Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik L7805 mit 9,6 V Vo statt 5 V?


von The SphereX (Gast)


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Hi Leute !!!

Ich möchte an einem 24 V Netzteil eine Mikrocontroller-Schaltung 
betreiben. Also habe ich mir einen L7805 Spannungsregler besorgt und 
entsprechend der Vorgabe im Anhang beschaltet.

Wenn ich jetzt allerdings die Spannung am Spannungsreglerausgang messe, 
ergeben sich 9,6 V statt 5 V. Daraufhin habe ich einfach mal die 
Spannung des Netzteils gemessen: 35 V. Obwohl auf dem Aufdruck eindeutig 
24 V steht, sollte das für den L7805 ja eigentlich trotzdem noch kein 
Problem darstellen (V-Inupt max = 35 V). Warum dann 9,6 V statt den 
erwarteten 5 V?


Grüße,
The SphereX

: Verschoben durch Admin
von Markus (Gast)


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Defekt, oder (wahrscheinlicher) falsche Pins angeschlossen.

von Marek N. (Gast)


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Batterie im Multimeter erneuern!

von tmomas (Gast)


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Ist irgendeine Art von Kühlung für den 7805 vorhanden?

von The SphereX (Gast)


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> Defekt, oder (wahrscheinlicher) falsche Pins angeschlossen.

Draufsicht auf die beschriftete Seite: INPUT - GROUND - OUTPUT

Da kann man ja glaube ich nicht wirklich viel falsch machen(?).

> Batterie im Multimeter erneuern!

Das funktioniert bis jetzt eigentlich ohne Probleme, d. h. mißt immer 
korrekt.

> Ist irgendeine Art von Kühlung für den 7805 vorhanden?

Nur der standardmäßige (also integrierte) Heatspreader.

Grüße,
The SphereX

von Walter (Gast)


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The SphereX schrieb:
> nn ich jetzt allerdings die Spannung am Spannungsreglerausgang messe,
> ergeben sich 9,6 V statt 5 V. Daraufhin habe ich einfach mal die
> Spannung des Netzteils gemessen: 35 V. Obwohl auf dem Aufdruck eindeutig
> 24 V steht, sollte das für den L780

wenn du 2x eine "falsche" Spannung misst stimmt ziemlich wahrscheinlich 
deine Messung nicht!

von Achim K. (achim67)


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Probier mal mit einer kleinen Last, beispielsweise mit 10mA durch einem 
500 Ohm Widerstand am Ausgang...

von Hinweiser (Gast)


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...es gab mal die 7805 mit anderer Pinbelegung -> genau ins Datenblatt 
zu genau dem richtigen Gehäuse sehen

Gruß

Bernd

von Achim S. (Gast)


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The SphereX schrieb:
> araufhin habe ich einfach mal die
> Spannung des Netzteils gemessen: 35 V. Obwohl auf dem Aufdruck eindeutig
> 24 V steht

Was für ein Netzteil ist das? Kann es sein, dass unter Nennlast noch 24V 
abgibt, aber ohne Belastung deutlich höhere Spannungen?

The SphereX schrieb:
> sollte das für den L7805 ja eigentlich trotzdem noch kein
> Problem darstellen (V-Inupt max = 35 V).

Doch, das stellt schon ein ziemliches Problem dar. Die 35V sind die 
"absolute maximum ratings" für den 7805. Wenn die Eingangsspannung nur 
einmal kurz über diesen Wert kommt, dann kann es den 7805 sofort 
durchhauen. Und wenn du mit dem Multimeter 35V im Gleichspannungsbereich 
misst, dann entspricht das dem Mittelwert der Eingangsspannung. Der 
Maximalwert kann zwischendurch höher liegen.

von Teo D. (teoderix)


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Kalte Lötstelle (GND)

The SphereX schrieb:
> Das funktioniert bis jetzt eigentlich ohne Probleme, d. h. mißt immer
> korrekt.
Das machen eigentlich alle Meßgeräte bevor sie kaputt gehen :)

von The SphereX (Gast)


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> Probier mal mit einer kleinen Last ...

Mit einer Last habe ich's natürlich noch nicht probiert. Das wäre ja 
dann mein µC gewesen, den ich damit wohl höchstwahrscheinlich gegrillt 
hätte. Sollte eine vorhandene Last denn was am Output des L7805 ändern?

> genau ins Datenblatt zu genau dem richtigen Gehäuse sehen ...

Habe ich gemacht.

> Was für ein Netzteil ist das? Kann es sein, dass unter Nennlast noch 24V
abgibt, aber ohne Belastung deutlich höhere Spannungen?

