Gibt es irgendeinen Grund, wieso der Lötstopplack sehr oft grün ist oder hat sich das nur zufällig so ergeben.
War selbst neugierig und habe dies hier gefunden: http://www.gutefrage.net/frage/warum-sind-platinen-mit-gruenem-loetstoplack-am-verbreitetstenguenstigsten
Hallo Max, hallo Frank. Frank G. schrieb: > War selbst neugierig und habe dies hier gefunden: > http://www.gutefrage.net/frage/warum-sind-platinen-mit-gruenem-loetstoplack-am-verbreitetstenguenstigsten Mmmmh. Genaues weis ich auch nicht dazu, aber ich weiss, dass weisser oder schwarzer Lötstopplack wesentlich dickere Schichten ergibt, und darum auch nur etwas gröbere Struckturen möglich sind. Zumindest bei bestimmten Herstellern. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Bernd Wiebus schrieb: > dass weisser oder > schwarzer Lötstopplack wesentlich dickere Schichten ergibt Das ist doch ein Gerücht, oder? Sehr viel wahrscheinlicher ist doch, daß irgendwer mal damit angefangen hat, und dann bald jede Platine so aussehen "musste". Oder die Lieblinsgfarbe des ersten Lackherstellers war halt grün... Frank G. schrieb: > War selbst neugierig und habe dies hier gefunden: > http://www.gutefrage.net/frage/warum-sind-platinen-mit-gruenem-loetstoplack-am-verbreitetstenguenstigsten Na dort sind sie sich ja sehr einig darüber...
http://www.thefreelibrary.com/Soldermask%3A+it's+not+just+green+anymore+whether+it's+to+identify...-a0130564604 runterscrollen zu "COLOR YOUR WORLD"
Hallo 0805 0805 schrieb: > Bernd Wiebus schrieb: >> dass weisser oder >> schwarzer Lötstopplack wesentlich dickere Schichten ergibt > > Das ist doch ein Gerücht, oder? Ich fürchte nicht. In der Firma konnte mir den konkreten grund auch niemand sagen. Meine persönliche Vermutung ist, dass die Pigmente für weiss oder schwarz ein "grober" Staub sind (z.b. Titandioxid" für weiss), aber grün oder blau Azofarbstoffe sind. Ist aber jetzt nur so im Dunkeln gestochert. > Sehr viel wahrscheinlicher ist doch, daß irgendwer mal damit angefangen > hat, und dann bald jede Platine so aussehen "musste". Oder die > Lieblinsgfarbe des ersten Lackherstellers war halt grün... Achselzuck Grün könnte gut zum grün von Eüpoxydplatinen passen.....wobei das grün dabei auch kein muss ist. Aber das meiste Epoxid, bei dem kein Wert auf Farbe gelegt wird, ist oliv opak. Für die bräunlichen Hartpapierplatinen wird ja oft auch ein rötlich-bräunlicher Lötstopplack genommen. Weisser Lötstopplack wird gerne für Platinen von LED-Lampen genommen....aus naheliegenden Gründen....damit Streulicht möglichst gut reflektiert wird, und die Lichtausbeute gut wird. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Nachtrag: Bernd Wiebus schrieb: > Weisser Lötstopplack wird gerne für Platinen von LED-Lampen > genommen....aus naheliegenden Gründen....damit Streulicht möglichst gut > reflektiert wird, und die Lichtausbeute gut wird. > Möglicherweise ist den Anwendern von weissem oder schwarzem Lötstopplack auch sehr wichtig, dass der Lötstopplack NICHT durchscheinend ist. Darum muss dann die Schicht dicker sein. Bei den farbigen schimmert ja immer noch der Unterschied Platinenmaterial zu Leiterbahn/Pad durch. Das ist ja für Bestückung/Reparatur durchaus erwünscht, weil es die Orientierung erleichtert. Auf der Anderen Seite haben die LED-Platinen von LED-Lampen meist eine recht grobe Strucktur. Da stört es dann auch nicht, wenn der Lötstopplack gröber struckturiert ist. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo Googler. googler schrieb: > http://www.thefreelibrary.com/Soldermask%3A+it's+not+just+green+anymore+whether+it's+to+identify...-a0130564604 > > runterscrollen zu "COLOR YOUR WORLD" DANKE! Und in dem Teil direkt darüber gibt es die Tabelle: TABLE 1. Exposure guidelines (compared to green) SOLDERMASK EXPOSURE REQUIREMENT RESOLUTION COLOR (COMPARED TO GREEN) CAPABILITY Clear 20% less Equivalent or better Blue Equivalent Equivalent Red Equivalent Equivalent Yellow 2-3X Significantly less White 2-3X Significantly less Black 2-3X Significantly less Daraus geht hervor, dass Gelb, Weiss und Schwarz 2-3 mal länger belichtet werden muss und eine deutlich schlechtere Auflösung hat. Blau und Bot sind vergleichbar zu Grün, und Klar ist noch besser als Grün. Tatsächlich haben sehr viele Platinen aus dem Konsumer Bereich (das bräunliche Hartpapier) auch einen mehr oder weniger klaren Lötstopplack. Soooo selten ist der also auch nicht. Sonderwünsche sind immer etwas teurer. Wenn die in der Fabrik extra für Dich ein Fass gelben Lötstopplack bestellen müssen, um Deine 100 Platinen zu beschichten, und wenn das nächste mal Gelb verlangt wird, ist dass Fass überlagert, dann zahlst Du halt das ganze Fass, das Spülen der Anlage vorher und nachher ec. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Bernd Wiebus schrieb: > Tatsächlich haben sehr viele Platinen aus dem Konsumer Bereich (das > bräunliche Hartpapier) auch einen mehr oder weniger klaren Lötstopplack. > Soooo selten ist der also auch nicht. Das erklärt aber noch nicht, warum für Platinen mal die Farbe Grün vorrangig ausgewählt wurde. Andere Farbtöne kamen erst später. Ich gehe mal davon aus, dass Grün für Wärmestrahlung am durchlässigsten von allen Farben ist. Eine Eigenschaft die beim Wellenlöten wie auch beim Betrieb von hochbelasteten Leiterbahnen bei der Auswahl eine Rolle gespielt haben dürfte. Vielleicht sollte man mal die Lackwerke Peters fragen, ob es da einer weiß.
