Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Dimensionierung RC glied für Tachosignal


von Sebastian K. (pwned4d)


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Hallo,
ich hab mir eine eigene PWM Lüftersteuerungn (12V Versorgung, 5V PWM) 
aufgebaut, nun will noch das Tachosignal auswerten. Ich denke dass es 
ein OC ist.

Ich hab mal aus LW mein Multimeter an den Tachopin gehalten (ohne 
PullUp):
Max Drehzahl laut Hersteller (be quiet): 1000RPM
V~ bei max: 6,5V - 7,3V
V- bei max: 3,5V - 5,5V
Ich weis dass diese Werte nichts bedeuten müssen, es kommt mir blos 
etwas komisch vor.

Nun wüsste ich gerne wie ich ein RC glied dimensionieren muss um das 
Tachosignal in eine Gleichspannung umwandeln.(PullUp auf 5V)

grüße Sebastian

Edit: Wie groß sollte der PullUp Widerstand sein?

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (chbalnuweit)


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Das macht man nicht mit einem RC-Glied.

Das Tachosignal ist ein Rechtecksignal mit meist 2 Pulsen pro Umdrehung. 
Das Tastverhältnis ist hierbei immer konstant. Die Zeit zwischen den 
Flanken ist ein Maß für die Drehzahl.

Werte das Rechtecksignal mit einem externen Interrupt + Timer aus.

Achja und das Tachosignal gehört mit einem Pullup an 12V.
Pullup um die 10 kOhm hat bei mir immer funktioniert.

Viele Grüße
Christian

: Bearbeitet durch User
von Sebastian K. (pwned4d)


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>Werte das Rechtecksignal mit einem externen Interrupt + Timer aus.

Könnte das Jemand bitte etwas genauer Ausführen?
Wie könnte man es ohne uC bewältigen?

grüße Sebastian

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Pwned4D .. schrieb:
> Wie könnte man es ohne uC bewältigen?

Am simpelsten mit einem NE555:
http://www.circuitstoday.com/f-to-v-converter
Etwas komplizierter mit z.B. einem LM2907:
http://www.simplecircuitdiagram.com/2011/01/18/fv-converter-in-closed-loop-motor-speed-control-system/
Wobei du den Regelteil ja weglassen könntest, wenn du ihn nicht 
brauchst.

Das Stichwort für die Internet Suche ist 'f/V Conversion' oder 'f/V 
Converter', denn du möchtest eine Frequenz in eine Spannung umwandeln.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian K. (pwned4d)


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Erstmal Danke,
jetzt hab ich aber ein weiteres problem, ich habe keine Ahnung welche 
Frequenz aus dem Lüfter rauskommt, zudem ist es mir nicht möglich diese 
zu messen.
Nun wüsste ich gerne was ich als Frequenz annehmen soll.

grüße Sebastian

P.S.: ist es nicht (fast) egal an welche Spannung der Pullup kommt?

von Karl H. (kbuchegg)


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Pwned4D .. schrieb:
> Erstmal Danke,
> jetzt hab ich aber ein weiteres problem, ich habe keine Ahnung welche
> Frequenz aus dem Lüfter rauskommt, zudem ist es mir nicht möglich diese
> zu messen.
> Nun wüsste ich gerne was ich als Frequenz annehmen soll.


Wenn laut
> Max Drehzahl laut Hersteller (be quiet): 1000RPM
und wir mal annehmen können, dass pro Umdrehung 2 Pulse kommen (die man 
mit einer zwischendurch mal angeklemmten LED und händischem Drehen des 
Rades wohl auch festellen könnte)

mit welcher Frequenz, kommen dann die Pulse?`

von Sebastian K. (pwned4d)


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Ich habs eben mal händisch probiert, aber ohne Versorgungsspannun am 
Lüfter kommt da garnichts raus.
Mit den 2 Impulsen pro Umdrehung wären es 2Khz (wenn ich jetzt keinen 
Denkfehler hab), aber das ist soeine sache bei den PC lüftern. Mal sinds 
2 mal 4 oder noch mehr, deshalb weiß ich damit nicht wirklich weiter.

grüße Sebastian

von Karl H. (kbuchegg)


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Pwned4D .. schrieb:
> Ich habs eben mal händisch probiert, aber ohne Versorgungsspannun am
> Lüfter kommt da garnichts raus.