Also das Netzteil gehört ursprünglich zu einem 
"LED-Lichterketten-Strauß", bestehend aus 3 parallel geschalteten 
Teilsträußen mit je 15 LEDs in Reihe. Da soll jetzt halt eine µC 
Steuerung mit dran (LED-Fading, Anschalten nach Lichtmessung, 
Ausschalt-Timer ...). Auf dem Netzteil steht: 24 VDC, 5 VA.

> Wenn die Eingangsspannung nur einmal kurz über diesen Wert kommt, dann kann es 
den 7805 sofort durchhauen.

Demnach habe ich den L7805 vermutlich sogar schon zerschossen?

Ich hatte mich halt auf die Spannungsangabe auf dem Netzteil verlassen 
und nicht noch mal extra nachgemessen, bevor ich den Spannungsregler 
bestellt habe.

> Kalte Lötstelle (GND)

Die Schaltung befindet sich noch auf dem Steckbrett. Bloß gut ...

Grüße,
The SphereX

von Achim K. (achim67)


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Ich hatte das Problem selber auch schon und konnte das mit einem 
Lastwiderstand lösen. Gehört Ausgangsseitig nicht eigentlich auch ein 
0,33µ hin?

von Achim S. (Gast)


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The SphereX schrieb:
> Also das Netzteil gehört ursprünglich zu einem
> "LED-Lichterketten-Strauß", bestehend aus 3 parallel geschalteten
> Teilsträußen mit je 15 LEDs in Reihe.

Dann kannst du ja mal nachmessen, welche Spannung am Netzteil noch übrig 
bleibt, wenn eine LED-Lichterkette dranhängt.

The SphereX schrieb:
> Demnach habe ich den L7805 vermutlich sogar schon zerschossen?

Kann sein, muss aber nicht. Wenn er an einem besser geeigneten Netzteil 
noch funktioniert, kannst du ihn weiter benutzen.

Zum Glück reißen die ~40Cent für einen neuen 7805 auch kein all zu 
großes Loch in die Tasche. Dumm ist nur, wenn man extra einen neuen 
bestellen muss.

von Stefan F. (Gast)


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Bei einfachen Netzteilen musst Du immer mit erhöhter Ausgangsspannung im 
Leerlauf rechnen. Das ist nicht ungewöhnlich. Bis zu 1,5 Fache Spannung 
ist ganz normal. Ich hatte mal ein 6V Netzteil, da kam im Leerlauf fast 
12V raus.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Hänge mal einen anderen NT z.B mit 10V dran. Was kommt raus ?

von blub (Gast)


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The SphereX schrieb:
> 24 VDC, 5 VA.

5 VA? Das wäre eine komplexe Leistung. Ist das Netzteil Gleichspannung 
oder Wechselspannung?
24 V * sqrt(2) = 33,9 V Effektiv, die dein Messgerät circa misst.

von The SphereX (Gast)


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Hi Leute !!!

Also erst mal noch danke für Eure zahlreichen Hinweise und Infos.

Ich habe jetzt einfach mal so getan, als ob am Spannungsreglerausgang 5 
V anliegen würden und eine LED mit entsprechendem Vorwiderstand 
angeschlossen. Und tatsächlich, mit einer Last am Ausgang funktioniert 
der L7805.

Messwerte mit LED:

> LED: 2,2 V
> Ausgang L7805: 4,95 V
> Netzteil: 33,3 V

Messwerte ohne LED:

> Ausgang L7805: 9,6 V
> Netzteil: 35 V

In dieser Konfiguration wird der L7805 natürlich ziemlich heiß, da aber 
die eigentliche Last (Lichterkette), die für den Betrieb vorgesehen ist, 
locker 24 V zieht, dürfte ja dann am Eingang nicht viel mehr als 10 V 
anliegen, oder?

Mir stellt sich jetzt nur noch die Frage, was passiert, wenn ich denn 
tatsächlich meinen ATTiny45 an den L7805-Ausgang hänge (Siehe 
Schaltung!)? Bekommt der dann bei nicht geschalteter Last auch erst mal 
die 9,6 V ab? Wäre ja nicht so optimal.

Grüße,
The SphereX

von Eumel (Gast)


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The SphereX schrieb:
> da aber
> die eigentliche Last (Lichterkette), die für den Betrieb vorgesehen ist,
> locker 24 V zieht, dürfte ja dann am Eingang nicht viel mehr als 10 V
> anliegen, oder?

Hä?

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Eumel schrieb:
> Hä?

