Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 555-Blinker auf "Fading" umrüsten?


von Newman A. (newman)


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Hallo Leute, kleine Frage.

Ich bin auf der Suche nach einen Glühlampen-Blinkgeber mit Fading-Effekt 
für 9-16V Versorgungsspannung für die Modellbahn. Ideal wäre ein 
Blinkgeber mit dem NE555 auf der Basis dieses Schaltplans, da ich n 
Haufen dieser ICs noch in der Grabbelkiste habe.

Wie müsste man jetzt die Schaltung ändern, um ein Fade-In und Fade-Out 
hinzukriegen? Blinkfrequenz sollte ca. 1Hz betragen.

Als Last kommen 16V-Glühlampen mit ~50mA zum Einsatz.

MFG Andy

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Dein NE555-Ausgangssignal geht an eine RC-Kombination,
und dann an einen PWM Dimmer


NE555---100k----+--------+
                |        |
               1uF       |
                |        |
               GND       |
                         |
 +-----------------------(---+---+-----+-- +U
 |                       |   |   |     |
10k +---10k--+           |   |   |   Motor oder Glühlampe
 |  |        |           |   |   |     |
 +--+--|+\   |           |   |   +-|<|-+ Freilaufdiode
 |     |  >--+           |   |         |
 |  +--|-/  10k          +--|+\        |
 |  |        |              |  >--Rv--|< NPN oder NMOSFET
 |  +--------+--------------|-/        |E oder S
10k          |               |         |
 |         100nF             |         |
 |           |               |         |
 +-----------+---------------+---------+-- GND

einfacher, weil mit weniger ICs, geht es wenn man den NE555
wegschmeisst und gegen einen weiteren OpAmp aus dem LM324 ersetzt:

 +---------------------- +U
 |
10k +---10k--+
 |  |        |
 +--+--|+\   |
 |     |  >--+
 |  +--|-/  47k
 |  |        |
 |  +--------+-----------+
10k          |           |
 |          1uF          |
 |           |           |
 +-----------+-----------(-- GND
                         |
 +-----------------------(---+---+-----+-- +U
 |                       |   |   |     |
10k +---100k-+           |   |   |   Motor oder Glühlampe
 |  |        |           |   |   |     |
 +--+--|+\   |           |   |   +-|<|-+ Freilaufdiode
 |     |  >--+           |   |         |
 |  +--|-/  10k          +--|+\        |
 |  |        |              |  >--Rv--|< NPN oder NMOSFET
 |  +--------+--------------|-/        |E oder S
10k          |               |  LM324  |
 |         100nF             |         |
 |           |               |         |
 +-----------+---------------+---------+-- GND

von Wolfgang (Gast)


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MaWin schrieb:
> einfacher, weil mit weniger ICs, geht es wenn man den NE555
> wegschmeisst und gegen einen weiteren OpAmp aus dem LM324 ersetzt

Wenn ich mir da die Gesamtanzahl der Bauteile so ansehe, ist der 
Siegeszug der kleinen µC mehr als verständlich.

von Achim_42 (Gast)


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andere Möglichkeit wäre auch ein Transistor (Mosfet) mit C in 
Rückkopplung und recht hochohmiger Ansteuerung.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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du kannst natürlich den 555 als kippstufe heben und den 
integrationskondensator abgreifen und analog verstärken. Da genügt ein 
FET


Gate an C+ (6/2) und  und die last  zwischen + und Drain

source an GND

: Bearbeitet durch User
von Ernst O. (ernstj)


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Beschalte mal einen 555 so, dass er mit der Hälfte der gewünschten 
Frequenz taktet. An den output pin schliesse deine Glühbirne an, in 
Serie dazu einen Elko und den (bei Bedarf über einen Widerstand) an 
Masse.

