Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ist ein Master Pflicht oder reicht der Bachelor


von Frank (Gast)


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Derzeit stehe ich vor einer sehr schwierigen Entscheidung. Ich werde ein 
Bachelor-Studium der Elektrotechnik mit sehr gut abschließen und hätte 
auch schon einen Job bei einem großen Automobilhersteller.
Vor diesem Angebot stand eigentlich fest, dass ich auf jeden Fall meinen 
Master machen will. Nun frage ich mich aber, ob ich das überhaupt muss. 
Ist der Master nur gut um bessere Chancen für den Berufseinstieg zu 
haben und wenn das - wie im meinem Fall - nicht mehr relevant ist, 
braucht man ihn eh nicht, da es in 10 Jahren eher um Referenzen und 
darum was man vorher gemacht hat geht oder bringt der Master noch 
Vorteile, die Berufserfahrungen nicht ausgleichen können?
Bekommt ein Master in jedem Fall mehr Geld auch noch nach 20 Jahren (ich 
weiß da gibt es noch keine Erfahrungswerte) oder untercheidet sich das 
wenn überhaupt nur anfangs?

folgenden Artikel habe ich gefunden, der eigentlich aussagt ein Master 
sei überflüssig:
http://www.sueddeutsche.de/bildung/nach-dem-bachelor-warum-der-master-keine-entscheidenden-vorteile-bringt-1.1414318

Was sagt ihr dazu?

von MaWin (Gast)


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Frank schrieb:
> ob ich das überhaupt muss.

Nein, du musst nicht, Du musstest nicht mal studieren.

> Ist der Master nur gut um bessere Chancen für den Berufseinstieg zu
> haben

Der Master elraubt eher den Aufstieg in höhere Führungspositionen, oder 
eben den Weg in Lehre und Forschung.

Der Bachelor rechnet halt auf dem Stand der Technik rum.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Frank schrieb:
> Nun frage ich mich aber, ob ich das überhaupt muss.

Du musst nichts lernen.
Du musst keinen Beruf lernen.
Du musst nicht studieren.
Du musst keinen Bachelor machen.
Du musst keinen Master machen.

Denk selber nach, warum lernst du?

von DL4BM (Gast)


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Frank schrieb:
> Was sagt ihr dazu?

Daß es ein besch... Artikel ist.

von Frank (Gast)


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Dass ich nichts muss, weiß ich auch. Ok ich hätte die Fragen 
andersformulieren können:
 Habe ich mit dem Bachelor (mal abgesehen von Lehre und Forschung an 
Unis) die gleichen Möglichkeiten, wie mit dem Master. Soll heißen: Nach 
längerer Zeit im Job zählt da der Abschluss überhaupt noch oder die 
Erfahrung?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Frank schrieb:
> Nach
> längerer Zeit im Job zählt da der Abschluss überhaupt noch oder die
> Erfahrung?

In einer kleinen Dreimannbude ja, im Großkonzern nicht.
Im Großkonzern ja, in einer kleinen Dreimannbude nicht.
Beim Aufgabenwechsel ja, beim weiterer Qualifikation nicht.
Bei weiterer Qualifikation ja, beim Aufgabenwechsel nicht.

Nachtrag:
Mache deine persönliche Lebensplanung unbedingt von den Antworten eines 
x-beliebigen Forums im Internet abhängig!

: Bearbeitet durch User
von Frank (Gast)


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Im Klartext:
Mach lieber den Master.
Mach den Master lieber nicht.

Ich würde mich über konstruktiv Beiträge freuen..

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Frank schrieb:
> Ich würde mich über konstruktiv Beiträge freuen..

Der Beitrag ist konstruktiver als 32 Meinungen zu „Mache nicht den 
Master“  und 64/2 Meinungen zu „Mache den Master“.

von Achim H. (anymouse)


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Frank schrieb:
> (mal abgesehen von Lehre und Forschung an Unis)

Würde ich generell ersetzen durch "Forschung".

Antwort: Jain -- das kommt halt sehr darauf an, was Du machen, und wo Du 
später hinkommen möchtest.

Du wirst mit einem Bachelor einen Job finden. Es gibt aber Bereiche, wo 
zwar prinziell ein erfahrener und guter Bewerber mit einem Bachelor 
"ausreichen" würde, man sich aber lieber für den mit dem "Master" 
entscheidet.

