Moin, in Nachbarforen wird hier ja oft über die DDR-Bastlerbeutel hergezogen, daß die nur Ausschuß enthielten und so [1]. Ich habe gerade ein Gegenbeispiel erlebt, das ich zum Besten geben möchte. Mein aktuelles Projekt braucht u.a. einen Drehzahlaufnehmer. Dachte ich mir, ich packe einfach einen kleinen Magneten in das ohnehin vorhandene Loch in der Laufrolle und nehme einen Hall-Sensor. Ich wußte auch, daß in meiner Sammlung noch eine handvoll B461 rumkullert. Das ist ein Hallsensor + Schmitt-Trigger mit offenem Kollektorausgang - perfekt für die Anwendung. Schnell eine LED passend an eine Fassung geknüppert und ein paar der B461 mit dem vorgesehenen Magneten ausprobiert. In der Sammlung befinden sich etliche ausgelötete Exemplare, aber auch ein paar Bastlerexemplare (Bastlerbeutel 12) mit dem berühmt-berüchtigten "S1" Aufdruck. Und was soll ich sagen: die S1 Typen sind durch die Bank deutlich empfindlicher. Sie schalten bei ca. 8-9mm Abstand. Die Industrietypen eher bei 3-5mm. Da es eh ein Einzelstück wird und nur für Innenräume, kommt natürlich einer der empfindlichen in den Sensor. XL [1] für nicht-Ossis: in der DDR-Halbleiterfertigung wurden Exemplare, die zwar funktionsfähig waren, aber Nebenkennwerte nicht einhielten (meist Temperaturbereich, bei OPV aber auch Biasstrom oder Offset) nicht unbedingt verklappt, sondern oft speziell gelabelt und als Bastlerware zu günstigen Preisen abgegeben. Oft war dann ein "S1" am Ende der Typenbezeichnung. Manchmal wurde auch der erste Buchstabe geändert. Z.B. A274 = Industrietyp, R274 = Bastlertyp. Oder D100 = Industrietyp, P100 = Bastlertyp.
Die Bastler-Exemplare haben durch ihre hohe Empfindlichkeit eben den Grenzwert nicht eingehalten. Die B461 wurden ja u.a. auch in den Hall-Tasten für Tastaturen eingesetzt. Nun stell dir mal vor, die schalten durch ihre hohe Empfindlichkeit schon ein, wenn die Taste garnicht gedrückt ist.
Das gab's aber auch im Westen. Als die ersten 74er Logigbausteine sehr teuer auf den Markt kamen habe ich ungestempelte Bausteine gekauft. Ich glaube die kamen aus den Niederlanden. Das war immer spannend auszumessen welche Schaltkreise dabei waren und welche noch zumindest teilweise brauchbar waren. 7400 mit 3 von 4 Gattern war schon ein Grund zur Freude. Na ja - sehr lange ist's her.
Einhart Pape schrieb: > Das war immer spannend auszumessen welche Schaltkreise dabei waren und > welche noch zumindest teilweise brauchbar waren. 7400 mit 3 von 4 > Gattern war schon ein Grund zur Freude. Na ja - sehr lange ist's her. In den 1970-ern bekam man in städtischen Elektronikläden TUP- und TUN-Transistoren für 10 Pf, während die normalen Exemplare z.B. BC107 das Fünffache kosteten. Wir waren ja als Azubis auch nicht nur mit reichlich Geld bestückt. Für einfache Basteleien wie den astabilen Multivibrator mit zwei Transistoren fünktionierte übrigens immer alles, die ganze Palette eines Vergleichstaschenbuches, wirklich alles was man so fand und bekam. Der Grundtyp wie heute der BC547 war zu meiner Zeit der BC107. Aber der Multivibrator funktionierte wirklich mit allem, ob es AC oder AF war, oder BC und BF, notfalls noch mit zwei 2N3055.
Ich habe hier noch SRAMs in der Kiste liegen, bei denen mit Bleistift draufgekritzelt ist, welche Speicherstellen kaputt sind. ;-) Offiziell wurden dort die S1-Typen mit der halben Speichergröße angegeben mit einem Zusatz, der kennzeichnete, welche der beiden Hälften intakt war. Die Krönung hat mir aber neulich ein Kollege in die Hand gedrückt: Stempelaufdruck "S1 UHB". Es handelt sich um ein völlig intaktes Bauelement, welches im ZMD auf dem Tester "ausgesondert" worden ist. Das ging halt nur mit dem Stempel "S1", sonst hätte man sie dort nicht aussondern dürfen. Das "UHB" hieß dann "Unter-der-Hand-Bedarf". :-)) Vielleicht kann ich das gute Stück demnächst mal fotografieren.
Also Chips, wie die TUP- und TUN-Transistoren, sah ich nie. Ich habe wohl noch einen Uralt-7400 hier liegen, der ein halbes Watt Energieaufnahme hat, und richtig heiß wird. 100mA bei 5V. Der ist aber nicht defekt, und macht richtig seine Logikfunktion. Das war selbst für Standard-TTL schon zu viel des guten, und aus dem Aufdruck läßt sich kein Hersteller ermitteln, ich schätzte da auch mal irgend eine Ost-Ware. Aber das ist der Hammer, ein halbes Watt für vier Gatter mit je zwei Inputs und einen Output. Da ist ein Mikropower PIC12F675 super elegant gegen.
Wilhelm F. schrieb: > ich schätzte da auch mal irgend eine Ost-Ware. Meinst du, nur dort gab es Schrott? :-) Selbst meine 74H00-Basteltypen (P200C) nehmen gerade mal 20 mA auf. Könnte sein, dass 74S00 noch etwas stromhungriger waren.
Jörg Wunsch schrieb: > Wilhelm F. schrieb: >> ich schätzte da auch mal irgend eine Ost-Ware. > > Meinst du, nur dort gab es Schrott? :-) Wer behauptet denn sowas? > Selbst meine 74H00-Basteltypen > (P200C) nehmen gerade mal 20 mA auf. Könnte sein, dass 74S00 noch etwas > stromhungriger waren. Ich hatte mal einen 74S373, der nahm sich auch ein halbes Watt. Diesen komischen Gatterbaustein 7400, die hatte Völkner im Laden in Köln mal Anfang 1990 in Tütchen ca. 50 für 3 DM. Daher vermute ich, daß es die ehemaligen DDR-Bastlerbeutelchen waren.
