Kürzlich rief mich ein Wohnungseigentümer in seine vermietete Wohnung, weil sich der Mieter beschwert, daß sich das Lamellenparkett in seinem Einzimmerappartment mit Balkon vom Boden löst und richtige Hügel mit Hohlraum darunter bildet. Ein solcher Hügel ist vor dem Fenster zum Balkon, der andere knapp 2 m von der Außenwand entfernt. Merkwürdig: Das Problem tritt nur im Winter auf. Bisher hielt es sich einigermaßen in Grenzen, aber seit neue Fenster eingebaut wurden, hat er zwei Stellen von jeweils knapp 1 m², an denen sich die Lamellen bis ca 1 cm aufstellen. Ursache kann nur ein Quellen des Holzes sein, aber irgendwelche Einwirkungen von Wasser sieht man nicht. Der gute Mann mußte seinen Tisch jetzt auf die andere Zimmerseite auf den neusten Hügel stellen, weil unter dem Tisch die einzige intakte Parkettfläche als Zugang zu Küche und Balkon bildet und er über den neuen Hügel stolperte. Was mir bei der Usachensuche auffiel: Im Zimmer stand ein großes Wäschetrockengestell mit mittlerweile trockener Wäsche darauf. Der Vermieter berichtete mir, er habe dieses Gestell an beiden Stellen mit Parkettschäden stehen gesehen. Das Parkett ist schon ziemlich alt und lackiert, war aber bisher in den Bereichen, in denen es sich jetzt gelöst hat, nicht locker. Jetzt fragt sich natürlich, ob es möglich ist, daß die feuchte Wäsche, die im Winter im Zimmer getrocknet wird, solche Parkettschäden verusachen kann.
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Uhu Uhuhu schrieb: > Jetzt fragt sich natürlich, ob es möglich ist, daß die feuchte Wäsche, > die im Winter im Zimmer getrocknet wird, solche Parkettschäden > verusachen kann. Ich könnte mir eher vorstellen daß die Wäsche richtig nass war, das Wasser auf den Boden tropfte und dort stehen blieb. Wenn das ein paar mal passiert quillt das Parkett irgendwann.
Gerd E. schrieb: > Ich könnte mir eher vorstellen daß die Wäsche richtig nass war, das > Wasser auf den Boden tropfte und dort stehen blieb. Wenn das ein paar > mal passiert quillt das Parkett irgendwann. Das würde man sehen. Dann bekommen die Parkettfugen nämlich dunkle Ränder.
Gerd schrob:
>Wenn das ein paar mal passiert quillt das Parkett irgendwann.
Ja -und drückt den Mieter dann gegen die Decke. Der kann dann die Miete
mindern, weil sich das Volumen des Wohnraumes verkleinert hat.
;-)
MfG Paul
Uhu Uhuhu schrieb: > Das Parkett ist schon ziemlich alt und lackiert, war aber bisher in den > Bereichen, in denen es sich jetzt gelöst hat, nicht locker. > > Jetzt fragt sich natürlich, ob es möglich ist, daß die feuchte Wäsche, > die im Winter im Zimmer getrocknet wird, solche Parkettschäden > verusachen kann. Naja alles ist irgendwann abgeschrieben und geht irgendwie kaputt. Der Mieter muss seine Wäche ja irgendwo trocknen. Ich mache das nicht anders. Allerdings kann ich mir auch vorstellen das Wasser vom Ständer herrunter tropft aber auch das muss in gewisser Regelmäßigkeit geschehen. Wenn man im Witner mit Schneeschuhen die Wohnung betritt darf sich das Parkett auch nicht gleich auflösen. Wie alt ist das Parkett?
Uhu Uhuhu schrieb: > Einzimmerappartment Hat der Mieter evtl. gar keine Waschmaschine, oder ist der Zugang zu einer solchen erschwert? Dann wäre es vorstellbar, daß er von Hand wäscht, und die Wäsche wirklich tropft. Denn ich sah schon Appartementhäuser mit Gemeinschaftswaschmaschine, wo sich Mieter nach einem Zeitplan richten müssen. Z.B. Schmitz nur Mittwochs von 10-12 Uhr. Was, wenn das z.B. wegen Arbeitszeiten dann gar nicht geht?
Wenn schon vom Einbau neuer Fenster gesprochen wird läuten alle Alarmglocken. Dann kondensiert das Wasser, was vorher am kalten, alten Fenster Kondensierte nun möglicherweise an anderer Stelle. Am Fußboden ist allerdings merkwürdig. Ich vermute mal es ist ein Altbau mit Holzbalkendecke? Dann wäre das Problem vermutlich eher in der Wohnung darunter zu suchen. Die warme, feuchte Luft der Wohnung darunter kondensiert nicht mehr am Fenster sondern steigt hoch und befeuchtet schön den Fußboden an den Stellen, wo sie gerade aufsteigen kann.
Claus M. schrieb: > ich vermute mal es ist ein Altbau mit Holzbalkendecke? Altbau ja, aber mit Betondecken. Von unten kann es nicht kommen, das haben wir schon nachgeprüft. Und wenn es von unten käme, dann wäre wohl das Schadensmuster nicht so auf die Möblierung in der Wohnung zugeschnitten.
Uhu Uhuhu schrieb: > Altbau ja, aber mit Betondecken. Hm, ok, Betondecke im Altbau ist natürlich eine schöne Wärmebrücke. Vielleicht wird der Boden an dieser Stelle dann einfach Ar***kalt? Mal mit einem IR-Thermometer nachmessen.
