Forum: Platinen Was ist das?


von bebo (Gast)


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Weiß einer von euch, was das sein kann? Habe die Eisen-III-Chlorid 
Lösungen ca. 3 Jahre stehen gehabt ohne sie zu benutzen. Ist daß das 
alte Kupfer? Kann ich das raussammeln und die Lösung einfach 
weiterverwenden?

von D. V. (mazze69)


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> Was ist das?
Petersilie in Bratensoße auf einem Backblech oder 1 MB für den Gourmé.

Kipp das durch ein Sieb (Edelstahl) und probier es aus, ob es noch 
reagiert, ansonsten Schadstoffsammelstelle und nicht das Klo!

von Helmut L. (helmi1)


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bebo schrieb:
> Ist daß das
> alte Kupfer?

Nicht direkt. Das sind Kupferclorid Kristalle. Die bilden sich nach 
einigen Jahren wenn man die Suppe stehen laesst.

von René Z. (dens)


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Das ist Petersilie ;-)

von 0815 (Gast)


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Das ist Kunst!

von Bio Fan (Gast)


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Laß die Soße noch ein paar Jahre so stehen, dann kannst du die 
Petersilie ernten. Wohl bekomms.

von Be B. (bebo)


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Dann werde ich das Zeug mal raussammeln. Heißt daß jetzt, daß das 
Eisen-III-Chlorid wieder mehr neues Kupfer aufnehmen kann?

Andere Frage: Verdunstet eigentlich nur das Wasser oder verdunstet auch 
das Eisen-III-Chlorid? Ist also die Lösung nach dem Nachkippen von 
frischen Wasser genau so stark konzentriert wie vorher oder fehlt auch 
Eisen-III-Chlorid?

von Johannes (Gast)


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Also verdunsten kann nur das Wasser. Die Lösung wird dann aber höher 
konzentriert. Es müsste so sein dass die Lösung wieder mehr Kupfer 
aufnehmen kann.

Lg Johannes

von Eisen-III-Chlorid (Gast)


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Ich würde die Pampe fachgerecht entsorgen. Eisen-III-Chlorid kostet ja 
kein Vermögen und damit bist du auf der sicheren Seite. Alles andere 
wäre nur Murks.

von clowngefrühstückt (Gast)


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Be Bo schrieb:
> Ist also die Lösung nach dem Nachkippen von
> frischen Wasser genau so stark konzentriert wie vorher?

Klar, du musst nur genau soviel Wasser reinfüllen bis es wieder an dem 
verkrustetem Rand steht. Geht dann wieder drei Jahre ;)

von ??? (Gast)


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die Soße ist ja etwas reaktiv. Reagiert aber kaum mit Bestandteilen der 
Umgebungsluft. Wenn es ein Gefäß war das nicht mit dem Zeug reagiert, 
wird es wohl Kupferchlorid sein. Das ist nun nicht soo löslich. Also 
wird beim verdünnen mit dest. Wasser nix passieren. werden die Kristalle 
entfernt, fehlt das Chlor... also könnte man entweder die Kristalle 
lösen und das Kupfer elektrolytisch entfernen, oder die Kristalle 
entfernen und Chlor nachliefern... Das geht auch nicht so einfach...
ODER das Ganze wird fachgerecht entsorgt und neu angesetzt.

von Sven (Gast)


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Das Kupferchlorid würde ich aufheben.

Mit Kupferchlorid kann man ein gutes Ätzbad ansetzen, welches per 
Luftregeneration immer wieder funktioniert.

von dolf (Gast)


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Be Bo schrieb:
> Andere Frage: Verdunstet eigentlich nur das Wasser oder verdunstet auch
> das Eisen-III-Chlorid? Ist also die Lösung nach dem Nachkippen von
> frischen Wasser genau so stark konzentriert wie vorher oder fehlt auch
> Eisen-III-Chlorid?

fecl3 ist ein salz.
das zeugs verdunstet nicht und es gast auch kein sauerstoff aus.
die ätzbrühe die ich verwende ist schon über zehn jahre alt...
ab und zu etwas h2o, fecl3 und hcl nachdosieren und gut.
kipp da erst mal recht warmes wasser drauf.
am besten dest. wasser oder regenwasser.
fecl3 kannst du wann auch immer nachdosieren.
um schlammbildung (rost) zu vermeiden kann man etwas hcl dazu geben.
das hcl löst den schlamm auf und das ätzbrecken bleibt sauber(er).

von PöserPursche (Gast)


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Wie hast du es Ausgehalten, drei Jahre ohne Badewanne aus zu kommen...