Ich glaube, er möchte den Regler in Reihe zur Lichterkette schalten...

von Hans M. (Gast)


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Hm,

für mich klingt das eher nach einer Stromquelle für die LED_Ketten, als 
nach einer Spannungsquelle ;-)! Ohne Last versucht sie die Spannung zu 
erhöhen, bis der entsprechende Strom fließt und ca. 35V scheint die 
Obergrenze zu sein.
Oder wenn's n ganz billiges war, dann ist da nur n einfacher Trafo drin 
und die LED_Ketten sorgen für die 1-Weg_Gleichrichtung...
Wäre mal interessant mit'n Oskar zu schaun, denn wenns einer der beiden 
Fälle ist ( ich tendiere zu 2. ), wird es mit einem 7805 auf Dauer nicht 
getan sein.

MfG Hans

von Teo (Gast)


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Ich dachte gelesen zu haben das der 7805er nur den µC versorgen soll.

von The SphereX (Gast)


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> Ich glaube, er möchte den Regler in Reihe zur Lichterkette schalten...
> Ich dachte gelesen zu haben das der 7805er nur den µC versorgen soll.

Beides rcihtig! Der ATTiny45 soll quasi die Steuerung des 
Lichterstraußes übernehmen, d. h. beim Erreichen einer bestimmten 
Umgebungshelligkeit anschalten, im Betrieb dann die LEDs faden, und 
schließlich zu einer bestimmten Uhrzeit wieder ausschalten.

Der gesamte LED-Strauß braucht ca. 24 V, 60 mA. Wenn der µC nun z. B. um 
22:00 Uhr die LEDs abschaltet, liegen dann wieder 9,6 V am L7805-Ausgang 
an, oder reicht die minimale Last des Tiny aus, um die 5 V zu halten? 
Ich kann irgendwie immer noch nicht so richtig nachvollziehen, was da in 
diesem merkwürdigen Netzteil vor sich geht. Dem Hexfet dürfte's wohl 
nichts ausmachen, aber der Tiny würde sich wohl verabschieden?

Grüße,
The SphereX

von tmomas (Gast)


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The SphereX schrieb:
> Ich kann irgendwie immer noch nicht so richtig nachvollziehen, was da in
> diesem merkwürdigen Netzteil vor sich geht.

Hat Hans M. doch 2 posts weiter oben beschrieben: Dein Netzteil ist 
möglicherweise eine Stromquelle, keine Spannungsquelle.

von The SphereX (Gast)


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Dann kann ich also mein Vorhaben mit dem ATTiny45 vergessen, d. h. die 
Schaltung funktioniert dann nicht so wie eigentlich gedacht?

Grüße,
The SphereX

von Roland E. (roland0815)


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35V Eingang erscheint mir etwas zu viel für einen LM7805.

Er wird wohl defekt sein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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The SphereX schrieb:
>> Ist irgendeine Art von Kühlung für den 7805 vorhanden?
> Nur der standardmäßige (also integrierte) Heatspreader.
Der ist gut... :-D
Das Loch in diesem "integrierten Heatspreader" dient nicht allein der 
Oberflächenvergrößerung, sondern der Montage auf eine geeignet kühle 
Oberfläche.

von W_Gast (Gast)


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Kann es sein, dass der Reglerausgang im Leerlauf schwingt ?
Kannst du mal einen Oszi anschliessen ?

Guss Werner

von Joe (Gast)


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Der Regler wird sicher schwingen.

C am Ausgang vergrößern, einen zusätzlichen Elko 10uF - 100uF 
hinzufügen.
Auf kurze Drähte achten.

von The SphereX (Gast)


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> Kannst du mal einen Oszi anschliessen ?

Ein Oszi besitze ich leider nicht. Wäre das tatsächlich möglich, daß ein 
Schwingen die 4,6 V Abweichung verursacht?

> C am Ausgang vergrößern, einen zusätzlichen Elko 10uF - 100uF hinzufügen.

OK, werde ich mal probieren.

Ansonsten muß ich's wohl doch einfach mal riskieren und einen µC 
anschließen, in der Hoffnung, daß dieser das Ganze überlebt ;)

Grüße,
The SphereX

von Johan (Gast)


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Joe schrieb:
> Der Regler wird sicher schwingen.
>
> C am Ausgang vergrößern, einen zusätzlichen Elko 10uF - 100uF
> hinzufügen

Alles über 10µF ist etwas viel!
Ich meine im Datenblatt gelesen zu haben, das der Ausgangskondensator 
zwischen 1-10µF haben darf. Alles andere ist murks. Außerdem wäre dann 
eine Rückflussdiode zwischen Ein- und Ausgang angebracht, falls der TO 
seine Kondensatoren am Eingang so lässt...

