Also erstmal vorne Weg normalerweise beschäftige ich mich nur mit Software und habe mit Hardware nichts am Hut (daher hab ich da einen ziemlichen Mangel an Grundwissen) aber manchmal kommen mir irgendwelche Fragen diesbezüglich in den Kopf (häufig nachdem ich mal irgendwas darüber gelesen habe) die mich dann einfach nicht mehr loslassen und jetzt habe ich mal wieder solche Fragen und hoffe, dass mir diese hier beantwortet werden können. Dann leg ich mal los (Hoffentlich sind diese Fragen nicht zu doof^^)... 1. Wieviel Spannung kann an einer Halbleiter-Diode in Flussrichtung anliegen? (Ist das möglicherweise abhängig von der Sperrspannung oder so?) 2. Wenn man eine Schaltung mit 4 Halbleiter-Dioden für so ein Brücken-Gleichrichter-Dingens baut, wieviel Spannung fällt dann an dem Gleichrichter ab? (Z.B. wenn man dass dann an 230V anschließt, wieviel Spannung bleibt dann noch für die Restlichen Bauteile, die in so einer Schaltung nach dem Gleichrichter kommen) P.S. keine Sorge, ich hab nicht vor, mit meinem bescheidenen Wissen irgendwas zu basteln (ich bin mir bewusst, dass ich mich damit wahrscheinlich selbst umbringen würde, deswegen lass ich es einfach sein), ich stelle diese Fragen bloß auß reinem Interesse...
die simpelste Antwort erledige ich jetzt mal schnell vor der arbeit;) (Wechselspannung * 1.4 ) - 1,4V = Deine Gleichspannung Hier eine Antwort auf die anderen Fragen: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0201113.htm http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/1402281.htm
Christian Franken schrieb: > 1. Wieviel Spannung kann an einer Halbleiter-Diode in Flussrichtung > anliegen? Hängt im Allgemeinen primär von der Temperatur und vor allem dem Strom ab. Höhere Temperatur oder mehr Strom -> Mehr Vorwärtsspannung. Anbei mal ein kleines Bild aus dem Datenblatt einer gebräuchlichen Silizium-Gleichrichterdiode, da sieht man sehr schön die Abhängigkeit vom Strom. > 2. Wenn man eine Schaltung mit 4 Halbleiter-Dioden für so ein > Brücken-Gleichrichter-Dingens baut, wieviel Spannung fällt dann an dem > Gleichrichter ab? ~ 1,4V, weil in der Brücke zwei Dioden a ~0,7 Volt in Reihe liegen. Und natuerlich nur, wenn man das oben Aufgezeigte (Temperatur, Strom) vernachlässigt. LG, N0R
Christian Franken schrieb: > Also erstmal vorne Weg normalerweise beschäftige ich mich nur mit > Software und habe mit Hardware nichts am Hut Ja leider geht Software nie ohne Hardware; Hardware ohne Software aber schon... Gruss Harald
Gibt es eigentlich kompakte Gleichrichter aus Shottky Dioden, oder macht das keinen Sinn? Wenn nicht, warum nicht?
Stefanus schrieb: > Gibt es eigentlich kompakte Gleichrichter aus Shottky Dioden, oder macht > das keinen Sinn? Wenn nicht, warum nicht? Als Netzgleichrichter gibt es die nicht nur als Gleichrichterdioden in Schaltnetzteilen. Als Netzgleichrichter sind die zu empfindlich gegen Transienten. So hoch ist deren Sperrspannung nicht. Und Schottkydioden fuer hoehere Sperrspannung haben auch wieder hoehere Durchflussspannungen wobei dann kein Vorteil gegenueber normalen Dioden besteht.