Dann häng halte eine an. Der Lüfter wird dir nicht gleich den Finger 
weigreißen, wenn du das Lüfterrad blockierst und händisch drehst.

> Mit den 2 Impulsen pro Umdrehung wären es 2Khz (wenn ich jetzt keinen
> Denkfehler hab)

RPM sind "Rounds per minute"
Pro Minute!

Herz sind aber "Schwingungen pro Sekunde"!


Im übrigen: mal ein bischen nachdenken, ob 2khz plausibel sind.
Der Kammerton 'a' hat 440Hz. Pro Oktave verdoppelt sich die Frequenz. 
880Hz sind also das hohe 'a'. Das ist ein bischen tiefer als der hohe 
Ton in der berühmten Arie der Königin der Nacht aus der Zauberflöte, die 
jeder kennt der nicht die letzten 300 Jahre in einer Höhle gelebt hat. 
Die Note dort ist ein dreigestichenes f , und das hat rund 1400 Hz.
Nimmst du einen Lüfter, lässt ihn laufen und bläst die Blätter an, 
welchen Ton hörst du da? Klingt das nach einem verdammt 
bervenaufreibenden Ton, oder einem eher normalen Ton bzw. Brummen? Sind 
daher 2kHz plausibel? Vor allen Dingen wenn man bedenkt, dass du jetzt 
nur 2 Pulse pro Umdrehung angenommen hast, ein Lüfterrad aber wesentlich 
mehr Blätter als 2 hat und daher eine laut deiner Rechnung noch höhere 
Frequenz erzeugen müsste?

: Bearbeitet durch User
von Sebastian K. (pwned4d)


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>wenn ich jetzt keinen Denkfehler hab
Murphy lässt grüßen :P

1000PRM*2/60=33,33Hz

1000RPM*2 für 2 Impulse pro Umdrehung
2000/60 für min in sec

So jetzt Richtig?

Ans Lüfter bei Spannung anhalten hatte ich nicht gedacht, ka wieso.
Sry

>lässt ihn laufen und bläst die Blätter an, welchen Ton hörst du da?
Keinen. man hört ihn nur wenn er Läuft, und da auch blos den Luftstrom.

von Karl H. (kbuchegg)


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Pwned4D .. schrieb:
>>wenn ich jetzt keinen Denkfehler hab
> Murphy lässt grüßen :P
>
> 1000PRM*2/60=33,33Hz
>
> 1000RPM*2 für 2 Impulse pro Umdrehung
> 2000/60 für min in sec
>
> So jetzt Richtig?
>
> Ans Lüfter bei Spannung anhalten hatte ich nicht gedacht, ka wieso.
> Sry
>
>>lässt ihn laufen und bläst die Blätter an, welchen Ton hörst du da?
> Keinen. man hört ihn nur wenn er Läuft, und da auch blos den Luftstrom.

Dann blas mal mit einem Staubsauger drauf :-) (oder wenn du gut bei Luft 
bist, dann eben mit der Lunge)

(genau so funktioniert die gute alte Sirene. Eine Lochscheibe dreht sich 
und ein Gebläse bläst Luft durch. Dadurch, dass sich die Scheibe dreht, 
geben die Löcher immer wieder den Luftstrom frei, bzw. die Zwischenräume 
blockieren ihn. Auf der anderen Seite der Scheibe hat man daher einen 
'zerhackten Luftstrom'. Und genau das ist der durch Mark und Bein 
gehende Ton einer Sirene. Wie schnell sich die Scheibe dreht, definiert 
die Tonhöhe. Wie stark geblasen wird die Lautstärke.
Das wäre mal ein interessanter Versuch. Durch anblasen eines Lüfters und 
Vergleich der Tonhöhe mit einem gestimmten Klavier die Drehzahl des 
Lüfters bestimmen.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian K. (pwned4d)


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Rechnung stimmt jetzt aber so oder?

grüße Sebastian

von Karl H. (kbuchegg)


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Sebastian K. schrieb:
> Rechnung stimmt jetzt aber so oder?

