Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AVR oder ARM?


von Sven (Gast)


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Hallo.

Ich bräuchte einen uC mit Ethernet und USB.

Bisher hab ich nur mit Atmel atmega gearbeitet.
Da gibt es auch die Möglichkeit, USB und Ethernet anzubauen.

Allerdings gibt es bei der ARM Familie Prozessoren, die es direkt 
mitbringen.

Bin nun am überlegen, auf ARM umzusteigen, oder weiterhin bei AVR zu 
bleiben.

AVR kenne ich halt schon ein wenig, aber bin so gesehen immer noch recht 
weit am Anfang, so dass ich mich noch nicht total auf den AVR 
eingeschworen habe.



Die "Bastlerfreundlichkeit" und der Arduino waren der Grund, warum ich 
mit AVR angefangen habe.
DIP ist zwar nett aber kein muss.
Wozu gibts Adapterplatinen die man sich bestellen kann.
Man kann auch mal ein bisschen mit der Zeit gehen und sich etwas 
weiterentwickeln.


MFG

von Stefanus (Gast)


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Benutze die Suchfunktion, das Thema wird jede Woche erneut durchgekaut.

von huegene (Gast)


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ARM - kosten genau so viel wie AVR's, haben aber mehr von allem. Die 
Zeit die du da investierst ist viel mehr wert, als sich mit AVR's 
auseinander zu setzten

von ich (Gast)


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Interessant, daß dieses Thema hier immer zur Glaubensfrage wird.
Werden Bauteile nicht normal nach den nötigen Werten / der nötigen 
Leistung ausgesucht?

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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ich schrieb:
> Interessant, daß dieses Thema hier immer zur Glaubensfrage wird.
> Werden Bauteile nicht normal nach den nötigen Werten / der nötigen
> Leistung ausgesucht?

kommt drauf an.

huegene schrieb bereits:

huegene schrieb:
> ARM - kosten genau so viel wie AVR's, haben aber mehr von allem.

Allerdings sind AVRs sehr viel einfacher zu handlen, so dass Zeit bei 
Einarbeitung/Entwicklung/Test gespart wird, was sie trotz des 
Kostennachteils nach Preis/Leistung günstiger machen könnte.

von daher muss jeder selbst wissen, was er lieber will.
Es kann nie schaden, sich an mehreren Ecken weiterzubilden, vor allem, 
wenn kein Zeitdruck besteht und man experimentieren darf.
Man sollte aber auch einsehen, dass sein Lieblings-µC manchmal doch 
nicht die geeignetste Wahl wäre und man Aufwand treiben muss um das 
Problem trotzdem zu lösen. Hier ist es eine Kosten/Nutzen und eine 
Zeitfrage, für welche Lösung man sich entscheidet.
was kostet mehr "externe Komponenten"+"deren Einarbeitung" oder 
"Einarbeitung neuer µC"?

von Sven (Gast)


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Hi.

Kostendruck habe ich nicht.
Ist ja nur fürs Hobby. Da kommts nicht auf den Cent an.
Habe auch keinen Zeitdruck. Its done when its done.

Würde halt gerne mal was mit Ethernet machen, incl mini Webserver auf 
dem Controller.

Aber primär gehts mir ums lernen und um die Zukunftssicherheit des 
Erlernten für das, was ich irgendwann mal machen will.

Gibt auch komplette ARM Boards für nen paar öcken. Bevor ich mir selber 
nen Board zusammenzimmere, würde sich der Kauf eines solchen Boards 
anbieten.

Zunächst muss ich dann mal schauen, welchen Hersteller und welchen 
Prozessor ich genau nehme.


Im Hinblick auf folgende Projekte wäre folgende features am uC ganz 
nett:

-Ethernet MAC mit mind. 10 Mbit/s
-USB Host und USB Client
-2x Seriell/UART
-I2C/I2S
-SPI
-mind. 16-32 Digitale IO Ports, DA / AD Ports, Komparator
-Eventuell CAN oder RS485


Programmierung soll in C oder einer anderen Hochsprache erfolgen. 
Assembler nur für Bootloader oder geschwindigkeitskritische Sachen.

Wichtig ist, dass für die benötigte Software möglichst geringe (am 
besten keine) Kosten entstehen.


MFG

von Oliver (Gast)


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Sven schrieb:
> Würde halt gerne mal was mit Ethernet machen, incl mini Webserver auf
> dem Controller.

Nun ja, das legendäre pollin-board kann genau das mit einem AVR. Den 
Ulrich Radig webserver drauf, und los geht es.

Für ähnliches Geld gibt es heutzutage aber auch "RasPis" oder 
"BeagleBlacks", die mit Ghz-ARM und Linux das alles (und noch viel mehr) 
in einer völlig anderen Liga bieten. Mit einem ARM ist halt selber löten 
auf Lochraster vorbei.

Kommt halt drauf an, was du willst.

