Hallo, ich baue gerade einen kleinen Verstärker nach. Das Original hat am Eingang einen Übertrager den ich jetzt nachwickeln will. Das Übertragungsverhältnis ist 1:10, die Sekundärwicklung hat 30 Ohm und 242 mH, die Primärwicklung hat 0,7 Ohm, die Induktivität kann ich mit meinem Messgerät nicht ermitteln (Transistortester aus dem Forum hier). Ich habe gelesen daß man aus der Induktivität die Anzahl der Windungen rechnen kann. Meine Mathe Kenntnisse reichen leider noch nicht aus um das Problem selbst zu lösen, auch von meinem Physiklehrer hab ich nur einen blöden Spruch bekommen. Wäre schön wenn mir jemand den Rechenweg zeigen könnte. Thomas
Thomas M. schrieb: > Hallo, > ich baue gerade einen kleinen Verstärker nach. Das Original hat am > Eingang einen Übertrager den ich jetzt nachwickeln will. Das > Übertragungsverhältnis ist 1:10, die Sekundärwicklung hat 30 Ohm und 242 > mH, die Primärwicklung hat 0,7 Ohm, die Induktivität kann ich mit meinem > Messgerät nicht ermitteln (Transistortester aus dem Forum hier). > Ich habe gelesen daß man aus der Induktivität die Anzahl der Windungen > rechnen kann. Was hast Du denn für einen Kern? AL-Wert? Hier sind die Formeln: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbertrager Gruss Klaus.
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Hallo, Den AL-Wert weis ich nicht, der Kern ist aus einzelnen Blechscheiben und 14mm im Durchmesser. Thomas
Lass dich von deinem Physiklehrer nicht einschüchtern, denn die haben meistens selber keinen Plan ;)
Thomas M. schrieb: > ich baue gerade einen kleinen Verstärker nach. Das Original hat am > Eingang einen Übertrager den ich jetzt nachwickeln will. Das > Übertragungsverhältnis ist 1:10, die Sekundärwicklung hat 30 Ohm und 242 > mH, die Primärwicklung hat 0,7 Ohm, die Induktivität kann ich mit meinem > Messgerät nicht ermitteln (Transistortester aus dem Forum hier). > Ich habe gelesen daß man aus der Induktivität die Anzahl der Windungen > rechnen kann. Dazu braucht man dann am Besten den AL-Wert des Kerns oder alternativ die Windungszahl der Wicklung, deren Induktivität du kennst. Den Kern mußt du für einen Nachbau ja sowieso beschaffen, da guckst du also einfach in's Datenblatt und schon hast du den AL-Wert. > Meine Mathe Kenntnisse reichen leider noch nicht aus um das Problem > selbst zu lösen Das hat wohl mit der Mathematik weniger zu tun, das anspruchsvollste, was du hier benötigst, ist das Ziehen einer Qadratwurzel. Die nötigen Formeln liefert dir Wikipedia, wenn du sie im Unterricht verpennt hast.
Thomas M. schrieb: > Ich habe gelesen daß man aus der Induktivität die Anzahl der Windungen > rechnen kann. Aus dem Übersetzungsverhältnis. Aber wichtig für eine gute Audioqualität (linearer möglichst weiter Frequenzgang bei definierter Belastung) ist der mechanische Aufbau vom Kern und der Wicklung, daher würde ich fertige Übertrager von rennommierten Firmen empfehlen. Pikatron, Haufe, Lundahl (http://www.lundahl.se/) Jensen (http://www.jensen-transformers.com/), Sowter (http://www.sowter.co.uk/)
Thomas M. schrieb: > Primärwicklung hat 0,7 Ohm z.B. Cu-Draht und Blech messen, dann Tabelle suchen Jogis Röhrenbude Wie MaWin schon schrieb: Tonübertrager sind anspruchsvoll. Und hochwertige haben meist verschachtelte Wicklungen.
Eigentlich ziemlich interessant, oder? Was ein Ferritkern für einen AL Wert hat, kann man meist auf ihm selbst ablesen oder man wickelt mal 10 Windungen drauf, misst und rechnet nach. Aber mit welchem AL-Wert kann man bei einem Trafoblechpaket eines (z.B.) EI25-Kerns rechnen? Braucht man diesen Wert überhaupt? Ich würde eher wie bei der Berechnung eines Netztransformators vorgehen. Gut - das bekomme ich jetzt aus dem Stehgreif auch nicht mehr hin. Ich weiss aber wohl, das dort der AL-Wert des Blechpakets keine Rolle spielt(e). Nötigenfalls kann man die Windungszahl der 30 Ohm Wicklung schätzen. (rho und l und A, Umfang und Pi :) )Und die andere Wicklung entsprechend mit einem zehntel des estimierten Wertes ausführen. Sind denn auch die Drahtstärken der beiden Wicklungen unterschiedlich? Hast Du einen Messschieber zur Hand?
