Forum: Platinen Edding 400 vs. Edding 3000


von Multistabiler Analvibrator (Gast)


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Ich müsste ne einfache Platine malen. Jetzt habe ich hier einen Edding 
3000 sowie einen Edding 400. Welcher ist besser zum Ätzen (Fe3Cl) 
geeignet?

von None (Gast)


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Die unterscheiden sich nur in der Strichbreite. Sonst sind sie gleich.
Musst aber höllisch beim Ätzen aufpassen. Zu lange im Ätzbad und alles 
ist weg oder unterätzt.
Aber für das Grobe tun es die Dinger.

von Matthias L. (limbachnet)


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Stimmt - die Schichtdicke ist kritisch. Einfach auf die Platine malen, 
sodass man das Kupfer noch leicht durchscheinen sieht, führt zu 
Durchätzungen durch die Tinte. Auch wenn's statt technisch eher nach 
künsterisch wertvoll aussieht, kann man mit der Stiftspitze auch tupfen, 
gerade bei Lötaugen oder Masseflächen - das führt zu dickeren 
Tintenschichten.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Stimmt - die Schichtdicke ist kritisch.

Dann besser einen Lackmarker, z.B. Edding 751, nehmen.

MfG Spess

von Kevin (Gast)


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Multistabiler Analvibrator schrieb:
> Ich müsste ne einfache Platine malen. Jetzt habe ich hier einen Edding
> 3000 sowie einen Edding 400. Welcher ist besser zum Ätzen (Fe3Cl)
> geeignet?

Keiner, die Zeiten wo die so richtig nach Lösungsmittel geduftet
haben, und ätzfest waren, sind lange schon vorbei.

von OldMen (Gast)


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Kevin schrieb:
> Keiner, die Zeiten wo die so richtig nach Lösungsmittel geduftet
> haben, und ätzfest waren, sind lange schon vorbei.

Wo hast Du denn diese falsche Info her?
Gut geeignet ist auch der Edding 140 S.

von Matthias L. (limbachnet)


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Kevin schrieb:
> Keiner, die Zeiten wo die so richtig nach Lösungsmittel geduftet
> haben, und ätzfest waren, sind lange schon vorbei.

Blödsinn. Die Edding-Tinte T25/T100, die zum Nachfüllen der Stifte 1, 
370, 400, 404, 500, 800, 850, 3000 und 3300 angeboten wird, war zwar 
(sehr viel) früher zum Platinenätzen besser geeignet, einverstanden, 
aber wenn man sie satt aufträgt funktioniert sie definitiv auch heute 
noch.

Ich plotte einfache Layouts mit dem Stiftplotter direkt auf die 
Kupferschicht und benutze dazu aktuell angepasste Stifte aus Isographen 
oder auch mal aus Insulinspritzen zusammen mit Edding T25 - und das 
funktioniert.

Was ungefähr genauso gut (oder schlecht, je nach Standpunkt) 
funktioniert, ist glänzender Acryllack aus dem Modellbau (Tamiya hab' 
ich probiert), und beim Künstlerzubehör kann man beim Material für die 
Lithographie auch fündig werden - die asphalthaltigen Abdeck- und 
Grundlacke sind auch ätzbeständig. Da suche ich aber noch nach 
geeigneten Stiften...

von Martin S. (sirnails)


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Also ich habe auch schon die ganze Palette durchprobiert. Für 
Quick'n'Dirty würde ich Acryllack empfehlen und direkt nass ins Ätzbad 
schmeißen. Der Lack löst sich auch nass nicht ab und lässt sich 
hinterher einfach mit einem Tuch abputzen. Das spart das Kratzen oder 
die Lösungsmittel.

Aber wirklich befriedigende Ergebnisse bieten alleinig der Tonertransfer 
oder Belichtungsverfahren.

von Trollalarm (Gast)


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> Für Quick'n'Dirty würde ich Acryllack empfehlen und direkt nass ins Ätzbad
> schmeißen. Der Lack löst sich auch nass nicht ab und lässt sich
> hinterher einfach mit einem Tuch abputzen.
welche Sorte nimmst Du denn?
eine andere Variante wäre noch Nagellack.

von Martin S. (sirnails)


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Trollalarm schrieb:
>> Für Quick'n'Dirty würde ich Acryllack empfehlen und direkt nass ins Ätzbad
>> schmeißen. Der Lack löst sich auch nass nicht ab und lässt sich
>> hinterher einfach mit einem Tuch abputzen.
> welche Sorte nimmst Du denn?

