Hallo allerseits,
ich suche eine günstige Möglichkeit, Messdaten (mind. 4 Kanäle) an einen
handeslüblichen PC mit Windows zu übergeben.
Mein Aufbau: Thermoelement -> AD Wandlung mit Kaltstellenkompensation ->
PC Eingang (?) -> Auslesen in beliebiger Programmiersprache.
Es kann ja allein aus Sicherheitsgründen schon nicht sein, dass ich es
einfach an einen Port am PC anlöten kann.
Jetzt hab ich diverse Schnittstellen/Interfaces online gefunden aber für
horrende Preise >100€.
Gibt es da eine DIY Lösung?
Ich beherrsche C++/C und Java, daher wären das so meine Favoriten.
Ich möchte also prinzipiell einfach das AD-Wandler Signal am PC auslesen
und in einen Float packen. Die Umrechnung etc ist dann ja ein leichtes.
Das Thermoelement ist ein Typ K , eine Ungenauigkeit von 5°K ist
annehmbar, Abtastraten von 1Hz würde schon reichen. Mehr ist natürlich
nie verkehrt.
Ich bin für jeden Vorschlag dankbar.
VG
Daniel
Eine Idee (es gibt viele andere...):
Ein uC, der deine(n) Sensor(en) ausließt und die Daten
auf der seriellen Schnittstelle ausgibt. Da es kaum mehr
PCs mit eingebauter serieller Schnittstelle gibt,
kannst du dann einen USB <-> Seriell - Wandler nehmen.
Auf PC-Seite hast du dann einen normalen COM-Port,
den du mit der Sprache deiner Wahl ansprechen kannst.
Brauchst du für die Realisierung der HW mehr wie ein paar Stunden?
Musst du dir das Wissen erst beibringen, wie man so etwas macht?
Dann ist es vielleicht günstiger die fertige Lösung einzusetzen,
auch wenn sie auf den 1. Blick teurer erscheint.
Andererseits lernt man nur etwas, wenn man es selber macht :-)
DanielDuesentrieb schrieb:> Mein Aufbau:
Meiner: 4x ds18s20 an einem Pollin Netio mit ethersex, der am
Netzwerkhaengt und von einem beliebigen Netzteilnehmer nach den Werten
gefragt werden kann.
wendelsberg
Du kannst dazu fats jeden µC nehmen, musst das programm halt selbst
schreiben und brauchst einen Programmer für den µC. Einfacher wäre z.B.
ein Arduino, da clickst Du das Programm zusammen und lädst es per
Bootloader in den µC http://www.reichelt.de/index.html?&ARTICLE=125561
Martin Maurer schrieb:> Eine Idee (es gibt viele andere...):>> Ein uC, der deine(n) Sensor(en) ausließt und die Daten> auf der seriellen Schnittstelle ausgibt. Da es kaum mehr> PCs mit eingebauter serieller Schnittstelle gibt,> kannst du dann einen USB <-> Seriell - Wandler nehmen.>> Auf PC-Seite hast du dann einen normalen COM-Port,> den du mit der Sprache deiner Wahl ansprechen kannst.>> Brauchst du für die Realisierung der HW mehr wie ein paar Stunden?> Musst du dir das Wissen erst beibringen, wie man so etwas macht?> Dann ist es vielleicht günstiger die fertige Lösung einzusetzen,> auch wenn sie auf den 1. Blick teurer erscheint.> Andererseits lernt man nur etwas, wenn man es selber macht :-)
Hallo Martin,
danke für die schnelle Antwort.
Mit seriell meinst du sicher die RS232 Schnittstelle, oder ? Seriell ist
USB ja nämlich auch.
Die Idee ist gut, aber irgendwie ist es doch unbefriedigend, extra
irgendwelche Dummy-Adapter hinein zu bauen, um den Standard in die 90er
Jahre zurück zu pflanzen. Nutzen die Menschen ihren PC denn nur noch zum
zocken oder warum kann man immer weniger damit machen?
Ich weiß nicht genau, was du mit Realisierung der Hardware meinst - das
ist hier ja nicht wirklich komplex. Die Software ist ja das eigentliche
Thema, das Auslesen geht ja in wenigen Zeilen, aber dazu muss ich die
Daten erstmal zum PC bringen.
Wie lang eine Realisierung dauert, ist so oder so egal. Es geht ums
Lernen, der Weg ist das Ziel ;-) Die Projekte, an denen man 100 Stunden
sitzt sind doch eh spannender als die, an denen man nur ein paar wenige
sitzt. Durch so praktische Anwendungen tankt man neben dem Studium
einfach etwas Motivation, dass das ganze "auch was bringt".
Nichts desto trotz würde mir die µC Lösung entgegen kommen, denn
eventuell soll das ganze am Ende auf einem µC zum Laufen gebracht
werden.
Welches wäre ein empfehlenswerter µC?
VG
Daniel
Ui, da kommen ja noch ein paar Antworten zusammen.
