Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wechselspannung stabilisieren im RLC-Schwingkreis


von Marvin K. (Firma: athome) (desmodromicon)


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Hallo an alle,
das ist mein erster Beitrag in diesem Forum und ich bitte um Nachsicht 
falls ich irgendetwas übersehen, oder falsch gemacht haben sollte.
Ich habe folgendes Problem:
Im Rahmen eines elektrotechnischen Praktikumsversuchs soll ein 
Reihenschwingkreis (RLC) untersucht werden. dabei wird schrittweise die 
Frequenz der Eingangsspannung erhöht (Von 30Hz-60KHz) und der 
resultierende Spannungsabfall über dem Widerstand gemessen.
Das Problem ist, dass der sich ändernde Blindwiderstand die 
Generatorspannung ebenfalls runter zieht und bei jeder neuen Frequenz 
erst von Hand die Eingangsspannung nach geregelt werden muss.
Ich suche nach einer einfachen Lösung um in diesem Frequenzbereich den 
Spannungsabfall an der Quelle automatisch zu kompensieren.
Andere/Bessere Funktionsgeneratoren sind keine Option.
Hat da Jemand eine Idee?

von J. T. (chaoskind)


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Einen Verstärker an den Ausgang vom Generator, dessen Ausgangswiderstand 
etwa den Faktor 10 kleiner als die Impedanz deines Schwingkreises ist.

von Helmut L. (helmi1)


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Marvin Kamp schrieb:
> Hat da Jemand eine Idee?

Mit dem 2. Skope Kanal die Ausgangsspannung direkt messen und damit 
korrigieren.

Die Bauteilwerte groessere machen, so das an den 50 Ohm des Generator 
fast nix abfaellt.

Vektornetzwerkanalyzer nehmen. (das willst du aber nicht)

von Marvin K. (Firma: athome) (desmodromicon)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Mit dem 2. Skope Kanal die Ausgangsspannung direkt messen und damit
> korrigieren.

Genau das ist es ja was nicht mehr erforderlich sein soll.

> Die Bauteilwerte groessere machen, so das an den 50 Ohm des Generator
> fast nix abfaellt.

Hilf mir mal auf die Sprünge:Woher weißt du dass der Generator einen 50 
Ohm Widerstand besitzt?

>
> Vektornetzwerkanalyzer nehmen. (das willst du aber nicht)

Ein VNA wäre in der Tat etwas zu aufwändig.
Gibt es denn keine Lösung für genau diese Bauteile und genau dieses 
Frequenzband (30Hz-60KHz)?
Ich hatte auch an eine Verstärkerschaltung gedacht die die Amplitude 
nachregelt wenn sie absackt.
Reicht da ein einfacher Spannungsfolger? Und wenn ja: Welcher Opamp ist 
da empfehlenswert?

von Helmut L. (helmi1)


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Marvin Kamp schrieb:
> Hilf mir mal auf die Sprünge:Woher weißt du dass der Generator einen 50
> Ohm Widerstand besitzt?

Weil das die Standardausgangsimpedanz von 99% aller Signalgeneratoren 
ist.
Sollte auch auf deinem Generator vorne draufstehen.

Diese Aussage:

Marvin Kamp schrieb:
> Andere/Bessere Funktionsgeneratoren sind keine Option.

wiederspricht sich aber hiermit:

Marvin Kamp schrieb:
> Ich hatte auch an eine Verstärkerschaltung gedacht die die Amplitude
> nachregelt wenn sie absackt.

Eine Verstaerker mit Amplitudenregelung ist nicht so einfach.

Marvin Kamp schrieb:
> Reicht da ein einfacher Spannungsfolger? Und wenn ja: Welcher Opamp ist
> da empfehlenswert?

Koenntes du versuchen. In dem Bereich 30Hz .. 60kHz kann fast jeden 
halbwegs schnellen nehmen. Feld,Wald u. WiesenOps wie TL082 sollten 
gehen, allerdings mit nachgeschalteter Endstufe. Bedenke im Resonanzfall 
fliessen bei dir 0.2A.   1V / 5.1 Ohm

Das muss deine Stufe treiben koennen deshalb die Endstufe an den TL082.

