Moin, ich plane ein Projekt bei dem im Umkreis von bis zu 1 km ein paar hundert (oder mehr) Geraete verteilt sind die von zentraler Stelle mit Information versorgt werden sollen. Die Information ist nicht viel mehr als ein sekuendlicher Beacon, sollte aber zuverlaessig und sehr schnell verteilt werden (daher kein Mesh). Was gibt es da fuer Moeglichkeiten? 868 MHz Funk scheint recht brauchbar, allerdings ist ein einzelner Transceiver fuer die Reichweite recht teuer. Das ist kein Problem fuer den Sender - der darf ruhig etwas kosten, aber die Empfaenger sollten so billig wie moeglich sein. Gibt es da Moeglichkeiten verschiedene Sender und Empfaenger zu kombinieren? UKW (oder laengerwellig) waere vielleicht auch eine Option - Empfaenger sind da ja quasi geschenkt, aber da ist die Sendeerlaubnis nun mal nicht so einfach zu bekommen... Oder doch fuer die Reichweite? Andere Ideen? Viele Gruesse, Florian
Oder ist Infrarot vielleicht eine Alternative?
Infrarot bei 1 km und vermutlich nicht mal Sichtkontakt? Ganz sicher nicht. Ich würde einigermassen billige Funkmodule wie z.b. diese: http://www.ebay.com/itm/NEW-2pcs-Wireless-RF-Transceiver-Module-433Mhz-CC1101-CC1100-RF1100SE-Antenna-/251174999449?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item3a7b325599 nehmen, und bei einem die Antenne abschrauben und einen PA anschliessen: http://www.ebay.com/itm/321161244827?ru=http%3A%2F%2Fwww.ebay.com%2Fsch%2Fi.html%3F_sacat%3D0%26_from%3DR40%26_nkw%3D321161244827%26_rdc%3D1 Diesen aber auf keinen Fall an 32 Volt betreiben, 3 Watt brauchst du nicht und gibt gewaltig Ärger. Also entweder runter mit der Leistung, oder kleineren PA finden... Ich würde mit der Leistung einfach ans gesetzliche Maximum, das sollte reichen.
Oh, noch viel besser: Beitrag "Mit RFM12BP an RFM01 senden?" Wenn man dem glauben darf (denke ich schon) ist das vermutlich deine Lösung: du kaufst z.B. von Pollin 1 RFM12BP und n RFM01
Florian M. schrieb: > 868 MHz Funk scheint recht brauchbar Nein. Ich habe mehrere Tests mit einem solchen Sender/Empfänger gemacht, die Sendeleistung lag bei +15dBm und ich bin bei freier Sicht und genügend Abstand zum Boden damit sich die Fresnelsche Zone ausbilden kann auf 214 Meter gekommen, bis dahin lag der RSSI-Wert noch bei -90dBm, über 214m lieferte der Empfänger noch sporadisch ein auswertbares Signal, aber es war eher Zufall und änderte sich mit der Luftfeuchtigkeit, der Temperatur usw. und wenn sich die Reflektionen von zwei gegenüberliegenden Hauswänden überlagerten erhöhte sich die Reichweite zwar, aber man musste genau an dem Punkt der Überlagerung stehen und nicht 17cm weiter wo die Auslöschung der Signale erfolgte. Theoretisch sollte das Gerät eine Empfindlichkeit von -100dBm haben und bei freier Sicht 700m Reichweite liefern. Es gibt ja jetzt noch den Bereich um 169MHz, dort kann man mit bis zu 500mW senden, aber nur 1/10 der Zeit, so wie es auch im Frequenzbereich von 868MHz der Fall ist. Steht dir zufällig eine direkte Sichtverbindung zur Verfügung? Wenn ja, dann mach es doch optisch, du brauchst aber dafür auch Linsen usw. ...
Vielen Dank fuer die Ideen und den Erfahrungsbericht! Hans Jelt schrieb: > Ich habe mehrere Tests mit einem solchen Sender/Empfänger gemacht, die > Sendeleistung lag bei +15dBm ... auf 214 Meter gekommen Ist schonmal ein guter Anfang! Aber zu 1 km fehlt wohl doch noch etwas... Kann man vielleicht mit geeigneter Codierung noch etwas mehr rausholen oder war da wirklich nichts mehr da an Signal? > Es gibt ja jetzt noch den Bereich um 169MHz, dort kann man mit bis zu > 500mW senden, aber nur 1/10 der Zeit, so wie es auch im Frequenzbereich > von 868MHz der Fall ist. Soweit ich weiss ist bei 868 MHz doch nur 1/100 verfuegbar, aber selbst das wuerde mir reichen. Etwas hoeher (869,4 MHz) ist ja wohl auch noch etwas mehr Leistung erlaubt und 1/10, aber ich habe bisher weder fuer 869,4 MHz noch 169 MHz guenstige Empfaenger gefunden. > Steht dir zufällig eine direkte Sichtverbindung zur Verfügung? > Wenn ja, dann mach es doch optisch, du brauchst aber dafür auch Linsen > usw. ... Linsen waere an sich nicht das Problem, aber die Ausrichtung der Sendeoptik zur Empfangsoptik zueinander ist vermutlich doch zu kompliziert.