Die waren bei uns unbeschriftet und mit Farbpunkten markiert. Ein paar Heftli habe ich noch davon und sicher auch ein paar BEs. ;)
Die Chips in den Beutelchen von Völkner 1990 hatten oft ein D vorne dran gestellt, aber kein Herstellerlogo. Es gab sie nach der Maueröffnung plötzlich massenhaft. Z.B. D7400 oder D7474. Mit den CMOS4000 wurde ich auch nicht froh, die hatten mal ein V vorne angestellt, z.B. V4066. Auch Mist, einen Analogschalter beschädigt. 4000-er bekannter Hersteller bekam ich übrigens bis heute nie gehimmelt, beschädigt. Etwas anderes waren dann wiederum Bausteine der Marke TESLA, z.B. TL061, die ich dann in der Zeit bekam. Die bestachen mit Super-Qualität.
Wilhelm F. schrieb: > Wer behauptet denn sowas? Du solltest deinen Smiley-Detektor mal justieren ... > Ich hatte mal einen 74S373, der nahm sich auch ein halbes Watt. Klar, etwas höher integrierte TTL-ICs wurden schnell mal warm, Zähler zum Beispiel. Berüchtigt als Heizung waren auch die 82Sxx-Bustreiber. Aber damit kommen wir vom Thema ab. > Daher vermute ich, daß es > die ehemaligen DDR-Bastlerbeutelchen waren. Ich habe zumindest nie einen derartig stromfressenden Gatter-IC gesehen. Siehe oben, selbst 74H00 (wobei das "H" ja heißt: "halbe Schaltzeit durch doppelten Strom") nahm als Basteltyp 20 mA auf.
Wilhelm F. schrieb: > Es gab sie nach der Maueröffnung > plötzlich massenhaft. Z.B. D7400 oder D7474. D wurde zwar wirklich vom HFO benutzt, aber die haben die "74" weggelasen. Ein 7400 hieß dort also D100. > 4000-er bekannter Hersteller > bekam ich übrigens bis heute nie gehimmelt, beschädigt. Ich habe bis jetzt auch noch keinen Erfurter (V4000) gehimmelt bekommen.
Jörg schrabte:
>Ich habe bis jetzt auch noch keinen Erfurter (V4000) gehimmelt bekommen.
Ich auch nicht.
MfG Paul
@Axel Schwenke (a-za-z0-9) >in Nachbarforen wird hier ja oft über die DDR-Bastlerbeutel hergezogen, >daß die nur Ausschuß enthielten und so [1]. Ich habe gerade ein >Gegenbeispiel erlebt, das ich zum Besten geben möchte. Naja, ist ja eigentlich auch Ausschuß, der die Datenblattkennwerte nicht einhält. Aber für den Zweck der Bastlerbeutel (und andere Dinge) ist das vollkommen ausreichend, was die Teile da so bieten (je nach Bauteil) >XL >[1] für nicht-Ossis: in der DDR-Halbleiterfertigung wurden Exemplare, >die zwar funktionsfähig waren, aber Nebenkennwerte nicht einhielten >(meist Temperaturbereich, bei OPV aber auch Biasstrom oder Offset) nicht >unbedingt verklappt, sondern oft speziell gelabelt und als Bastlerware >zu günstigen Preisen abgegeben. Oft war dann ein "S1" am Ende der >Typenbezeichnung. Manchmal wurde auch der erste Buchstabe geändert. Z.B. >A274 = Industrietyp, R274 = Bastlertyp. Oder D100 = Industrietyp, P100 = >Bastlertyp. Schön, daß Du mal S1 erwähnt hast. Habe mich schon immer gewundert, was dieses S1 bedeuten soll (kenne eigentlich nur R*, P*, S*, und vielleicht noch was anderes). Kannst Du auch erklären, was "SG" bedeutet? Habe ich nämlich auch auf ein paar DDR-ICs (schaut aus wie SonderGröße ;-) @Wilhelm F. (ferkes-willem) >Ich habe wohl noch einen Uralt-7400 hier liegen, der ein halbes Watt >Energieaufnahme hat, und richtig heiß wird. 100mA bei 5V. Der ist aber >nicht defekt, und macht richtig seine Logikfunktion. Das war selbst für >Standard-TTL schon zu viel des guten, und aus dem Aufdruck läßt sich >kein Hersteller ermitteln, ich schätzte da auch mal irgend eine >Ost-Ware. Wieso? >Diesen komischen Gatterbaustein 7400, die hatte Völkner im Laden in Köln >mal Anfang 1990 in Tütchen ca. 50 für 3 DM. Daher vermute ich, daß es >die ehemaligen DDR-Bastlerbeutelchen waren. Nö - das sind nicht die eingangs erwähnten DDR-Bastlerbeutel. Die Bastlerbeutel waren nicht einfach eine Sammlung von irgendwelchen Teilen, sondern meist "zweckgebunden". Also mit kleinem Heftchen, das paar Schaltbeispiele zeigte, um zu demonstrieren, was man so mit dem Inhalt anfangen konnte. @ Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite >Wilhelm F. schrieb: >> Es gab sie nach der Maueröffnung >> plötzlich massenhaft. Z.B. D7400 oder D7474. >D wurde zwar wirklich vom HFO benutzt, aber die haben die "74" >weggelasen. Ein 7400 hieß dort also D100. Es gab Teile mit 74xx-Bezeichnung aus der DDR, aber nicht mit einem D davor (zumindest kenne ich es nur ohne D). Da stand also eigentlich nur 7474 drauf (und nicht D7474), wohl immer (oder zumindest meistens) ohne Hersteller-Logo drauf, aber das Label in der typischen HFO-Schriftart. Es gab übrigens auch TDA Typen ... Ach ja - für die Nicht-Ossis - HFO = Halbleiterwerk Frankfurt/Oder :-)
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Jörg Wunsch schrieb: > D wurde zwar wirklich vom HFO benutzt, aber die haben die "74" > weggelasen. Ein 7400 hieß dort also D100. Da irrst du dich. Das HFO hat die TTLs auch als 74er gelabelt, normale und als Basteltypen. Teilweise wurden auch Schaltkreise mit regulärer Bezeichnung und Farbklecks als Bastlerware verkauft. -> Siehe Bilder. Es wurden auch einfach nur mit falschem Typ gelabelte Schaltkreise als Bastlerware in Umlauf gebracht, hab ich auch noch in meinem Museum. Allerdings macht da ein Foto eher wenig Sinn. Grüße.