Deshalb waere es besser das ganze hochohmiger auszulegen.

von Andrew T. (marsufant)


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Marvin Kamp schrieb:
.
> Gibt es denn keine Lösung für genau diese Bauteile und genau dieses
> Frequenzband (30Hz-60KHz)?

Klar gibt es die. Nennt sich hifi Verstärker mit mind. 80w 
sinusausgangsleistung.

Der ist nämlich ausreichend niederohmig für diesen Praktikumsversuch.

Haben wir bei uns mit einem Uralt-Wega -Verstärker gelöst,
der (trotz schelchterem datenblatt) locker im Bereich 20Hz bis 80 kHz 
die nötige Kleinleistung brachte.


> Ich hatte auch an eine Verstärkerschaltung gedacht die die Amplitude
> nachregelt wenn sie absackt.

Der niederohmige ausgang des NF-Verstärker reichte vollauf bei uns.

> Reicht da ein einfacher Spannungsfolger? Und wenn ja: Welcher Opamp ist
> da empfehlenswert?

Einfach: nein. Leistungs-OPV: ja.

Aber bevor du das alles aufbaust....

von U. B. (Gast)


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Wenn der Generator-Innenwiderstand bekannt ist (z.B. 50 Ohm), dann lässt 
sich der doch leicht einbeziehen.

von ... (Gast)


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Marvin Kamp schrieb:
> Das Problem ist, dass der sich ändernde Blindwiderstand die
> Generatorspannung ebenfalls runter zieht

Scheinwiderstand...

von Marvin K. (Firma: athome) (desmodromicon)


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Hallo alle miteinander,
ich habe mir mal die Zeit genommen um das Netz nach sinnvollen Ansätzen 
für alle eure Vorschläge zu durchforsten.
Dabei bin ich auf obige Schaltung gekommen.
Würde das so funktionieren?

Letzten Endes schätze ich zwar dass die einfachste Methode in der Tat 
eine hochohmigere Auslegung dieses Versuchs wäre, aber ich muss zu 
Studienzwecken zumindest eine aktive Schaltung vorweisen können.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Marvin Kamp schrieb:
> Dabei bin ich auf obige Schaltung gekommen.
> Würde das so funktionieren?

Die Schaltung hat eine Übnahmeverzerrung im Nullpunkt (T2 sperrt bevor 
T1 öffnet und umgekehrt). Dadurch hat das Ausgangssignal einen 
Klirrfaktor, besonders bei 60kHz. Die Frage ist: wie groß ist der 
Oberwellenanteil und wie weit stört das die Messung?
Um das zu verbessern, müsste die Endstufe "vorgespannt" werden, damit 
ein Ruhestrom fließt.

Gruß Dietrich

von Helmut S. (helmuts)


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> Im Rahmen eines elektrotechnischen Praktikumsversuchs soll ein
Reihenschwingkreis (RLC) untersucht werden. dabei wird schrittweise die
Frequenz der Eingangsspannung erhöht (Von 30Hz-60KHz) und der
resultierende Spannungsabfall über dem Widerstand gemessen.


Und wo ist das Problem?

Es gibt keines!

In der Aufgabe steht nirgends, dass ihr mit konstanter Eingangsspannung 
messen sollt.
Ihr sollt einfach die Frequenz verstellen und die Spannung am Widerstand 
messen.
Dann wird gefragt warum da nicht einfach die eingestellte Spannung U0 
herauskommt.
Zum Schluss sollt ihr dann den Innenwiderstand des Generators berechnen.

http://www.zitate-online.de/sprueche/allgemein/18383/wer-als-werkzeug-nur-einen-hammer-hat-sieht.html

: Bearbeitet durch User
von Marvin K. (Firma: athome) (desmodromicon)


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Helmut S. schrieb:

> Und wo ist das Problem?
>
> Es gibt keines!