PS: Ich hatte mal ein ähliches Problem mit der Ausgangsspannung. 
Kontrolliere doch einfach mal ob der Groundpin des 7805 richtig 
angeschlossen bzw. verbunden ist. Der ist für die Regelung notwendig!

The SphereX schrieb:
> Ansonsten muß ich's wohl doch einfach mal riskieren und einen µC
> anschließen, in der Hoffnung, daß dieser das Ganze überlebt ;)

Wenn Du genug Vorrat hast...bitte schön :-)
Ansonsten könntest Du deinen uC zusätzlich vor Überspannungen schützen 
indem Du eine Z-Diode mit Vorwiderstand zwischen Festspannungsregler und 
uC schaltest...

Gruß Johan

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Joe schrieb:
> Der Regler wird sicher schwingen.

Nicht mitgelesen? Dem Regler fehlte lediglich die Mindestlast.


XL

von Michael_ (Gast)


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Und wer mal ins Datenblatt schaut, kann dort sehen, wie man eine zu hohe 
Eingangsspannung reduzieren kann.

von The SphereX (Gast)


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Also ich habe nochmal ein bißchen recherchiert und mußte feststellen, 
daß beim Thema "7805 Spannungsregler" meist auch der eindeutige Hinweis 
kommt, auf keinen Fall die Mindestlast zu vergessen, und wenn man diese 
nur durch eine kleine LED-Kontrollleuchte realisiert, da der 7805 sonst 
nicht arbeitet. Damit lag's bei mir entsprechend auch weder am Netzteil, 
noch an den Kondensatoren o. Ä., es hat einfach nur die Minimallast 
gefehlt!

Gibt es auch Spannungsregler, die ohne diese Minimallast, also quasi 
auch im Leerlauf arbeiten? Denn blöd ist das jetzt schon irgendwie, hier 
extra noch einen Verbraucher reinzuhängen. Der µC alleine reicht dabei 
ja leider nicht.

> Und wer mal ins Datenblatt schaut, kann dort sehen, wie man eine zu hohe
Eingangsspannung reduzieren kann.

Könntest Du das evtl. etwas präzisieren? Ich tippe mal auf die folgenden 
Schaltungen im Datenblatt:

--> Figure 19. + 20. High input voltage circuit (configuration 1 + 2)
--> Figure 13. High current voltage regulator

Richtig?

Grüße,
The SphereX

von Davis (Gast)


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@ The SphereX (Gast)

Poste doch einfach dein Datenblatt!

von Mladen G. (mgira)


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The SphereX schrieb:
> Also ich habe nochmal ein bißchen recherchiert und mußte feststellen,
> daß beim Thema "7805 Spannungsregler" meist auch der eindeutige Hinweis
> kommt, auf keinen Fall die Mindestlast zu vergessen, und wenn man diese
> nur durch eine kleine LED-Kontrollleuchte realisiert, da der 7805 sonst
> nicht arbeitet.

http://users.ece.utexas.edu/~valvano/Datasheets/L7805.pdf

Seite 8, die erste Testschaltung, da gibt es keine Mindestlast und 
trotzdem sollte die Spannung geregelt sein.
Hab ich erst gestern Abend mit einem L7812CV probiert, es lagen 12,3V 
an, was durchaus normnal ist fuer einen 12V Spannungsregler.
Mit einem 480 Ohm Widerstand als Last (ca. 30mA) war es dasselbe.

: Bearbeitet durch User
von The SphereX (Gast)


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> Poste doch einfach dein Datenblatt!

Das hat Mladen G. ja jetzt bereits freundlicherweise übernommen :).

> Hab ich erst gestern Abend mit einem L7812CV probiert, es lagen 12,3V
an, was durchaus normnal ist fuer einen 12V Spannungsregler. Mit einem 
480 Ohm Widerstand als Last (ca. 30mA) war es dasselbe.

Hmmm ... Ich bin natürlich zunächst auch von einer Beschaltung ohne 
Mindestlast ausgegangen, denn im Datenblatt steht ja davon nichts. Dann 
kam's zu meinen besagten Problemen, ich bekam hier einige Hinweise, doch 
mal einfach eine Last anzuschließen, und mußte z. B. hier

http://bastelmolch.ba.funpic.de/netzteil.htm

auch lesen, daß man immer eine Minimallast vorsehen sollte. Und 
schließlich hat's mit dieser dann ja auch hingehauen.