Warum die LP vornehmlich grün sind, kann ich auch nicht sagen, aber, daß schwarz oder weiß dickeren Lack hat ist so nicht ganz korrekt. Richtig ist: Der Unterschied in der maximal aufzulösenden Struktur ist nicht vom Lack, sondern vom Herstellverfahren abhängig (von weiß einmal abgesehen). Grüner Lack wird bei nahezu jedem Hersteller im Vorhanggiesverfahren aufgebracht und danach belichtet, entwickelt, gehärtet. Alle anderen Farben jedoch werde vornehmlich per Siebdruck aufgebracht. Zwar wird durch ein leeres Sieb gedruckt um danach ebenfalls passgenau zum Leiterbild belichten, entwickeln und härten zu können aber allein durch das Sieb ergibt sich eine höhere Schichtdicke des Lackes und damit auch grobere auflösbare Strukturen. Weißer Lötstoplack (zumindest der, den ich von den Lackwerken Peters kenne) ist übrigens auch mit der dicken Siebdruckschicht sehr durchscheinend. Wir haben deshalb, wenns wirklich auf Blickdichtheit ankam weißen Bestückungslack für diesen Zweck genutzt. Da der aber andere Eigenschaften hat als der LSL musste die Platine vorher mit weißem Lötstoplack "grundiert" werden. Insgesamt ein sehr aufwändiges Verfahren.
Grün hat mehrere Vorteile: * bei Handbestückung und visueller Inspektion ermüdet Grün am wenigsten die Augen, * beim AOI gibt Grün die besten Kontraste, * weil Grün am gängisten ist, ist diese Farbe auch am preiswertesten. Wer schonmal eine dieser NerdGeekCrackezWarezGamez-OpenSoure-Platinen mit weissem oder schwarzen Stoplack bestückt oder auf schlechte Lötstellen kontrolliert hat, der weiss Grün zu schätzen.
Chirurgen haben grüne Abdecktücher, weil sie sonst nur rot sehen. Ermüdung der Augen gegen Kupferrot könnte bei Platinen schon ein Grund gewesen sein.
Hallo Theoretiker und Christian. Christian B. schrieb: > Alle anderen Farben jedoch werde vornehmlich per Siebdruck aufgebracht. > Zwar wird durch ein leeres Sieb gedruckt um danach ebenfalls passgenau > zum Leiterbild belichten, entwickeln und härten zu können aber allein > durch das Sieb ergibt sich eine höhere Schichtdicke des Lackes und damit > auch grobere auflösbare Strukturen. Ok. Was ist der Grund dafür, dass diese Lacke nicht im Vorhanggiessverfahren aufgebracht werden? > Weißer Lötstoplack (zumindest der, den ich von den Lackwerken Peters > kenne) ist übrigens auch mit der dicken Siebdruckschicht sehr > durchscheinend. Wir haben deshalb, wenns wirklich auf Blickdichtheit > ankam weißen Bestückungslack für diesen Zweck genutzt. Mir wurde mal erzählt, das der Bestückungsdruck nichts anderes als Lötstopplack ist, nur halt in weiss. Das scheint also auch nicht (mehr) in jedem Falle zu stimmen. "Früher" wurde der Lötstopplack ja auch im Siebdruck aufgebracht, und nicht im Fotoverfahren entwickelt. Zu der Zeit mag das gestimmt haben. Mittlerweile wird der Bestückungsdruck aber auch sehr oft im Fotoverfahren erzeugt. Dann können Bestückungsdruck und Lötstopplack wieder die gleiche Grundsubstanz sein.... Und es ist natürlich ein Unterschied, ob der Lack als Siebdruck appliziert wird, oder im Fotoverfahren...... Theoretiker schrieb: > Das erklärt aber noch nicht, warum für Platinen mal die Farbe Grün > vorrangig ausgewählt wurde. Andere Farbtöne kamen erst später. Es scheint wohl eine ganze Reihe von Gründen zu geben, Grün zu bevorzugen. "googlers" http://www.thefreelibrary.com/Soldermask%3A+it%27s+not+just+green+anymore+whether+it%27s+to+identify...-a0130564604 von oben nennt welche, und soulEye ja auch weitere. Die de.scie.electronics FAQ hat auch was darüber: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.6.3 Dürfte unter historischen Gründen auch plausibel sein, und aus der Historie wurde dann Tradition, zuzüglich der anderen Vorteile. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
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Bernd Wiebus schrieb: > Ok. Was ist der Grund dafür, dass diese Lacke nicht im > Vorhanggiessverfahren aufgebracht werden? Der Grund ist, das diese Vorhanggiesmaschinen sehr groß sind, damit stellt man sich nur soviele hin, wie man unbedingt braucht. Auch kann man diese Maschine nicht so einfach reinigen, da einige Liter Lack da drin rotieren. Den auf eine andere Farbe umzustellen lohnt sich wirklich erst bei sehr großen Stückzahlen. Ich weiß aber nicht, ob es überhaupt alle Farben als Vorhanggieslack gibt. vermutlich eher nicht.
"Soldermask is green because when it was originally produced, the base resin was brownish yellow in color and the hardener was very muddy brown and when you mixed them together you got green. Also, laminates at that time were mostly green so it was easy to accept the idea of green soldermask as well" "The green color of soldermask was chosen after extensive testing by the US military at the National Materials and Procurement Center in Cedar Bluffs Virginia in 1954 ... That particular shade of green produced the right contrast with the white legend ink while being tested under all types of adverse conditions. Every other color at that time failed to produce the same contrast under the same extensive testing" "Soldermask is green because green has been proven to be the color most visible to the human eye. Individual colors have specific wavelengths, but combinations of wavelengths produce differences in hues and intensities. Yellow and green colors are the easiest to see in normal light. Thus green is the easiest color to see, the color easiest on the eyes and so the color best suited for board inspectors and assemblers" Bernd Wiebus schrieb: > Mir wurde mal erzählt, das der Bestückungsdruck nichts anderes als > Lötstopplack ist, nur halt in weiss. Das scheint also auch nicht (mehr) > in jedem Falle zu stimmen. "Früher" wurde der Lötstopplack ja auch im > Siebdruck aufgebracht, und nicht im Fotoverfahren entwickelt. Zu der > Zeit mag das gestimmt haben. Richtig. Früher wurde der Lack nicht belichtet und grösstenteils wieder abgewaschen, sondern das Sieb wurde belichtet, dann der Lack hindurchgedrückt, und der Lack war flüssiges Epoxy.