Weiterhin:

Dur wirst mit einem Master einen Job finden. Es gibt aber Bereiche, wo 
zwar prinziell ein erfahrener und guter Bewerber mit einem Master 
"ausreichen" würde, man sich aber lieber für den mit dem "Doktor" 
entscheidet.

Warum machen so viele Ärzte den Doktor? Warum streben viele Politiker 
den Doktor an? Warum machen so viele (Handwerks)Gesellen später dann den 
Meister?

Auch mit einem Bachelor wird man sich zu einen guten Job hocharbeiten 
können -- dieser Job wird aber anders zugeschnitten sein als der, zu dem 
man sich mit einem Masterabschluss hocharbeiten wird.


Mal eine andere, auch und viel interessante Frage:

Möchtest Du den Master lieber jetzt anfangen, oder erst nach ein bis 
zwei Jahren Berufspraxis?

von Frank (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Nachtrag:
> Mache deine persönliche Lebensplanung unbedingt von den Antworten eines
> x-beliebigen Forums im Internet abhängig!

Das mache ich sicher nicht. Ich weiß nur, dass hier Leute mit 
Berufserfahrung unterwegs sind, die mir vielleicht meine Fragen 
beantworten können. Leider auch genau so viele Hafensänger...

Mein Wunsch den Master zu machen kam ja daher, dass ich mir so bessere 
Einstiegschancen für das Berufsleben erhofft habe.
Nun wird mir aber schon mit dem Bachelor eine gute Chance geboten, womit 
mein urspünglicher Grund hinfällig ist. Daher möchte ich wissen wie es 
da draußen tatsächlich abgeht. Wird bei einem Bewerber mit 
Berufserfahrung eher auf die Erfahrung und nur sekundär auf den 
Abschluss geachtet oder geht es in erster Linie um den Abschluss.
Sicher gibt es unterschiedliche Firmenpolitiken, wo das unterschiedlich 
gehandhabt wird.Darum frage ich nach Erfahrungsberichten.
Ich möchte mir keineswegs die Entscheidung über meinen weiteren 
Werdegang von einem anonymen Forum abnehmen lassen.

von SE (Gast)


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Wir hatten am Samstag eine kleine Diskussion mit unserem Professor über 
das Thema. Ich studiere B.Eng neben dem Beruf.

Seine Erfahrungen in der Industrie sind, das Bachelor (B.Eng) 
Absolventen in fast jeder Position anzutreffen sind.
Ausnahmen sind Forschung, bzw. Entwicklung mit großen anteilen in der 
Forschung.

In dem Fall das man einen Job sicher hat, was bei dir bzw bei uns als 
"Teilzeitstudenten" fast der fall ist, lohnt es sich nicht den Master 
(M.Eng) zu machen.
Sollte noch kein Job in Aussicht stehen, sind die chancen auf einen Job 
mit Master größer.
Im Alltag des Entwicklungsingenieur braucht man die theorie selten. Das 
Was man braucht lernt man eh im Betrieb direkt oder über Weiterbildungen 
und Schulungen.

Falls du Promovieren möchstest ist der Master eh vorrausgesetzt.

Alles war natürlich bezogen auf das Bachelorstudium in E-Technik.
Wenn später ein Führungsposten in einem Großen Unternehmen angestrebt 
ist, wäre noch irgendein Wirtschaftsmaster sinnvoll.

VG!
SE

von konservativer_Gesellschaftskritiker (Gast)


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ein Job bei einem OEM, davon träumen sehr viele Absolventen, auch 
besonders mit Master. Kannst Du nicht nebenberfulich einen Master machen 
und beim OEM einsteigen? das würde ich an Deiner Stelle tun.

Man muss auch differenzieren, um was für einen Job es sich handelt. 
Viele Jobs bei einem OEM sind ja bekannterweise Excel und PPT Ingenieur 
Jobs, wo es nicht super extrem auf hohe Theorie an kommt. Für die echte 
Arbeit gibt es ja dann die Dienstleister. Bei vielen OEMs kommt gerade 
in der Entwicklung/Konstruktion auf einen internen Mitarbeiter schon 3-4 
Externe vom Dienstleister und der Interne verwaltet und koordiniert nur 
noch.