Dazu kommt noch, daß ich bezüglich der Kondensatordimensionierung schon 
alle möglichen Werte gesehen habe. Im Datenblatt steht C1 = 0.33 µF, C2 
= 0.1 µF. Im AVR-Tutorial zur Spannungsversorgung von Mikrocontrollern 
sind's dann wieder C1 = 10 µF (Elko), C2 und C3 = 100 nF. Da war ich 
dann schon etwas verunsichert, habe mich aber schließlich für letztere 
Variante entschieden.

Wieso ließt man hier so unterschidliche Werte? Und welche sind denn nun 
die "richtigen". Im Datenblatt steht ja sogar auch "In many low current 
applications, compensation capacitors are not required.". Damit müßte 
meine Schaltung ja wenn man's genau nimmt auch komplett ohne 
Kondensatoren laufen(?).

Grüße,
The SphereX

von Mladen G. (mgira)


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The SphereX schrieb:
> Hmmm ... Ich bin natürlich zunächst auch von einer Beschaltung ohne
> Mindestlast ausgegangen, denn im Datenblatt steht ja davon nichts.

Richtig, im Datenblatt steht davon nix.

The SphereX schrieb:
> Dazu kommt noch, daß ich bezüglich der Kondensatordimensionierung schon
> alle möglichen Werte gesehen habe. Im Datenblatt steht C1 = 0.33 µF, C2
> = 0.1 µF. Im AVR-Tutorial zur Spannungsversorgung von Mikrocontrollern
> sind's dann wieder C1 = 10 µF (Elko), C2 und C3 = 100 nF. Da war ich
> dann schon etwas verunsichert, habe mich aber schließlich für letztere
> Variante entschieden.

Ich habe die Schaltung aus dem Datenblatt 1:1 uebernommen, ohne Elko, 
dafuer mit 0,33uF gegen Masse am Eingang und 0,1uF gegen Masse am 
Ausgang.
Die Testschaltung aus dem Datenblatt ist auch verwendet worden um 
bestimmte Werte fuers Datenblatt zu ermitteln.

Was passiert denn wenn du diese minimal Schaltung ausprobierst?
Also nicht ein ganzes fertiges Netzteil sondern wirklich nur den L7805 
mit 2 Kondensatoren (0,1 und 0,33uF) mit 15V am Eingang?

von The SphereX (Gast)


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> Was passiert denn wenn du diese minimal Schaltung ausprobierst?

Das kann ich leider mangels entsprechender Bauteile nicht :( ...

Aber nochmal die Frage: Wie kommt's, daß man im Netz zahlreiche dieser 
Grundschaltungen findet, nur eben mit teils deutlich abweichenden Werten 
für die Kondensatoren und z. T. sogar mit einer anderen 
Kondensatorenanzahl. Ist hier in jedem Fall erst mal das Datenblatt als 
Non plus ultra anzusehen? Ich meine, wenn's laut Hersteller theoretisch 
sogar ganz ohne geht.

Grüße,
The SphereX

von Achim S. (Gast)


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The SphereX schrieb:
> Aber nochmal die Frage: Wie kommt's, daß man im Netz zahlreiche dieser
> Grundschaltungen findet, nur eben mit teils deutlich abweichenden Werten
> für die Kondensatoren

der C am hängt stark davon ab, wie lange die Zuleitungen vom Netzteil 
zum 7805 sind. Bei kurzen Leitungen reicht etwas im Bereich 0,xµF .. 
1µF, bei langen Leitungen oder wenn die Last stark schwankt dürfen es 
auch deutlich mehr sein. Den einen "exakt richtigen" Wert gibt es nicht, 
es gibt nur einen "vernünftigen Bereich". Nebenbei bemerkt können die 
Toleranzen der Kondensatoren riesig sein.

Am Ausgang kann ein C in der Größenordnung 100nF die Spannung etwas 
stabiler machen (aber wichtiger ist der 100nF direkt am Verbraucher). Ob 
es 100nF oder 2*100nF sind, macht fast keinen Unterschied. Wesentlich 
größere Kapazitäten am Ausgang sind beim 7805 nicht sinnvoll.

Wenn jemand wesentlich größere Werte an den Ausgang macht, dann 
vielleicht deshalb, weil er es mit einem Low-Drop Regler verwechselt. 
Die benötigen für ihre Stabilität tatsächlich eine halbwegs definierte 
Kapazität mit halbwegs definiertem ESR am Ausgang. Auch der 7905 z.B. 
braucht Mindestkapazitäten am Ausgang (weil er den Ausgangstransistor in 
Emitterschaltung hat), beim 7805 sind große Ausgangskapazitäten unnötig 
bis kontraproduktiv (Ausgangstransistor in Kollektorschaltung).