Diese Zonen-Teile hat man schon daran erkannt das die konsequent in dieser schrägen Normschrift gelabelt wurden. Das hat IMHO Niemand sonst gemacht. Aber davon abgesehen waren die im Betrieb gleichwertig und sind auch sonst nicht dumm aufgefallen.
Michael L. schrieb: > Da irrst du dich. Das HFO hat die TTLs auch als 74er gelabelt, normale > und als Basteltypen. ... Aber eben dann ohne "D" davor. Ab 74LS gab es sie nur noch in dieser Bezeichnung. Björn Wieck schrieb: > das die konsequent in dieser schrägen Normschrift gelabelt wurden. Das Foto des D120 im Artikel über deinem beweist das Gegenteil. Ältere HFO-Bauteile hatten auch noch gerade Schrift, sowie alle ICs aus dem MME (Mikroelektronik "Karl Marx" Erfurt). Lediglich die jüngeren Maschinen im HFO und die im ZMD haben kursive Schrift genutzt — warum auch immer. Jens G. schrieb: > Kannst Du auch erklären, was "SG" bedeutet? Habe ich übrigens auch gerade noch einen in der Kiste gesehen, aber auch keine Ahnung, wofür das gut war.
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Wilhelm F. schrieb: > Also Chips, wie die TUP- und TUN-Transistoren, sah ich nie. Ich dacht, diese Bezeichnungen wären eine Erfindung von Elektor.
Michael L. schrieb: > Es wurden auch einfach nur mit falschem Typ gelabelte Schaltkreise als > Bastlerware in Umlauf gebracht, Ja, das passierte tatsächlich. Ich habe mal einen ganzen Sack voll D192 (>100 Stk) geschenkt bekommen, allerdings ohne irgendwelche Farbkleckse oder sonstige Auffälligkeiten. Blöd war nur, dass der nur 14Pins hatte :-) Gaben sich dann als D195 zu erkennen und entpuppten sich damit als wahrer Schatz.
Wilhelm F. schrieb: > Es gab sie nach der Maueröffnung > plötzlich massenhaft. Z.B. D7400 oder D7474. Dann hießen sie aber D100, D174 bzw. DL100, DL174. Es wurde aber auch für den Export produziert, dann wurde aber das D weggelassen und 7400, 7474 drauf gedruckt. Und die waren sogar im 2,54mm Pitch. Die D1xx waren ja im 2,50mm Pitch. Die Bastler-ICs hießen P100, P174 usw. Und den 1W Verstärker A211 gabs als Bastlertyp R211 für 90 Pfennige. Mag sein, er hat etwas mehr gerauscht oder der Klirrfaktor war etwas höher. Daß aber Bastler-ICs schneller kaputt gehen sollten, ist mir nicht vorgekommen. Mein erster 8-stelliger Frequenzzähler war ausschließlich mit P-ICs (P192 usw.) bestückt und läuft immmer noch.
Jörg Wunsch schrieb: > Michael L. schrieb: > >> Da irrst du dich. Das HFO hat die TTLs auch als 74er gelabelt .. > > Aber eben dann ohne "D" davor. Das D74xx hatte wer anderes behauptet, klar. Aber ich hatte dich so verstanden, dass es keine 74er Beschriftung gegeben hätte. Tut mir leid. > Ab 74LS gab es sie nur noch in dieser > Bezeichnung. Sorry nein, die 74LS wurden beim HFO als DLxxx eingeführt, z.B. DL000 für den 74LS00 oder DL155 war der 74LS155. Bei Interesse mach ich gern Bilder. Vielleicht waren die 74 und 74LS ja ursprünglich für den Export produziert, oder man wollte Ende der 80er langsam auf internationale Bezeichnungen umschwenken. Aber das weiß ich nicht, ist nur Spekulation. > Ältere > HFO-Bauteile hatten auch noch gerade Schrift, sowie alle ICs aus dem > MME (Mikroelektronik "Karl Marx" Erfurt). Lediglich die jüngeren > Maschinen im HFO und die im ZMD haben kursive Schrift genutzt — warum > auch immer. Stimmt, ist mir grad erst aufgefallen. Grüße.