Ich hab zwar nicht alles gelesen, aber denkt mal Menschlich! Die Farbe bei der wir die meisten kontraste unterscheiden können ist? daher sehen für uns auch alle Blätter von Pflanzen unterschiedlich aus. Kommt aus der Natur. Also grünen lack und du kannst immer die Bahnen und schichten im Innenlayer erkennen, da unser Auge Grün am bessten unterscheiden kann. Ach ja wenn ein layer gefüllt ist, wie Heutzutage fast immer, ist das mit dem durchschauen blöd, damals aber nicht. Und da der Mensch gewohnheitstier ist, macht er es wie immer weiter so. Grüße
Hallo Theoretiker. Theoretiker schrieb: > Ich gehe mal davon aus, dass Grün für Wärmestrahlung am > durchlässigsten von allen Farben ist. Eine Eigenschaft die beim > Wellenlöten wie auch beim Betrieb von hochbelasteten Leiterbahnen > bei der Auswahl eine Rolle gespielt haben dürfte. Das Aussehen einer Schicht im optisch sichtbaren Bereich sagt nichts über deren Transmissions- oder Reflexionseigenschaften in dem für Wärmestrahlung interessanten infrarotem Bereich aus. Ausserdem spielt bei einer Beschichtung und direktem Kontakt natürlich auch die direkte Wärmeleitung eine Rolle. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
Bernd Wiebus schrieb: > Ok. Was ist der Grund dafür, dass diese Lacke nicht im > Vorhanggiessverfahren aufgebracht werden? Es ist ganz einfach so, dass man einen lichtdichten Lack nicht belichten kann, es dringt ja kein Licht ein. Daher könnte man echt schwarzen Lack höchstens brutal mit Röntgenstrahlung aushärten, wenn überhaupt. Die Logik ist Vorhangbeschichtung -> muss fotografisch strukturiert werden -> Lack muss wenigstens teiltransparent sein. Gruss Reinhard
Hallo Reinhard. Reinhard Kern schrieb: >> Ok. Was ist der Grund dafür, dass diese Lacke nicht im >> Vorhanggiessverfahren aufgebracht werden? > Es ist ganz einfach so, dass man einen lichtdichten Lack nicht belichten > kann, es dringt ja kein Licht ein. Daher könnte man echt schwarzen Lack > höchstens brutal mit Röntgenstrahlung aushärten, wenn überhaupt. Die > Logik ist Vorhangbeschichtung -> muss fotografisch strukturiert werden > -> Lack muss wenigstens teiltransparent sein. Danke für den Hinweis! Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. :O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Ich hab hier schon mehrfach TRANSPARENTEN Lötstoplack bekommen. Sieht ungewöhnlich aus, das Kupfer ist so braun. Aber wenn er seine Funktion erfüllt, so what! Schönheitspreise will ich damit nicht gewinnen.
Hallo Falk. Falk Brunner schrieb: > Ich hab hier schon mehrfach TRANSPARENTEN Lötstoplack bekommen. Vieleicht ist das ja ein Zeug, was sowohl als Ätzmaske als auch als Lötstoppmaske funktioniert? Dann könnte man für die Ätzmaske und den Lötstopplack die gleiche Maschine verwenden, ohne die Befüllung zu ändern. Währe unter Organisatorischen Gesichtspunkten bestimmt angenehm. > Sieht > ungewöhnlich aus, das Kupfer ist so braun. Aber wenn er seine Funktion > erfüllt, Eben. > so what! Schönheitspreise will ich damit nicht gewinnen. Reine Ästhetik wird schnell langweilig. Hässliches bleibt länger interessant, weil das "Auge" eher etwas findet um sich festzuhalten. Ausserdem sind ästhetische Überlegungen zu Platinen, die meistens in dunklen Kisten verschwinden und nur bei der Montage oder Wartung überhaupt gesehen werden, reine Verschwendung. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Interessant auch dass man in osteuropäischer Technik wesentlich seltener auf grünen Lötstopplack trifft... ob das einfach eine Stilfrage war oder eine Kostenfrage....?
Fuerst-Rene schrieb: > Ich hab zwar nicht alles gelesen, aber denkt mal Menschlich! > Die Farbe bei der wir die meisten kontraste unterscheiden können ist? Und du glaubst wirklich, der Lötstoplack auf Platinen wird deswegen nach seiner Farbe ausgesucht, damit Menschen "was schönes zum gucken" haben? Wieviel Prozent der Platinen (weltweit) werden wohl "optisch" von Menschen auf "irgendwas" kontrolliert, und wieviel Prozent von irgendwelchen "Maschinen"???
Bernd Wiebus schrieb: > Ausserdem sind ästhetische Überlegungen zu Platinen, die meistens in > dunklen Kisten verschwinden und nur bei der Montage oder Wartung > überhaupt gesehen werden, reine Verschwendung. Das wird auf einen Großteil der Leiterplatten zutreffen. Aber dann gibt es z.B. die "Casemodder"-Szene, in der die Farbe des PC-Mainboards eine große Rolle spielt. Denn schließlich kaufen sich solche Leute auch beleuchtete RAM-Riegel oder irgendwelche Lüfter mit Tribal-Mustern.
@ Bernd Wiebus (berndwiebus) Benutzerseite >Vieleicht ist das ja ein Zeug, was sowohl als Ätzmaske als auch als >Lötstoppmaske funktioniert? Nein, dazu ist erstens die Auflösung zu gering und zweites die Prozesskette vollkommen verschieden! >Dann könnte man für die Ätzmaske und den Lötstopplack die gleiche >Maschine verwenden, ohne die Befüllung zu ändern. Nein, die Ätzmaske wird gaaaanz anders erzeugt. >Reine Ästhetik wird schnell langweilig. Hässliches bleibt länger >interessant, weil das "Auge" eher etwas findet um sich festzuhalten. Die verschiedenstfarbigen Lötstoplacke sind sowieso eine reine Modeerscheinung in der Eval-Board Szene.