The SphereX schrieb:
> Ist hier in jedem Fall erst mal das Datenblatt als
> Non plus ultra anzusehen? Ich meine, wenn's laut Hersteller theoretisch
> sogar ganz ohne geht.

Im Zweifel würde ich mich tatsächlich bevorzugt an die Angaben vom 
Hersteller halten.

von Michael_ (Gast)


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Zur Reduzierung der Leistung kannst du auch einen Widerstand nach Fig. 
23 im Datenblatt nehmen.
Eine Z-Diode geht da auch.
Zu den Abweichungen der Bauelemente, das darf man nicht so verbissen 
sehen.
Da sind größere Abweichungen möglich und es funktioniert.
Ich hab da die Daumenregel genommen und hatte nie Probleme. Wo sollte 
man 1990 denn ein Datenblatt herbekommen?
Es gab Grundschaltungen die man abgeguckt hat.

von Dietrich L. (dietrichl)


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The SphereX schrieb:
> Ist hier in jedem Fall erst mal das Datenblatt als
> Non plus ultra anzusehen? Ich meine, wenn's laut Hersteller theoretisch
> sogar ganz ohne geht.

Hast Du auch das Datenblatt des Herstellers Deines 7805 verwendet?

Es gibt viele Hersteller dieser Regler, und absolut keine Garantie, 
dass sie sich alle gleich verhalten. Abgesehen davon könnte Deiner auch 
eine Macke haben oder Du hast einen minderwertigen Clone erwischt.

Gruß Dietrich

von Axel S. (a-za-z0-9)


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The SphereX schrieb:
> Gibt es auch Spannungsregler, die ohne diese Minimallast, also quasi
> auch im Leerlauf arbeiten?

Ja. Beim 7805 liegt es am Hersteller, ob er eine Mindestlast braucht 
oder nicht. Eigentlich sollte er nicht. Er wird aber mittlerweile von so 
vielen Klitschen (nach)gebaut daß man oft minderwertige Typen kriegt.

> Denn blöd ist das jetzt schon irgendwie, hier
> extra noch einen Verbraucher reinzuhängen. Der µC alleine reicht dabei
> ja leider nicht.

Das wissen wir nicht. Bis jetzt wissen wir nur, daß dein Meßgerät 
(Digitalmultimeter mit 10M Eingangswiderstand?) nicht reicht. Das sagt 
recht wenig aus. Schon ein winziger Leckstrom von 1µA reicht aus, dein 
Meßgerät 10V anzeigen zu lassen. Ein µC kommt höchstens im Tiefschlaf 
mit 1µA aus.

Und natürlich ist die Mindestlast viel kleiner als 30mA. 
Spannungsregler ohne GND-Anschluß wie der LM317 haben 5-10mA 
Mindestlast. Bei den Dreibeinern mit GND sind es eher ein paar µA.


XL

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Also ich verstehe die ganze Problematik hier nicht.
Ich habe bestimmt schon über 20 Stck an diversen 7805 verbaut.

100 bis 1000uF am Eingang ja nach Strom plus 100nF und noch einen 100nF 
am Ausgang fertig.
Die Dinge haben immer 5V gebracht. Ohne das irgendwas schwingt oder die 
Diskussion 330nF oder sonstwas und minimal Last, was weiss ich alles.

Minimal Last braucht man bei einem 7905 und Co.
Wenn man mit etwa 8 bis 10 V speist muss am Ausgang 5V sein sonst ist 
entweder der 7805 hinüber oder der Last ist zu groß und bricht ein. In 
so einem Fall sollte aber warm werden.

Es wird alles wieder hier zu Brei geredet.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Ich würde ja mal das Exoten-Netzteil abklemmen und stattdessen ein 
stino-Konstantspannungs-Netzteil am Eingang versuchen, bevor wilde 
Grundlagenforschung am Reglerbaustein getrieben wird, aber das stand 
viel weiter oben auch schon von verschiedenen Anderen...

von The SphereX (Gast)


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Noch mal danke für Eure Bemühungen und vor allem auch für die 
Erläuterungen zum Thema "Kondensatoren am Spannungsregler".