Übrigens wer weiß wie der Arbeitsmarkt dann aussieht, wenn du den Master 
hast. Vielleicht stellt der OEM dann gar keinen mehr ein und andere 
ebenfalls nicht. Wobei wer natürlich sehr gut als Bachelor ist, wird 
wohl auch einen sehr guten Master machen und hat gute Chancen. Aber das 
ist alles Spekulation. Fakt ist, dass auch viele mit Master nicht zu 
einem Autohersteller hinein kommen, ausser per Dienstleister.

von candid (Gast)


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Mit Bachelor anfangen und den Master im Fernstudium machen eine Option?

von Frank (Gast)


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konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb:
> ein Job bei einem OEM, davon träumen sehr viele Absolventen, auch
> besonders mit Master. Kannst Du nicht nebenberfulich einen Master machen
> und beim OEM einsteigen? das würde ich an Deiner Stelle tun.

Das ist schon eine Option, wobei der Master in E-Technik nebenberuflich 
sogut wie nirgendwo angeboten wird.

von konservativer_Gesellschaftskritiker (Gast)


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So gut wie nirgends heißt nicht nirgends. Ein paar Angebote gibt es 
schon und mit einem OEM Gehalt sollte man das finanzieren können, 
außerdem kann man das steuerlich geltend machen.

von MaWin (Gast)


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Frank schrieb:
> Habe ich mit dem Bachelor die gleichen Möglichkeiten, wie mit dem Master

Nein.

In grösseren Firmen gibt es höhere Posten nur mit ordentlichem 
Abschluss.

Möglichst genau passendem.

Da es viele Master-Wege gibt, macht man den genau zur beruflichen 
Entwicklung meist während man schon in der Firma arbeitet, schliesslich 
wollen Unis auch unverschämt viel Geld für den kleinen Kursabschluss.

von DL4BM (Gast)


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Mediziner benötigen für Studium und Ausbildung zum Facharzt über zehn 
Jahre.
Anwälte benötigen für Studium, Referendariat und Fachanwaltsausbildung 
über zehn Jahre.
Und als Ingenieur reichen drei, vier Jahre Bachelor ???

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Mediziner und Juristen machen aber gerne auch mal den Doktor ...

von konservativer_Gesellschaftskritiker (Gast)


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DL4BM schrieb:
> Und als Ingenieur reichen drei, vier Jahre Bachelor ???

für viele Ing. Jobs in Konzernen reicht das.

von Ratgebend (Gast)


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DL4BM schrieb:
> Mediziner benötigen für Studium und Ausbildung zum Facharzt über zehn
> Jahre.
> Anwälte benötigen für Studium, Referendariat und Fachanwaltsausbildung
> über zehn Jahre.
> Und als Ingenieur reichen drei, vier Jahre Bachelor ???

Eben nicht. Aber wenn man hier schon sieht wie welche ihre Bachelorzeit 
als "Berufserfahrung" aufschreiben dann wundert mich gar nichts mehr.

von Heiner (Gast)


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DL4BM schrieb:
> Und als Ingenieur reichen drei, vier Jahre Bachelor ???

Für typische FH-Gebrauchsingeniure? Sicher.

Ist halt nicht nachhaltig, aber das merken die dann selbst erst später. 
:P

von Heiner (Gast)


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konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb:
> für viele Ing. Jobs in Konzernen reicht das.

Hey Heiner, der (ehem.) IT-Leiher.

Wieso hast du so wenig zu tun als Selbstständiger?

Wieso bisst du nicht fleissiger? Kein Ehrgeiz?

Wieso erzählst du hier eine Hand voll Stammusern jeden Tag deine 
Meinung?

von DL4BM (Gast)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Mediziner und Juristen machen aber gerne auch mal den Doktor ...

Der Doktor ändert leider nichts daran, daß im Ingenieurswesen schon vor 
den Zeiten des Bachelors Schmalspurausbildung gang und gäbe war.
Sicher, im Rahmen der Promotion vertieft der Ingenieur sein Wissen und 
spezialisiert sich, ganz ähnlich also zu Juristen und Medizinern.

Nur wird das erworbene Fachwissen im späteren Berufsleben selten 
benötigt, geschweige denn gewürdigt, da die meisten Ingenieure ihr 
Tätigkeitsfeld ändern. Das ganze wird dann noch glorifiziert, nach dem 
Motto, man müsse sich als Ingenieur schließlich schnell in neue 
Themengebiete einarbeiten können. Das stimmt bis zu einem gewissen 
Punkt.