@ Andy D. (rackandboneman) >Interessant auch dass man in osteuropäischer Technik wesentlich seltener >auf grünen Lötstopplack trifft... ob das einfach eine Stilfrage war oder >eine Kostenfrage....? Du meint, weil dort oft GAR KEIN Lötstoplack drauf ist. War wohl eher eine Folge der Mangelwirtschaft, dass man sich das nicht leisten konnte und ohne auskommen musste, was aber auch seinen Preis hatte (eingeschränkte Lötfähigkeit, Leiterbahndichte, Nacharbeiten).
Hallo Falk. Falk Brunner schrieb: > Nein, dazu ist erstens die Auflösung zu gering Wenn es zum Ätzen langt, langt es auch für den Stopplack. Meistens zumindest. > und zweites die > Prozesskette vollkommen verschieden! Die ist anpassbar. Ausserdem werden oft Abstriche an der Qualität in kauf genommen, wenn es nur billig genug wird. In vielen Fällen bei Class 1 dürfte es ja noch nicht einmals auffallen, wenn der Lötstopplack nach ein oder zwei Jahren anfangen würde, abzublättern.... > Die verschiedenstfarbigen Lötstoplacke sind sowieso eine reine > Modeerscheinung in der Eval-Board Szene. Nicht ganz. Ich hatte mal mit Spektroskopen zu tun, und da war eine möglichst reflektionsarme Ausführung innen im Gehäuse der Optik schon eine Nummer. Allerdings wurde das im konkreten Falle mit einer mattschwarzen Abdeckung/Blende vor den Platinen, und nicht mit dem Lötstopplack gemacht, weil der die metallisch blinkenden Pads nicht erwischt. Lediglich mal für eine Nullserie habe ich dazu Platinen mit schwarzem Sprühlack eingefärbt. Das ist aber aufwändig, weil die Sockel für die CCDs und für die Anschlussstecker abgeklebt werden mussten, damit sie nicht verkleben. Es mag aber andere, vergleichbare Situationen geben, wo schwarzer Lötstopplack ausreichend/unterstützend wäre. Bei LED-Lampen wird gerne weißer Lötstopplack verwendet. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo Falk. Falk Brunner schrieb: >>Interessant auch dass man in osteuropäischer Technik wesentlich seltener >>auf grünen Lötstopplack trifft... ob das einfach eine Stilfrage war oder >>eine Kostenfrage....? > Du meint, weil dort oft GAR KEIN Lötstoplack drauf ist. War wohl eher > eine Folge der Mangelwirtschaft, dass man sich das nicht leisten konnte > und ohne auskommen musste, was aber auch seinen Preis hatte > (eingeschränkte Lötfähigkeit, Leiterbahndichte, Nacharbeiten). Die haben oft Handverlötet. Bei Handverlötung ist aber Lötstopplack kaum nötig. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Andy D. schrieb: > Interessant auch dass man in osteuropäischer Technik wesentlich seltener > auf grünen Lötstopplack trifft... ob das einfach eine Stilfrage war oder > eine Kostenfrage....? Es ist eine Kostenfrage. "Früher" war in Lötstopplacken Chlor enthalten. Das ergab eine kräftige Grünfärbung. Chlor ist ein Halogen und als solches in Elektronikprodukten nicht mehr zugelassen. In der heutigen Zeit sind die üblichen Lötstopplacke daher grundsätzlich Blau. Grün ergibt sich erst durch Hinzufügen gelber Farbpigmente. Und das kostet Geld. Blau ist insofern gemessen an den Herstellungskosten der günstigere Stopplack. Da aber die Industrie nach wie vor zu über 90% grün verlangt, ist es für den LP-Hersteller notwendig, den Lack im LSL-Druck zu ändern. Daher kommen bei anderen Farben als Grün hierzulande die Mehrkosten. Ein ähnliches "Phänomen" gibt es auch bei USB3-Steckern. Die sind nicht blau, weil es so toll aussieht, sondern weil der eingesetzte Kunststoff halogenfrei sein muss. Und was die Verwendung anderer LSL-Farben angeht: Im Beleuchtungsbereich ist weiß die Farbe der Wahl. Es ergeben sich weniger reflektierte Falschfarben, und damit am Ende bei der Kontrolle des Farbraumes bzw. der Leuchtdichte weniger Ausschuss.
@ Bernd Wiebus (berndwiebus) Benutzerseite
>Die haben oft Handverlötet.
Also 100% Nacharbeit :-0
@ Frank Bär (f-baer) >Es ist eine Kostenfrage. "Früher" war in Lötstopplacken Chlor enthalten. >Das ergab eine kräftige Grünfärbung. Chlor ist ein Halogen und als >solches in Elektronikprodukten nicht mehr zugelassen. Was ist das denn für ein Märchen? Ich esse Chlor jeden Tag, sogar mit hochreaktiven Natrium vermischt! > In der heutigen >Zeit sind die üblichen Lötstopplacke daher grundsätzlich Blau. Noch mehr Märchen? Restalk? >Und was die Verwendung anderer LSL-Farben angeht: Im Beleuchtungsbereich >ist weiß die Farbe der Wahl. Es ergeben sich weniger reflektierte >Falschfarben, und damit am Ende bei der Kontrolle des Farbraumes bzw. >der Leuchtdichte weniger Ausschuss. Glaub ich einfach mal nicht, denn mit einer Blende vor dem Prüfobjkt gibt es auch keine Reflektionen von anderen Stellen.
