Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik TDA5860Q - Problem mit Störungen


von Martin S. (sirnails)


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Guten Abend,

ich habe den TDA5860Q am Raspberry dran hängen und bekomme beim 
Anschluss nur Störungen jedes Prozessortaktes zu hören. Der Ausgang des 
RPI ist in Ordnung (macht an anderer Endstufe keine Probleme), die 
Endstufe für sich ist auch in Ordnung - nur beide zusammen wollen nicht.

Alle Zu- und Ableitungen sind vollgeschirmt, die Betriebsspannung 
eigentlich ausreichend abgepuffert (außer dem Ripple vom Netzteil ist 
hier nichts drauf).

Im Zuge der Masseführung wollte ich daher fragen, ob es erlaubt ist, den 
Ausgang des http://www.bucek.name/pdf/tda8560q.pdf auf Ground-Potential 
zu legen?

So wie ich das Blockschaltbild sehe, wohl eher nicht, oder?

Vielen Dank,

Grüße M.S.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Hmm.. also die ganze Sache ist irgendwie merkwürdig.

Ich habe ein Störung mit etwa 150 Hz drauf?! Wo kommen die denn her? Es 
sind nirgendwo Schaltregler verbaut, die das eventuell verursachen 
könnten. Und zusätzlich noch einen etwa 7 kHz Ton?!

von Helge A. (besupreme)


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Also dein RPi und dein Verstärker hängen ausschließlich an einem 
längsgeregelten Netzteil? Und es ist auch keine weitere Verbindung nach 
außen?

Und nein, ein BTL Ausgang darf nie mit Ground in Verbindung kommen.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Helge A. schrieb:
> Also dein RPi und dein Verstärker hängen ausschließlich an einem
> längsgeregelten Netzteil? Und es ist auch keine weitere Verbindung nach
> außen?

Jain, der Raspberry wird über zwei Linearregler versorgt (18V->8V->5V 
weil mir der passende KK bzw. Trafo fehlte), die Endstufe liegt direkt 
an 18V. Beide hängen an einem Brückengleichrichter, der mit knappen 
9400µF abgestützt ist.

Stecke ich am Raspi stattdessen einen kleinen Brüllwürfel mit eigener 
Versorgung an, so ist das Signal komplett störungsfrei.

Ich habe jetzt mal testweise alle NF-Leitungen in einen 
Metallgewebeschirm gesteckt - keine Veränderung.

> Und nein, ein BTL Ausgang darf nie mit Ground in Verbindung kommen.

Das dachte ich mir schon. Wollte nur nochmal auf Nr. Sicher gehen.

von klaus2 (Gast)


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Digitale und audio Masse müssen getrennt geführt werden, die digitale 
zudem entstört, Drossel etc. - und es gibt da vermtl noch mehr Hinweise 
bei Google zu solchem Mischbetrieb...

Klaus.

von Ayk N. (ayk-ohm)


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Die Signalmasse darf nicht mit der Versorgungsmasse verbunden sein. Nimm 
für den TDA und dem RPi eigene Netzteile, dann sollte es funktionieren.

von Helge A. (besupreme)


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Ich würde checken:
Stützelko direkt am Verstärker
Stützelko direkt am RPi
Pullup am Diag Pin
kleiner Kondensator (>100n) am Mode Eingang
AGND mit >1k an PGND und verbunden mit RPi
RL-Netzwerk vor die Lautsprecher

von Martin S. (sirnails)


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Ayk N. schrieb:
> Die Signalmasse darf nicht mit der Versorgungsmasse verbunden
> sein. Nimm
> für den TDA und dem RPi eigene Netzteile, dann sollte es funktionieren.

Hatte ich ursprünglich vor. Aber dafür reicht leider der Platz nicht 
ganz aus.

von Martin S. (sirnails)


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Helge A. schrieb:
> Ich würde checken:
> Stützelko direkt am Verstärker

Habe direkt über die Anschlussklemmen 4700µF geklemmt - keine Änderung. 
Den Ripple nimmt wohl der TDA recht gut wech.

> Stützelko direkt am RPi

Hatte testweise mal 470µF dazugeklemmt. Brachte keine Änderung

> Pullup am Diag Pin

Ist dran.

> kleiner Kondensator (>100n) am Mode Eingang

Ist dran.

> AGND mit >1k an PGND und verbunden mit RPi

PGND oder DGND?

> RL-Netzwerk vor die Lautsprecher

Ist nur einer. Aber was genau willst Du damit bezwecken? Tiefpass? Die 
Störungen auf 7 kHz müssen ja irgendwoher kommen... nur finde ich sie 
nicht grml

von Martin S. (sirnails)


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Also irgendwie hat der nixige Hund jetzt meinen Ehrgeiz geweckt.

Eingang am Verstärker kurzgeschlossen: Brummen und Surren.
Verstärker an anderem Netzteil: Brummen und Surren weg.

Wo kommen nur die Störungen her? Bzw. sie kommen ja vom Raspberry, aber 
wie kommen sie in das Audiosignal. Am Eingang ist kaum was messbar :-/

von Ingo (Gast)


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Jeder Verstärker kann Verschmutzungen auf seiner Versorgung nur bedingt 
gut wegregeln, Stickwort SupplyVoltageRejection. Ich würde erstmal 
versuchen die Versorgung zu oszillografieren...

von Martin S. (sirnails)


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Hallo Ingo. Da sind etwa 600mV Brumm drauf. Das wären gerade 68dB. Das 
müsste er eigentlich gefühlsmäßig schaffen. Die anderen Störungen kommen 
woanders her.

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