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Jörg Wunsch schrieb: > Die Krönung hat mir aber neulich ein Kollege in die Hand gedrückt: > Stempelaufdruck "S1 UHB". Es handelt sich um ein völlig intaktes > Bauelement, welches im ZMD auf dem Tester "ausgesondert" worden ist. > Das ging halt nur mit dem Stempel "S1", sonst hätte man sie dort nicht > aussondern dürfen. Das "UHB" hieß dann "Unter-der-Hand-Bedarf". :-)) LOL :D Ja, mach mal ein Bild! Wilhelm F. schrieb: > Die Chips in den Beutelchen von Völkner 1990 hatten oft ein D vorne dran > gestellt, aber kein Herstellerlogo. Es gab sie nach der Maueröffnung > plötzlich massenhaft. Z.B. D7400 oder D7474. Das war dann eher nicht DDR. Die hatten entweder die Bezeichnung nach DDR-Standard Dxxx, Exxx (erweiterter Temperaturbereich), Pxxx (Bastlerware). Oder die Bezeichnung nach Weststandard. Das und der Zusatz S1 zur ansonsten regulären Bezeichnung kam aber erst später auf. > Mit den CMOS4000 wurde ich > auch nicht froh, die hatten mal ein V vorne angestellt, z.B. V4066. Das wiederum könnte DDR gewesen sein. Bei der 4000er Reihe wurde bei den Nummern dem Westen weitgehend gefolgt. Bekannte Ausnahme ist der 40511, ein 4511 mit Hex-Decodierung. Hier waren Uxxxx die Typen für normalen, Vxxxx die für erweiterten Temperaturbereich. Bastlertypen Sxxxx oder U/V ... S1. Jens G. schrieb: > Kannst Du auch erklären, was "SG" bedeutet? Habe ich nämlich auch auf > ein paar DDR-ICs (schaut aus wie SonderGröße ;-) Siecher daß es SG ist? S6 würde als codiertes Herstellungsdatum durchgehen (Juni 1984). Siehe http://www.elektron-bbs.de/elektronik/tabellen/datum.htm XL
Michael L. schrieb: >> Ab 74LS gab es sie nur noch in dieser >> Bezeichnung. > > Sorry nein, die 74LS wurden beim HFO als DLxxx eingeführt Ja, das kam mir dann bei Peters Beitrag weiter oben auch wieder in Erinnerung. Neu bei der 74LS-Serie war die dreistellige Typennummer. War eben ein langer Weg, bis sie ganz offiziell 74LSxxx heißen durften. :) Axel Schwenke schrieb: >> Kannst Du auch erklären, was "SG" bedeutet? Habe ich nämlich auch auf >> ein paar DDR-ICs (schaut aus wie SonderGröße ;-) > > Siecher daß es SG ist? Ja, es ist auch nicht das Herstellungsdatum. Siehe Bild.
Jörg Wunsch schrieb: > Wilhelm F. schrieb: >> Es gab sie nach der Maueröffnung >> plötzlich massenhaft. Z.B. D7400 oder D7474. > > D wurde zwar wirklich vom HFO benutzt, aber die haben die "74" > weggelasen. Ein 7400 hieß dort also D100. Ja, jetzt wo du es schreibst, erinnere ich mich genauer. Man mußte halt darauf vertrauen, daß es 74-er sind. Siemens hatte übrigens auch 74xx mit Siemens eigenen Bezeichnungen: Die hießen dann SFHxxx, aber als Bastler kam man da gar nicht dran, das war nur Stückzahlen für die Industrie. Aus einem Lehrbuch Einführung in die Digitaltechnik mit Jean Pütz Verlagsgesellschaft Schulfernsehen von 1980 habe ich das. Dort ist mal beispielhaft ein Datenblatt und die innere Schaltung eines 7400 abgebildet, und die Siemens-Bezeichnung. Philips machte es auch so, hatte Bauteillisten mit eigenen Bezeichnungen nur für die Industrie. >> 4000-er bekannter Hersteller >> bekam ich übrigens bis heute nie gehimmelt, beschädigt. > > Ich habe bis jetzt auch noch keinen Erfurter (V4000) gehimmelt bekommen. Mag sein, daß der gekillte V4066 selbst verschuldet war. Vielleicht ESD. Bei West-Typen passierte es auch mal. Ich kann alle mir kaputt gegangenen 4000-er noch an einer Hand abzählen. Vom V4066 habe ich noch einen einzigen neu unbenutzt. Und den mit einem von vier defekten Schaltern benutzte ich in Basteleien Steckbrett immer noch. Das störte gar nicht weiter, innere Kurzschlüsse bzw. erhöhte Stromaufnahme sind nicht vorhanden.
@ Axel Schwenke (a-za-z0-9) >Jens G. schrieb: >> Kannst Du auch erklären, was "SG" bedeutet? Habe ich nämlich auch auf >> ein paar DDR-ICs (schaut aus wie SonderGröße ;-) >Siecher daß es SG ist? S6 würde als codiertes Herstellungsdatum >durchgehen (Juni 1984). Siehe >http://www.elektron-bbs.de/elektronik/tabellen/datum.htm Ja, ganz si(e)cher ;-) Siehe Bild oben. Das SG steht dabei für gewöhnlich senkrecht drauf. Wobei der B861D ein Spezialfall ist, denn den gibts eigentlich nur als 6-Pin'er - der im Bild ist aber ein 14-Pin'er. Entweder falsch gelabelt, oder wirklich ein Spezial-B861. Jedenfalls hat der mich auf die Idee gebracht, daß SG "SonderGröße" heisen könnte (also Abweichung bei Gehäuse, oder Pinbelegung, oder sonstwas).