Falk Brunner schrieb: > @ Frank Bär (f-baer) > >>Es ist eine Kostenfrage. "Früher" war in Lötstopplacken Chlor enthalten. >>Das ergab eine kräftige Grünfärbung. Chlor ist ein Halogen und als >>solches in Elektronikprodukten nicht mehr zugelassen. > > Was ist das denn für ein Märchen? > Ich esse Chlor jeden Tag, sogar mit hochreaktiven Natrium vermischt! Die Forderung ist industriell üblich. Lesen und lernen: http://p58105.typo3server.info/Archiv/2004/Suppa.pdf Es gibt übrigens auch eine Gruppe der IPC, die sich mit dem Thema beschäftigt. Es wundert mich ehrlich gesagt, dass du das nicht weißt. >>Und was die Verwendung anderer LSL-Farben angeht: Im Beleuchtungsbereich >>ist weiß die Farbe der Wahl. Es ergeben sich weniger reflektierte >>Falschfarben, und damit am Ende bei der Kontrolle des Farbraumes bzw. >>der Leuchtdichte weniger Ausschuss. > > Glaub ich einfach mal nicht, denn mit einer Blende vor dem Prüfobjkt > gibt es auch keine Reflektionen von anderen Stellen. Glaub es oder nicht, ist mir egal. Wenn du dich schonmal mit Beleuchtungstechnik beschäftigt hättest, wüsstest du, dass das Thema bei weitem nicht so trivial ist, wie du es hier darstellst. Da bspw. die Automobilbranche sich bei Farbort und Leuchtdichte regelrecht zickig hat, werden Ausleuchtplatinen in modernen Fahrzeugen zunehmend mit weißem LSL überzogen. Das ist ein Fakt. Es geht nämlich entgegen deiner Darstellung nicht darum, die Prüfung zu überstehen, sondern die Anforderungen an Farbort und Leuchtdichte auch im Endprodukt noch zu erfüllen. Was nützt also die Blende bei der Prüfung, wenn in der Endanwendung keine ist?
Hallo Wegstaben Verbuchsler. Wegstaben Verbuchsler schrieb: >> Ich hab zwar nicht alles gelesen, aber denkt mal Menschlich! >> Die Farbe bei der wir die meisten kontraste unterscheiden können ist? > Und du glaubst wirklich, der Lötstoplack auf Platinen wird deswegen nach > seiner Farbe ausgesucht, damit Menschen "was schönes zum gucken" haben? > Wenn etwas "verkauft" werden muss, dann muss ein Entscheidungsträger dazu motiviert werden. Entscheidungsträger sind aber oft fachfremd und durchaus noch weit genug menschlich, um über Ästhetik manipulierbar zu sein. Also besteht eine gewisse Chance, das "was schönes zum gucken haben" den Vertrieb unterstützt. Es langt übrigens, wenn der genauso menschliche Entscheidungsträger im Vertrieb meint, es gäbe diese Chance....;O) > zweitens > Wieviel Prozent der Platinen (weltweit) werden wohl "optisch" von > Menschen auf "irgendwas" kontrolliert, und wieviel Prozent von > irgendwelchen "Maschinen"??? Ich habe mal in einer Kleinserie bestückte Platinen bekommen die einer "Automatische Optische Inspektion" (AOI) unterzogen wurden. Das hiess bei dem konkreten Hersteller, das ein Mitarbeiter die Platine (bzw. einen Teil davon) auf der rechten Hälfte eines Monitors sieht, und auf der linken Hälfte des Monitors das Bild einer für "gut" befundenen Musterplatine. Das "automatisch" bezog sich darauf, dass der Kamera die Platinen automatisch zugeführt wurden, und der Mittarbeiter immer definierte Teile der Platine aus einem definierten Winkel sieht. Das Ergebnis der Inspektion war übrigens nach meinem Empfinden, als hätte man keine Inspektion gemacht..... Nach der Aussage dieser Firma ist eine "echte" automatische optische Inspektion bei Kleinserien ein Problem, weil die Auswertesoftware erst umständlich angelernt werden muss, und dann ein Problem damit hat, dass die "generischen" Bauteile immer von Los zu Los aus einer anderen Quelle kommen, anders aussehen, und falsch negative Ergebnisse bringen. Der Mitarbeiter würde aber genauso falsch negative Ergebnisse bringen, weil er per ISO9000 immer auf Gleichheit kontrollieren soll, und nicht nach eigenem Ermessen entscheiden darf, wenn z.B. ein Tantalkondensator jetzt ein schwarzes oder blaues Gehäuse statt eines gelben hat. Die Aufschrift auf dem Tantalkondensator lesen und danach entscheiden darf er aber auch nicht, weil das nicht seinem Ausbildungsstand entspricht. Und das die dicken Transistoren im TOP3 Gehäuse falsch herum eingelötet sind, kann er nicht sehen, weil die Inspektion senkrecht von oben erfolgt, und er darum von den vertikal montierten Transistoren nur einen schwarzen Strich sieht. Ich war froh, als von diesem Hersteller nichts mehr bezogen wurde.....Nein, es war nicht aus China, es war nicht aus Südosteuropa, es war aus Süddeutschland. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Hallo Falk. Falk Brunner schrieb: >>Die haben oft Handverlötet. > Also 100% Nacharbeit :-0 So gesehen ja. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Falk Brunner schrieb: > @ Frank Bär (f-baer) > >>Es ist eine Kostenfrage. "Früher" war in Lötstopplacken Chlor enthalten. >>Das ergab eine kräftige Grünfärbung. Chlor ist ein Halogen und als >>solches in Elektronikprodukten nicht mehr zugelassen. > > Was ist das denn für ein Märchen? > Ich esse Chlor jeden Tag, sogar mit hochreaktiven Natrium vermischt! > >> In der heutigen >>Zeit sind die üblichen Lötstopplacke daher grundsätzlich Blau. > > Noch mehr Märchen? Restalk? > http://p58105.typo3server.info/Archiv/2004/Suppa.pdf Dort steht es erklärt. Jedoch steht da eben, dass durch das grüne Pigment Chlor in den Lötstopplack kommt. Die andere Richtung, warum grünes Pigment überhaupt verwendet wurde, ist glaube ich deswegen noch nicht begründet. Aber ich könnte mir schon vorstellen dass es etwas mit der manuellen visuellen Prüfbarkeit zu tun hat, die vor vielen Jahren sicherlich noch die übliche Methode war Fehler zu finden. Rot ist eine sehr problematische Farbe für viele Menschen und Kontrastarm. Zudem wirkt es aufdringlich. Blau ist vermutlich schnell zu Dunkel. Weiß zu teuer. Schwarz total ungeeignet. Es kann auch einfach sein, dass die grünen Pigmente zu damaliger Zeit einfach die günstigsten waren. Falk Brunner schrieb: > @ Frank Bär (f-baer) >>Und was die Verwendung anderer LSL-Farben angeht: Im Beleuchtungsbereich >>ist weiß die Farbe der Wahl. Es ergeben sich weniger reflektierte >>Falschfarben, und damit am Ende bei der Kontrolle des Farbraumes bzw. >>der Leuchtdichte weniger Ausschuss. > > Glaub ich einfach mal nicht, denn mit einer Blende vor dem Prüfobjkt > gibt es auch keine Reflektionen von anderen Stellen. Ich glaube er meint eher LED Lampen und somit macht da eine Blende keinen Sinn. Bei einem grünen Lötstopplack werden eben Rot und Blau stärker absorbiert als Grün. Das reflektierte Licht entspricht somit nicht mehr dem Spektrum der LED, da Rot und Blau gedämpft sind und Grün dominanter wird und somit wird letztendlich die abgestrahlte Farbe verfälscht.