Helmut Lenzen schrieb: > So hoch ist deren Sperrspannung nicht. Und Schottkydioden > fuer hoehere Sperrspannung haben auch wieder hoehere > Durchflussspannungen ...und höhere Sperrströme, sodas irgendwann die Verlste durch Sperrströme grösser als die Verluste durch die Durchlassspannung. Gruss Harald
Stefanus schrieb: > Gibt es eigentlich kompakte Gleichrichter aus Shottky Dioden, Ich habe noch keinen in der Hand gehabt. > oder macht das keinen Sinn? Es wird zwar in diesem Forum immer mal wieder nachgefragt. Aber da die Hersteller sowas anscheinend nicht im Programm haben, scheint die Nachfrage am Markt dann eher doch nicht so groß zu sein. > Wenn nicht, warum nicht? Es gibt ein paar Gründe, warum Schottky-Brückengleichrichter als eigenständige Bauteile selten gebraucht werden: - Schottkys werden typisch in Schaltnetzteilen eingesetzt. Die meisten Topologien brauchen aber keine Brücken, sondern eher Einzeldioden. - wenn man auf den geringsten Spannungsverlust aus ist, wird man eher Schaltungsvarianten einsetzen, bei denen der Strom von vornherein nur durch wenige Dioden muß. Siehe Mittelpunktschaltung vs. Graetzbrücke. - es gibt jede Menge Schottky-Paare, sowohl klein z.B. BAT54 in SOT23 als auch fett z.B. MBR2035. Daraus kann man sich dann auch Brücken zusammenstellen, wenn Einzeldioden doch zu groß sein sollten. XL
Axel Schwenke schrieb: > - es gibt jede Menge Schottky-Paare, > Daraus kann man sich dann auch Brücken > zusammenstellen, wenn Einzeldioden doch zu groß sein sollten. Da ist dann aber überwiegend der Pluspol zusammengeschaltet. Doppeldioden mit zusammengeschaltetem Minuspol gibts nur selten. Gruss Harald
Christian Franken schrieb: > Also erstmal vorne Weg normalerweise beschäftige ich mich nur mit > Software und habe mit Hardware nichts am Hut (daher hab ich da einen > ziemlichen Mangel an Grundwissen).... Geht sowas denn überhaupt? Hardware ohne irgendwelche Kenntnisse von Software geht ja immer, aber umgekehrt? So langsam werd ick wohl alt... ;-) Old-Papa
Old Papa schrieb: > Geht sowas denn überhaupt? Hardware ohne irgendwelche Kenntnisse von > Software geht ja immer, aber umgekehrt? Es gab mal Zeiten, das waren solide Kenntnisse der in Autos verwendeten Technik empfehlenswert, wenn man längere Reisen vorhatte. Aber das war vor mehr als einem Jahrhundert.
OK, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das richtig verstanden habe... Bedutet das, dass wenn am Eingang des Gleichrichters (Halbleiter-Dioden aus Silizium) eine Wechselpannung von genau 230V anliegen würde, am Ausgang eine Gleichspannung von ~228,6V anliegt?
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Christian Franken schrieb: > Bedutet das, dass wenn am Eingang des Gleichrichters (Halbleiter-Dioden > aus Silizium) eine Wechselpannung von genau 230V anliegen würde, am > Ausgang eine Gleichspannung von ~228,6V anliegt? Nein. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Wechselspannung
Christian Franken schrieb: > Bedutet das, dass wenn am Eingang des Gleichrichters (Halbleiter-Dioden > aus Silizium) eine Wechselpannung von genau 230V anliegen würde, am > Ausgang eine Gleichspannung von ~228,6V anliegt? Nicht so ganz. Die 230V sind dein Effektivwert. Am Ausgang ist der Momentanwert der Spannung immer um die Flussspannung der Dioden kleiner. Dein Momentanwert U(t) = Us * sin(wt) Us = Scheitelwert deiner Wechselspannung 230V * 1.414 = 325V hinter dem Gleichrichter (ohne Ladeelko) hast du dann Ud(t) = U(t) - 1.4V
Harald Wilhelms schrieb: > Christian Franken schrieb: > >> Bedutet das, dass wenn am Eingang des Gleichrichters (Halbleiter-Dioden >> aus Silizium) eine Wechselpannung von genau 230V anliegen würde, am >> Ausgang eine Gleichspannung von ~228,6V anliegt? > > Nein. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Wechselspannung Geht man also fehl in der Annahme, der Effektivwert der Spannung nach den Dioden würde ~228,6V betragen? (Gut, den Teil der Periode wo gar nix geht - also zwischen 1,4 und +1,4 Volt müsste man eigentlich auch noch rausrechnen, wenn man genau ist). Aber normal müsste es doch stimmen, was er sich da zusammendenkt, oder nit? LG, N0R