Oliver

von Dr. Sommer (Gast)


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Sven schrieb:
> Im Hinblick auf folgende Projekte wäre folgende features am uC ganz
> nett:
> ...
Alle diese Anforderungen werden vom STM32F407VG, der auf dem STM32F4 
Discovery Board ist, (mehr als) erfüllt, bis auf den Komparator. Die 
STM32 die einen Komparator haben haben dafür kein USB Host...
Für RS485 braucht man ja nur einen UART, CAN hat der STM32F407VG gleich 
2 von.
Siehe Datasheet: 
http://www.st.com/st-web-ui/static/active/en/resource/technical/document/datasheet/DM00037051.pdf

von maik (Gast)


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schau dir mal die ARM Boards von Olimex an, da findest bestimmt was zum 
Beispiel das SAM7-EX256 oder ein neueres mit Cortex M3. Ich bastle an 
einen Betriebsystem für zum Beispiel ARM7, ist open source: 
"most.berlios.de" allerdings ein Hobby Projekt. Es gibt da allerdings 
jede menge anderer freier Betriebssysteme.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Hallo Sven,

Da diese Frage jede Woche kommt gibt es dazu auch passende Artikel:

STM32 für Einsteiger

Und der Haupt-Artikel: STM32

Leistungsfähig für Deinen Wunsch sind so ziemlich alle Prozessoren mit 
Cortex-M3/M4 Kern. Hersteller gibt es nicht nur ST mit dem STM32, auch 
z.B. NXP mit LPX1700 oder LPC1800 und Atmel.

Mir gefällt der STM32 am besten.

von Sven (Gast)


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Ja, das sieht doch gut aus.
Wegen dem Komperator müsste man mal schauen ob ich den wirklich brauche.


Ein gangbarer Weg wäre auch noch, meinen Low Speed Kram (Also der 
"Steuerungstechnik Teil") ganz bewährt mit nem AVR aufzubauen und nen 
ARM Board mit Linux zu kaufen und die beiden einfach zu "Verkuppeln".

Linux hätte den Vorteil, dass ich den ganzen TCP/IP Kram, Webserver und 
so schon betriebsfertig und bewährt geliefert bekomme.

In vielen kommerziellen Produkten steckt ja auch nen ARM+Linux.


Was ich auf jeden Fall brauchen werde, ist, dass der Controller sowohl 
USB Client als auch USB Host gleichzeitig kann.

Der Controller muss an eine Anlage angeschlossen werden und sich der 
Anlage gegenüber wie ein Wechseldatenträger / USB Stick verhalten.

Am Controller wiederum soll dann ein USB Stick angeschlossen werden, der 
die eigentlichen Anlagendaten enthält. (Und auch die "Webseite)

Damit ich im Betrieb die Anlagendaten per Netzwerk auslesen und auch 
ändern kann.


MFG

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Hier ein Schaubild was so alles im STM32F40x drin ist:
http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/3/33/STM32F407.png

Damit solltest Du erst mal ausgesorgt haben ;-)

Ansonsten gibt es das Demo-Board mit einem STM32F429, da ist auch gleich 
ein TFT Display dabei.

Der STM32F4xx hat 2 USB Controller drauf, den Hi-Speed Anschluss 
benötigt jedoch einen extra PHY.
Host+Device+OTG ist bei beiden möglich

: Bearbeitet durch User
von Sven (Gast)


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Ja das sieht richtig gut aus, danke für den Tip :)

Hi-Speed USB werd ich wohl nicht brauchen.

Wenn LowSpeed für den Webserver zu langsam ist kann ich auch ne SD Karte 
als Speicher nehmen.

Für die USB Stick Emulation gegenüber der Anlage reicht 1.1 dicke aus, 
da kommen keine großen Datenmengen zustande.
Denke nicht, dass der Hersteller Schwaiger an der Mini Kopfstelle für 
den Config-USB Stick da mehr eingebaut hat.

Die restlichen Geräte (u.a mehrere SAT Receiver) werden entwerder per 
RS232 angesteuert, emulierte FB-Signale erzeugt, oder indem ich einfach 
die Taster mit Optokopplern ferngesteuert überbrücke.

Dazu noch ne on/off Schaltung für jedes Gerät via Relais auf dem 
zugehörigen 230V Anschluss.

von Frank K. (fchk)


Angehängte Dateien:

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Die einfachste und billigste Lösung ist der PIC18F67J60. Da ist in einem 
einzigen Chip alles drin: Prozessor, Speicher, UART/SPI/I2C/Timer/..., 
Ethernet MAC, Ethernet PHY. Kleiner und billiger geht es nicht. Den 
Ethernet-Stack und die Entwicklungsumgebung gibts bei Microchip zum 
Download.

Und wenn Du dann mal mehr Leistung brauchst, steigst Du halt auf einen 
16 oder 32 Bit PIC um. Der Stack ist der selbe. Du musst Dir dann nur 
den passenden Compiler für die Architektur runterladen.

Zum Debuggen brauchst Du ein PicKIT3 für 50€ (Original) bzw 20€ 
(China-Nachbau).

fchk

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