Weißer Lötstopplack ist bezüglich visueller Kontrolle wirklich ungegeignet. Ich habe dieses Board mit weißem Lötstopplack. http://www.st.com/web/en/resource/sales_and_marketing/promotional_material/flyer/flstm32.pdf Ich kann aus eigener Anschauung sagen, dass so ein halbtransparenter grüner Lötstopplack um Welten besser wäre um Pads und Leiterbahnen zu kontrollieren. Bei obigem Board haben vermutlich die falschen Leute diese schlechte Entscheidung getroffen.
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Frank M. schrieb: > Ich glaube er meint eher LED Lampen und somit macht da eine Blende > keinen Sinn. Bei einem grünen Lötstopplack werden eben Rot und Blau > stärker absorbiert als Grün. Das reflektierte Licht entspricht somit > nicht mehr dem Spektrum der LED, da Rot und Blau gedämpft sind und Grün > dominanter wird und somit wird letztendlich die abgestrahlte Farbe > verfälscht. Lampen, Signalleuchten, eigentlich fast beliebige Anzeigen. Als Beispiel seien einfach mal Warnleuchten im PKW-Cockpit genannt, Anzeigen an der Mittelkonsole für die Stellung des Wahlhebels in Fahrzeugen mit Automatikgetriebe, Hinterleuchtung von Bedienelementen... Ich könnte immer so weiter machen. Die Hersteller sind bzgl. Farbort und Leuchtdichte bei sowas enorm zimperlich. 5 LEDs auf einer Platine, 3 davon aus einer anderen Charge, das fällt im Test schon raus. In Vorserien treibt das interessante Blüten, da dort teilweise jede einzelne LED vor der Bestückung vermessen wird. Dann werden LEDs mit ähnlichen Parametern zusammengestellt und diese Gruppe wird dann auf einer Platine bestückt. Bei 50-100 Vorserienmodellen dauert die Vermessung gut und gern mal eine Woche. Soviel zur bestückten Leiterplatte, jetzt muss aber noch das Gehäuse optimiert sein, d.h. geringer Abstand zur Elektronik, aber auch nicht zu gering, sonst sieht man hot spots der LEDs und hat wieder ungleichmäßige Leuchtdichten. Wenn die Anforderungen bzgl. Farbort und Leuchtdichte zu streng sind, oder die Lichtstärke sehr hoch sein muss, bleibt nur weißer Lötstopplack übrig.
@ Bernd Wiebus (berndwiebus) Benutzerseite >bei dem konkreten Hersteller, das ein Mitarbeiter die Platine (bzw. >einen Teil davon) auf der rechten Hälfte eines Monitors sieht, und auf >der linken Hälfte des Monitors das Bild einer für "gut" befundenen >Musterplatine. Naja, mag sein dass sowas mal verwendet wurde, heute würde ich es DEUTLICH anders machen. Bzw. die Leute, die sich mit sowas beschäftigen. http://www.buerger-electronic.de/be-inspectionsbox-optisches-pruefsystem.php http://www.sia-optischepruefsysteme.de/ Dort werden das Referenzbild und das jeweilige Prüfbild abwechselnd angezeigt. Es gibt auch Software, welche die Differenz berechnet und als Falschfarben anzeigt.
@ Frank Bär (f-baer) >> Ich esse Chlor jeden Tag, sogar mit hochreaktiven Natrium vermischt! >Lesen und lernen: http://p58105.typo3server.info/Archiv/2004/Suppa.pdf >Es gibt übrigens auch eine Gruppe der IPC, die sich mit dem Thema >beschäftigt. Es wundert mich ehrlich gesagt, dass du das nicht weißt. In dem Dokument wird nur allgemein darüber gesprochen, aber mir ist nicht bekannt, dass grüner Lötstoplack mit chlorhaltigen Pigmenten per RoHS verboten wurde. >hat, werden Ausleuchtplatinen in modernen Fahrzeugen zunehmend mit >weißem LSL überzogen. Das ist ein Fakt. Es geht nämlich entgegen deiner >Darstellung nicht darum, die Prüfung zu überstehen, sondern die >Anforderungen an Farbort und Leuchtdichte auch im Endprodukt noch zu >erfüllen. Was nützt also die Blende bei der Prüfung, wenn in der >Endanwendung keine ist? OK, in dem Zusammenhang klingt das sinnvoll. Hab ich wohl etwas anders fehlinterpretiert.
PC-Mainboards, auch solche die für den "normalen PC-Markt" bestimmt sind, sind doch seit gut 15 Jahren meistens alles aber nicht grün (wenn man mal von OEM-Mainboards für Komplettsystemhersteller und von Supermicro absieht) ...
