Hallo, ich möchte eine Funkverbindung zur digitalen Datenübertragung aufbauen. Ich brauche nur eine niedrige Datenrate, ca. 50 Bytes alle 10 Minuten. Die Entfernung zwischen Sender und Empfänger beträgt ca. 50m; allerdings besteht keine Sichtverbindung, da ein Haus im Weg steht. Tests habe ich schon gemacht: WLAN 2.4 GHz funktioniert nicht, ebensowenig eine Funksteckdose mit 434 MHz. Mit einem ca. 30 Jahre alten Handfunkgerät mit 40MHz lässt sich dagegen problemlos kommunizieren. Aus rechtlichen Gründen kommt für mich nur ich ein fertiges und zugelassenenes Funkmodul in Frage. Leider scheint es da erst bei 434MHz loszugehen. Gibt es Funkmodule, die mit Wellenlängen oberhalb von 1-2m senden? Würde es ansonsten etwas nützen, die Sendeleistung zu erhöhen (es gibt Sendemodule mit 500mW bei 869MHz) und eventuell Codespreizung (was effektiv einer Bandbreitenverringerung und damit S/N-Erhöhung entspricht) einzusetzen? Oder ist eine Sichtverbindung zwingende Vorraussetzung in diesem Frequenzbereich? Beste Grüße Mike
Kannst dich mal bei Octamex umschauen die haben recht viele Funkmodule im Angebot. Mit 433Mhz und 20 dBm sollte das leicht machbar sein. Mit 2,4 GHz und 20dBm komme ich ca. 36 m weit in einem Stahlbeton Gebäude und mehr als 150m weit im Freien mit Sichtkontakt. Gruß Matthias
Mike schrieb: > Oder ist eine Sichtverbindung zwingende > Vorraussetzung in diesem Frequenzbereich? Die Faustregel ist, je höher die Frequenz, desto mehr ist eine Sichtverbindung erforderlich. 50m sind allerdings in allen 3 Frequenzbändern locker drin, wenn du nur gute Antennen hast, die die Leistung des Senders gut in die Luft bringen und auf der Empfängerseite angepasst sind. Mit RFM01/02 auf 868Mhz und Antennen aus alten CT1 Telefonen habe ich schon 300m überbrückt mit 4800 bps. Selbst deine Funksteckdose würde gehen, wenn sie doch nur richtige Antennen hätte. Im schlimmsten Fall gibst du dem Sender auf 434Mhz den 17cm langen Lambda/4 Strahler und dem Empfänger eine kleine Richtantenne, z.B. eine 3- oder 4-Element Yagi. Nach ein paar Versuchen wirst du die Richtung zum Sender raus haben und gute Pegel am Empfänger - und das alles völlig legal.
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Hallo, nicht so ganz: Am Empfänger darft du Antennemäßig machen was du möchtest, also auch die 4er Gruppe Langagis anschließen ;-) Aber Sendemäßig sind die Grenzen recht eng gesteckt: Die Leistungangaben beziehen sich bei den Allgemeinzuteilungen (und wohl auch allen Zuteilungen außerhalb des Amateurfunk ) immer auf die -> abgestrahlte Sendeleistung daher ist die (Sende-)antenne nicht so ohne weiteres frei wählbar. Das Bezugsystem für die Ausgangleistung ist meist der isotrope Kugelstrahler (den es nur in der Paraxis so nicht gibt) oder der Dipol - 100mW Ausgangsleistung an einer Hochgewinnantenne kann recht schnell zu mehreren Watt abgestrahlte Leistung führen. (Vergleichbar mit einen Reflektor bei einer Autoglühlampe : Die Leistung wird nicht mehr, dafür mehr auf eine kleine Fläche gebündelt) mfg Ham
Mike schrieb: > Gibt es Funkmodule, die mit Wellenlängen oberhalb von 1-2m senden? Ja, in Form von Modellfernsteuerungen. Eigentlich dürfen die aber nicht für solche Zwecke verwendet werden. Die Entdeckungsgefahr ist aber bei der Verwendung von Fertiggeräten gering. Gruss Harald PS: Früher(tm) durfte man Funkfersteuerungen auf 27,22 MHz sogar selber bauen. Aber das ist vermutlich nicht mehr möglich.
Mike schrieb: > Aus rechtlichen Gründen kommt für mich nur ich ein fertiges und > zugelassenenes Funkmodul in Frage. Wie wäre es mit einer CB-Funke auf 27 MHz?
> Früher(tm) durfte man Funkfersteuerungen auf 27,22 MHz sogar > selber bauen. Aber das ist vermutlich nicht mehr möglich. Ja, leider hat man meiner Fernsteuerung vor >20 Jahren die Betriebserlaubnis entzogen. Die Einschränkung auf 27,22 MHz ist mir nicht bekannt, 27.125 MHz war für Spielzeug eine gebräuchliche Frequenz und das Raster war wie beim CB-Funk immer auf dem 5 kHz Raster. > Wie wäre es mit einer CB-Funke auf 27 MHz? Auf einigen Kanälen ist digitale Datenübertragung in Form von Packet Radio erlaubt. Dort würde eine Übertragung mit ein paar mW (trotz Grauzone) zumindest nicht auffallen.
B e r n d W. schrieb: > Die Einschränkung auf 27,22 MHz ist mir nicht bekannt, Entschuldigung, sollte 27,12 heissen.
B e r n d W. schrieb: > Ja, leider hat man meiner Fernsteuerung vor >20 Jahren die > Betriebserlaubnis entzogen. Wobei es nach wie vor eine Allgemeinzuteilung für Kurzstreckenfunk (SRD) gibt, die auch das 27,12-MHz-Band mit umfasst. Im Rahmen der dort genannten Bedingungen darf man das also, aber das löst natürlich nicht die Frage des TE nach fertigen Modulen.
Mit 433MHz kommt man aber auch mit käuflichen Modulen auf >1km.
Jörg Wunsch schrieb: > aber das löst natürlich nicht die Frage des TE nach fertigen Modulen. Für mich ist ein Fernsteuerempfänger ein Fertigmodul. Und ich glaube, auch bei den Sendern gibt es austauschbare Module für 27 und 40 MHz. Gruss Harald
@TE: Also du sprichst im ersten Beitrag von 1. WLAN 2.4GHz : auf dieser Entfernung mit Haus dazwischen relativ klar, geht nicht. Schon garnicht mit den Antennen aus normalen IT-Produkten. 2. Funksteckdose : Haben durchweg sehr wenig Sendeleistung und sehr schlechte Empfänger, würde ich nicht als Maßstab heranziehen. Wenn Du fertige Funkmodule von z.B. Digi, Radiocrafts oder amber-wireless verwendest, dann wirst Du auf dieser Entfernung keine (kaum) Probleme haben. Ein Ausweichen auf 40 oder 27 MHz ist ganz sicher nicht notwendig. Mit typischen Features dieser Module wie Auto-Retransmit wird es nochmals sicherer. Mit den angesprochenen 869MHz Modulen in der 500mW Klasse wird es auf jeden Fall klappen, mit zahlreichen Hindernissen sind hier eigentlich immer min. 1km drin, selbst bei primitiven Antennen.
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