Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Anwesenheitsprämie


von Manu M. (grayfox87)


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Anwesenheitsprämie
Hallo
Ich bräuchte mal einen Rat. Was haltet ihr von betrieben bei denen es 
eine Anwesenheitsprämie gibt.
Diese Anwesenheitsprämie sieht so aus ich bekomme einen Stundenlohn 
(angaben sind nur Beispiele) 10€ auf den eine Anwesenheitsprämie von 
2,50€ kommen. Also 12,50€ wen ich Arbeite, bin ich aber Krank werden mir 
von meinen 10€ 25% abgezogen. Also würde ich in einem Krankheitsfall 
7,50€ bekommen. Aber nur bis ein gewisser Betrag erreicht ist dann 
bekomme ich im Krankheitsfall einen Stunden wie wen ich Arbeiten würde 
12,50€.
Was Meint ihr dazu.

Gruß Manu

von ich (Gast)


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Also ich krieg sogar mehr Geld wenn ich krank bin, aber ok.
Dann würde ich also bei Erkältung weiter Arbeiten gehen und andere 
Anstecken so dass noch mehr krank werden? Halte ich nix von.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Die Anwesenheitsprämie ist Beschiss um die Lohnfortzahlung im 
Krankheitsfall zu drücken. Anders ausgedrückt, dein Arbeitgeber ist ein 
Arschloch.

Ob die Aktion legaler oder illegaler Beschiss ist kann dir ein 
entsprechend qualifizierter Anwalt sagen. Davon unabhängig ist die 
Frage, ob es sich lohnt dagegen vorzugehen.

von Marx W. (Gast)


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Ob diese Regelung bestand hätte vor Gericht? ich glaube nicht!
Wg. Krankheit den Lohn kürzen geht ja auch nicht!

Also pack deine Prämie wieder ein.

von aGast (Gast)


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In manchen Betrieben gibt es auch so was wie eine Anwesenheitsprämie, 
Nennt sich dann aber Überstunde. Da hat dann das Ableisten von 
Überstunden aber auch gar nichts mit der Arbeit zu tun. Das wäre dann 
legal. Die Prämienregelung des TO ist IMHO extrem suspekt und hat wie 
bereits "pnuebergang" und "Marx W."schrieben mit hoher Warscheinlichkeit 
vor einem Arbeitsgericht keinen Bestand. Wenn Dir so was passiert ist, 
würde ich den Differenzbetrag schon mal einfordern nicht dass der 
Anspruch durch Auschlussfristen verfällt und den Anwalt (auf 
Arbeitsrecht spezielisiert) meines Vertrauens kontaktieren.

von Harald W. (wilhelms)


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Marx W. schrieb:

> Ob diese Regelung bestand hätte vor Gericht?

Die Frage ist wohl eher, ob das Arbeitsverhältnis Bestand hat,
wenn man vor Gericht geht.
Gruss
Harald

von Justus S. (jussa)


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das Kürzen einer Anwesenheitsprämie ansich ist erst mal kein Problem, 
siehe §4a EntgFG
http://www.gesetze-im-internet.de/entgfg/__4a.html

von Purzel H. (hacky)


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Es gibt Jobs da ist Anwesenheit erst mal alles. zB  bei der Feuerwehr. 
Oder wenn man als Reserve fuer etwas wichtiges eingeteilt ist. zB 
Notfallarzt. Notfallpilot

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Manu MI schrieb:
> Diese Anwesenheitsprämie sieht so aus ich bekomme einen Stundenlohn
> (angaben sind nur Beispiele) 10€ auf den eine Anwesenheitsprämie von
> 2,50€ kommen.

Ich nehm' den Job und bleibe abwesend.

Hannes Jaeger schrieb:
> Die Anwesenheitsprämie ist Beschiss um die Lohnfortzahlung im
> Krankheitsfall zu drücken. Anders ausgedrückt, dein Arbeitgeber ist ein
> Arschloch.