Helmut Lenzen schrieb: > U(t) = Us * sin(wt) > Us = Scheitelwert deiner Wechselspannung 230V * 1.414 = 325V > hinter dem Gleichrichter (ohne Ladeelko) hast du dann > Ud(t) = U(t) - 1.4V Ich glaube, das dir nicht ganz klar ist, wie wenig Ahnung ich eigentlich von sowas habe...^^ Also, hab mal ein bischen nachgegoogelt u(t) = eine mit der Zeit veränderliche elektrische Spannung (Hat das irgendwas mit der Frequenz zu tun?) Us = Scheitelwert der Wechselspannung = Spitzenspannung sin = Sinus (das hab ich sogar ohne googeln gewusst... juhu^^) wt = ??? ud(t) = Ich würde jetzt davon ausgehen, dass das die Ausgangsspannung des Gleichrichters ist aber sicher bin ich mir nicht. Also prinzipiell muss ich nur wissen, was sin(wt) bedeutet, dann kann ich mir das selber ausrechnen und wenn ich dann noch weiß, was ud(t) bedeuten, dann weiß ich sogar, was ich mir da ausgerechnet habe =)
Christian Franken schrieb: > u(t) = eine mit der Zeit veränderliche elektrische Spannung (Hat das > irgendwas mit der Frequenz zu tun?) > Du hast hinter dem Gleichrichter ohne Ladekondensator immer noch eine von Zeit abhaengige Spannung. Nur das die dann nicht mehr von -325V .. 325V geht sondern nur noch von 0 .. 325V. Also die negativen Anteile werden nach oben geklappt (Doppelweggleichrichtung) oder weggelassen (Einweggleichrichtung) > Us = Scheitelwert der Wechselspannung = Spitzenspannung > > sin = Sinus (das hab ich sogar ohne googeln gewusst... juhu^^) > > wt = ??? w = 2 x pi x f Die sogenannte Kreisfrequenz. t= die fortlaufende Zeit. > > ud(t) = Ich würde jetzt davon ausgehen, dass das die Ausgangsspannung > des Gleichrichters ist aber sicher bin ich mir nicht. > Yepp > Also prinzipiell muss ich nur wissen, was sin(wt) bedeutet, dann kann > ich mir das selber ausrechnen und wenn ich dann noch weiß, was ud(t) > bedeuten, dann weiß ich sogar, was ich mir da ausgerechnet habe =) sin(wt) ist der Zeitabhaengige Term einer Wechselspannung. Die Spannung aendert sich ja fortlaufend, daher der Name Wechselspannung. Dieser Sinusausdruck gibt dir die Zeitabhaengigkeit der Spannung wieder. Setzt man fuer w = 2 x pi 50 ein und gibt fuer t eine Zeit von 0 ..0.02 s vor (in Schritten von 0.001s) und traegt das auf in Blatt Papier auf (t auf der x Achse und den Wert auf der y Achse) so wirst du den Kurvenverlauf der Netzspannung zu sehen bekommen. Mit einer Rechnung ist es da nicht getan.
OK, ich glaube so langsam aber sicher fange ich an das alles zu verstehen. Aber ich frage dann lieber nochmal nach, um sicher zu gehen... Bedeutet das, dass die Spitzenspannung der Wechselspannung aus einer Steckdose 325V beträgt? Ich hab dazu mal schnell ein kleines Bildchen erstellt, dass die Spannung aus einer Steckdose darstellen soll, ist das Bild richtig (also auch mit den Werten)?
Christian Franken schrieb: > OK, ich glaube so langsam aber sicher fange ich an das alles zu > verstehen. Schoenes Bildchen gemalt. > > Aber ich frage dann lieber nochmal nach, um sicher zu gehen... > Bedeutet das, dass die Spitzenspannung der Wechselspannung aus einer > Steckdose 325V beträgt? Ja, so isses. Die 230V sind der Effektivwert der Spannung. Das heist wenn du diese Spannung mit 325V auf einen Widerstand gibst erzeugst du genau soviel Waerme als wenn du 230V Gleichspannung drauf gibst. > > Ich hab dazu mal schnell ein kleines Bildchen erstellt, dass die > Spannung aus einer Steckdose darstellen soll, ist das Bild richtig (also > auch mit den Werten)? Ja wenn du ein Oszilloskope an die Steckdose anschliessen wuerdes ergaebe sich diese Bildchen.
OK, wunderbar...
Mein Problem war von Anfang an das, dass ich mir die Wechselspannung als
konstanten Wert vorgestellt habe aber jetzt weiß ich es besser.
Dann bedanke ich mich bei euch allen, recht herzlich.
P.S.
> Schoenes Bildchen gemalt.
Das Bildchen ist nicht gemalt, sondern mit hilfe eines sehr komplexen
Programmes hoch aufwändig innerhalb eines fiktiven 3-dimensionalen
Raumes unter berücksichtigung der parallelen Perspektive erstellt worden
^^
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