Ausgangspunkt. Zu Prüfzwecken habe ich eine Baugruppe mit meinem symetrischen "Labornetzteil" von ELV mit + - 19Volt über ein relativ dünnes, ca. 1m langes Kabel versorgt. Der 7805 wird vom +15V Zweig versorgt. Alle 3 Spannungen werden durch LED signalisiert. Fast immer nach anschalten der Stromversorgung blieb die 5V LED dunkel. Messen bestätigte, die +15V sind nicht vorhanden, 7815 wird heiß. Keine Schwingungen mit Scope messbar. Ordnungsmäßiges funktionieren kann zuverlässig durch kurzzeitiges kurzschließen des 7815 Ausgangs mit Masse erreicht werden. Vermutung: zu langsamer Anstieg der Stromversorgung, deshalb als Workaround einen 2poligen Kippschalter in die Versorgungsleitungen eingebaut. Problem behoben. Nun fand ich das doch ziemlich merkwürdig und habe mal ein wenig geschaut, das Ergebnis sind die Scope Screenshots. Meine Frage an die Experten, dieser teils negative Peak, der vor dem Anstieg der Versorgungsspannung kommt, wird wohl die Ursache sein für das Fehlverhalten des 7815. (Auch einen anderen versucht). Die beiden kleinen Spulen habe ich jetzt noch nicht zum Test mal kurzgeschlossen, aber wenn ich so darüber nachdenke, könnten die evtl. daran schuld sein?
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Eventuell ist das auch einfach dieses Phänomen hier: http://www.ece.vt.edu/tutorials/download/Preventing_Voltage_Regulator_Latch-up.pdf Habe ich ebenfalls selbst schon beobachten können.
Du hast eingangsseitig einen LC-Tiefpass gebaut, der mit sicherheit schwingen wird. Der ist nicht durch ein R überkritisch gedämpft, sodass die Eingangsspannung durchaus auch wieder unter die ausgangsspannung oszilieren kann. Das ist etwas ungeschickt. Mach mal testweise die spule weg. oder 4.7-22Ohm in Reihe zur Spule... lg
Liegt das vielleicht an deinem Aufbau? Versuche das ganze mal mit Widerständen, Wert so wählen, daß vielleicht 0,5V im Normalbetrieb daran abfallen. Noch besser vor dem 7805 auch einen spendieren, der kann dann auch gleich die Verlustleistung des Bausteins reduzieren.
Philipp M. schrieb: > Eventuell ist das auch einfach dieses Phänomen hier: > > http://www.ece.vt.edu/tutorials/download/Preventing_Voltage_Regulator_Latch-up.pdf > > > Habe ich ebenfalls selbst schon beobachten können. Wäre es dann nicht einfache mal eine Diode am Eingang zu setzen? Naja, heute Abend nehme ich mir noch mal Zeit, um das zu eruiren. Die Schaltung ist nicht meine eigene, sondern ein Teil eines umfangreichen Audio Projektes (Synthi). Die Spulen werde ich testweise mal überbrücken und auch mal kleine Widerstände in Reihe schalten. Mal sehen. Im fertigen Einschub übernimmt ein anderes Netzteil die Versorgung, da werden die Verhältnisse sowieso anders sein.
Bernd D. schrieb: > Meine Frage an die Experten, dieser teils negative Peak, der vor dem > Anstieg der Versorgungsspannung kommt ... ... kann auch einfach ein Messfehler sein. Wo und wie hast du deine Masseklemme und deine Oszi-Versorgung angeschlossen? Welche Induktivität hat diese Spule am Eingang?
Lothar Miller schrieb: > ... kann auch einfach ein Messfehler sein. Wo und wie hast du deine > Masseklemme und deine Oszi-Versorgung angeschlossen? Welche Induktivität > hat diese Spule am Eingang? L1, L2 sind Ferrit Perlen als axiale Ausführung Mouser : 81-BL01RN1A1F1J Aber die Sache mit der langen ca. 1m litze in der Stromversorgung könnte mit verantwortlich sein. Tastkopf war wegen der besseren Darstellung auf 1:1, 1:10 ist ähnlich. Angeschlossen direkt an Pin 2,3 7815 C18 wurde ausgetauscht, der 100nF hatte Unterbrechung, ersetzt durch 1µF 0805 SMD. X7R ? (geraten, ist Sortiment) einen 330nF bedrahtet habe ich ebenfalls vor meiner Messung probiert gehabt, immer dasselbe Verhalten. Deshalb glaube ich ja, dass einfach das Netzteil der schwache Punkt ist, jedenfalls mit der langen Leitung. Ich kann mal das vorgesehene Netzteil mit +-19V probieren, vielleicht verhält sich das ganz anders.