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Falk Brunner schrieb: > In dem Dokument wird nur allgemein darüber gesprochen, aber mir ist > nicht bekannt, dass grüner Lötstoplack mit chlorhaltigen Pigmenten per > RoHS verboten wurde. Man darf hier nicht vergessen: RoHS ist eine EG-Richtlinie, die verbindlich ist. RoHS ist keine Norm, die man entweder erfüllt haben will, oder eben auch nicht! Das sollte man nicht durcheinander werfen. Es gibt häufig über RoHS hinausreichende umfassende Werksnormen. Der Anspruch "Halogenfrei" ist insofern als Selbstverpflichtung der Unternehmen zu verstehen. In Großkonzernen ist diese Selbstverpflichtung üblich, daher wird halogenfreie Ware bestellt. Die Umstellung der Lötstopplacke ist schon vor Jahren erfolgt, nur hat davon hierzulande kaum jemand etwas mitbekommen. Man kriegt heute meines Wissens gar keine LSL mehr, die Chlor-Verbindungen enthalten. Die Lackwerke Peters verweisen jedenfalls bei ihren LSL überall auf die entsprechenden IEC-Normen. Noch etwas Lesestoff: http://ewh.ieee.org/r6/ocs/pses/Halogen_Free_Electronics_-_Flinders_OC_meeting_Rev_A.pdf Da finden sich dann auch weitere Hinweise, wenn einen das Thema wirklich interessiert.
Andy D. schrieb: > PC-Mainboards, auch solche die für den "normalen PC-Markt" > bestimmt > sind, sind doch seit gut 15 Jahren meistens alles aber nicht grün (wenn > man mal von OEM-Mainboards für Komplettsystemhersteller und von > Supermicro absieht) ... Die machen aber auch nur einen Bruchteil der produzierten Leiterplatten aus. Bei vielleicht 400 Millionen verkauften PC-Mainboards im Jahr kann die restliche Industrie doch nur lachen.
Frank Bär schrieb: > In Vorserien treibt das interessante Blüten, da dort teilweise jede > einzelne LED vor der Bestückung vermessen wird. Dann werden LEDs mit > ähnlichen Parametern zusammengestellt und diese Gruppe wird dann auf > einer Platine bestückt. Bei 50-100 Vorserienmodellen dauert die > Vermessung gut und gern mal eine Woche. Beim Marktführer für alles was an und in Flugzeugen leuchtet, werden die LEDs (je nach Bestimmungsort) auch in der Serie alle gematcht. Wär ja irgendwie blöd, wenn du den Gang runterschaust und das Licht nicht 100 % gleich ist o) Das machen natürlich Maschinen. Iirc ist der A grade bei denen, dass LEDs einer Charge in >50 Bins sortiert werden.
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Binning ist ja nun weiß Gott nicht neu. > Bei 50-100 Vorserienmodellen dauert die > Vermessung gut und gern mal eine Woche. Vielleicht sollte man mit dem richtigen Hersteller zusammenarbeiten, der das automatisch kann und direkt liefert, anstatt Praktikanten zu verheizen ;-)
Falk Brunner schrieb: > Vielleicht sollte man mit dem richtigen Hersteller zusammenarbeiten, der > das automatisch kann und direkt liefert, anstatt Praktikanten zu > verheizen ;-) Die großen liefern nur in Halbgruppen, die kleinen nicht in den erforderlichen Stückzahlen. Halbgruppen-Selektion hat mit serientauglichem Binning nichts zu tun, dazu ist es zu ungenau. Und spätestens beim Gurtwechsel gibts meist auch einen Halbgruppenwechsel.
Werte Forumleser, nur zufällig stieß ich auf dieses Forum zur Farbe des Lötstopplackes. Hierzu kann ich folgendes beisteuern. Die Verwendung der Farbe Grün hat ihre Ursache in der optischen Inspektion. Grün gilt als die am wenigsten "aufregende" Farbe für das menschliche Auge. Die Vermutungen über AOI und Auflösungsgrenzen sind aus meiner Sicht nicht der Grund. Diese Dinge entstanden erst mit dem grünen Lack. Paul Eisler führte 1942 die Leiterplatte zum Durchbruch und ich glaube kaum, dass zu dieser Zeit bereits von AOI-Systemen oder von Auflösungsgrenzen gesprochen wurde. Alle anderen verfügbaren Farben haben ihren Sinn in Ästhetik (z.B. offenes Gehäuse) und Wiedererkennungswert. Es gibt keinen speziellen Grund wie Alterung oder höhere Durchschlagfestigkeit. Die verschiedenen Auflösungsgrenzen resultieren hauptsächlich aus der Lackzusammensetzung. Weiß und Schwarz haben einen viel höheren Feststoffanteil. Damit ist das Belichten wesentlich schwieriger und resultierend aus den Grundkomponenten auch das Entwickeln. Richtig ist auch, dass andere Farben außer Grün vollflächig siebgedruckt werden und dort die Nasslackdicke schwieriger zu beherrschen ist. Inzwischen gibt es aber Anlagentechnik, welche alle Lacke sprühen kann. Dort ist die Nasslackdicke sehr präzise einstellbar. Bezüglich Endanwendung nimmt Weiß eine Sonderstellung ein. Es wurde bereits vorher richtig erwähnt, dass diese Farbe für Beleuchtungszwecke verwendet wird. Logisch, farbiges Streulicht soll die abgestrahlte Farbe nicht verfälschen. Hier sei jedoch der Hinweis gegeben, dass Weiß nicht gleich Weiß ist und Farbmessung eine Sache für sich ist. Es gibt aber Kunden, die fordern bereits einen bestimmten Lack (Hersteller und Bezeichnung), da mit diesem Lacksystem das System in der Endanwendung qualifiziert wurde. Vielleicht für den ein oder anderen neu ist die Tatsache, dass es auch farblos transparente Lacke gibt. Warum auch immer sowas entwickelt wurde, die Leiterplattenhersteller sind kein Fan dieser Lacke, da man jegliche Beschädigungen darunter mühelos erkennen kann. Ich persönliche kenne keinen Kunden, der sowas einsetzt oder schon mal nachgefragt hätte. MfG M.S.
@ M.S. (Gast) >farblos transparente Lacke gibt. Warum auch immer sowas entwickelt Ja, die hab ich vor ein paar Monaten auch auf unseren Platinen gesehen! >wurde, die Leiterplattenhersteller sind kein Fan dieser Lacke, da man >jegliche Beschädigungen darunter mühelos erkennen kann. AHA, also kann man weniger Mängel verstecken! Das haben die "Guten" doch gar nicht nötig! > Ich persönliche >kenne keinen Kunden, der sowas einsetzt oder schon mal nachgefragt >hätte. Wir haben das teilweise, weil es bei den meisten Platinen bei uns nicht festgelegt ist. So what! Solange er seine Funktion als LÖTSTOPlack erfüllt, ist die Farbe egal!