Auf der anderen Seite käme ein auf Herzchirurgie spezialisierter Arzt 
niemals auf die Idee im Bereich Orthopädie tätig zu werden. Und vor 
allem: Kein Arbeitgeber würde das von ihm verlangen. Und ein Jurist, der 
die Mühen einer Ausbildung zum Fachanwalt für Arbeitsrecht absolvierte, 
wird sich sicher nicht in Angelegenheiten des Strafrechts einmischen.

von candid (Gast)


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DL4BM schrieb:
> im Ingenieurswesen schon vor
> den Zeiten des Bachelors Schmalspurausbildung gang und gäbe war.

DL4BM schrieb:
> Nur wird das erworbene Fachwissen im späteren Berufsleben selten
> benötigt, geschweige denn gewürdigt

Dann ist doch alles bestens, oder?!
Dann ist der Bachelor doch perfekt.

Und zu deinen Ärzten. Es gibt ja auch genug Hausärzte. Ob die ihr 
Fachwissen vom Studium wirklich brauchen? Zum Verschreiben von 
Medikamenten gegen Husten, Schnupfen und Scheißerei brauche ich auch 
keinen Dr.med.

von konservativer_Gesellschaftskritiker (Gast)


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candid schrieb:
> Und zu deinen Ärzten. Es gibt ja auch genug Hausärzte. Ob die ihr
> Fachwissen vom Studium wirklich brauchen? Zum Verschreiben von
> Medikamenten gegen Husten, Schnupfen und Scheißerei brauche ich auch
> keinen Dr.med.

eben, das sind meist genauso nur "Gebrauchsärzte". Aber das ist in fast 
jedem Beruf so. Frag mal einen Anwalt was zu seinem Fachgebiet, sehr 
häufig muss der dann auch sagen "da muss ich erst nachschauen". Nicht 
umsonst gibt es so viele Gerichtsverfahren wo sich die Juristen nicht 
eins sind.

Zum Thema: an seiner Stelle würde ich den Job beim Autohersteller nehmen 
und nebenbei einen Master machen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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von yannik (Gast)


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Solltest du einen Job bei einem OEM mit BA bekommen und entsheidest dich 
dennoch für den MA kannst aber nach den MA vielleicht nur bei einer KMU 
ensteigen dürftest du rein finanziell den MA nie wieder reinbekommen.


Den MSc. nebenbei machen ist so eine Sache, m.E. bietet im Moment nur 
die Uni Freiburg einen Fernmaster an der Fachlich wirklich Spitze ist. 
Der Fernmaster der HS Darmstadt (zudem z.B. auch Meister und BWLer 
zugelassen werden können) bringt m.E. einen richtigen E-Ing nicht viel 
neues (ist ein weiterbildungs Master und kein konsekutiver Master), d.h. 
für mich das man davon einen MBA/MBAE usw. mehr hätte bzw. das wenn man 
einen fachlich erstklassigen Master will ggf. versuchen kann Teilzeit 
zustudieren (z.B. FAU) od. aber halt Freiburg.

von Antimedial (Gast)


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Der Vergleich mit Ärzten ist schlecht, weil die wirklich für einen Beruf 
ausgebildet werden. Deshalb ist im Medizinstudium auch eine sehr lange 
Praxisphase Pflicht. Ähnliches gilt für Lehrer, Juristen und 
Pharmazeuten. Bei Ingenieuren ist das nicht der Fall. Ingenieure 
bekommen im Studium nur ihr Grundhandwerkzeug mit, ihren Beruf lernen 
sie erst in der Praxis. Am ehesten kann man dahingehend das 
Ingenieursstudium mit einem Psychologiestudium vergleichen. Dort bekommt 
man auch nur wissenschaftliches Grundhandwerkszeug, und für handfeste 
Berufsbilder wie Psychotherapeut brauch man wieder eine längere 
Zusazausbildung.

Zum Thema:

Frank schrieb:
> Ist der Master nur gut um bessere Chancen für den Berufseinstieg zu
> haben und wenn das - wie im meinem Fall - nicht mehr relevant ist,
> braucht man ihn eh nicht

Für den üblichen Konzernbeamtenjob brauchst du keinen Master. 
Requirement Engineering kann auch ein Bachelor. Für eine 
Führungskarriere ist ein Master im Fernstudium besser als ein Master im 
Präsenzstudium direkt nach dem Bachelor, weil die fachlichen Kenntnisse 
weniger zählen als Engagement, das man bei einem Fernstudenten erwartet. 
Und für eine Fachkarriere in der Forschung eines Konzerns würde ich eher 
die Promotion anstreben - dann aber lieber auch gleich als 
Industriepromotion, die man auch mit einem Fernstudiums-Master beginnen 
kann.