So sieht's aus.

von Marx W. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Die Frage ist wohl eher, ob das Arbeitsverhältnis Bestand hat,
> wenn man vor Gericht geht.
> Gruss
> Harald

Solche Regelungen können aber auch vom Betriebsrat  vor dem 
Arbeitsgericht geregelt werden.
Ansonsten:
Stört`s mich, oder fress ich`s?

von Marx W. (Gast)


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Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb:
> Notfallpilot

Ich dachte, dafür gibt`s den Fallschirm, Oder?

von Wilhelm F. (Gast)


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Jetzt fehlt nur noch sowas wie ein Jogger-Armband, was den Arbeitstakt 
körperliche Aktivität auf nimmt, mit einer Arbeitsaktivitätsprämie 
verknüpft. Z.B. Tastenanschlagzählung am PC. Ab 15 Sekunden Ruhe 
automatische Ausstempelung, und erst bei 60 Sekunden Aktivität 
Wiedereinstempelung.

Im Callcenter werden auch Anrufzahlen pro Stunde gewertet. Da hatte ich 
auch schon Schlauberger, die mich nur 10 Sekunden lang anriefen.

Hier Strom und Gas GmbH, spreche ich mit Ferkes? Na, dann einen schönen 
Tag noch.

;-)

Wenn man so will, dann hatte ich früher im Kundendienst auch indirekt 
eine Anwesenheitsprämie. Die nannte sich Außendienstentschädigung und 
Erschwerniszuschläge, machte über 10% des Nettogehaltes. Bei Urlaub und 
Krankheit und Überstundenabfeierung gab es die logischerweise auch 
nicht. Wenn der Chef einen mal strafen wollte, ließ er einen einen Monat 
Innendienst machen. Bei Krankheit fällt man aber auch noch mal ab: Die 
Lohnfortzahlung beträgt ja nicht 100%, und bei mir damals dann auch 
wieder nur vom Grundgehalt ohne Außendienstentschädigung.

Wenn das Gehalt aber ansonsten nicht unter aller Kanone ist, und man gut 
aus kommt, da macht es nichts, wenn man auch mal nur 80% im Monat 
bekommt. Dafür atmete man keine Bleidämpfe oder hatte andere schädliche 
Dinge, wofür es die Zulagen ja gab.

von P. M. (o-o)


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Die Anwesenheitsprämei macht wohl nur in Branchen Sinn, wo sehr viel 
geschwänzt wird. Wer hingegen Anreize schafft, dass tatsächlich kranke 
oder stark angeschlagene Arbeitnehmer trotzdem an den Arbeistplatz 
kommen, der handelt kontraproduktiv. Der erkältete Bürokollege bringt 
selbst kaum Leistung, verschleppt seine Krankheit noch über mehrere 
Tage, steckt den Rest der Belegschaft an und nervt nicht zuletzt mit 
seiner verstopften Nase und Hustenanfällen das gesamte Büro.

von Ich (Gast)


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Justus Skorps schrieb:
> das Kürzen einer Anwesenheitsprämie ansich ist erst mal kein Problem,
> siehe §4a EntgFG
> http://www.gesetze-im-internet.de/entgfg/__4a.html

6, Setzen!
Da die sog. "Anwesenheitsprämie" des TO praktisch laufende Bezüge 
darstellen, darf die im EFZ-Falle nicht gekürzt werden.

Die Zusammensetzung des fortzuzahlenden Entgeltes ist in §4 EfZGes 
http://www.gesetze-im-internet.de/entgfg/__4.html
geregelt, von ihr darf nicht zu lasten des AN abgewichen werden.

von Ich (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Wenn das Gehalt aber ansonsten nicht unter aller Kanone ist, und man gut
> aus kommt, da macht es nichts, wenn man auch mal nur 80% im Monat
> bekommt.

Die EFZ beträgt 100%.
Es gab unter dem Dicken mal eine Absenkung auf 90%, die wurde aber von 
der SPD sofort wieder gecancelt.

von Ich (Gast)


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Ich schrieb:
> Absenkung auf 90

ne 80%, sorry...

von Martin (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Im Callcenter werden auch Anrufzahlen pro Stunde gewertet. Da hatte ich
> auch schon Schlauberger, die mich nur 10 Sekunden lang anriefen.

Unwahrscheinlich. Auch in Outbound Geschäft (ih gitt) wird die
Durchschnittszeit eines Gespräches gewertet.

