Wenn man https://de.wikipedia.org/wiki/Calciumnitrat glauben darf, dann müssen für die Entstehung irgendwelche Exkremente im Spiel sein. Hier am Haus - Bj ~ 1925 - ist eine Stelle am Betonsockel, an der hartnäckig immer wieder die Farbe abbröckelt, weil Salpeter ausblüht. Der Gesamtschaden sieht aus, als käme er aus einer Gußgrenze im Beton. An einem anderen Haus war lange Wasser durch einen Schaden an einem für die betreffende Wohnung ebenerdigen Dach in die Mauer eingedrungen. Auch dort sind deutliche Salpeterausblühungen zu sehen. Ich frage mich, wo in diesen Fällen das zur Bildung notwendige Nitrat herkommt.
Aus dem Boden. Das Baumaterial wird ständig feucht sein, dadurch steigt Wasser im Baumaterial auf und hinterlässt transportierte "Salze".
>dort sind deutliche Salpeterausblühungen zu sehen.
Woher willst du wissen, dass es sich dabei wirklich um Calciumnitrat
handelt? Solche Ausblühungen können alle möglichen Salze aus dem
Erdboden sein.
Kalium/Natriumsulfat, Gips (ja, Gips ist gering wasserlöslich),
Streusalz, Auftaumittel (Kaliumcarbonat), etc.
Solche wasserlöslichen Salze enttehen auch direkt aus feuchtem Mauerwerk
durch Verwitterungsprozesse. Es reicht also schon, wenn eine Mauer sehr
lange nass bleibt und Feuchtigkeit immer wieder nachgeliefert wird, dann
gibts Ausblühungen dort, wo das Wasser wieder verdunstet.
Bei Baujahr 1925 wundert mich gar nichts, damals hat man irgendwelchen
Dreck aus der Lehmgrube ums Eck zur Mörtelherstellung benutzt, den man
heutzutage sicher nicht mehr "Sand" nennen würde.
Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb: > Im Prinzip genuegt Stickstoff aus irgendwas, das wird dann zu Nitrat > oxidiert. Ich glaube diese Theorie ist eher etwas "gewagt". Wenn das so einfach wäre, müssten wir Dank des allgegenwärtigen Stickstoffs in der Luft überall Nitrat haben. Das machen aber nur bestimmte Pflanzen/Mikroorganismen. Stickstoff aus stickstofhaltigen Verbindungen wird als Stoffwechelprodukt auch eher zu Ammoniak/Ammonium metabolisiert.
Uhu Uhuhu schrieb: > weil Salpeter ausblüht Es ist kein Salpeter, bloss Salze (vielleicht Streusalz? Aber jede Erde enthält Salze) die nach der Verdunstung von Wasser zurückbleiben. Deck die Stelle so ab, dass nichts verdunsten kann, dann wird auch nicht ständig Wasser transportiert.
Michael Bertrandt schrieb: > Deck > die Stelle so ab, dass nichts verdunsten kann, dann wird auch nicht > ständig Wasser transportiert. Argh! Machst du auch die Augen zu um ungestraft über eine Rote Ampel zu fahren? Richtig wäre den ganzen Bereich freibuddeln, Horizontalsperren gegen Wasser einbauen, trocknen der Wände, Perimeterdämmung und Sanierputz. Dazu für ordentliche Regenwasserabfuhr weg von der Wand sorgen.
Andreas H. schrieb: > Woher willst du wissen, dass es sich dabei wirklich um Calciumnitrat > handelt? Solche Ausblühungen können alle möglichen Salze aus dem > Erdboden sein. Ich sehe halt ein Moos aus feinen weißen Nadeln. Das können natürlich irgend welche anderen Salze sein, die in Wasser gelöst durch die Kapilarkraft im Beton aufwärts wandern und dann auskristallisieren. Beim Anstreicher läuft sowas unter "Salpeter". > Bei Baujahr 1925 wundert mich gar nichts, damals hat man irgendwelchen > Dreck aus der Lehmgrube ums Eck zur Mörtelherstellung benutzt, den man > heutzutage sicher nicht mehr "Sand" nennen würde. Im Keller sieht man, daß der im Rheintal nicht eben rare Kies verarbeitet wurde. Nix Mörtel. Aber was da sonst noch so drin ist, weiß man natürlich nicht. Michael Bertrandt schrieb: > Deck die Stelle so ab, dass nichts verdunsten kann, dann wird auch nicht > ständig Wasser transportiert. Oh je, die Stelle wird so alle 5 Jahre neu mit Fassadenfarbe nachgestrichen. Nach einem Jahr beginnt es schon wieder zu bröseln...
Uhu Uhuhu schrieb: > Oh je, die Stelle wird so alle 5 Jahre neu mit Fassadenfarbe > nachgestrichen. Nach einem Jahr beginnt es schon wieder zu bröseln... Wie gesagt, wenn die Ursache nicht beseitig wird (siehe oben) musst du wohl damit leben...
Claus M. schrieb: > Wie gesagt, wenn die Ursache nicht beseitig wird (siehe oben) musst du > wohl damit leben... So ist es. Nur wenn dann einer versucht, mir die Ausblühungen als Schimmel zu verkaufen, dann wirds schon lustig...