Um das Ganze jetzt aber mal aufzuklären: Ich habe heute die komplette 
Schaltung, also inklusive µC sowie Hexfet, auf dem Steckbrett aufgebaut 
und an diese dann den LED-Lichterstrauß angeschlossen. Und siehe da, es 
funktioniert :) !!! Der µC wird ordnungsgemäß mit 5 V versorgt und 
schaltet am PortB1 den Hexfet (IRFZ34N), der wiederum den Lichterstrauß 
schaltet. Also alles im grünen Bereich, außer natürlich die Temperatur 
des L7805. Der wird logischerweise ziemlich heiß. Mal sehen, ob er das 
auf Dauer verkraftet oder ob ich noch einen Kühlkörper installieren muß.

Grüße,
The SphereX

von t-bone (Gast)


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Alter Schwede, so viel Gerede, so wenig Substanz. Erstmal:

>Draufsicht auf die beschriftete Seite: INPUT - GROUND - OUTPUT

*Falsch!* Out-Gnd-In:

http://www.woubar.nl/howtos/lirc/lirc.php

2. Dein Netzteil ist vermutlich ein Wechselspannungsnetzteil, völlig 
ungeeignet

3. Bau Dir ein Kondensatornetzteil, fertig ist die Laube. Kannste immer 
noch nen 7805 mit ranhängen.

>> Netzteil ist vermutlich eine Spannungsquelle

> Auf dem Netzteil steht: 24 VDC, 5 VA

Ne, eher nicht.

von Jobst M. (jobstens-de)


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blub schrieb:
> 24 V * sqrt(2) = 33,9 V Effektiv, die dein Messgerät circa misst.

Ich habe da so meine Zweifel ...


t-bone schrieb:
> *Falsch!* Out-Gnd-In:

Nö. Das war schon ganz richtig. In Deinem Link ist kein 7805, sondern 
78L05 - ein kleiner, aber feiner Unterschied.


Gruß

Jobst

von Teo D. (teoderix)


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Jobst M. schrieb:
> blub schrieb:
>> 24 V * sqrt(2) = 33,9 V Effektiv, die dein Messgerät circa misst.
>
> Ich habe da so meine Zweifel ...

Dito.
Wie berechnet man eigentlich die effektive Gleichspannung einer 
Wechselspannung :)

Umgekehrt wird ein Schuh draus, wenn man das Meßgerät auf 
Wechselspannung stellt und Gleichspannung mißt.
Paßt aber auch nicht auf die Messungen des TO, mit dem 7812er hat's ja 
gepaßt.
Holzauge sei wachsam, ich würde die Engstellung des Meßgerät noch mal 
prüfen.

von Ottmar K. (wil1)


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Bereits nach dem Eröffnungsbeitrag hätte ein Blick ins Datenblatt 
Klarheit verschafft! Die angegebene Ausgangsspannung des L7805 wird vom 
Hersteller bei einer Mindestlast von 5mA angegeben (siehe Abbildung). 
Ein L7805 ohne Last ist ja auch irgendwie sinnlos.

mfg Ottmar

von The SphereX (Gast)


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> Bereits nach dem Eröffnungsbeitrag hätte ein Blick ins Datenblatt
Klarheit verschafft!

Ohh ... In der Tat! Es steht also doch im Datenblatt, man muß eben nur 
wissen, wo. Naja, dann habe ich mich halt zur finalen Erkenntnis über 
"Trial And Error" vorgearbeitet. Man lernt ja nie aus ;).

Aber wie gesagt, jetzt funktioniert ja alles wie geplant. Ein paar 
Fragen zur Temperaturthematik hätte ich da allerdings noch.

Der L7805 hat ja eine Schutzschaltung für den Fall, daß es ihm zu heiß 
wird. Kann ich diese jetzt also bedenkenlos "provozieren", indem ich die 
Schaltung einfach mal eine ganze Zeit lang, also unter Volllast, laufen 
lasse? Was macht die Schutzschaltung genau, und besteht dabei Gefahr für 
die nachgeschalteten Bauteile (µC, Hexfet)? Kann ich bei Nichtauslösung 
davon ausgehen, daß ich keine weiteren Maßnahmen zur Wärmeableitung am 
L7805 vornehmen muß?

Grüße,
The SphereX

von Dietrich L. (dietrichl)


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The SphereX schrieb:
> Der L7805 hat ja eine Schutzschaltung für den Fall, daß es ihm zu heiß
> wird. Kann ich diese jetzt also bedenkenlos "provozieren", indem ich die
> Schaltung einfach mal eine ganze Zeit lang, also unter Volllast, laufen
> lasse? Was macht die Schutzschaltung genau, und besteht dabei Gefahr für
> die nachgeschalteten Bauteile (µC, Hexfet)?