Einen Präsenzmaster kann ich nur aus folgenden Gründen empfehlen:
- Für eine Karriere in der Forschung / im öffentlichen Dienst
- Aus persönlichen Gründen / Wissensdrang
- Wenn man sich mit dem Bachelor noch nicht reif genug für die 
Arbeitswelt hält
- oder als Überbrücken wenn man keinen Job bekommt

von Mavu (Gast)


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Mach den Master, du verbringst noch genug zeit im leben mit arbeiten.

von tipp geber (Gast)


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Also gerade wenn du ein gutes angebot hast: annehmen! Hab auch nachm 
bach. angefangen und bereu es definitiv nicht. Meine meinung: master 
wird überbewertet. Was soll man in 2 popeligen semestern so großartig 
dazu lernen. Das meisste lernt man eh im job

von Scheiß Inflation und Progression (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Bei Ingenieuren ist das nicht der Fall. Ingenieure
> bekommen im Studium nur ihr Grundhandwerkzeug mit, ihren Beruf lernen
> sie erst in der Praxis.

Sag das mal den deutschen Unternehmen und besonders ihren 
Personalern/Controllern. Da herrscht im BWL-Betonschädel ein ganz 
anderes  Verständnis, was ein Ingenieurstudium so vermitteln und vor 
allem der Absolvent in privater Eigenregie angeeignet so alles schon 
mitbringen soll/muss. Die erwarten da so einen fertigen internen dualen 
Studenten, ohne was für die Ausbildung blechen zu müssen.

von Antimedial (Gast)


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Die BWLer haben doch gar nichts zu melden. Die lassen sich durch 
starkes, selbstbewusstes Auftreten leicht um den Finger wickeln. 
Fachlich überzeugen musst du den "Chefingenieur" (welche offizielle 
Position der hat spielt keine Rolle), und der weiß ganz genau, wie der 
Hase läuft.

von Abra (Gast)


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Mavu schrieb:
> Mach den Master, du verbringst noch genug zeit im leben mit arbeiten.

So ein Quatsch! Das Studium war bei mir dank Doppelbelastung härter als 
das Arbeitsleben als Facharbeiter oder Ingenieur.

Nicht immer davon ausgehen, dass jeder noch bei Mama wohnt, die 
Butterbrote für die Uni geschmiert bekommt und nach der Uni die Füße 
hochlegen kann - damit Mutti auch noch das Kinderzimmer durchsaugen kann 
während man Xbox spielt...

von Sneim (Gast)


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tipp geber schrieb:
> Also gerade wenn du ein gutes angebot hast: annehmen! Hab auch nachm
> bach. angefangen und bereu es definitiv nicht. Meine meinung: master
> wird überbewertet. Was soll man in 2 popeligen semestern so großartig
> dazu lernen. Das meisste lernt man eh im job

Ich hätte auch die Möglichkeit gehabt nach dem Bachelor anzufangen. 
Allerdings fand ich das noch etwas gefehlt hat. Jetzt nach 10 Semestern 
ist die Sache definitiv runder und ich finde, dass ich mir eine 
Arbeitsweise angeeignet habe, die der eines Ingenieurs entspricht.

Klar man kann viele Tätigkeiten auch ohne Master machen. Ja man braucht 
strenggenommen nichtmal ein Hochschulstudium für so manche Excelstelle.

Allerdings war mein Wunsch von anfang an "Ingenieur zu werden". Alle 
Bekannten die ich habe, inklusive meines Vaters, haben darauf 10 
Semester studieren müssen. Daher war für mich klar, dass ich ohne das 
Komplettpaket nicht aufhören würde. Das würde schon an meiner eigenen 
Ehre kratzen.

Nur so nebenbei: Ich verstehe irgendwie auch überhaupt nicht was denn 
bezogen auf den Nutzen für eine Firma nun der Unterschied zwischen einem 
Bachelor und einer im Unternehmen ausgebildeten Fachkraft sein soll. Der 
andere hat nicht die Theorie, aber dafür schon Jahre an Erfahrung 
voraus. Kurzum, es würde mich nicht wundern wenn 
Bacheloreinstiegsgehälter denen einer Berufsausbildung ähnlicher werden. 
Eine ganz andere Kiste machen wir dann auf wenn wir das Ganze mit einem 
Techniker vergleichen.

von Antimedial (Gast)


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Sneim schrieb:
> Ich hätte auch die Möglichkeit gehabt nach dem Bachelor anzufangen.
> Allerdings fand ich das noch etwas gefehlt hat. Jetzt nach 10 Semestern
> ist die Sache definitiv runder und ich finde, dass ich mir eine
> Arbeitsweise angeeignet habe, die der eines Ingenieurs entspricht.