Ist die Induktivität nicht schon deshalb völlig egal, da sie nachher nur noch als parasitärgröße zum Tragen (Streuinduktivität) kommt?!?
Eben diese Parasitärgrößen sind das Problem bei Übertragern. Man will einerseits eine große Querinduktivität, die auch bei nichtidealen Quellen Tiefenwiedergabe zulässt. (Die 242mH vom OP entsprechen bei 20Hz 30Ohm. Bei einem üblichen CD-Player als Quelle mit 100 Ohm Ausgangswiderstand reicht das nicht. EDIT Die 242mH sind die Sek.-Ind., Primär wären es dann (ideal gerechnet) 2.42mH, also quasi Null. Sicher, dass das ein Audio-Übertrager ist?) Andererseits will man die Streuinduktivität minimieren, damit noch Höhen durchkommen. Zwischen diesen Werten einen sinnvollen Kompromiss zu finden, ist die Kunst beim Übertragerbau und ohne konstruktive Tricks wie Verschachtelung, Scheibenwicklung etc. nicht zu schaffen.
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Hallo Thomas, es wäre gut wenn Du mal ein Bild vom Übertrager machst. Gruss Klaus.
Ein Trafos ist praktisch auch "nur" zwei Spulen auf einem Kern. http://www.mikrocontroller.net/articles/Spule#Kerne_recyceln Damit kann man aus den Kernabmessungen den AL Wert einigermassen berechnen. http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/9/9b/Drosseln.xls
Hallo, vielen Dank für die Antworten. Über die Suche nach dem angesprochenen AL-Wert bin ich bei der Induktivität gelandet, dort eine Formel gefunden um aus Al-Wert und Induktivität die Anzahl der Windungen zu errechnen, Formel umgestellt und dann hatte ich`s. Die passenden Widerstandswerte bekomme ich hoffentlich über die richtige Drahtstärke. Den Al-Wert für`s Blechpaket in den Abmessungen habe ich auch in einem Datenblatt gefunden. Der Übertrager ist für einen 8 Ohm, 5cm Lautsprecher gedacht, der als Mikro missbraucht wird. Ich denke das passt bei Telefonqualität schon mit selbst wickeln. Wie wirken sich unterschiedliche AL-Werte denn in der Praxis für meinen Übertrager aus? Gewickelt werden soll auf einen EF 16 Kern mit AL 950. Der Originale ist wohl aus Mu-Metall mit etwa AL 2500. Tom
> Der Übertrager ist für einen 8 Ohm, 5cm Lautsprecher gedacht, der als > Mikro missbraucht wird. Gibt es einen besonderen Grund dafuer? Ich meine jedes Elektretmikrofon fuer 1Euro duerfte besser sein. > Ich denke das passt bei Telefonqualität schon > mit selbst wickeln. Das wuerde ich auch mal denken. :-) > Wie wirken sich unterschiedliche AL-Werte denn in der > Praxis für meinen Übertrager aus? Der Al-Wert ist eine Zusammenfassung verschiedener Trafoparameter der es einem sehr einfach erlaubt die Induktivitaet auszurechnen. > Gewickelt werden soll auf einen EF 16 Kern mit AL 950. > Der Originale ist wohl aus Mu-Metall mit etwa AL 2500. Neben dem Al-Wert gibt es eine weitere wichtige Sache. Das Material. Kerne fuer die man einen Al-Wert angibt sind ueblicherweise aus Ferrit. Die funktionieren nicht mehr bei Telefonfrequenzen. Jedenfalls muss man da auch mal einen Gedanken drann verschwenden. Wenn der Kern aber aus Eisen ist, dann sollte er gehen. Olaf
@Olaf (Gast) >> Gewickelt werden soll auf einen EF 16 Kern mit AL 950. >> Der Originale ist wohl aus Mu-Metall mit etwa AL 2500. >Neben dem Al-Wert gibt es eine weitere wichtige Sache. Das Material. >Kerne fuer die man einen Al-Wert angibt sind ueblicherweise aus Ferrit. >Die funktionieren nicht mehr bei Telefonfrequenzen. Das wäre mir neu. Ob Ferrit die optimale Wahl für einen Audioübertrage ist, stehat auf einem anderen Blatt. Mu-Metall für Audioübertrager? Gibt es das wirklich?