66Hz ist plausibel.

von Sebastian K. (pwned4d)


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Mhh ich verzweifle langsam bei der Suche nach einem F/V Wandler.
Finde weder Schaltungen noch Bausteine für meine Zwecke.
Bei diesem http://www.circuitstoday.com/f-to-v-converter (siehe Oben) 
fehlen mir noch ein paar daten um zu wissen für welche Frequenzen er 
geeignet ist und wieviel Ausgangspnnung er max hat.
Bei dem anderen Oben seh ich einfach nicht durch.

Es kann selbstgebaut oder gekauft sein, ist mir ziemlich egal.

Ich wär über jede Hilfe froh :)

grüße Sebastian

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sebastian K. schrieb:
> Bei diesem http://www.circuitstoday.com/f-to-v-converter (siehe Oben)
> fehlen mir noch ein paar daten um zu wissen für welche Frequenzen er
> geeignet ist und wieviel Ausgangspnnung er max hat.

Erstmal ist da ein kleiner Druckfehler drin:
>Resistors R4 and capacitor C2 provides the necessary timing for the circuit
Soll natürlich R5 und C2 heissen.

Du kannst auch den ganzen Teil im Eingang weglassen und den Ausgang des 
Lüfters direkt an Pin 2,6 und R4 anschliessen. R4 wirkt gleich als 
Pullup.
Das ganze Dings ist ein Monoflop, das am Ausgang Pulse liefert, die mit 
höherer Frequenz am Eingang immer 'dichter' werden, also immer schneller 
aufeinander folgen. R5 und C2 werden so dimensioniert (nach Datenblatt) 
das sie bei voller Geschwindigkeit des Lüfters am Ausgang gerade noch so 
eine kleine Lücke haben.
Ihr habt ja schon ausklamüsert, das der Lüfter max. mit 66 Hz läuft, die 
Zeitkonstante für R5 und C2 wäre also 1/66 = 0,015s = 15ms. Mach R5 
einstellbar (mit einem Trimmpoti) und wähle C2 so, das du in der Mitte 
des Trimmpotis (halber Wert) diese 15ms hast, du hast dann nach beiden 
Seiten genug Spielraum, um den Vollausschlag einzustellen.

> und wieviel Ausgangspnnung er max hat.
So viel, wie der NE555 als Versorgung hat. Wenn du die ganze Chose mit 
12V speist, geht er also auf max. 12V, wenn die Ausgangsimpulse sich 
gerade treffen.

von Sebastian K. (pwned4d)


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Bräuchte bitte eine Formel oder grobe Werte für die Zeit, damit kenn ich 
mich nicht wirklich aus.

Wenn ich das richtig verstanden hab ist der Ausgang ein PWM signal oder?

grüße Sebastian

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sebastian K. schrieb:
> Bräuchte bitte eine Formel oder grobe Werte für die Zeit, damit kenn ich
> mich nicht wirklich aus.

Ich soll jetzt auch noch das Datenblatt des NE555 für dich lesen? Nee, 
irgendwann ist Schluss. Ich löse sowas mit nem MC, der 555 ist für mich 
schon lange Alteisen. Ich habe die Schaltung nur rausgesucht, weil du 
keinen MC nehmen willst. Die Formel steht im TI Datenblatt auf Seite 9:
tw = 1.1*R5*C2
Du nimmst als R5 mal 23k an (die Mitte von einem 47k Poti) und stellst 
die Formel nach tw (=15ms) um.
Fig. 11 ist auch nochmal ein schönes Diagramm für die Bauteile.

Sebastian K. schrieb:
> Wenn ich das richtig verstanden hab ist der Ausgang ein PWM signal oder?

Ja.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (chbalnuweit)


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Sebastian K. schrieb:
>
> Wenn ich das richtig verstanden hab ist der Ausgang ein PWM Signal oder?
>
Der Ausgang vom Lüfter? Nein! Das ist ein Rechtecksignal mit variabler 
Frequenz.

von Sebastian K. (pwned4d)


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@Christian
davon reden wir garnicht :P
ging um die Schaltung (http://www.circuitstoday.com/f-to-v-converter)

grüße Sebastian

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