Die Arbeitsweise kann man sich aber auch mit Bachelor & 2 Jahre arbeiten 
aneignen, wenn es sein muss.

Sneim schrieb:
> Nur so nebenbei: Ich verstehe irgendwie auch überhaupt nicht was denn
> bezogen auf den Nutzen für eine Firma nun der Unterschied zwischen einem
> Bachelor und einer im Unternehmen ausgebildeten Fachkraft sein soll. Der
> andere hat nicht die Theorie, aber dafür schon Jahre an Erfahrung
> voraus.

Und glaubst du wirklich, dass dich die zwei Jahre im Master wirklich so 
viel weiter bringen?

von Wilhelm F. (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #3485675:

> Abra schrieb:
>> Das Studium war bei mir dank Doppelbelastung härter als
>> das Arbeitsleben als Facharbeiter oder Ingenieur.
>
> Welche Doppelbelastung?

Wahrscheinlich Samstage und Sonntage mit 16-Stunden-Arbeitstag durch 
ackern, und kein Privatleben mehr.

von Abra (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #3485675:
> Welche Doppelbelastung?

Soll Leute geben die neben der Uni für Ihren Lebensunterhalt aufkommen 
müssen. Das bedeutet dann arbeiten gehen. Semesterferien voll arbeiten 
(zwischen 35-60h / Woche) und dann bis in die Nacht für Prüfungen 
lernen, im Semester wurden 2 Tage a 10 Stunden verlangt, was anderes 
hätte der Chef nicht mitgemacht. Da bleibt einiges auf der Strecke was 
du dann am Wochenende aufbereiten kannst.

Bei sowas kann man gepflegt auf den Präsenz-Master verzichten. Selbst 
mit nem Fernstudium neben der 35h oder 40h-Woche hat man es da 
entspannter!

von Marx W. (Gast)


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Abra schrieb:
> Bei sowas kann man gepflegt auf den Präsenz-Master verzichten.
ja!
> Selbst
> mit nem Fernstudium neben der 35h oder 40h-Woche hat man es da
> entspannter!

Aber nur wenn da auch eine didaktische Planung dahinter steht!

von Frank (Gast)


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yannik schrieb:
> Den MSc. nebenbei machen ist so eine Sache, m.E. bietet im Moment nur
> die Uni Freiburg einen Fernmaster an der Fachlich wirklich Spitze ist.
> Der Fernmaster der HS Darmstadt (zudem z.B. auch Meister und BWLer
> zugelassen werden können) bringt m.E. einen richtigen E-Ing nicht viel
> neues (ist ein weiterbildungs Master und kein konsekutiver Master), d.h.
> für mich das man davon einen MBA/MBAE usw. mehr hätte bzw. das wenn man
> einen fachlich erstklassigen Master will ggf. versuchen kann Teilzeit
> zustudieren (z.B. FAU) od. aber halt Freiburg.

Das mit Darmstadt dachteich mir auch. Die hören bei einigen Themen wie 
Systementwurf in VHDL bereits auf, wo wir im Bachelor erst so richtig 
losgelegt haben ;) Das einzige, was ich da neues lernen würde wären die 
BWL Sachen. Wenn es rein um den Titel ginge, wäre das wohl noch der 
angenehmste Master.

Der in Freiburg sieht schon interessanter aus. Allerdings auch sehr 
teuer.

von Biss (Gast)


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Frank schrieb:
> Das mit Darmstadt dachteich mir auch. Die hören bei einigen Themen wie
> Systementwurf in VHDL bereits auf, wo wir im Bachelor erst so richtig
> losgelegt haben ;) Das einzige, was ich da neues lernen würde wären die
> BWL Sachen. Wenn es rein um den Titel ginge, wäre das wohl noch der
> angenehmste Master.

Der Studiengang war wohl zum Auffrischen für ältere Ingenieure 
konzipiert, wahrscheinlich war nie geplant, dass das so viele 
Bachelorabsolventen machen.