Farbloser Lötstopplack wurde fuer Fiducials entwickelt. Bei Platinen mit billigen Oberflachen z.B. Hal haben die Maschinen Probleme die Fiducials zu erkennen. Dies passiert vorzugsweise im Schablonendrucker, PnP haben alternative oder bessere Algorithmen, bzw gibt es dort mehr Workarounds. Abhilfe schafft hier ein Fiducial unter dem Lötstopplack welcher durchsichtig ist.
D. V. schrieb im Beitrag #3854248: > In der Industrie wird das Billigste genommen, nicht das > schönste. Es gibt schon Kunden, wenn auch selten, die wegen corporate identity z.B. möchten, dass alle Leiterplatten der Fa. blaues Basismaterial verwenden, manchmal auch rot usw., da passt dann grüner Stopplack schlecht. Oder man nimmt eben Stopplack in der Firmenfarbe. Meistens sind das allerdings Kleinfirmen mit einem Chef mit grossem Ego. Wenn alle Leiterplatten in Telekom-Geräten magentafarbig wären, dürfte man sie schon wegen der Farbe nicht nachbauen. Georg
Bernd Wiebus schrieb: > Aber das meiste Epoxid, bei dem kein Wert auf > Farbe gelegt wird, ist oliv opak. Epoxy/FR4 ist von natur aus milchig hellgrau. Die gelbe/olive Farbe ist ein UV Blocker damit UV Licht nicht durchscheint, was bestimmten Prozessen stört. Die UV Blocker kenne ich erst seit den mittleren 90ern.
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Max H. schrieb: > Gibt es irgendeinen Grund, wieso der Lötstopplack sehr oft grün > ist oder > hat sich das nur zufällig so ergeben. Grün beruhigt! ;)
Ich finde auch, Grün ist eine sehr angenehme Farbe. Was meint denn die Farbenlehre zu "Grün"? Bei unseren blauen Platinen sind uns immer die Bestückerinnen eingeschlafen....
Als unsere Vorfahren noch auf Bäumen lebten, mussten sie reife Früchte auf grünem Hintergrund erkennen. Hat sich im Gehirn eingebrannt. Auch heute noch erkennen Bestückerinnen farbige Bauteile am besten auf grünem Hintergrund.
Deswegen sind ältere Platinen oft rot oder braun, die sind inzwischen reif :)
Andy D. schrieb: > Deswegen sind ältere Platinen oft rot oder braun, die sind > inzwischen > reif :) Altere braune und rote Platinen wurden von Bestückerinnen mit grünen Brillen bestückt.
@ Falk Brunner > AHA, also kann man weniger Mängel verstecken! Das haben die "Guten" doch > gar nicht nötig! Da stimmt schon, aber kein System arbeitet fehlerfrei. Die Herausforderung liegt eher darin, dem Kunden klarzumachen, dass ein bestimmter Fehler einen enorm geringen (oder gar keinen) Einfluss aus die Zuverlässigkeit hat. Nahezu alle Kunden wollen schöne Leiterplatten. Wenn man plötzlich einen kleinen Kratzer im Kupfer unter der (transparenten) Maske erkennt, bekommt man das wieder zurück. Der Kunde hat Angst dies könnte der Ausgangspunkt für Schädigungen und damit für Ausfälle sein. > Wir haben das teilweise, weil es bei den meisten Platinen bei uns nicht > festgelegt ist. So what! Solange er seine Funktion als LÖTSTOPlack > erfüllt, ist die Farbe egal! Das ist korrekt. Wenn es aber nicht vorgeschrieben ist, wird der höchstwahrscheinlich Grün. Auch wenn es viele "Grüns" in der Leiterplattentechnik gibt. Von seidenmatt bis glänzend, von opak bis nahezu transparent. Das ist in den meisten Fällen eine persönliche Entscheidung des Platinenherstellers welcher Lackhersteller eingesetzt wird und welche Art der Vorbehandlung genutzt wird. Ich denke die Anfangsfrage, warum der Lack Grün ist, sollte nun geklärt sein: es beruhigt und das ist historisch gewachsen. ;-)
-- Hi,, > > > Ich denke die Anfangsfrage, warum der Lack Grün ist, sollte nun geklärt > sein: es beruhigt und das ist historisch gewachsen. ;-) Einen Gedanken gäbe es noch, den ich seit vielen Jahrzehnten in Erinnerung habe ist, dass die Farben elektrisch dieelektrisch mitwirken können. Je nach Farbe unterschiedlich, eben aufgrund ihrer Zusammensetzung. -> Dieelektrikum (HF, kapazitiv) -> Durchschlagsfestigkeit ... Nun, es ist praktisch ewig her, müsste nochmals meinen Keller mit den Unterlagen durchgraben. www.ilfa.de hatte ich da mal mit in Erinnerung. Dieser Gedanke ist, denke ich, aufgrund der Modeerscheinungen, die obig auch angesprochen wurden in den Hintergrund geraten. Zumindest dürfte dieses Verhalten wohl gelöst sein?!!???? naja, wurde doch noch im Web aktuell fündig: http://www.multi-circuit-boards.eu/fileadmin/user_upload/downloads/peters_elpemer-gl2467_www.multi-circuit-boards.eu.pdf http://www.fischer-leiterplatten.de/loetstopplack.htm Grüße Gerald ---
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Die Farbe ist nicht so wichtig wie die Viskosität. Außerdem wird die Lackschicht durch das Gewebe beim Siebdruck bestimmt. Je größer die Maschen, umso mehr Lack. Auch 2 x drücken erhöht die Lackschicht nicht, wenn der Absprung zwischen Sieb und Teil nicht verändert wird.
Îch vermute, Die Grünen haben da dran gedreht, dass der grüne "Ökolack" die Nummer 1 wird.
Hab mal gehört, dass grüner Lack augenschonender ist und oder besseren Kontrast hat. Spielte noch eine Rolle bei der manuellen Bestückung und Kontrolle.
Mit Grün kommen die Kamerasysteme beim Pick&Place und AOI am besten zurecht. Andere Farben gehen auch, aber machen mehr Arbeit und liefern mehr Pseudofehler (false positives).
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