Drunter ist eine Kneipe und Wärmebrücken sind an Außenwänden kritisch - nicht gegen geheizte Räume.
Uhu Uhuhu schrieb: > und Wärmebrücken sind an Außenwänden kritisch - > nicht gegen geheizte Räume. Naja, die Wärmebrücke besteht durchaus gegen Außen. Beton leitet extrem gut Wärme. Wenn die Betondecke schön in die Außenwand eingebettet ist, am besten noch mit einem durchgehenden Balkon außen, dann zieht die Kälte in dem Betonboden weit in den Raum hinein. Der Balkonboden wirkt dann als riesige, schöne Kühlrippe nach außen und entzieht dem ganzen Boden die Wärme.
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Claus M. schrieb: > Naja, die Wärmebrücke besteht durchaus gegen Außen. Beton leitet extrem > gut Wärme. Aber nicht über knapp 2 Meter, wenn unten drunter auch noch geheizt wird. Der Balkon liegt auf einem Flachdach - der hat keine massive Bodenplatte, sondern nur einen Holzrahmen mit Holzbeplankung drauf.
Wurde beim Verlegen des Parketts eine Fuge zwischen Wand und Parkett gelassen?
Das konnte ich nicht sehen, da sind die Sockelleisten drüber. Aber die hochstehenden Lamellen sind nicht direkt an der Wand und da das Parkett auf den Estrich geklebt ist, spielt das wohl auch keine Rolle.
Ich finde das übrigens mal wieder lustig. Da beschwert sich ein Mieter und der Vermieter kommt erstmal mit einem "Spezialisten" aus dem Bekanntenkreis, der sich auch erstmal in einem fachfremden Forum informieren muss.
Uhu Uhuhu schrieb: > Aber die > hochstehenden Lamellen sind nicht direkt an der Wand und da das Parkett > auf den Estrich geklebt ist, spielt das wohl auch keine Rolle. Geklebt? Ich dachte immer Parkett verlegt man schwimmend, das es sich bewegen kann vielleicht ist das die Ursache.
Ok wie ich im Wikipediaartikel zu Parkett gelernt habe kann man es auch verkleben. Ist interessant: https://de.wikipedia.org/wiki/Parkett
Frank schrabte:
>Ich dachte immer Parkett verlegt man schwimmend....
Na, soviel Wasser war es ja nun auch nicht....
;-)
MfG Paul
Frank S. schrieb: > Geklebt? Ich dachte immer Parkett verlegt man schwimmend, das es sich > bewegen kann vielleicht ist das die Ursache. Nein, Lamellenparkett wird immer geklebt. Das sind Hölzchen mit ca 3,5 cm Breite, ca 15 cm Länge und ~ 5 mm Dicke - im Prinzip kleine Quader, ohne Nut und Feder. Da ist schon aus geometrischen Gründen nichts anderes machbar.
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Frank S. schrieb: > Wurde beim Verlegen des Parketts eine Fuge zwischen Wand und Parkett > gelassen? die Dehnungsfuge muß immer sein ... auch aus akustischen Gründen Parkett ohne Dehnungsfugen sollt man immer schwimmend verlegen. Wer was anderes empfiehlt empfielt Pfusch Parkett dehnt sich aus wenn es feucht wird. Wird es punktuell feucht, kann es das durch die Verklebung aber schlecht ... Der Kleber am feuchten Punkt gibt aber eher nach als die Preßform der umliegenden angeklebten Areale. Also dehnt es sich irgendwann nach oben aus. Füher wurde die feuchte Luft durch Zugluft zwangsweggelüftet. Heut steht sie wohl ... Und geht ins Parkett
Matthias K. schrieb: > Parkett ohne Dehnungsfugen sollt man immer schwimmend verlegen. Mach das mal mit Lamellenparkett... Ich denke, ich kann mittlerweile erklären, wie es zu den Parkettschäden kam: Die Hügel, bzw. herausgesprungenen Lamellen sind nur an Stellen, an denen der Mieter seinen Wäscheständer mit feuchter Wäsche zum Trocknen hingestellt hatte. Unter Tisch und Möbeln gab es keine Schäden. Da bei der Verdunstung des Wassers der Wäsche und damit der umgebenden Luft Wärme entzogen wird, bildet sich eine schwache Konvektionsströmung Richtung Fußboden aus; die mit Wasser gesättigte Luft streicht am Parkett entlang und das absorbiert einiges davon und beginnt zu quellen. Die Stelle vor dem Fenster - also direkt am Heizkörper, ist nicht bis zum Heizkörper aufgerissen. Der Grund ist ganz einfach: Zwischen Heizkörper und der ersten Reihe von Wäschestücken wird die feuchte Luft mit der vom Heizkörper angewärmten nach oben gesaugt. Die weiter hinten liegenden Reihen kommen nicht mehr in den Genuß der Erwärmung und der nach oben gerichteten Konvektionsstömung; wegen der Verdunstung bildet sich die besagte Strömung nach unten aus, die den Parkettschaden auslöst. Da der Heizkörpereffekt an der Stelle mitten im Zimmer fehlt, ist der Parkettschaden dort deutlich größer. Da durch die neuen Fenster und unsachgemäßes Lüften die Luftfeuchtigkeit im ganzen Raum angestiegen ist, war das Parkett so weit mit Wasser "vorgeladen", daß der Wäscheständer - der ja nun nicht ständig mit nasser Wäsche im Zimmer stand - ausgereicht hat, dem Parkett so viel Feuchtigkeit zuzuführen, daß es sich aus der Verklebung gerissen und aufgestellt hat.
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