Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu Hardwareprojekt mit email-Funktion


von Hesse (Gast)


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Hallo Forenteilnehmer,

ich habe bisher nur während meiner Ausbildung (schon länger her) mit 
uControllern zu tun. Nun überlege ich meine Heizung mit einem 
Hardwarezusatz auszurüsten um bei Störung eine email zu erhalten.

Bei ELV fand ich einen WebServer Bausatz mit einem Baustein von Digicom 
mit dem sich das einfach (so glaube ich zumindest) realisieren läßt. Da 
ich aber gerne in Zukunft auch einen Brennstoffverbrauch ermitteln 
möchte überlege ich dafür eine Mikrocontroller einzusetzen. Projekte in 
denen emails versendet werden gibt es wohl und der Brennstoffverbrauch 
sollte kein Problem sein.

Was würdet ihr mir empfehlen, ist ein solches Projekt für "Laien" 
umsetzbar?

Für mich wichtig da Anbieter nur SSL/TLS zulässt:
Weiß jemand ob das DigiCom Modul auch verschlüsselte Verbindung zum 
email-Server mit SSL/TLS aufbauen kann? Wie sieht das mit den 
Mikrocontrollern aus?

Grüße und einen schönen Abend!

von olli (Gast)


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was für'ne Heizung?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Hesse schrieb:
> Weiß jemand ob das DigiCom Modul auch verschlüsselte Verbindung zum
> email-Server mit SSL/TLS aufbauen kann?

Das wird im Datenblatt von "dem" DigiCom-Modul drinstehen.

> Wie sieht das mit den Mikrocontrollern aus?

Mit welchen?

Wenn SMTP mit SSL/TLS benutzt werden soll, muss halt irgendwo ein 
TCP/IP-Stack mit SSL/TLS-Unterstützung laufen. Dieses Irgendwo ist 
entweder "das" DigiCom-Modul oder ein µC. Der wird dafür ausreichend 
dimensioniert sein müssen; mit einem AtTiny13 beispielsweise (um einfach 
irgendeinen µC zu nennen) ist das nicht möglich.

von Oliver (Gast)


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Zu Zeiten von RasPi- oder BeagleBone Black-Fertigboards für unter 50 
Euro sollte man bei solchen Aufgabenstellungen über einen Tiny 
eigentlich gar nicht mehr nachdenken.

Oliver

von Hesse (Gast)


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Guten Morgen,

vielen Dank für die bisherigen Antworten.

Welche Heizung ist eigentlich irrelevant, da ich den Meldekontakt 
Störmeldung abfragen möchte, dafür bräuchte die Hardware digitale 
Eingänge. Brennstoffverbrauch läuft auch über einen digitalen Eingang da 
Umdrehungen über einen induktiven Näherungsschalter abgefragt werden 
(diese Welle läuft gaaanz langsam...).
Es geht also nicht um eine "intelligente" Kommunikation mit einer 
Heizungssteuerung sondern um eine autarke Anwendung mit digitalen 
Eingängen und eben der email-funktion und evtl. später ein Display zur 
Anzeige des Brennstoffverbrauchs.

Das meine ich bei ELV:
Webserver-Evaluation-Board WSEB 1 für Digi Connect ME, Komplettbausatz 
Web-Modul "Digi Connect ME"
Artikel-Nr.: 68-08 54 84
Ich suche mir das Datenblatt des Digi Connect ME einmal heraus.

In [[AVR Webserver 1.40 E-Mails versenden]] hat bereits jemand mit email 
gearbeitet, aber der Beitrag endet ohne Lösung...

Grüße
Hesse

von Thomas C. (thomasc)


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Hallo Hesse,

ich löse solche Probleme gerne so dass ein (relativ dummer) 
hingeschmissener Arduino mit einem LAN-(oder WLAN)-Shield versehen wird 
und dieser dann eine Internetseite (PHP-Script) mit den entsprechenden 
Variablen (Umdrehungen der Welle) aufruft.
(Im Arduino-Talk sind das hingerotze 30 Zeilen Code)

Das PHP-Script läuft auf einem Webspace und hat keine Probleme 
irgendwelches High-Level Zeugs wie E-Mail, MySQL oder sonstiges zu 
machen.