;-)

Zu deiner Frage, Kupferchlorid. Ich würde aber das Zeug lieber Entsorgen
als es wieder zu Verwenden.

PP

von Be B. (bebo)


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Warum entsorgen, wenn es noch gut ist? Ich habe zwar noch einen Beutel 
frisches Eisen-III-Chlorid im Keller, aber die letzten Ätzungen vor 3 
Jahren waren noch sehr gut. Also werde ich mal etwas destiliertes Wasser 
nachkippen und alles gut vermischen. Dann lößt sich auch der Schlamm 
wieder auf.
Die Lösung ist tatsächlich schon 9 Jahre alt. Aber wenig gebraucht. Ich 
denke mal, daß man erst dann zur neuen Mischung greifen sollte, wenn die 
Ätzleistung nachläßt. Werde mal mein altes Bungard Material (ich habe 
noch unbenutzte Leiterplatten von 2007) testen. Vielleicht gehen sie ja 
noch.

Also die "Petersilie" nicht entfernen, sondern einfach wieder 
untermischen und gut. Das mit dem Nachkippen von Chemikalien mag zwar 
funktionnieren, aber dann weiß ich ja nicht mehr, welches 
Mischverhältnis ich habe.

PöserPursche schrieb:
> Wie hast du es Ausgehalten, drei Jahre ohne Badewanne aus zu kommen...
... bin halt ein Schmutzfink ;-)

von Johannes O. (jojo_2)


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Das passiert eben, wenn das Wasser verdunstet. Ist übrigens auch beim 
Ätzen mit Natriumpersulfat so. Da kann man dann ebenfall 
Kupfersalzkristalle heraussammeln (in diesem Fall Kupfersulfat).

Ich gehe immer so vor: Wenn sich Kristall sammeln, dann nehme ich sie 
heraus und verdünne die restliche Lösung wieder und verwende sie wieder. 
Geht ohne Probleme. Ich denke auch, dass es auch beim EisenIIIChlorid so 
funktioniert. Warum soll die Lösung denn schlecht sein?

Die Kristalle kann man dann entweder entsorgen, oder man bewahrt sie 
auf, schauen doch schön aus :-)

von 19:20 (Gast)


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Be Bo schrieb:
> Also die "Petersilie" nicht entfernen, sondern einfach wieder
> untermischen und gut. Das mit dem Nachkippen von Chemikalien mag zwar

Probiere es doch einfach, aber das wird durch bloße Wasserzugabe wohl 
nicht funktionieren, die werden sicher nicht in Wasser löslich sein. Wie 
der vorhergehende Antworter schrieb einfach abseihen, durch ein 
Kunststoffküchensieb oder so. Wenn es nicht stört, lass es drin, gibt ja 
auch Dekosteine in Aquarien, bloß bekommt man diese hier halt nur bei 
Ebbe zu Gesicht ...

Braucht es da ein Händchen haltendes Forum zu?

Ein paar schöne Kristallbilder (gewaschen) wären aber nett!

von Batman (Gast)


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Schaut aus wie Kryptonid in Rostwasser :)

von Wunderer (Gast)


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Sven schrieb:
> Das Kupferchlorid würde ich aufheben.
>
> Mit Kupferchlorid kann man ein gutes Ätzbad ansetzen, welches per
> Luftregeneration immer wieder funktioniert.

Das dieser Mist immer noch weiter verbreitet wird ist mir völlig unklar.

Kann denn der geneigte Alchemist uns mal erklären, wo bitte schön der 
Mehrwert dieser Vorgehensweise ist???