Was passiert? Bei jedem Potentialwechsel am 555 output wird der Elko 
seinen Ladezustand von geladen auf entladen oder umgekehrt wechseln, mit 
anfangs hohem Strom, der dann abfällt. Wie genau der Helligkeitverlauf 
ist, hängt von der Betriebsspannung, der Lampe, dem Elko und einem evtl 
noch in Serie liegenden Widerstand ab. Da heisst es. EXPERIMENTIEREN

Ach ja, alles unter der Annahme dass die Glühlampe den 555 nicht 
überfordert. Denke daran, den Kaltwiderstand des Glühfadens zu 
berücksichtigen. Die Gegentaktendstufe des 555 verträgt 200 mA.

von J. H. (joho62)


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Da er ja 555 in Massen hat, würde ich zwei davon hintereinander
schalten und den Sekunden- Takt "modulieren". Etwa so wie hier:
http://home.cogeco.ca/~rpaisley4/LM555.html#18

von Davis (Gast)


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Schöner Thread. Gefällt mir. Man sieht so schön den Vorteil von 
Mikrocontrollern.

von Newman A. (newman)


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Also an die Idee von Ernst mit dem Elko hatte ich auch schon gedacht. 
Simpel und Effektiv. Frage ist, ob der Gesamtstrom nicht den 555er 
killt.

Wie sähe es aus, wenn man an den Ausgang nen BC160 als Schaltverstärker 
(Last gegen Masse) hängt, und dessen Basisstrom langsam über nen Elko 
steigen und fallen lässt? Ich vermute, so einfach wie ich mir das 
vorstelle, gehts wieder nicht....

@ Hojo, die Schaltung aus deinem Link ist durchaus interessant, zumal 
auch ettliche 556er hier verrotten. Frage wäre, wie die Schaltung zu 
ändern wäre, um auf ca. 1Hz zu kommen den als Sirene werden da sicher 
andere Frquenzen arbeiten?!?!

@ Davis, wenn man die Ahnung vom programmieren und kompilieren hat, und 
die entsprechende Hardware zur Verfügung steht, kann man mit µC 
arbeiten.
Wenn nich, muss man analog arbeiten.

MFG Andy

: Bearbeitet durch User
von Hubert G. (hubertg)


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Newman Andy schrieb:
> Also an die Idee von Ernst mit dem Elko hatte ich auch schon gedacht.
> Simpel und Effektiv. Frage ist, ob der Gesamtstrom nicht den 555er
> killt.

Nachdem der Strom nicht höher als der Lampenstrom sein kann, ~50mA, kann 
da nichts passieren.
Nur der Effekt ist umgekehrt von dem den du möchtest. Die Lampe leuchtet 
hell auf und wird dann dunkler, egal ob du den Elko auflädst oder 
entlädst.
Du bringst also nur die Übergänge hell dimmen nach dunkel, aber nicht 
die Übergänge dunkel dimmen nach hell zusammen.

von Newman A. (newman)


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Hab das ganze eben mal auf nem Steckbrett zusammen genagelt und 
getestet. Ergebniss war: Sowie ein Elko am Ausgang des 555er hängt, 
bleibt die Lampe aus. Hab nen 1µF und nen 0,47µF getestet. Kleinere 
Werte hab ich nicht da, größere sah ich keine Notwendigkeit zu testen.

MFG Andy

von Hubert G. (hubertg)


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Newman Andy schrieb:
> größere sah ich keine Notwendigkeit zu testen

Wird aber erst so ab 100µ anfangen.

von Newman A. (newman)


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Auch getestet... 100, 220, 470µF....keine sichtbare Änderung. Größere 
Werte habsch im Moment nicht da..

von Björn R. (sushi)


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Ich habe vor ~10 Jahren mal diese Schaltung zusammengebastelt. Auch wenn 
das ganze auf der Seite nicht unbedingt professionell aussieht, und ich 
auch das Casemodding mittlerweile unter Jugendsünden abgehakt habe, 
funktioniert das ganze sehr gut. Den transistor hatte ich damals nicht 
da, habe einen BC547 genommen, funktioniert genauso.

http://www.moddingtech.de/tutorials/44-lichteffekte/66-led-fader

LG, Björn

von J. H. (joho62)


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Hallo Andy,
weiter oben auf der Seite von meinem Link ist ein kleiner Online-
Rechner, wo Du Deine Zeiten eingeben und die dazugehörigen
Widerstände/Kondensatoren ablesen kannst.

