Hallo Leute, mein Auto leidet an der Softlack-Krankheit: Einige Zeit lang wurden bei VAG-Fahrzeugen beleuchtete Plastik-Taster (Klimabedienteil, Fensterheberschalter, Radio...) mit einem Lack versehen, der schon nach wenigen Monaten durch Benutzung abgerieben wird. Die Taster sind aus diffus weißem, halbtransparentem Plastik und werden von hinten mit roten LEDs beleuchtet. Der Softlack ist aufgebracht, allerdings sind die Symbole ausgespart. Dadurch ist der Taster schwarz und nur das Symbol leuchtet. Jetzt, nach dem Abrieb, kommt das weiße Plastik zum Vorschein, das Symbol ist weg und die ganze Taste leuchtet rot. Das sieht natürlich äußerst bescheiden aus. Ich suche jetzt nach einer Möglichkeit, diese Art der Beschriftung zu replizieren. Es gibt von einigen Anbietern schlicht Aufkleber für die Tasten, das sieht aber ziemlich bescheiden aus. Meine Frage wäre, wie bei der Originallackierung die Symbole ausgespart wurden. Wurde der Lack gedruckt, war da eine Art Aufkleber drauf, der später wieder abgezogen wurde? Kann man so etwas mit Hausmitteln replizieren? Ich denke nicht nur an die optische Renovierung meines Autos, sondern auch an Elektronik-Bastelprojekte, bei denen beleuchtete und beschriftete Taster auch gut aussehen würden.
Der erste Link im Forum geht zu einem Bild, welches das Problem zeigt: http://www.motor-talk.de/forum/tasten-an-klimabedienteil-wechseln-t4338539.html
Da es nur ein + und - war, tippe ich drauf, daß es während der Lackierung mit einem Gummistempel abgedeckt wurde. Lack auf Tastern hält sowieso nicht, ganz allgemein reibt sich Lack auf Kunststoff immer ab, egal was Balda gerne möchte. Auch mein blödes silber lackiertes Panasonic Telefon ist nicht nur abgeschabt wo es in die Ladeschale kommt, sondern leidet sogar schon dort, wo man es anfasst, und die haben sicherlich gute Qualität verlangt. Beim Siemens S45 ist der Lack auf den Tasten schon lange beschädigt. Und beim Gigaset ist der silberne Menüknopf schon lange nicht mehr silbern. Daher würde ich deine Tasten mit einer zähen schwarzen Folie abdecken, und in diese Folie dann die Ausparungen für # und - hineingravieren. Nimm also die fertigen Aufkleber.
Nachtrag: Dauerhaft abriebfeste durchscheinende Symboltasten kann man nur machen, in dem erst das transparente Plastik gespritzt wird, dann mit einer grösseren Form schwarz umspritzt wird, so wie es früher (tm) mit guten Tasten von Schreibmaschinen gemacht wurde. Meine PC-Tastatur hat schon Tasten mit nur noch schwachem Aufdruck, Aufdruck taugt halt nicht, auch wenn er von Cherry kommt.
Hi, Autobastler schrieb: > Meine Frage wäre, wie bei der Originallackierung die Symbole ausgespart > wurden. Wurde der Lack gedruckt, war da eine Art Aufkleber drauf, der > später wieder abgezogen wurde? Kann man so etwas mit Hausmitteln > replizieren? Ich denke nicht nur an die optische Renovierung meines > Autos, sondern auch an Elektronik-Bastelprojekte, bei denen beleuchtete > und beschriftete Taster auch gut aussehen würden. Wie die Lackierung im Original aufgerbracht wurde kann ich auch nicht sicher sagen. Denkbar ist beispielsweise Siebdruck. Auch eine komplettlackierung in Schwarz mit anschließendem Wegbrennen der schwarzen Farbe mit Laser ist denkbar. Und es gibt noch einige Möglichkeiten mehr. Die sind aber jenseits aller Möglichkeiten von noch so gut ausgestatteten Hobbyisten. Die Frage des Replizierens ist in erster Linie eine Frage wie viel Aufwand du bereit bist zu treiben. Alles andere als die Aufklebervariante oder Ersatzbeschaffung der Tasten ist schon mit etwas Arbeit verbunden. Eine originalgetreue Reparatur ist aber auch für Hobbyisten durchaus möglich! Sollte dich der Aufwand nicht schrecken so hängt es von deinen Möglichkeiten ab wie du weiter vorgehen kannst. Es haben ja schon einige Bastler durchaus brauchbare Geräte zum Gravieren (und teilweise schneiden) einfach zu bearbeitender Materialien gebaut. Auch sind kommerzielle Geräte mittlerweile teilweise billiger als CNC Fräsen. Somit ist es zumindet nicht mehr undenkbar das ein Hobbyist zugriff auf solche ein Gerät hat. Ist dies bei dir der Fall so würde ich zumindest mal versuchen ob ein komplettes Lackieren und Wegbrennen möglich ist. (Aber unbedingt vorher Verträglichkeitstests machen!) Falls kein Lasergerät im Bekanntenkreis zugägnglich ist bliebe noch der Siebdruck. Das ist keinesfalls so kompliziert wie viele zu glauben scheinen. Auch sind damit gebogene