Da bin ich aber mal gespannt!

W.

von Patrick H. (Firma: privat) (pathoff)


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bebo schrieb:
> Weiß einer von euch, was das sein kann? Habe die Eisen-III-Chlorid
> Lösungen ca. 3 Jahre stehen gehabt ohne sie zu benutzen. Ist daß das
> alte Kupfer? Kann ich das raussammeln und die Lösung einfach
> weiterverwenden?

Die Antwort "Kryptonid in Rostwasser" von Batman ist schon nicht ganz 
falsch. Die grünen Kristall sind aber (wie oben schon mal gesagt) 
Kupfer-(II)-Chlorid (also CuCl2). Interessant ist, dass sich 
Kupfer-(II)-Chlorid gar nicht bilden dürfte, in Eisen-(III)-Clorid. Da 
sollte höchstens Kupfer-(I)-Chlorid (also CuCl / der braune Schlamm) 
entstehen !  Wahrscheinlich hat aber mit der Zeit der Luftsauerstoff bei 
Dir zur Oxidation von Kupfer-(I) zu Kupfer-(II) geführt und dann gab's 
einen Ionenaustausch: Cl ist zum Kupfer gewandert. Kupfer-(II)-Chlorid 
(also CuCl2) enthält ja doppelt so viel Cl wie Kupfer-(I)-Chlorid (also 
CuCl) ! Dafür ist Sauerstoff zum Eisen gewandert. Das würde dann 
allerdings bedeuten, dass Du kein Eisenchlorid (weder I noch II) hast, 
sondern Eisenoxid. Dafür spricht auch dieser Ocker-farbene Schlamm. Und 
das ätzt natürlich kein Cu mehr. Dagegen das CuCl2 schon.
D.h. Du hast zwar kein "Kryptonid in Rostwasser" aber dafür 
"Kupferchlorid in Rostwasser".


Gruß,
PatHoff

von Michael_ (Gast)


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Ich würde es noch weiter stehen lassen.
Es wächst, es lebt!
Mancher Chemiker ist sicher darauf neidisch.

von 0815 (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Es wächst, es lebt!

Vollständige Kopie der Definition von Lebewesen (Wiki):

-Sie sind von ihrer Umwelt abgegrenzte Stoffsysteme,
haben Stoff- und Energiewechsel und sind damit in Wechselwirkung mit 
ihrer Umwelt,
-organisieren und regulieren sich selbst (Homöostase),
-pflanzen sich fort und sind damit auch zu Wachstum und Differenzierung 
fähig.[1]


Ist meiner Meinung nach alles erfüllt! Und darüberhinaus vom Sonnenlicht 
unabhängig, und in nur drei Jahren entstanden. Das sind ja gleich 
mehrere Wunder in einer Plastikschale vereint! Noch drei weitere Jahre, 
und das Zeugs macht Einstein Konkurrenz!

von Michael_ (Gast)


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Interessant wäre ein Versuch in einem berüchtigten Auktionshaus.
Sicher lustig.

von Ich (Gast)


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Weitere Interpretationsmöglichkeit: Zweige von einem künstlichen 
Weihnachtsbaum, oder Überbleibsel irgendwelcher Party-Deko? Petersilie 
wäre m.E. längst weg ...

von Bittersüß (Gast)


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Kann man das grüne zeug nicht mal aus dem Gefäß nehmen und waschen
(sofern es sich nicht auflöst) und auf Küchenkrepp nochmal ablichten?
Ich hab so was bei Eisen III Chlorid noch nie gesehen.

von Be B. (bebo)


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Bittersüß schrieb:
> Kann man das grüne zeug nicht mal aus dem Gefäß nehmen und waschen
> (sofern es sich nicht auflöst) und auf Küchenkrepp nochmal ablichten?
> Ich hab so was bei Eisen III Chlorid noch nie gesehen.

Geht leider nicht. Nachdem ich das Becken bewegt habe und es auch wärmer 
war, hat es sich rückstandsfrei wieder aufgelößt.

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