: Bearbeitet durch User
von Axel R. (Gast)


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BC548: Basis mit an den Pin2/6 vom 555er, Kollektor an die 12 Volt und 
Emitter über die Lampe an GND. Das ist schon alles. Die Lampe leuchtet 
dann von 1/3tel VCC bis 2/3tel VCC minus 0.7V. Den Kondensator etwas 
größer wählen, wegen dem Basisstrom.

von Ernst O. (ernstj)


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Newman Andy schrieb:
> Auch getestet... 100, 220, 470µF....keine sichtbare Änderung. Größere
> Werte habsch im Moment nicht da..

Dann ist die Glühbirne für diese Übung wohl nicht die richtige. Mit zwei 
antiparallelen LEDs sollte es aber gehen.

von Newman A. (newman)


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Axel, du meintest definitiv Pin2/6? Weil Ausgang des ICs is ja 
eigentlich Pin3?!?!

@ Ernst...ne Sorry, es geht hier definitiv um Glühlampen mit 16V, 50mA. 
KEINE LEDs!

MFG Andy

von AR (Gast)


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an 2/6 liegt genau der Krvenverlauf an, den Du haben möchtest. Leider 
nicht in vollem Umfang (1/3tel min. und 2/3tel max.) und nicht 
belastbar.
Sollte aber ansatzweise gehen.

von Harald W. (wilhelms)


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AR schrieb:

> an 2/6 liegt genau der Krvenverlauf an, den Du haben möchtest. Leider
> nicht in vollem Umfang (1/3tel min. und 2/3tel max.) und nicht
> belastbar.
> Sollte aber ansatzweise gehen.

Das gleiche kann man aber auch mit einem beliebigen Komparator,
notfalls sogar aus der 4000er Serie aufbauen. Der grösste Teil
des 555 liegt bei einer solchen Verwendung brach.
Gruss
Harald

von AR (Gast)


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Ohne Frage, klar kann man mit'm 4093 ebenso am C abgreifen. Die 
Amplitude dort ist aber nocheinmal um Längen kleiner ( Abhängig von der 
Hysterese des CMOS Trigger-Bausteins )
Die Dinger hat er auch nicht zu Hauf rumliegen. Die 555er schon, wie er 
oben schrieb.
Gruß
AR

http://homepages.internet.lu/absolute3/tronic/digosz1.htm
FIG.13
http://homepages.internet.lu/absolute3/tronic/sz.htm
Abb.6

von AR (Gast)


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von AR (Gast)


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von Axel R. (Gast)


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wassn jetzt?
erst fragen und dann...

von Newman A. (newman)


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Bin z.Z. sehr eingespannt. Hab frühstens morgen Zeit, mir das ganze 
genauer anzusehn, und zu testen....

Trotzdem THX schon mal bis hier her an alle...

MFG Andy

von Axel R. (Gast)


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alles kein Problem. hatte mich nur gewundert...

von Newman A. (newman)


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Vielen Dank nochmals an alle, die sich hier tatkräftig beteiligt und 
mich unterstützt haben.
Ich war allerdings auch nicht ganz Faul und hab parallel nen bissl 
gesucht....und bin sogar fündig geworden.

Hab den Fader aus zwei Transistoren aufgebaut, nach anhänglichen 
Schaltplan.
(Fanden sich in der Grabbelkiste.)
Hab das ganze mal aufgebaut und getestet. Funktioniert ganz gut, und 
lässt sich mit entsprechenden Elkos den eigenen Wünschen nach gut 
anpassen.