Thomas M. schrieb: > Der Übertrager ist für einen 8 Ohm, 5cm Lautsprecher gedacht, der als > Mikro missbraucht wird. Ich denke das passt bei Telefonqualität schon > mit selbst wickeln. > Wenn Du unbedingt einen 5cm Lautsprecher als Mikro nehmen willst, dann brauchst Du nicht zwangsläufig einen Übertrager. Ein Operationsverstärker schafft das auch. Oder geht es um Nostalgie? Damit wäre es einfacher und besser. http://www.reichelt.de/MCE-100/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=11357&artnr=MCE+100&SEARCH=Elektretmikrofon+ Gruss Klaus.
Falk Brunner schrieb: > Mu-Metall für Audioübertrager? Gibt es das wirklich? Man kann es zumindest kaufen: http://www.sekels.de/fileadmin/user_upload/german/13_2010_Info_Kernbleche.pdf Hier ist eine Bauvorschrift für einen Eingangsübertrager aus der goldenen Ära der Übertrager: http://www.irt.de/IRT/publikationen/braunbuch/V72_EUE.pdf Was "Hyperm 702" genau ist, habe ich nicht herausgefunden, der Name klingt laut Google nach viel Nickel und viel Anfangspermeabilität, also schon Richtung Mu-Metall. Für den Telefonkram von OP ist das alles natürlich irrelevant, der verlinkte V72-EÜ hat die Rundfunkgebührenzahler in den 50ern wahrscheinlich sehr viel mehr gekostet als der nachzubauende Telefonfrequenzgangverstärker vom OP.
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Hi, ich hoffe daß die Spulenteile am Montag in der Post sind, dann kann ich gleich mit Wickeln anfangen. Zum Mu-Metall: Das ist eine Vermutung von mir, es sieht optisch so aus und ist auch sehr leicht. Zudem hatte ich ein Datenblatt gefunden mit AL-Werten verschiedener Kern Materialien, darunter auch Mu-Metall. Das ganze ist eine Vorstufe aus einem alten militärischen Collins Airband-Funkgerät aus einem Flugzeug, das jetzt stationär benutzt wird. Wir haben zwei davon, eines mit fehlender Vorstufe, welche ich jetzt nachbaue. Ich habe das ganze Zeug im Moment zu Hause rumliegen weil sonst überhaupt keiner eine Ahnung davon hat. Ich zwar auch nicht besonders viel, aber mich interessiert es halt und unter Blinden ist der Einäugige König :-) Sender und Empfänger funktioniert noch gut. Ursprünglich war da wohl statt des Lautsprechers eine Sprechkapsel mit 5 Ohm Impedanz angeschlossen. Der Lautsprecher ist in einem Handgehäuse mit einer Sendetaste eingebaut. Funktioniert gut, besser als die modernen Handfunkgeräte mit Elektretmikro. Die Kiste soll als Ersatz dienen. Deshalb soll es genauso aufgebaut sein wie das Original. Tom
statt ihm einen Link auf eine "neumodische" Elektretkapsel zu schicken, scheint mir ein Link auf einen "neumodischen" Übertrager eher angebracht. ;)) http://www.reichelt.de/Trenntrafos/NFU-1-10/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=4538&ARTICLE=73042&SEARCH=tonfrequenz%20%FCbertrager&SHOW=1&OFFSET=500&
Hi, sooo, der Trafo ist gewickelt, eingebaut, und funktioniert sogar in der Vorstufe (Auf die Schulter klopf). Der Sendepegel scheint genau so hoch zu sein wie bei`m Original. Ich kann es leider nur im Vergleich der Lautstärken mit dem Empfänger überprüfen. Die Idee einen fertigen 1:10 Übertrager zu kaufen hatte ich natürlich auch schon, dieser hat aber nicht funktioniert. Warscheinlich weil die Widerstandswerte anders waren. Der Übertrager hängt auch nicht an GND, sondern ist über Widerstände zwischen Basis und Kollektor des ersten Eingangstransistors geschaltet. Danke für die Tipps Tom
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