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Achja - da hier die Exporttypen angesprochen wurden: auch bei den CMOS-Reihen gab es internationalisierte Exporttypen, mit den Bezeichnungen CD4xxxBE bei Standard-CMOS, und U74HCTxxxDK bei HCT (bis vor gewisser Zeit noch gar nicht gewußt, daß die DDR auch HCT produzierte)
Jens schrob: >bis vor gewisser Zeit noch gar nicht gewußt, daß die DDR auch HCT >produzierte) Wo sind die hergestellt worden -in Frankfurt/Oder oder in Erfurt oder Dresden? MfG Paul
@Jens Guck an! Das ist ja ein Ding.... Danke, daß Du Dir die Mühe gemacht hast und die Schalt-Greise abgelichtet hast. MfG Paul
@Jörg Wunsch >Jens G. schrieb: >> In Erfurt - siehe Bild. >Die kannte ich aber auch noch nicht. Wenn Du eine Übersicht haben willst, was es so gab, dann schaue mal hier: http://www.khb-radios.de/halbleiter.html
Jens G. schrieb: > bis vor gewisser Zeit noch gar nicht gewußt, daß die DDR auch HCT > produzierte In der Hand hatte ich auch noch keinen. Aber ich habe hier das "Datenbuch HCT-Logikschaltkreise", das 24 Typen listet. Erschienen 1990. Redaktionsschluß Oktober 1989. Das "SG" habe ich jetzt auch auf einigen meiner Altlasten gefunden. Aber nirgends einen Hinweis, was das bedeuten könnte. Der B861 in DIL14 ist ziemlich sicher falsch gestempelt. XL
Es gab auch noch Militärische Ausführungen. Die hatten, wenn ich mich recht erinnere, eine 4 vorangestellt. 4D100 Ist immer wieder erfrischend, in Erinnerungen zu schwelgen und zu lesen, was andere so erlebt haben :-) Die Bauteilebeschaffung für Bastler in der DDR war teils schon abentteuerlich. Es gab kleinere Läden, da wußte man irgendwie einfach, das es da ein paar Bauelemente gab. Keine Werbung, keine Auslagen. Teilweise hatten RFT-Geschäfte (Rundrunk- und Fernsehläden) ein paar Halbleiter und Widerstände, ich kannte sogar einen Fahrradladen, wo es ei paar Bauelemente gab. Dann gab es meist in den Bezirksstädten spezielle Bastlerläden, wo es Modellbauutensilien, Materialreste, Funkamateurbedarf, und eben auch Bauelemente gab. Das Sortiment an Bauelementen war regional sehr unterchiedlich und gerade die Bastlerware gab es meist in Läden vor Ort - quasi der Vorläufer des Werksverkaufes ;-))) In Berlin gab es wohl 10-13 Läden. Deren Adressen und auch die Adressen der Läden in den Bezirksstädten wurden auch mal im "Funkamateur" veröffentlicht. wohlgemerkt keine Werbung, sondern mehr als Hilfe zur Selbsthilfe. Da ich 500km auswärts in die Lehre ging, stellte ich mir auf Heimfahrten regelrechte Einkaufsrouten zusammen. In Berlin gab es LEDs als Bastlerware, In Frankfurt/Oder TTL-Logik ICs und in Gera MKT-Kondensatoren und Kassettenlaufwerke. So blühte der Tauschhandel mit anderen Gleichgesinnten. In Wermsdorf gab es den eizigsten Elektronikversand. Bei Zusendung eines Freiumschlages bekam man eine einseitige, blasse kaum lesbare "Katalog"liste als Ormig-Abzug. Wenn man zum Einkauf dort hin reiste, bekam man vor Ort Dinge, die es auf Grund zu geringer Bestände in keine Liste schafften. So bekam ich für sagenhafte 1800 Mark der DDR einen nagelneuen Oszi EO211. Das waren damals mehr als 2 übliche Monatslöhne!
> Der B861 in DIL14 ist ziemlich sicher falsch gestempelt. es wird sich um einen 4foach opv handeln mit einem anschlußbild wie diesem http://lutz-hentschke.de/elektronik/datenblaetter/opv/opv9.html hier gefunden bei B4761 http://lutz-hentschke.de/elektronik/datenblaetter/opv/opv.html
Gerald B. schrieb: > In Berlin gab es wohl 10-13 Läden. 1984 habe ich mal einen davon in so einer Art Markthalle gesehen, das war zwischen Karl-Liebknecht- und Rochstraße. Der Laden war ein fester verglaster Stand und hatte diverse Baueelemente quasi als Schüttgut präsentiert. Da ich damals schon das Angebot von Segor & Co. gewohnt war, fand ich das etwas befremdlich, und ich habe die 25 M Eintrittsgeld für irgendwas anderes ausgegeben, 's müsste Photopapier gewesen sein.
Hallo Weil es ja zB den µA741 auch in einem 14-pol. DIL Gehaeuse gab, habe ich jetzt mal in meinen alten Buechern nachgeschlagen. Also den B861 (=TAA861) in allen moeglichen Gehaeusen gefunden, jedoch nicht in DIL-14. Den Aufdruck "SG" habe ich auch schon oefter gesehen, und auch keine Ahnung was es bedeutet. evtl SortierGruppe ? Gruss Asko. Und allen noch ein frohes neues Jahr.
Gerald B. schrieb: > Wenn man zum Einkauf dort hin reiste, bekam man vor Ort Dinge, die es > auf Grund zu geringer Bestände in keine Liste schafften. Da ich in Torgau bei der NVA war und es von da aus nur ein Katzensprung war bis Wermsdorf (mit dem Moped), war ich da mal recht regelmäßig einkaufen. Es war schon erstaunlich, wie sie es in diesem kleinen Laden überhaupt geschafft haben, so viel Versandhandel in Schwung zu halten. Abenteuerlich war es, aber Spaß gemacht hat die Bastelei trotzdem.
Gerald B. schrieb: > In Berlin gab es wohl 10-13 Läden. Und obwohl ich in einem davon als Verkaeufer gearbeitet hatte, bin ich auch immer herumgefahren, weil es nie irgendwo "alles" gab. Und das auch noch zu unterschiedlichen Preisen. Gerald B. schrieb: > Die Bauteilebeschaffung für Bastler in der DDR war teils schon > abentteuerlich. An einem freien Tag bin ich zB mit dem Motorrad nach Erfurt gefahren um dort U880 zu kaufen (zu 80 Mark das Stueck). Gerald B. schrieb: > In Wermsdorf gab es den eizigsten > Elektronikversand. Auf dem Rueckweg dann in Wermsdorf "eingekehrt" und einen AFE12 ergattert. Spaeter hatten wir den dann auch im Angebot. Einen U880 hab ich dann gegen 8 RAMs getauscht. Und ein Kasettenlaufwerk gegen programmierte EPROMs fuer nen AC1. Selbst aus Tchechien sind Kunden gekommen um bei uns LED´s zu kaufen. Das war auch kein Problem, der Chef hatte gute Beziehungen zum einige km entfernten Herstellerbetrieb, da er dort mal als HF-Ing. gearbeitet hatte. Gruss Asko.
Jörg Wunsch schrieb: > Es war schon erstaunlich, wie sie es in diesem kleinen Laden > überhaupt geschafft haben, so viel Versandhandel in Schwung zu halten. Stimmt..., als ich das erste mal da war, war ich echt erschrocken wie klein das ganze war.