> Ich sehe halt ein Moos aus feinen weißen Nadeln. Das können natürlich > irgend welche anderen Salze sein, die in Wasser gelöst durch die > Kapilarkraft im Beton aufwärts wandern und dann auskristallisieren. Beim > Anstreicher läuft sowas unter "Salpeter". Dann mach' doch ein, dem Tag angemessenes, Experiment: Geh' mit einer Tasse und einem Messer oder Löffel in den Keller und kratze soviel von dem vermeintlichen Salpeter ab, bis die etwa 2 cm hoch damit gefüllt ist. Oben in der Küche mixt du etwa einen halben Teelöffel Puderzucker dazu - aber VORSICHTIG! Nicht dolle klopfen, kratzen oder drücken - ganz sacht. Dann lass mit dem ausgestreckten (!) Arm einige Funken einer Wunderkerze hineinfallen. Wenn es wirklich Salpeter ist, sollte es eine "auffällige" Reaktion geben (nicht von Oben hineinschauen) ... Prosit!
Frank schlug vor: >Dann lass mit dem ausgestreckten (!) Arm einige Funken einer Wunderkerze >hineinfallen. Das sengt dem Uhu die Federn an und er muß sich als Rabe neu registrieren. ;-) MfG Paul
Ausblühungen treten auf wenn Pfusch am Bau oder schon bei Planungsfehlern. Dauerhafte Feuchtigkeit vermeiden und wenn nicht möglich dann Trasszemt verwenden Trasszement --> http://de.wikipedia.org/wiki/Trasszement#Trasszement
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Matthias K. schrieb: > Ausblühungen treten auf wenn Pfusch am Bau oder schon bei > Planungsfehlern. Na ja, das Haus ist gut 90 Jahre alt und wenn ich in dem Alter noch dermaßen fit bin, wäre das ein echter Grund zum feiern... Damals hatten sie eben noch keine Betonrüttler, sondern sie haben mit einer Dachlatte gestochert, daß sich die Pampe einigermaßen setzt und ein Fundament naß in naß in einem Zug zu betonieren, war wohl auch nicht Stand der Technik. Ganz zu schweigen von Abdichtung des Fundamentes von außen in den Bereichen, die unter der Erde liegen. Die andere Bude ist erst 40 Jahre alt und dort ist wirklich massivster Pfusch am Baus die Ursache: ein Flachdach auf Fußbodenniveau - damit die Brühe auf kürzestem Weg durch die Balkontür in die gute Stube laufen kann und ähnliche Schoten. In beiden Fällen wäre wohl auch mit Trasszemt kein Blumentopf zu gewinnen. Aber gut zu wissen, daß es sowas gibt...
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Frank Esselbach schrieb: > Dann mach' doch ein, dem Tag angemessenes, Experiment... Das wird zu 99% nicht funktionieren, da müsste er vorher das verdreckte Zeug erstmal reinigen und vor allem trocknen. Falls er Eisenspäne und Schwefelsäure zuhause hat, könnte er die qualitative Schnellanalyse ("Nitratringerl") durchführen, dafür würde ich die Chancen höher einschätzen, nämlich 50:50. http://de.wikipedia.org/wiki/Ringprobe
> > Die andere Bude ist erst 40 Jahre alt und dort ist wirklich massivster > Pfusch am Baus die Ursache: ein Flachdach auf Fußbodenniveau - damit die > Brühe auf kürzestem Weg durch die Balkontür in die gute Stube laufen > kann und ähnliche Schoten. Oja, Flachdächer aus den Siebziger .... waren damals kostengünstig und neu auf dem Markt. Äußerste Sauberkeit und Sorgfalt beim Bau, gute Drainage ... dann macht ein Flachdach auch Freude und hält. Aber Sauberkeit und Sorgfalt beim Bau, das iss so häufig wie Schnee in der Sahara. Ab und zu gibt es den ja auch. Ich hatte bevor ich mir ein Haus kaufte von der Stiftung Warentest eine Broschüre geholt, Bewertung und Mängel von Gebrauchtimmobilien oder so ä., gibt es leider nicht mehr so, aber ähnliche --> http://www.test.de/shop/eigenheim-miete/ Ich habe selber einige freistehende Begrenzungsmauern im Aussenbereich Sanieren solcher Mauerwerke bedeutet auf jeden Fall erst einmal - Austausch der versalzten Mauerteile - Unterbindung der Flüssigkeitskavitation (Isolierung mit Bitumenanstrich, Dampfsperren, Injektionen mit Flüssigkeitssperren, oder Schlagregenschutz). - Trocknen des Mauerwerks (am besten ein Sommer lang). - und wenn Anstrich dann diffusionsoffenen Anstrich und/oder Zement-Putz Und für den Anstreich nehm ich nur noch Kalkfarbe. Alle anderen Farben kosten ein Schweinegeld und sind diffusionshemmend, aber niemals diffusionsoffenen. Die Kalkfarbe mache ich mir noch mit stinknormalen Quark wasserfester. Ich muss zwar alle 3 .. 5 Jahre streichen, aber ich habe keine Algenprobleme und kein Schimmel.
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