Ich hab zuhause noch ein MSP430 liegen inkl Board, den ich relativ gut
programmieren kann, allerdings weiß ich noch nichts darüber, wie ich das
in den RS232 Standard bekomme.
Die Idee mit dem Ethernet finde ich sehr spannend, das werde ich mal
verfolgen. Ein Arduino habe ich noch nie Kontakt mit gehabt. Ich bin
zwar kein Künstler, aber es hört sich einfach an - wenn selbst Leonardo
das hin bekommt :-P
VG
Daniel
DanielDuesentrieb schrieb:> Mein Aufbau: Thermoelement -> AD Wandlung mit Kaltstellenkompensation ->> PC Eingang (?) -> Auslesen in beliebiger Programmiersprache.
Über RS232 übergeben. Mit Optokoppler oder Glasfaser trennen. Dann
dürfte die Sache ziemlich wasserfest sein.
Auf dem PC sicherst du die Dateien in eine SQL Datenbank oder wenn es
kleiner sein darf, in RRD Files.
DanielDuesentrieb schrieb:> Mit seriell meinst du sicher die RS232 Schnittstelle, oder ?
ja
> Die Idee ist gut, aber irgendwie ist es doch unbefriedigend,> extra irgendwelche Dummy-Adapter hinein zu bauen,
Es war nur eine Idee, es gibt viele andere Varianten.
Direkt USB zu nehmen ist auch eine Möglichkeit,
wenn auch etwas schwerer.
> Ich weiß nicht genau, was du mit Realisierung der Hardware meinst
Entweder du nimmst etwas Fertiges oder
du machst dir deine eigene Platine.
Kommt auch immer drauf an, wie viele Stück du am Schluss brauchst...
> Wie lang eine Realisierung dauert, ist so oder so egal.> Es geht ums Lernen, der Weg ist das Ziel ;-)> Die Projekte, an denen man 100 Stunden> sitzt sind doch eh spannender als die,> an denen man nur ein paar wenige sitzt.
Da gibt es einfach unterschiedliche Leute:
Die einen wollen wenig machen und geben lieber etwas mehr Geld aus.
Andere wollen wenig Geld ausgeben und lieber viel machen.
Und viele dazwischen. Die einen haben dies Ziel,
die anderen ein anderes.
Da musst du einfach selbst eine passablen Weg finden!
> Welches wäre ein empfehlenswerter µC?
Du schreibst, du hast einen MSP430 und auch etwas Erfahrung damit.
Dann nimm doch diesen!
Die aktuelle Revision des MSP430-Launchpads hat einen USB-Serial-Wandler
bereits an Bord.
Leider macht der nur max. 9600 baud.
Um Messwerte aus den A/D-Wandlern mitzuloggen sollte das wohl trotzdem
bequem reichen.
Hast du den schon einen Verstärker für die Thermoelemente? Direkt auf
den A/D Wandler ergibt eine ziemlich grobe Auflösung...
Dafür gibt es den MAX6675 (bzw. einen Nachfolger der auch 3,3V tauglich
ist) und der hat eine SPI Schnittstelle. Damit kannst du bequem auf den
MSP430 oder beliebigen anderen µC gehen, am Besten eben einen der schon
ein USB Hardware Interface hat.
DanielDuesentrieb schrieb:> Ein Arduino habe ich noch nie Kontakt mit gehabt. Ich bin> zwar kein Künstler, aber es hört sich einfach an - wenn selbst Leonardo> das hin bekommt :-P
Jemand, der C/C++ und Java beherrscht hat das Problem mit einem Arduino
in einem Tag erledigt. Also heute noch bestellen, Montag laeuft es.
Ich werde mir heute einen Arduino bestellen und ein neues MSP430 Board,
da mein jetziges irgendwie defekt ist.
Natürlich nutze ich einen AD Wandler & entsprechenden Verstärker, obwohl
Auflösung und Genauigkeit jetzt nicht so extrem entscheidend sind. +/-
10°C und eine Auflösung von 8 bit würden mir schon reichen. Eine
Auflösung von 18 bit nützt mir ja herzlich wenig bei einem
Thermoelement, das eine derartige Ungenauigkeit hat - außer dass ich den
ungenauen Wert ziemlich genau auslesen kann ^^
Sobald die Teile da sind, lege ich los. Dieses grafische Zusammenbauen
des Codes ist absolut nichts für mich - hab mir da mal ein paar Videos
auf YT angesehen ... nennt mich altmodisch aber ich programmiere lieber
"normal". Wobei, das haben die Assabler-Programmierer bei der Einführung
der Hochsprachen sicher auch gesagt.
und ja, 9600 Bd reichen^^ Ich weiß nicht, was sonst noch an Datenstrom
vorhanden ist, aber rein an Informationsgehalt reichen mir 10Bd.
Sobald es dann was neues gibt, poste ich mal die Zwischenergebnisse,
kann aber noch ein paar Tage dauern, hänge gerade in einer
Klausurvorbereitung und die Lieferzeit bei Digikey ist ziemlich lang,
zumindest stand da eine ziemlich lange - bestelle da zum ersten Mal.
VG
Daniel
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