Wir hatten im tiefsten Ostsachen da auch so unsere Probleme. Ich wollte unbedingt mal einen AM-Superhet bauen aber diese blöden blauen 455kHz Filter gabs kaum mal zu kaufen. Irgendwann hab ich dann bei Radio-Jurisch in Bautzen welche auftreiben können. Kurz nach der Wende hat dann mein Bruder in Dresden gelernt, da hat er immer mal was von Sullus mitgebracht. Mit den VQE24 usw. war es ähnlich, ich hatte mal angefangen einen Frequenzzähler aus der FA oder dem Eljabu zu bauen, aber nie fertig bekommen, weil irgendwas selbst nach der Wende nicht aufzutreiben war. Naja, zum Glück war dann die Versorgung mit West-Teilen wenigstens ab 90/91 so halbwegs gesichert und wir hatten dann sogar einen Modellbau- und Elektronikladen in Löbau. Da hat´s Basteln dann mehr Spaß gemacht. Aber der erste Audion mit Pappspulen aus dem Radiobastelbuch hatte natürlich auch was. Bei uns konnte man Sender Reichenbach auf 1188kHz ja quasi mit dem Finder empfangen.
Im Laufe der Jahre habe ich mir (Internet sei Dank) etliche "Erlkönige" und Kuriosa besorgt, die man damals nur von Messen und aus Datenblättern her kannte. Z.B. die MQE10 - eine Hybride aus einem A/D Wandler C520, dem Decoder D348 und einer roten 3 stelligen LED Anzeige in einem Gehäuse. Ein komplettes 3 stelliges DVM, was extern nur 2 Trimmer und ein paar Kondensatoren benötigte. Nicht schlecht staunte ich über einen roten Zwilling zur VQB200/VQB201 - den es so nie offiziell gab. Gelabelt sind die mit TR370 Bei meinem Ausflug in die Halbleiterei hatte ich dienstlich mit einem Ammi zu tun, der Jahre lang im Silicon Valley im Business von Anfang an dabei war. Zu seinem Geburtstag überreichte ich ihm eine Streichholzschachtel mit dem Russischen Äquivalent vom EPROM 2716 in 3 unterschiedlichen Gehäusevarianten. 2 weißen mit vergoldeten Pins, eins davon mit rundem, metallgefaßten Quarzglasfenster, der andere hatte ein eckiges Keramikfenster, der 3. hatte ein braunes Keramikgehäuse und ein direkt drin eingearbeitetes Fester. Er kannte noch die Originale von Intel und freute sich darüber wie ein kleiner Junge :-)
Rufus Τ. Firefly schrieb: > 1984 habe ich mal einen davon in so einer Art Markthalle gesehen, das > war zwischen Karl-Liebknecht- und Rochstraße. Ja, der war fast immer geschlossen. Nur zweimal gelang es mir, dort was zu kaufen. Rufus Τ. Firefly schrieb: > Da ich damals schon das Angebot von Segor & Co. gewohnt war Die DDR-Preise waren eh nichts für Wessis. Ein D147 (=7447) kostete 49,-M, ein Kohlewiderstand 0,24M, ein Metallschicht 0,96M. Eine lustige Geschichte, wir durften mal als Ferienjob Platinen bestücken. Die Arbeit ging auch gut voran, nur nach ein paar Tagen waren noch reichlich Platinen vorhanden, aber die LEDs und ICs fehlten. Ja, als Bastler hatte es man nicht leicht.
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Peter Dannegger schrieb: > noch reichlich Platinen vorhanden, aber die LEDs und ICs fehlten. uups, wie das wohl passiert ist ? Auch ein Kuriosum... In der ehem. DDR gabs einen Betrieb, der DKL-Leiterplatten herstellte (fuer Rumpeltron und aehnliche verdaechtigen). Einige Angestellten (ich glaub es waren zwei mir bekannte Kunden) schoben dann mal in der Nachtschicht den Planfilm der AC1-Platine durch. Das gab leider grossen Aerger. Quintessenz aber war, wir in Schoeneweide verkauften dann die Platinen "offiziell".
@Axel Schwenke (a-za-z0-9) >In der Hand hatte ich auch noch keinen. Aber ich habe hier das >"Datenbuch HCT-Logikschaltkreise", das 24 Typen listet. Erschienen 1990. >Redaktionsschluß Oktober 1989. Genau das Buch fehlt mir leider noch. @Gerald B. (gerald_b) >Es gab auch noch Militärische Ausführungen. Die hatten, wenn ich mich >recht erinnere, eine 4 vorangestellt. 4D100 Aha - schön, daß ich das nun auch weis ;-) Habe nämlich auch ein paar solcher Exemplare. Vielleicht mal noch ein anderes Rätsel, da wir ja gerade dabei sind: SC239 - normalerweise ein Miniplast, bei dem oben links die Stromverstärkungs-Gruppe steht. Es gibt auch einen Ausmeßtyp, bei dem dort S steht, was besonders rauscharm bedeutet. Nun habe ich aber auch noch einen R-Typ, also sozusagen SC239R. Jemand eine Idee, was dieses R bedeutet? Vielleicht besonders "R"auschend ;-) ?
Zu den SC239S kenn ich noch die SC239eS die speziell ausgesucht waren um direkt an Tonkoepfe von Kasettentonbandgeraeten angeschlossen zu werden. ZB benutzten die Stasi-Abhoer-Kasettendecks solche Trasnsistoren mit Sony-M-Koepfen. Da nuss ich doch glatt mal meine Transistorkiste ausschuetten und nachgucken. Oder mal eine Platine aus dem Doppel- Kasettendeck ziehen. Auf den ersten Block sagt mit das R naemlich nichts. Gruss Asko.
@Asko B. (dg2brs)
>Zu den SC239S kenn ich noch die SC239eS die speziell
Ich glaube, ich muß mich etwas korrigieren, nachdem ich die Teile mal
wieder aus der Bastelkiste rausgekramt habe
Es ist in der Tat ein SC239xS (x=Stromverstärkung), was ich meinte, und
das S stand nicht oben links anstatt Stromverstärkung (wie ich erst
schrieb), sondern wurde in die Bezeichnung in der zweiten Zeile in der
Form C9S hineinkodiert.