Der Regler schaltet bei Übertemperatur ab und bei Abkühlung wieder ein. 
Das sollte die nachfolgenden Bauteile eigentlich schützen.
Aber: das macht er erst bei sehr hoher Temperatur, das gibt schon 
Brandblasen am Finger :-(.

> Kann ich bei Nichtauslösung
> davon ausgehen, daß ich keine weiteren Maßnahmen zur Wärmeableitung am
> L7805 vornehmen muß?

Grundsätzlich gilt: je höher die Temperatur eines Bauelementes um so 
höher ist die Ausfallrate. Also sollte man die Temperatur ggf. mit 
Kühlkörper begrenzen. Außerdem kann ein 'glühender' Regler auch die 
Umgebung unzulässig hoch erwärmen und schädigen.

Ich sehe die Abschaltung als Schutzmaßnahme für den Fehlerfall an (z.B. 
Kurzschluss), aber nicht für den Normalbetrieb.

Gruß Dietrich

von The SphereX (Gast)


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Alles klar! Dann wohl doch lieber mit Kühlkörper :).

Allerdings muß ich sagen, daß mir mittlerweile der Gedanke daran, daß 
hier vor allem während der Lichterstrauß ausgeschaltet ist, der größte 
Teil der vom Netzteil gelieferten Energie einfach in Form von Wärme 
verballert wird, nicht so wirklich gefällt. Ich würde deshalb statt des 
L7805 lieber diesen Winzling hier nutzen:

http://www.exp-tech.de/Shields/Pololu-5V-300mA-Step-Down-Spannungsregler-D24V3F5.html

Ginge das in Ordnung?

Grüße,
The SphereX

von Markus (Gast)


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Wieviel Strom benötigst du denn? Ich dachte es sei nur der ATtiny daran.
Und wenn der noch etwas schläft, sollte das doch nicht so viel sein.
Aber Schaltregler ist sicher besser von den Verlusten her.

von Dietrich L. (dietrichl)


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The SphereX schrieb:
> Allerdings muß ich sagen, daß mir mittlerweile der Gedanke daran, daß
> hier vor allem während der Lichterstrauß ausgeschaltet ist, der größte
> Teil der vom Netzteil gelieferten Energie einfach in Form von Wärme
> verballert wird, nicht so wirklich gefällt.

Das verstehe ich nicht, wieso die Leistung dann so viel größer sein 
soll? Soviel wird die Spannung vor dem L7805 doch nicht hoch gehen!?
Zeig mal die Schaltung.

> Ich würde deshalb statt des
> L7805 lieber diesen Winzling hier nutzen:
>
> 
http://www.exp-tech.de/Shields/Pololu-5V-300mA-Step-Down-Spannungsregler-D24V3F5.html
>
> Ginge das in Ordnung?

Vermutlich ja.

Gruß Dietrich

von The SphereX (Gast)


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> Aber Schaltregler ist sicher besser von den Verlusten her.

Das dachte ich eben auch.

> Soviel wird die Spannung vor dem L7805 doch nicht hoch gehen!?

Genau das ist aber der Fall. Wenn der Lichterstrauß angeschaltet ist, 
liegen am L7805-Eingang ca. 27 V an, die dann für den ATTiny45 auf 5 V 
reguliert werden müßen. Ist der Lichterstrauß ausgeschaltet, sind's 
sogar rund 33 V. Der L7805 wird demnach so oder so auf Dauer ziemlich 
heiß.

Deshalb dachte ich, mit dem "Pololu Step-Down Modul" wesentlich besser 
beraten zu sein, zumal dieses von den Abmessungen her nicht mal viel 
größer ist als ein L7805.

Grüße,
The SphereX

von The SphereX (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ups, Schaltung vergessen ;) ...

von Dietrich L. (dietrichl)


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The SphereX schrieb:
> Genau das ist aber der Fall. Wenn der Lichterstrauß angeschaltet ist,
> liegen am L7805-Eingang ca. 27 V an, die dann für den ATTiny45 auf 5 V
> reguliert werden müßen. Ist der Lichterstrauß ausgeschaltet, sind's
> sogar rund 33 V. Der L7805 wird demnach so oder so auf Dauer ziemlich
> heiß.

Also fällt am Regler 22V oder 28V ab. Ohne LEDs ist die Verlustleistung 
also 27% größer. Der Unterschied ist zwar nicht die Welt, aber wenn es 
sowieso zuviel ist, ist der Schaltregler natürlich nicht schlecht.

Gruß Dietrich

von The SphereX (Gast)


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OK, dann werde ich mir das Modul jetzt bestellen.

Grüße,
The SphereX

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