Anno Dazumal. Uralt - bestimmt 40 Jahre.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

Es hilft, wenn man den Stift - auch einen neuen - mit der Edding 
Nachfülltusche etwas 'fettiger' macht.
10-20 Tropfen sind für einen 3000 mehr als ausreichend.

Wichtig:
erstmal liegend 1 Tag verwahren, damit sich die Tusche im Vlies
verteilen kann.
Dann vor Gebrauch senkrecht mit der Spitze nach oben in der
Hand anwärmen. Ansonsten drückt die sich erwärmende Luft die
Tinte aus der Spitze, es macht 'blubb' und man hat einen dicken
Tropfen auf der Platine.
Ich habe übrigens die Feststellung gemacht, daß nicht alle
Spitzen gleich sind, sowohl Neue als auch Gebrauchte oder
Ersatzspitzen.

Auf diese Art und Weise habe ich vor ca. 40 Jahren meine
ersten Platinen gemacht. Im Ganzen etwas groß, hatte aber den
Vorteil, daß man prima darauf 'herumbraten' konnte. Da gab es
keine sich ablösenden Leiterbahnen oder Lötpunkte.
Wenn das Projekt klein ist und es schnell gehen soll, mache
ich das heute noch so.


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Wilhelm

von Donnerkeilträger (Gast)


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Gannnnz früher war Kerzenwachs mit Ritztechnik der Renner!

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Der Edding 3000 funktioniert perfekt. Geätzt mit Fe3Cl auf 
Zimmertemperatur in ca. 5 min. Keine Löcher zu erkennen. Im Vergleich 
dazu sieht Tonertransfer bei mir aus wie schweizer Käse.

Ich hab einfach die Leiterbahnen gemalt, dann unter der Lampe helle 
Stellen zur Sicherheit nochmal drübergetupft. Ergebnis siehe Anhang.

von Martin S. (sirnails)


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Malignes Melanom schrieb:
> Der Edding 3000 funktioniert perfekt. Geätzt mit Fe3Cl auf
> Zimmertemperatur in ca. 5 min.

Wie stellt ihr das an? 5 Minuten schaffe ich vielleicht bei 60°C. Und 
das bei einer hohen Konzentration.

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Martin Schwaikert schrieb:
> Malignes Melanom schrieb:
>> Der Edding 3000 funktioniert perfekt. Geätzt mit Fe3Cl auf
>> Zimmertemperatur in ca. 5 min.
>
> Wie stellt ihr das an? 5 Minuten schaffe ich vielleicht bei 60°C. Und
> das bei einer hohen Konzentration.

Hmm, könnte evtl. daran liegen dass ich ab und zu eine Kappe HCl in die 
Ätzlösung gebe. Ich benutze dieselbe Brühe schon seit Jahren. :P

Und dann schwenke ich die Platine ununterbrochen per Hand. Natürlich mit 
Gummihandschuh.

von dolf (Gast)


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Multistabiler Analvibrator schrieb:
> Welcher ist besser zum Ätzen (Fe3Cl)
> geeignet?

ich nutz beide.
besorg dir gleich die nachfülltinte t25/1.
1 steht für schwarz es gibt auch noch andere farben.

von dolf (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Wie stellt ihr das an? 5 Minuten schaffe ich vielleicht bei 60°C. Und
> das bei einer hohen Konzentration.

eigenbau "ätzgerät"
(plasteimer vom dönertürken um die ecke)
fecl3 + hcl + cucl2 brühe die auf 35°c erwärmt wird und dann wird noch 
heftig belüftet.
das ätzt sehr gut.

von Jens G. (jensig)


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@ Malignes Melanom (mos6502)

>Ich hab einfach die Leiterbahnen gemalt, dann unter der Lampe helle
>Stellen zur Sicherheit nochmal drübergetupft. Ergebnis siehe Anhang.

Aaahhh - ein schönes und hochwertiges Netzteil ;-)

von gut (Gast)


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Die geschwungenen Linien sind künstlerisch wertvoll!

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