Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Master: Informatik vs. Embedded Systems


von Florian (Gast)


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Hi,

ich habe einen Bachelor in Informatik (univ) und überlege mir nun, wohin 
die Reise im Master gehen soll.


(i) An E.S. reizt mich inzwischen, dass man neben der SW auch die HW im 
Blick hat. Wobei ich sagen muss, dass ich in der Richtung (E-Technik, 
Mikrocontroller, etc.) kaum Erfahrungen habe. Aber ich bin lernfähig und 
ich wäre bereit entsprechende Grundlagenmodule nachzuholen.


(ii) (Wirtschafts-)Informatik wäre der "gerade" Weg, am Ende würde ich 
dann im Bereich Systemanalyse und Optimierung arbeiten wollen, z. B. 
Materialflusssimulation (Plant Simulation) und (Heuristische) 
Optimierung, KI, Agentensysteme, etc.

Hier habe ich auch schon ein paar entsprechende Module im Bacc. gehört.


Beruf:
Ich sehe mich NICHT als Consultant in einem Beratungsunternehmen sondern 
eher als Entwickler. Ausserdem sehe ich mich eher im Mittelstand als 
beim Konzern. Ich wäre deutschlandweit flexibel, möchte aber nicht 
dauernd reisen. Ich könnte mir auch vorstellen auszuwandern 
(CAN/USA/AUS/...).


Habt ihr vielleicht Tipps, was ich bei der Entscheidungsfindung noch 
Bedenken sollte?

Grüße
Florian

von Karli (Gast)


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Als Entwickler beim Mittelständler darfst Du unter Zeitdruck das 
Hinfrickeln, was die Berater konzipiert und verkauft haben.

von Top-Entwickler, Diplom mit Auszeichnung (Gast)


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Karli schrieb:
> Als Entwickler beim Mittelständler darfst Du unter Zeitdruck das
> Hinfrickeln, was die Berater konzipiert und verkauft haben.

Nur wenn du nichts auf dem Kasten hast. Anfangs mag das zwar stimmen was 
du schreibst, weil sich die Consultants in der Regel gut verkaufen 
können und sehr von sich überzeugt sind. Und wenn man denen schon soviel 
bezahlt, dann müssen die ja was gaaaaanz besonderes sein. Aber 
irgendwann sollte der Chef dann merken, dass auch die Consultants nur 
mit Wasser kochen und viel heiße Luft produzieren. Dann schlägt die 
Stunde für Leute wie mich, die sich nicht beständig aufplustern und in 
den Vordergrund spielen, sondern durch Leistung und solide Arbeit 
auffallen.

von Prof Lol (Gast)


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Top-Entwickler, Diplom mit Auszeichnung schrieb:
> Dann schlägt die
> Stunde für Leute wie mich, die sich nicht beständig aufplustern und in
> den Vordergrund spielen, sondern durch Leistung und solide Arbeit
> auffallen.

Sagt, der "Top-Entwickler, Diplom mit Auszeichnung" und mit Mathe IQ 
>150. lol

von Hansi (Gast)


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Mach Embeddeded Systems!

Informatik hat keine Zukunft, gehe lieber näher an die HW!

von Markaariv (Gast)


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>Informatik hat keine Zukunft

Und begründen kannst du es natürlich nicht.
Klar den Schwachsinn, den man auf dem Informatik-Flyer findet, darfst du 
nicht glauben, wie: "Du willst Software für Flugzeuge und Autos 
schreiben? Du willst wissen, wie ein modernes Smartphone funktioniert? 
Dann studiere jetzt Informatik!" ... Das habe ich getan und wurde bitter 
enttäuscht. Das war dann  doch eher für die Elektrotechniker. Es 
bedeutet aber nicht, dass Informatik keine Zukunft hat.

von Hansi (Gast)


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Markaariv schrieb:
> Und begründen kannst du es natürlich nicht.

Doch, Süßer.

=> Gehe näher an die HW!

von adcap (Gast)


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Würde mal sagen, die meisten embedded Entwickler sind eher 
Elektrotechniker mit Softwarekenntnissen als Informatiker ohne jegliche 
Hardwarekenntnisse. Um wirklich fit zu werden, müsste der Master 
Embedded Systems für Informatiker wohl zahlreiche Bachelorkurse aus ET 
haben (zumindest Grundlagen aus Elektronik, Schaltungsanalyse, 
Messtechnik).

An meiner Uni wird eine Vertiefung im Master auf embedded Systems nur ET 
und Informationstechniker angeboten, nicht im Informatik-Master. Im 
Bachelor Informatik ist das hardware-näheste sowieso nur ein wenig 
Digitallogik in VHDL.

von Arne Maximilian R. (arnemaximilian_r)


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Florian schrieb:
> (i) An E.S. reizt mich inzwischen, dass man neben der SW auch die HW im
> Blick hat. Wobei ich sagen muss, dass ich in der Richtung (E-Technik,
> Mikrocontroller, etc.) kaum Erfahrungen habe. Aber ich bin lernfähig und
> ich wäre bereit entsprechende Grundlagenmodule nachzuholen.

Moin Florian,

ich kann mich adcap nur anschließen. Du müsstest zahlreiche 
Bachelorkurse nachholen, wenn du zu den eingebetteten Systemen wechseln 
möchtest.
Bitte versteh mich an dieser Stelle nicht falsch, ich liebe eingebettete 
Systeme und es meines Erachtens nach die "coolste" Ausrichtung. Jedoch 
ist der Schritt vom normalen Informatiker ohne die Kenntnisse aus der 
E-Technik oder Technischen Informatik einfach nur gewaltig. Du müsstest 
viele neue Sachen lernen und du müsstest auch dein ganzes Denken 
umstellen. Der Sprung von prozeduralen Abläufen (wie sie von 
Programmiersprachen eingesetzt werden), hinzu zu rein parallelen 
Systemen, bei denen tausende Signale sich gleichzeitig gegenseitig 
beeinflussen, ja, das ist ein gewaltiger Sprung.
Bevor du diesen Sprung also machst solltest du dich nicht unbedingt mit 
Mikrocontrollern beschäftigen, sondern zuerst einmal in den Bereich der 
FPGAs rein schnuppern. Selbst wenn dir die Mikrocontroller liegen, so 
wirst du vermutlich von Anfang an mit FPGAs kämpfen müssen.

MfG
Arne

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