Florian M. schrieb: > Ist schonmal ein guter Anfang! Aber zu 1 km fehlt wohl doch noch > etwas... Kann man vielleicht mit geeigneter Codierung noch etwas mehr > rausholen oder war da wirklich nichts mehr da an Signal? Es gibt Empfänger die Signale mit angeblich -120dBm noch auswerten können, aber da wäre ich mit den Werbeaussagen vorsichtig, die gehen davon aus dass man diese geringe Feldstärke das eh nicht nachmessen kann. Wenn man die Entfernung verdoppeln will muss man jedes mal 3dB dazurechnen. Maximale Entferneung zu nötiger Sendeleistung in dBm 214 Meter = +15dBm (31,5mW) 428 Meter = +18dBm (63mW) 856 Meter = +21dBm (125mW)) 1712 Meter = +24dBm (250mW) 3424 Meter = +27dBm (500mW) 6848 Meter = +30mW (1000mW) Praktisch ist es aber so dass bei dieser hohen Frequenz (fast 1GHz) jegliche Gebäude oder Sträucher stören, die Strahlung verhält sich eben wie Licht. 169MHz Empfänger könnte man eigentlich auch selbst bauen, ist ja nichts anderes als ein Radio mit nachgeschalteten Tiefpass und digitaler Auswerteelektronik. Man muss dann aber ein kleines Protokoll einführen, mit Fehlererkennung (Parity Bit oder CRC-Byte) und den Empfängern auch eine Adresse geben.
Ich bin mit 10 mW schon 7 km weit gekommen auf 868 MHz Allerdings freie Sichtverbindung. Und auch keine LowCost AM Module sondern ordentliche FM Module mit PLL. Und halbwegs gescheite Antennen, nicht die "Drahtantennen". Sondern richtige Außenantennen (GSM900 Yagi Antenne)
Sven schrieb: > Und halbwegs gescheite Antennen, nicht die "Drahtantennen". Sondern > richtige Außenantennen (GSM900 Yagi Antenne) Wenn man eine Art Dosen-Antenne oder biquad erstellen würde, dann hätte man eine schöne Richtwirkung, aber man erreicht nur noch die Antennen die davon angestrahlt werden. Ich dachte dass ich das mit 1/4 Lambda Antennen gemacht, aber es war nur eine 1/4 lambda Antenne beim Empfänger und eine 1cm keramische Chipantenne beim Sender. Es ist also doch noch mehr möglich als ich hier beschrieben habe. Es kommt auch auf die Umgebung an, wenn du das auf dem Dorf machst wo es weit und breit keine solchen Sender gibt wirst du nicht gestört, aber in der Stadt sieht das ganz anders aus. Ich mache in dieser Woche noch Tests in einer Stadt und einem Dorf mit 169MHz, dabei werden 1/4 Lambda Antennen genutzt und ich sende dabei mit bis zu 500mW. Da es inzwischen wieder kalt ist und die zu erwartende Reichweite 25km beträgt macht das bestimmt nicht mehr so viel Spaß ewigkeiten draußen rumzulaufen/fahren und die Werte einzutragen, aber es ist schon interessant.
Na da bin ich ja mal gespannt, wie das wird :-) Ich drücke dir die Daumen! Richtantenne fällt bei mir leider flach, da wie gesagt ich ziemlich viele Empfänger auf einmal erreichen muss. Das Selbstbauen von dem Empfänger klingt auch total spannend - vielleicht werde ich mich da mal dran wagen. Ansonsten werde ich in meiner Umgebung und dem Frequenzband nicht viele Störungen erwarten, aber vielleicht könnte es mit Abschattungen ein Problem werden.
Hans Jelt schrieb: > Wenn man die Entfernung verdoppeln will muss man jedes mal 3dB > dazurechnen. 6dB, weil für die Kugeloberfläche 4 pi r² gilt, damit sinkt die Empfangsleistung bei doppelter Entfernung auf 1/4. Ansonsten hilft: Qualitative hochwertiger Empfänger (Superhet oder hochwertigen Direktempfänger) schmalbandige Filter im RX soweit es irgendwie geht wenn möglich beim Empfänger Richtanntenne Sender mit gestocktem Rundstrahler, anständiges Kabel, so dass man die erlaubte ERP auch komplett ausreizen kann Nachteil, kostet halt Geld, aber geiz ist ja geil Aber das kostet nun mal
bazo schrieb: > 6dB, weil für die Kugeloberfläche Ja, stimmt man muss die Sendeleistung vervierfachen um doppelt so weit zu kommen. ... na gut, unter meinen Bedingungen* würde ich dann erhalten: Maximale Entfernung / nötige Sendeleistung in dBm (Milliwatt) 214 Meter = +15dBm (31,5mW) <= mein Maximalwert 302 Meter = +18dBm (63mW) 426 Meter = +21dBm (125mW) 602 Meter = +24dBm (250mW) 852 Meter = +27dBm (500mW) 1205 Meter = +30mW (1000mW) Bedingungen* f = 868 MHz - Antenne (Sender): Average Gain = -4dbi, 7mm lang, Keramik (der Hersteller hat auch nicht das Antennendesign für die Chip-Antenne eingehalten, den Feedingpoint hat er kontaktiert, aber auf der andereren Seite der Antenne hätte er noch ein 20mm langes Stück Leiterbahn auf der Platine routen sollen, der Teil hängt einfach in der Luft, also sind die -4dBi Verstärkung auch noch zu gut) - Antenne (Empfänger): Gewinn = +2dBi, 1/4 Lambda Rundstrahler
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