Sonst würde man den 10 Sekunden (oder auch den 4 Stunden) Leuten nicht
auf die Schliche kommen. Wahrscheinlicher ist das eher der Dialer der 
schon mal anruft aber noch keinen Agenten frei hat. (auch ih gitt)

von Wirklich Konservativ (Gast)


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Manu MI schrieb:
> Ich bräuchte mal einen Rat. Was haltet ihr von betrieben bei denen es
> eine Anwesenheitsprämie gibt.
> Diese Anwesenheitsprämie sieht so aus ich bekomme einen Stundenlohn
> (angaben sind nur Beispiele) 10€ auf den eine Anwesenheitsprämie von
> 2,50€ kommen. Also 12,50€ wen ich Arbeite, bin ich aber Krank werden mir
> von meinen 10€ 25% abgezogen.

Solche Ideen halte ich für einen grundsätzlichen Fehler.

Wenn Mitarbeiter erkältet sind sollte man Ihnen 25% mehr geben so das 
sie ja Zuhause bleiben und genesen. Bin auch mal halb Krank zu Firma im 
ergebnis hatte ich dann 3 Leute angesteckt die Tage gefehlt hatten...

von yannik (Gast)


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"Wenn Mitarbeiter erkältet sind sollte man Ihnen 25% mehr geben so das
sie ja Zuhause bleiben und genesen. Bin auch mal halb Krank zu Firma im
ergebnis hatte ich dann 3 Leute angesteckt die Tage gefehlt hatten..."

Das ist wie mit HomeOffice, empirische Studien zeigen, dass Mitarbeiter 
im HomeOffice effektiver und mehr arbeiten. Dennoch wird diese 
Möglichkeit oft nicht eingeräumt.

von Claus M. (energy)


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Manu MI schrieb:
> Was haltet ihr von betrieben bei denen es
> eine Anwesenheitsprämie gibt.

Bedingungsfeindlich ;-)

von Ich (Gast)


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Manu MI schrieb:
> Was Meint ihr dazu.

Als was bist Du da angestellt?

Als Idiot oder als Fachkraft?

Wenn ich im Krankheitsfall weniger bekommen soll, dann heißt das, ich 
soll krank arbeiten kommen und meine Gesundheit riskieren.

Finger weg von solchen Firmen!

Wenn ich krank werde, bin ich krank und kann dagegen nichts tun 
(normalerweise).

Mitarbeitergespräche, falls jemand mal häufiger krank wird, besonders 
Freitag / Montag oder zu Feiertagen sind OK.

von Rechenkünstler (Gast)


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Im Betrieb eines Bekannten wurde irgendwann einmal eine 
Anwesenheitsprämie eingeführt.

Dort war es somit für alle Mitarbeiter eine Lohnerhöhung.

Ich würde eine Anwesenheitsprämie daher nicht unbedingt als etwas 
negatives sehen.

von Birmingham (Gast)


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Klingt nicht gut. Maßstab für gute Arbeitsbedingungen sind immer die 
Beamten, haben die das auch?
Wenn ja, in welcher Form?

Ich glaube je mehr so etwas durchgesetzt wird, desto eher knallt es und 
alles geht den Bach runter.
Wie haben wir das nur in den 80ern geschafft ohne diese Manipulationen, 
so wirtschaftlich erfolgreich zu sein?

von MaWin (Gast)


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Birmingham schrieb:
> Wie haben wir das nur in den 80ern geschafft ohne diese Manipulationen,
> so wirtschaftlich erfolgreich zu sein?

Waren wir nicht, damals wurden keine Millionenboni für Sesselfurzer 
erarbeitet wie heute.
Die Bezüge der oberen 10000 haben sich doch seit dem verhundertfacht.

von Claus M. (energy)


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MaWin schrieb:
> Waren wir nicht, damals wurden keine Millionenboni für Sesselfurzer
> erarbeitet wie heute.
> Die Bezüge der oberen 10000 haben sich doch seit dem verhundertfacht.

!!!!!

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Manu MI schrieb:
> Ich bräuchte mal einen Rat. Was haltet ihr von betrieben bei denen es
> eine Anwesenheitsprämie gibt.

kannst/darfst du die Branche verraten, bei denen es eine 
Anwesenheitsprämie gibt?

von Thomas1 (Gast)


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