Und zum SC239R - da bin ich mir jetzt gar nicht so sicher, ob das
wirklich stimmt: habe den mir nochmal angeschaut. Da steht nix von R
drauf, es fehlt aber die Stromverstärkung. Der wurde aber mal als SC239R
verkauft.
Bei der Durchsicht meiner SC-Typen habe ich aber einen anderen Transitor
SC237 gefunden, wo statt Stromverstärkung wirklich was anderes steht -
ein N. Also sozusagen ein SC237N (von daher meine Verwechslung beim
SC239xS). Vielleicht kann ja einer was damit anfangen.
Asko meinte: > Quintessenz aber war, wir in Schoeneweide verkauften dann die Platinen > "offiziell". Leider ist die Berliner Edisonstraße inzwischen dem totalen Verfall preisgegeben. Und "Radio Girndt" gibt es schon eine Weile nicht mehr. Eigendlich schade. :-( Buratino
Jörg Wunsch schrieb: > Christian R. schrieb: >> 1188kHz ja quasi mit dem Finder empfangen. > > Auf'm Macintosh? :-) LOL, vielleicht auch das...das kommt vom "Tippen" auf dem ach so smarten Phone...
Axel Schwenke schrieb: > Jörg Wunsch schrieb: >> Die Krönung hat mir aber neulich ein Kollege in die Hand gedrückt: >> Stempelaufdruck "S1 UHB". Es handelt sich um ein völlig intaktes >> Bauelement, welches im ZMD auf dem Tester "ausgesondert" worden ist. >> Das ging halt nur mit dem Stempel "S1", sonst hätte man sie dort nicht >> aussondern dürfen. Das "UHB" hieß dann "Unter-der-Hand-Bedarf". :-)) > > LOL :D > Ja, mach mal ein Bild! Bitte sehr!
Oh, ich dachte, die U/S555'er gab es nur in weiß. Der 2716 u. der 32, die ich habe, sind graubraun. Habe ich von allen noch etliche rumliegen. Wundert mich, das die Dinger vergoldete Pins hatten. Da haben sie es richtig krachen lassen ;-))) Gruß Gerald
Gerald B. schrieb: > Oh, ich dachte, die U/S555'er gab es nur in weiß. Ich kenne sie nur in dieser Farbe und mit den vergoldeten Pins, sowohl ZMD (wie diesen hier) als auch dann die Erfurter Serienproduktion. Weiß gab es meiner Erinnerung nach nur das sowjetische Äquivalent. > Der 2716 u. der 32, > die ich habe, sind graubraun. Habe ich von allen noch etliche rumliegen. > Wundert mich, das die Dinger vergoldete Pins hatten. Geht bei diesen Gehäusen nicht anders. Das ist eine Mehrlagenkeramik, die bei hohen Temperaturen gebrannt wird. Daher muss man irgendwelche temperaturbeständigen Metalle für die Leitbahnen nehmen (Wolfram und Titan, soweit ich mich erinnere). An diese werden die Pins dann hart angelötet. Danach muss der Kram vergoldet werden, damit man ihn normal löten kann. Die preiswerteren Keramikgehäuse mit den verzinnten Pins haben eine andere Technologie, die deutlich billiger sein dürfte. Kenne ich aber von vor 1989 nur bei sowjetischen EPROMs (mit rotbrauner Keramik), oder dann später bei so ziemlich allen westlicher Produktion, die ich in den Fingern hatte.
Jörg Wunsch schrieb: [Bild] Wie geil ist das denn! Gerald B. schrieb: > Oh, ich dachte, die U/S555'er gab es nur in weiß. Der 2716 u. der 32, > die ich habe, sind graubraun. U555 kenne ich auch nur in lila/gold. Meine sind sogar vornehm "2708" gelabelt. 2716 habe ich gar nur als Russen (K573RF2). Die gabs in braun mit verzinnten Pins und eingelassenem Fenster. Oder in weiß mit goldenen Pins und aufgesetztem Fenster (in einer Metallfassung). Aus DDR-Produktion habe ich noch 2 Stück 2732C45 S1, ebenfalls lila/gold. Sehr schick sind auch manche Russen-RAMs. Ich hatte mal 2 Stangen (ich glaube 1Kx1) im Keramikgehäuse in einem aparten Pink mit goldenen Pins. Die haben wir im Studentenwohnheim an der Pinwand (aus Styropor) verwendet ;) XL
Kollektion von DDR-EPROMs in weiß und sowjet. 2k-EPROMS in 2 Ausführungen!
Ich habe mir jetzt auch mal die Mühe gemacht, meine 14-beinigen B861D (s. Bild am 31.12.2013 18:41) auf Echtheit zu überprüfen. Ergebnis: sind wirklich echt. Ich habe die zwar jetzt nicht in einer echten Schaltung geprüft, sondern bin mit dem Diodenprüfer und Ohmmeter zwischen den Pins herumgefahren. Dabei ergaben sich genau dieselben Muster bei den internen pn-Übergängen und R-Werten zwischen den 6 mittleren Pins wie bei einem 6-Beiner. Die äuseren Pins scheinen NC zu sein. Vielleicht heist das SG im Aufdruck ja wirklich SonderGröße oder SonderGehäuse ...
Winfried J. schrieb: > ich hätte da auch noch was im Antiquariat Irgendwie kann ich mich an die weißen Gehäuse jetzt auch wieder erinnern. Der sowjetische Flatpack-IC ist natürlich hübsch.
Was ist denn da passiert? Mein Bild wird nur als Preview-Link angezeigt. Aber man kann's öffnen ... (scheinbar bastelt Andreas gerade daran herum ;-)
Jens G. schrieb: > Was ist denn da passiert? Mein Bild wird nur als Preview-Link angezeigt. > Aber man kann's öffnen ... (scheinbar bastelt Andreas gerade daran herum > ;-) Dauert immer einen Moment, bis das Preview erstellt ist.
