Hallo, in einem EMV-Labor hat man mir erzählt, dass es für die Messungen ungünstig sein kann, wenn die EMV-Kabine einfach mit dem PE-Leiter des Hausnetzes verbunden wird, da dieser ja total mit Störungen verseucht sei. Daher brauche man einen seperaten Fundamenterder nur für die EMV-Kabine. Kann mir das allerdings überhaupt nicht erklären. Selbst wenn der PE versucht sein sollte und das Potential der Kabine daher angehoben wird, dürfte das doch keinen Einfluss auf die Messungen haben, die IN der geschlossenen Kabine durchgeführt werden, oder?
Dann müssen aber alle Messgeräte und der Prüfling aus Batterien betrieben werden.
also unsere hängt an der Potentialausgleichsschiene, und das hat bisher auch keinen gestört... In dem Faraday-Käfig ist es relativ egal, welche Potentiale da an der Aussenseite herumwabern.
Wenn man die EMV-Kammer als theoretischen Farradayschen Käfig betrachtet, mag eine verseuchte Erdung keinen Unterschied machen. In der realen Welt, bewegt man sich gerade bei der EMV-Messung in Frequenzbereichen, wo jedes Kabel viel grösser als Lambda sein kann. Daher können Phasenunterschiede der Störungsignale zwischen der Erdung der Kammer und dem am Schutzleiter angehängten Messgerät ausserhalb der Kammer sehr wohl einen geringen Störstrom und damit auch eine ungewollte Einkopplung erzeugen. Ob allerdings ein separater Fundamenterder sinnvoll ist, hängt vermutlich von den lokalen Gegebenheiten ab.
HF-Werkler schrieb: > In der realen Welt, bewegt man sich gerade bei der EMV-Messung in > Frequenzbereichen, wo jedes Kabel viel grösser als Lambda sein kann. > Daher können Phasenunterschiede der Störungsignale zwischen der Erdung > der Kammer und dem am Schutzleiter angehängten Messgerät ausserhalb der > Kammer sehr wohl einen geringen Störstrom und damit auch eine ungewollte > Einkopplung erzeugen. Deswegen macht es doch Sinn, dass Schutzleiter der Steckdosen und Kammererde auf einem Potential sind oder nicht? Das würde ja gerade bedeuten, dass ich die Kammer ganz normal über den Schutzleiter erde und eben ein extra Erder nur für die Kammer verwende.
Definiere bitte mal "Potential" bei Signalen >30MHz (Lambda < 10m)... Jede Kammer hat nur eine begrenzte Schirmdämpfung (frequenzabhängig), die durch die Zuleitungen zum DUT bzw. Messgeräten (Spektrum Analyzer) durchbrochen wird. Über diese galvanisch gekoppelten Zuleitungen können Störströme eingeschleppt werden (z.B. Erdung Spektrum Analyzer und Erdung Kammer). Jeglicher Störstrom über die Kammerleitungen (Leitungen zwischen Messgerät und Kammer, bzw. DUT, Stromversorgung und überwachender Elektronik) kann problematisch sein (Verkopplung). Weiterhin bildet sich bei einer entsprechenden Verseuchung des Schutzleiters ein örtlich und frequenzabhängig variables Feld zwischen Kammerwand und Umgebung ("Erde") auf, was auch wieder Störströme verursacht. Ob eine separate "Erdung" der Kammer nun erforderlich ist, hängt vom Aufbau und den örtlichen Gegebenheiten ab.
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