Philipp M. schrieb: > Eventuell ist das auch einfach dieses Phänomen Das nehme ich auch an. Wie man auch die Dioden bei bipolarer Versorgung vergessen kann, sonst basteln die Leute duch immer dutzendweise Dioden ein auch wenn sie überflüssig sind.
Die Dioden am Ausgang der 7815 sind doch in meinem Fall völliger Blödsinn, wenn, dann an den Eingang, schliesslich ist dort der Peak bereits. Oder besser, in dieses ominöse "Labornetzteil" (geerbt) von ELV, muss das mal aufmachen und die Pläne besorgen, Da gehören welche rein. Es fällt mir schwer zu glauben, das die Ferritperle und C's und R-Leitung zu solch einem Peak führen, aber ich werd es noch eingrenzen. Vielen Dank für die Anregungen soweit!
Warum sind da eigentlich noch 10µ am Ausgang? Die helfen eher weniger und schaden im Zweifel mehr.
Hi, Bernd D. schrieb: > Die Dioden am Ausgang der 7815 sind doch in meinem Fall völliger > Blödsinn, "völliger" ist ein völlig überflüssiges Modewort. Der 7915 wird vermutlich schneller sein als der 7815, und einen negativen Impuls über die angeschlossene Schaltung oder einer Masseverkopplung der Ausgangselkos zum Ausgang des 7815 schicken. Und genau den wirst du, so vermute ich, auch am Eingang messen. Grüße
Bernd D. schrieb: > Der 7805 wird vom +15V Zweig versorgt. Ob das eine kluge Idee ist? Du gewinnst energietechnisch nichts, denn die Leistung wird jetzt auch noch im 7815 verbraten, der die 5 Volt mitversorgen muss. Überleg nochmal, ob du den 7805 nicht mit an die 19V klemmst und im einen geringfügig grösseren Kühlkörper spendierst. Ein Leistungwiderstand in seinem Eingang hilft nochmal, ein wenig Verlustleistung vom Regler fernzuhalten.
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*And the Winner is ...* Die Dioden am Ausgang 8-) Nachdem die eine beim 7815 eingelötet war, war das Phänomen weg. Das wars. Danke für die Hilfe, ich habe noch nie vorher davon gehört. Werde mal versuchen, die Sache genauer nachzulesen, die beiden Links sind leider veraltet, finde ich aber schon ;-) @MaWin: Ich habe bisher selten symmetrische Spannungen mit 78xx gebaut, deshalb wohl auch noch nie davon gelesen. @Matthias Sch.: Die Stromaufnahme ist ca. 70mA pro Zweig, da ist das egal, es wird nichts warm, keine Kühlkörper. Die Schaltung ist nicht von mir. Kann ich nicht ändern, weil es auch gar nicht für mich ist. @Krangel: Ja, das ist die Erklärung. Ich habe versuchsweise mit zwei anderen Spannungsquellen gearbeitet. Der Positive Zweig allein funktionierte, nur wenn die negative Spannung dran war, gab es dasselbe Verhalten. Heute habe ich die Spannungen genauer gemessen, im Fehlerfall war sogar -1V am Ausgang des 7815. Damit erklären sich auch die Dioden. @Udo Schmitt: Warum sollten zusätzlich 10µ schaden? Normalerweise macht man doch häufig eine Kombi aus Keramisch und Elektrolyt, oder ist das auch inzwischen überholt? Fazit, in Zukunft immer mit Kondom, äh Diode bei symmetrischer Spannung. Vielen Dank, Suche hat spaß gemacht 8-)
Guten Morgen, Freut mich zu hören, dass du das Problem lösen konntest. Dieses Verhalten habe ich bisher auch nur 2 mal erlebt. Bei späteren Schaltungen waren die Dioden aber auch immer schon vorsorglich drin ;) Die 10ųF können deinen Regler am Regeln hindern. Aber viele Hersteller geben an, dass ein Kondensator mit ein paar ųF durchaus verwendet werden können. Viel Spaß noch beim weiteren Werkeln! Grüße, Phil
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