner 9V Batterie und MOSFET-Einschaltwiderstand 
dem ein Ende setzt, oder die Teile gleich kaputt gehen. Ein simpler 
NE555 ist nämlich als Schaltregler.IC weitgehend ungeeignet, er kann 
nicht regeln, nicht kontinuierlich arbeiten, und hat keine 
Strombegrenzung im Fehlerfall.

Es gibt also noch viel zu lernen.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.24

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