>Dauert immer einen Moment, bis das Preview erstellt ist.
aha ... na jetzt ist es ja da :-)
Jörg Wunsch schrieb: > Winfried J. schrieb: >> ich hätte da auch noch was im Antiquariat > > Irgendwie kann ich mich an die weißen Gehäuse jetzt auch wieder > erinnern. > > Der sowjetische Flatpack-IC ist natürlich hübsch. es handelt sich um einen K537PU1A 0181 Leider habe ich kein Datenblatt dazu, er ist unbenutzt (Beine unverlötet unverschnitten) jedoch nicht immer fachgerecht aufbewahrt gewesen. Bin neugierig was darin wohl steckt
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Winfried J. schrieb: > Flatpack-IC Könnte so etwas wie ein 16 bit RAM mit 3V ersorgungsspannungen sein.
3V 1981 ??? 16*1Bit das könnte sein aber ich hab keinen Schimmer googel wirft nur einen Hinweis im Robotronforum aus.
@ Winfried J. >> Der sowjetische Flatpack-IC ist natürlich hübsch. >es handelt sich um einen K537PU1A 0181 Ein K537RU1A (nicht ...P...) Ist ein 1K (1024x1) Bit SRAM CMOS, und soll einem IM 6508 funktionell ähnlich sein (also nicht pinkompatibel)
Winfried J. schrieb: > ich hätte da auch noch was im Antiquariat Hallo Winfried, auf Deinem Bild eeprom.jpg (warum eigentlich EEPROM ?) ist bei dem rechten Chip eine durchtrennte Verbindung zur oberen Metallisierung zu sehen. Mir sind ein paar Chips mit der selben "Bearbeitung" in die Hände gefallen. Weiß Du, warum man das gemacht hat ? Jogibär
Michael Jogwich schrieb: > auf Deinem Bild eeprom.jpg (warum eigentlich EEPROM ?) > ist bei dem rechten Chip eine durchtrennte Verbindung zur oberen > Metallisierung zu sehen. > > Mir sind ein paar Chips mit der selben "Bearbeitung" in die Hände > gefallen. > Weiß Du, warum man das gemacht hat ? > > > Jogibär Scheint unabsichtlich passiert zu sein (Ecke abgeplatzt), Pinb 12 dürfte Masse gesesen sein, also Abschirmung des Deckels.
Das Doppel_ee war wohl die Gewohnheit. ich tippe mal das man zunächst statische Aufladungen beim Löschen unter UV Licht ableiten wollte, als man den Fensterrahmen auf ein festes Potential legte. Eventuell aber verschärft das die Problemlage mehr als es sie verbessert oder das Gehäuse wurde vor dem Bondvorgang versehentlich um 180° verdreht und der Rahmen liegt auf VCC statt auf GND, wenn der Pfad nicht unterbrochen ist. Allerdings wäre dann die Pin1-Markierung auch falsch. Das wäre fatal. ;)
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Jens G. schrieb: > @ Winfried J. >>> Der sowjetische Flatpack-IC ist natürlich hübsch. > >>es handelt sich um einen K537PU1A 0181 > > Ein K537RU1A (nicht ...P...) > > Ist ein 1K (1024x1) Bit SRAM CMOS, und soll einem IM 6508 funktionell > ähnlich sein (also nicht pinkompatibel) Ack. Pollin hatte vor Jahren mal Sortimente mit KR537RU1 verschickt. Meine Recherchen haben ergeben daß das ein 1K x 1 CMOS sRAM mit 300ns Zugriffszeit ist. Funktionsgleich mit dem HM6508. Das KR statt K steht für das andere Gehäuse - DIP16 Epoxy. Falls noch jemand welche braucht - ich hätte 50 Stück übrig ;) XL
Ingo Wendler schrieb: > Michael Jogwich schrieb: >> auf Deinem Bild eeprom.jpg (warum eigentlich EEPROM ?) >> ist bei dem rechten Chip eine durchtrennte Verbindung zur oberen >> Metallisierung zu sehen. >> >> Mir sind ein paar Chips mit der selben "Bearbeitung" in die Hände >> gefallen. >> Weiß Du, warum man das gemacht hat ? >> >> >> Jogibär > > Scheint unabsichtlich passiert zu sein (Ecke abgeplatzt), kaum, bei mir sind deutliche Kratzspuren mehrere, unterschiedlich lang in ähnlicher richtung und mit deutlich hartem Ansatz zu sehen. > Pinb 12 dürfte Masse gesesen sein, also Abschirmung des Deckels. so sollte es gedacht gewesen sein.
Winfried J. schrieb: >> Scheint unabsichtlich passiert zu sein (Ecke abgeplatzt), > > kaum, bei mir sind deutliche Kratzspuren mehrere, unterschiedlich lang > in ähnlicher richtung und mit deutlich hartem Ansatz zu sehen. Vielleicht waren sie ja irgenwo verbaut, wo darüberliegende Teile mit dem „Fensterrahmen“ einen Kurzschluss bilden könnten, und jemand wollte das vermeiden. Wenn das Gerät für U555 konzipiert war, hätte man es ja gefahrlos mit diesen so bauen können, da sie (siehe links daneben) auf der Oberseite nichts metallisch Leitendes hatten.
Michael Jogwich schrieb: > auf Deinem Bild eeprom.jpg (warum eigentlich EEPROM ?) > ist bei dem rechten Chip eine durchtrennte Verbindung zur oberen > Metallisierung zu sehen. Ich kenne die nur so. Vermutlich war die Verbindung nur zum Galvanisieren nötig und wurde danach getrennt.
Axel Schwenke schrieb: > Jörg Wunsch schrieb: > > [Bild] > > Wie geil ist das denn! > > Gerald B. schrieb: >> Oh, ich dachte, die U/S555'er gab es nur in weiß. Der 2716 u. der 32, >> die ich habe, sind graubraun. > > U555 kenne ich auch nur in lila/gold. Meine sind sogar vornehm "2708" > gelabelt. 2716 habe ich gar nur als Russen (K573RF2). Die gabs in braun > mit verzinnten Pins und eingelassenem Fenster. Oder in weiß mit goldenen > Pins und aufgesetztem Fenster (in einer Metallfassung). ... 2716 Gabs in lila/brauner Keramik auch mit goldenen Kontakten ;-)
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