Du missverstehst das Problem.
Unsere Generatorspannung sackt bei Annäherung an die Resonanzfrequenz ab 
und verfälscht dadurch gerade eben das gewünschte Messergebnis. (Es geht 
darum den Absolventen zu zeigen, dass sich der Spannungsabfall über den 
5,1 Ohm Widerstand, nahe der Resonanzfrequenz erhöht; Nicht darum denn 
Generatorinnenwiderstand zu berechnen)
Der Funktionsgenerator ist dahin gehend schlecht kompensiert und genau 
dieses Problem sollen wir lösen, damit die Absolventen dieses 
Praktikumsversuches sich darum nicht mehr scheren müssen.
Das steht vielleicht nicht in meiner Skizze, aber ich dachte das hätte 
ich deutlich gemacht.

Dietrich L. schrieb:
> Die Schaltung hat eine Übnahmeverzerrung im Nullpunkt (T2 sperrt bevor
> T1 öffnet und umgekehrt). Dadurch hat das Ausgangssignal einen
> Klirrfaktor, besonders bei 60kHz. Die Frage ist: wie groß ist der
> Oberwellenanteil und wie weit stört das die Messung?
> Um das zu verbessern, müsste die Endstufe "vorgespannt" werden, damit
> ein Ruhestrom fließt.

Ich dachte der Widerstand R3 würde, trotz fehlendem Ruhestrom für 
ausreichend Unterdrückung sorgen!?

Kannst du mir einen Ansatz skizzieren der deinem Vorschlag entspricht?

: Bearbeitet durch User
von Helmut S. (helmuts)


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Diese einfachen Aufbauten mit diskreten Transistoren kannst du knicken 
da nicht kurzschlussfest. In so einer Testumgebung muss das Teil 
Kurzschlüsse beliebig lange verkraften. Deshalb solltest du einen 
Verstärker(IC) mit eingebauter thermischer Überlastsicherung verwenden.

Wenn euch das zu aufwendig ist, dann bleibe noch die Möglichkeit eines 
niederohmigen Spannunsgteilers, z. B. 49,5Ohm+0,5Ohm. Die Spannung wird 
dann am 0,5Ohm Widerstand bereitgestellt. Der Innenwiderstand ist dann 
ca. 0,5Ohm.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Marvin Kamp schrieb:
> Ich dachte der Widerstand R3 würde, trotz fehlendem Ruhestrom für
> ausreichend Unterdrückung sorgen!?

Das hilft natürlich schon etwas. Ob es allerdings ausreicht ist eine 
andere Frage und schwer zu sagen. Das hängt natürlich davon ab, wie gut 
der Sinus am Ausgang sein soll oder muss, und von der Last und der 
Geschwindigkeit, mit der der OpAmp nachregeln kann.
Das kann man wohl am einfachsten mit einer Simulation ermitteln.

> Kannst du mir einen Ansatz skizzieren der deinem Vorschlag entspricht?

Leider habe ich auf die Schnelle nichts gefunden.

Alternative: Leistung-OpAmp, z.B. OPA547 oder suche mal hier unter 
"Leistungs OpAmp" oder "Leistungs OPV".

Gruß Dietrich

von Helmut L. (helmi1)


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Dietrich L. schrieb:
> Marvin Kamp schrieb:
>> Ich dachte der Widerstand R3 würde, trotz fehlendem Ruhestrom für
>> ausreichend Unterdrückung sorgen!?
>

Der Widerstand übernimmt im Anlaufgebiet bis ca. 7mA den Ausgangsstrom. 
Die 7mA sollte der OP liefern können. Ab dann übernehmen mehr und mehr 
die Transistoren den Laststrom.

> Das hilft natürlich schon etwas. Ob es allerdings ausreicht ist eine
> andere Frage und schwer zu sagen.

Alles was unter ca. 1% Klirr ist sieht man auf dem Skope sowieso nicht 
mehr.
Im Resonanzfall filtert der Schwingkreis die Grundwelle raus.

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