Aber man kann durchaus schon etwas neues lernen, wenn man aus einem 
anderen Bereich ist (wenn man z.B. als Nachrichtentechniker 
Automatisierungstechnik lernen will - ist eben alles Bachelorniveau). 
Die Wahlfächer sind auch gut. Dazu 20% Soft-Skill-Anteil (BWL, 
Kommunikation, Projektmanagement). Außerdem ca. 30% Projektarbeit und 
Masterarbeit, bei denen man das Niveau und den Lernerfolg sehr gut 
selbst steuern kann.

Der Studiengang ist eher etwas für die Breite, nicht für die Tiefe. 
Etwas für Praktiker, die ihren Horizont erweitern wollen, ohne zu tief 
in neue Materie einzusteigen. Wer ein höheres Niveau als im Bachelor 
erwartet, wird herb enttäuscht. Dafür ist der Studiengang relativ gut 
nebenbei machbar, als guter Ingenieur kommt man mit durchschnittlich 10 
Stunden die Woche klar. Deshalb ist der Studiengang auch für Meister 
machbar. Dummerweise bekommen die dann die Illusion, dass sie Ingenieure 
wären...

von Kai (Gast)


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Noch ein Beitrag von mir. Die TU München bietet ab Sommersemester 2014
den Master in 50% Teilzeit an, was das genau bedeutet bzw. wie es genau
abläuft kann ich nicht sagen, aber hier mal der Link.

http://www.ei.tum.de/studienbetrieb/master/masterstudiengang-ei/

von Abra (Gast)


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yannik schrieb:
> Der Fernmaster der HS Darmstadt (zudem z.B. auch Meister und BWLer
> zugelassen werden können) bringt m.E. einen richtigen E-Ing nicht viel
> neues

Check.
Das was mich an der Stelle nur verwundert ist, dass eine Firma wie ABB 
Bachelor-Absolventen die Möglichkeit bietet dort zu arbeiten und das 
Studium an der HDA zu machen, wobei die Kosten von ABB getragen werden.

von mao (Gast)


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Gesetz über die Hochschulen des Landes Mecklenburg-Vorpommern
(Landeshochschulgesetz - LHG M-V)
In der Fassung der Bekanntmachung vom 25. Januar 2011

§ 41
Inländische Grade
(1) Aufgrund einer Hochschulprüfung, mit der ein berufsqualifizierender 
Abschluss erworben wird, verleiht die Hochschule einen Diplom-, einen 
Bachelor- oder einen Mastergrad. [...] . Nach Maßgabe der jeweiligen 
Prüfungsordnung kann die Hochschule auf Antrag des Studierenden im Falle 
eines abgeschlossenen Masterstudiums unter Einrechnung der im Rahmen des 
vorangegangenen Bachelor-Abschlusses erworbenen Leistungspunkte mit 
mindestens 300 Leistungspunkten (ECTS) anstelle des Mastergrades einen 
Diplomgrad verleihen, sofern sichergestellt ist, dass die erbrachten 
Studien- und Prüfungsleistungen denen eines Diplomstudiengangs 
mindestens gleichwertig sind. An Fachhochschulen kann anstelle eines 
Bachelorgrades ein Diplomgrad auch dann verliehen werden, sofern der 
Studienabschluss den Erwerb von mindestens 240 Leistungspunkten (ECTS) 
voraussetzt und Prüfungsleistungen denen eines Diplomstudiengangs 
mindestens gleichwertig sind.

Zumindest in MV kann auch ein Diplom verliehen werden trotz Bologna 
konformen Studiengang.

von Kai (Gast)


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mao schrieb:
> Zumindest in MV kann auch ein Diplom verliehen werden trotz Bologna
> konformen Studiengang.

geht in Bayern ;)

http://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/kurz/article/30861/

von TIP (Gast)


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@KAI: Das stimmt nicht. Frag mal in der FSEI nach, wir haben das intern 
diskutiert, und die Rechtsabteilung hat "NOPE" gesagt.

von Kai (Gast)


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TIP schrieb:
> @KAI: Das stimmt nicht. Frag mal in der FSEI nach, wir haben das
> intern
> diskutiert, und die Rechtsabteilung hat "NOPE" gesagt.

Werde ich bei bedarf machen, aber ich mache den Master so oder so, wäre 
für mich nur ein Bonus gewesen :)

von Klaus I. (klauspi)


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Frank schrieb:
> Ist der Master nur gut um bessere Chancen für den Berufseinstieg zu
> haben und wenn das - wie im meinem Fall - nicht mehr relevant ist,
> braucht man ihn eh nicht, da es in 10 Jahren eher um Referenzen und
> darum was man vorher gemacht hat geht oder bringt der Master noch
> Vorteile, die Berufserfahrungen nicht ausgleichen können?