MDF Andy

: Bearbeitet durch User
von Axel R. (Gast)


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Super!
Bau mal die LED in den Emitter ;)

von Newman A. (newman)


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Is ja ne Glühlampe, aber is OK, mach ich. ;)

MFG Andy

von Roland L. (Gast)


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du kannst zusätzlich auch noch probieren, R1, Q1, R2 und C1 wegzulassen, 
und den Ausgang des 555 direkt an R3 anzuschließen.

von Axel R. (Gast)


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hilfreich ist es vielleicht zu erwähnen, das die Last im Emitter genau 
den gleichen Spannungsverlauf "sieht", wie am Eingang des Transistors 
anliegt, weil die Spannungsverstärkung dann kleiner eins ist.
Liegt die Lampe im Kollektor, sieht das wieder anders aus...

von Roland L. (Gast)


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und du kannst noch eine Reihenschaltung einer Diode und eines 
Widerstands parallel zu R3 legen. Dann kannst du das Heller- und das 
Dunklerwerden getrennt beeinflussen.

von Axel R. (Gast)


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man kann den (dann viel kleineren) Elko auch zwischen Kollektor und 
Basis packen... hier gibt es soo viele Möglichkeiten.

von Newman A. (newman)


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Soooo, war eben mal wieder am Testbrett....

Last an Emitter legen, passt....
Kleineren Elko zwischen C und B legen kommt mir auch sehr entgegen. Will 
Platz sparen.
R1, Q1, R2 und C1 weglassen funzt auch, ABER...Damit hab ich nurnoch ein 
FadeIN, und kein FadeOUT mehr. Zumindest verlischt die Lampe sehr 
schnell!

>...du kannst noch eine Reihenschaltung einer Diode und eines
>Widerstands parallel zu R3 legen. Dann kannst du das Heller- und das
>Dunklerwerden getrennt beeinflussen.

Hab ich versucht...brachte KEINE Veränderung?!?! Zumindest nicht beim 
FadeOUT.

MFG Andy

von Roland L. (Gast)


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wie rum hast du die Diode drin?
mach zuerst mal nur die Reihenschaltung von Widerstand und Diode rein. 
Mit der Kathode Richtung Transistor.
Dann kannst du mit den Werten des Kondensators und der Widerstände 
rumspielen.

von Newman A. (newman)


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Hab beide Richtungen getestet. Diode + 10K parallel zum 20K.

Kathode Richtung Q brachte nur ein schnelleres FadeIN. Das FadeOUT 
entspricht nach wie vor dem "normalem" verlöschen der Glühlampe bei 
Stromlosigkeit. Also quasi nicht vorhanden.

EDITH:

Also nicht vorhandenes FadeOUT stimmt nicht... es ist eins da, aber nur 
ein sehr kurzes. Die Verweilzeit des FadeOUT lässt sich durch ändern von 
R/C/D nicht beeinflussen!!!

: Bearbeitet durch User
von Roland L. (Gast)


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ich meinte nur mit Diode und Widerstand, ohne den 20k Widerstand. Und 
Lampe am Emitter.

von Newman A. (newman)


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>...und du kannst noch eine Reihenschaltung einer Diode und eines
>Widerstands parallel zu R3 legen.

Steht hier aber anders...

Werd ich heut Abend aber mal checken.

von AR (Gast)


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Andy übt :)

Versuch doch mal die Augen zu schliessen und Dir vorzustellen, WO der 
Strom überall lang muss und wo er lang kommt und wie dolle ;)

von Roland L. (Gast)


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Newman Andy schrieb:
>>...und du kannst noch eine Reihenschaltung einer Diode und eines
>>Widerstands parallel zu R3 legen.
>
> Steht hier aber anders...

so hab ich's am Anfang auch gemeint. Nachdem du geschrieben hast, dass 
es nicht funktioniert, solltest du zum testen den einen Widerstand 
erstmal weglassen und dann mit verschiedenen Werten probieren.

Um Missverständnisse zu vermeiden, habe ich dir noch Bilder angehängt. 
Bei Bild 1 kannst du den Lade- und Entladestrom getrennt einstellen. Je 
nach dem, welche Widerstandswerte du brauchst, kannst du dann eine von 
den anderen Schaltungen einsetzen.
falls du noch ein paar Darlingtontransistoren rumliegen hast, kannst du 
die anstelle des BC547 verwenden, dann wird der Einfluss des Basisstroms 
auf das RC-Glied kleiner.

viel Erfolg

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