Nachdem das mal läuft kann man es eigentlich relativ einfach 
runterbrechen so dass man am Ende einen kleinen, nackten Atmel mit einem 
Breakoutboard für WLAN oder LAN hat der ohne Probleme mit Batterien 
versorgt werden kann.
(da sinds dann etwas mehr Zeilen Code, aber so ein LAN oder WLAN Modul 
ist relativ simpel mit SPI oder I2C anzusprechen)

Die andere Lösung ist natürlich mit einem RaspberryPI zu arbeiten.
Ich finde es aber störend dass das Ding ewig zum booten braucht, 
vergleichsweise viel Strom benötigt (da braucht man mit Batterien nicht 
zu kommen) und somit vollkommen oversized ist.
Außerdem musst du da dann auch erstmal Linux-seitig ein Mailfach 
konfigurieren -> Eine Aufgabe die ich mir gerne erspare, denn auf meinem 
Webspace kümmert sich mein Hoster drum und ein sendmail()-Aufruf im PHP 
Script funktioniert 'einfach'.

Als weitere Ansätze gibt es noch die Möglichkeit einen Arduino YUN zu 
nehmen (sozusagen RasPI und Arduino Uno auf einem Board) oder einen 
TP-LINK Router für 18 Euro den man mit OpenWRT Linux flasht.
Je nachdem kommt man leichter (YUN) oder schwerer (OpenWRT) an 
entsprechende I/O-Pins ran.

Hoffe ich konnte ein paar Ansätze liefern.

Mfg,

Thomas

PS: Da es ja gerade aktuell ist - ja man kann das sicherlich auch mit 
dem super tollen und ultra günstigen und noch dazu voll schnellen 
STM32F4DISCOVERY machen. Mach ich aber ned.

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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Hesse schrieb:

> Für mich wichtig da Anbieter nur SSL/TLS zulässt:

Der Anbieter wird wohl nur auf dem Mail Submission Port 587 auf TLS 
bestehen. Auf dem Standardport 25 wirst er auch weiterhin Mail für 
Deinen Account (!) annehmen, und zwar ohne vorherige Authentifizierung. 
Relaying, d.h. das Forwarden an fremde Mailserver, wird er natürlich 
nicht machen.

Der Microchip TCP/IP-Stack kann SSL. Einfach so. Früher musste man wegen 
der dussligen US-Exportkontrolle die Crypto-Routinen für 5$ nachkaufen, 
aber den Unsinn haben sie jetzt meine ich eingestellt. Sinnvoll ist das 
aber erst ab PIC32. Ein PIC18F67J60 braucht 20 Sekunden für einen 
SSL-Handshake.

Wenn Du SSL aber nicht brauchst, ist der PIC18F67J60 die kleinste, 
einfachste und billigste Möglichkeit, ein Ethernet Gerät zu bauen, weil 
das dann nämlich eine Ein-Chip-Lösung ist, wo Prozessor, RAM, Flash, die 
übliche Peripherie, Ethernet MAC und Ethernet PHY in einem TQFP64 
enthalten ist. Du brauchst dann nur noch einen 25 MHz-Quarz und ein paar 
passive Bauteile. Das teuerste Bauteil dabei ist der Ethernet MagJack. 
Brauchst Du mehr Pins oder Schnittstellen, gibts den PIC18F87J60 
(TQFP80) und den PIC18F97J60 (TQFP100).

Für höhere Ansprüche gibts zB PIC32MX795F512L. 80 MHz, 32 Bit 
MIPS4ke-Kern, 512k Flash, 128k RAM, Fast Ethernet MAC+externen PHY. Der 
benutzt den selben(!) Ethernet-Stack.

fchk

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