Eher selten, ausser für den relevanten Berufs-Einstieg.

> Bekommt ein Master in jedem Fall mehr Geld auch noch nach 20 Jahren (ich
> weiß da gibt es noch keine Erfahrungswerte) oder untercheidet sich das
> wenn überhaupt nur anfangs?

Weder noch. Je nachdem was man daraus macht, kann man halt leichter 
weiterkommen.

> folgenden Artikel habe ich gefunden, der eigentlich aussagt ein Master
> sei überflüssig:
> 
http://www.sueddeutsche.de/bildung/nach-dem-bachelor-warum-der-master-keine-entscheidenden-vorteile-bringt-1.1414318
>
> Was sagt ihr dazu?

Ist es nicht irrsinnig sich von einem 08/15 Jounalisten der knapp über 
Hartz-4-Niveau über die Runden kommt, sich die Welt erklären zu lassen? 
Für mich persönlich könnte man das unter einer Form des Wahnsinns 
zusammenfassen.

Mach doch einfach ein paar Praktikas oder Ferienarbeit in diversen 
grossen und mittelständischen Firmen oder hilf mal den Nachbarn auf'm 
Bau.
Vielleicht kannst Du auch heute noch den Dienst an der Gesellschaft(tm) 
bei der Bundeswehr ableisten tuen können.

von Christian B. (snooz3r)


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Hi,

also nach meiner Erfahrung als Absolvent im letzten Semester sage ich: 
Ich kenne Absolventen die als Master deutlich weniger Einstiegsgehalt 
haben als andere mit Bachelor. Damit erübrigt sich meiner Meinung nach 
die Frage ob ein Master aus finanziellen Gründen her Lohnt oder nicht.

Sollte man die Absicht haben zu Promovieren sehe ich das als Grund an 
aber dann hat man ja eh nicht die (nahe) Perspektive Arbeiten zu gehen.

Insgesamt ist mein Eindruck das die Leistung eines Studenten und die 
fachliche Kompetenz bei der Wahl des ersten Berufs wichtiger ist als der 
Titel. Manche brauchen diese zusätzlichen Semester vor allem um richtig 
Erwachsen zu werden. Das ist dann ihre Chance :)

Viele Grüße
Christian

von yannik (Gast)


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Naja, man ist als Masterstudent natürlich auch "Graduate" sprich 
Absolvent ergo kann man in einen Post-Graduate-Programm sprich Master, 
ein Absolvent im letzten Semester sein;)

von Jo S. (Gast)


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konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb:
> ein Job bei einem OEM, davon träumen sehr viele Absolventen, auch
> besonders mit Master. ...
>
> Man muss auch differenzieren, um was für einen Job es sich handelt.
 ...
> Übrigens wer weiß wie der Arbeitsmarkt dann aussieht, wenn du den Master
> hast. Vielleicht stellt der OEM dann gar keinen mehr ein und andere
> ebenfalls nicht. Wobei wer natürlich sehr gut als Bachelor ist, wird
> wohl auch einen sehr guten Master machen und hat gute Chancen. Aber das
> ist alles Spekulation. Fakt ist, dass auch viele mit Master nicht zu
> einem Autohersteller hinein kommen, ausser per Dienstleister.

Heiner hat eigentlich das entscheidende Kriterium genannt. Wenn du schon 
einen Job hast, der dir zusagt und hoffentlich gut bezahlt wird, dann 
gibt es nix mehr zu ueberlegen.

Deine Bedenken zur Karriere sind nachvollziehbar. Das ist aehnlich, wie 
vor vielen Jahren der Unterschied zwischen FH- und Uni-Abschluss. Die 
alten, starren Strukturen gibt es kaum noch. Bestes Beispiel ist 
Siemens: In frueheren Zeiten galten Regeln wie im oeffentlichen Dienst 
und nun wird die Firma von einem FHler gefuehrt und der oberste 
Technikchef ist Ing FH.

Nimm die Stelle an, arbeite dich gut ein und nach 2 Jahren hast du 
bereits soviel Einblick, dass du dich fuer die richtige Fortbildung 
entscheiden kannst.

Viel Spass und Erfolg !

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