Oberflächen gut zu bearbeiten. Es ist allerdings etwas Übungssache. Wenn man sich selber Informiert ist für eine erste Grundausstattung (Sieb, Rakel, Farbe und Fotoemulsion) mit etwa 100 Euro zu rechnen... Belichten des Siebes geht notfalls mit einem billigen 500Watt Halogenstrahler. Es muss aber ein Drucker vorhanden sein der gute Belichtungsvorlagen erzeugt. (Was fürs Platinenfertigen reicht sollte auch hier funktionieren) Das Aufwendige ist hier die Vorbereitung des Siebes... Gesamtarbeitszeit für einen Tastensatz (wenn geübt) etwa eine Stunde. Gesamtarbeitszeit für 10 Tastensätze etwa eine Stunde und fünf Minuten... Ob dir das Ergebniss diesen Aufwand wert ist kannst nur du selbst entscheiden. Als Letztes könnte man noch das "wirkliche" Gravieren mit einer CNC Fräse in betracht ziehen. Allerdings wird das auf den meisten Hobbygeräten nur sehr mäßige Ergebnisse bringen wenn die Oberflächen gekrümmt sind. Auf 3-Achs Fräsen wird man bei solch gebogenen Tasten im Ergebniss unterschiedlich breite/tiefe Fräsbahnen erhalten. Hast du dich denn schon einmal erkundigt ob die Tastenkappen nicht evtl. für eine "verträgliche" Summe als Ersatzteil lieferbar sind. Auch wenn das jetzt natürlich für eigene Projekte keine Lösung ist. Gruß Carsten
Ach Ja - Als Nachtrag: Für GANZ EINFACHE Symbole, also nur Plus und Minus beispielsweise, da kann es durchaus mit der Methode: -> Symbol aus Folie Ausschneiden und Aufkleben, -> Lackieren, -> und Maske abziehen funktionieren. Man muss allerdings den richtigen Zeitpunkt fürs Abziehen der Maske sehr gut appassen. Der Lack muss gut angetrocknet, aber keinesfalls durchgetrocknet sein. Auch muss die Dicke der Lackschicht stimmen, Zu dünn oder zu dick und das Ergebniss ist mist. Ausserdem hat es sich bei mir als Vorteilhaft herausgestellt wenn die Symbole "zweigeteilt" waren, also ich mit dem Skalpel in der Mitte des Symbols ansetzen konnte wo eh keine Farbe bleiben soll. Bei einem einzelnen Aufkleber wird bei Abziehen schnell der Lackierte Rand and an der Stelle zum Ansezen des Skalpels beschädigt... Aber das ist eine echte Fummelarbeit und der Erfolg auch von etwas Glück abhängig. Gruß Carsten
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MaWin schrieb: > Meine PC-Tastatur > hat schon Tasten mit nur noch schwachem Aufdruck, Aufdruck taugt halt > nicht, auch wenn er von Cherry kommt. Cherry-Tastaturen sind i.d.R. nicht bedruckt, sondern lasergraviert. (Ganz alte hatten zweifarbig gespritzte Tastenkappen, aber damit haben sie so gegen Anfang der 90er Jahre aufgehört) Allerdings gibt es auch sehr widerstandsfähige Bedruckungen; IBM hat das Modell M schon immer nur bedruckt. Keine Ahnung, was die da für Spezialfarben und Spezial-Kunststoffe verwendet haben, aber auch meine seit bald 20 Jahren benutzte Modell M hat zwar Abnutzungserscheinungen (glänzende Stellen auf den vielbenutzten Tasten), die Beschriftung aber ist davon nicht betroffen.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > (Ganz alte hatten zweifarbig gespritzte Tastenkappen, aber damit haben > sie so gegen Anfang der 90er Jahre aufgehört) Das war noch die gute Qualität, leider DIN Anschluss, liegt im Keller. Der moderne Schrott ist zwar graviert, aber die Farbe sieht nach einiger Zeit so aus.
Die Tasten ein paarmal im Gardinen-Beutelchen in der Spülmaschine waschen lassen - davon kommt die Beschriftung zwar auch nicht wieder, aber die Tasten sind erstens schön sauber und sehen zweitens gleichmäßig aus... ;-) EIne schöne alte Tastatur mit DIN-Stecker habe ich auch noch, und der aktuelle PC hat noch eine PS/2-Buchse für die Tastatur. Da ich wegen extratiefer Schreibtischplatte ohnehin eine Stecker-Box oben auf dem Schreibtisch habe, konnte ich den DIN-PS/2-Adapter in die Box integrieren und auch die DIN-Tastaturen ohne Gefummel weiter betreiben - einen Din-Stecker mit Adapter in die kleine Hosiden-Buchse eines PS/2-Ports zu stecken und dort längere Zeit kontaktsicher zu betreiben, erfordert IMHO einen Bereich abgesenkter Schwerkraft...
Carsten Sch. schrieb: > Als Letztes könnte man noch das "wirkliche" Gravieren mit einer CNC > Fräse in betracht ziehen. Hab ich schon für unzählige Tasten so gemacht, allerdings nicht zum Durchleuchten, sondern gefüllt mit Farbe. Qualität und Haltbarkeit waren immer einwandfrei, allerdings wurde das nicht hobbymässig gemacht, sondern von einem Graveur-Meisterbetrieb, der auch die Pokale für ansässige Sportvereine, Namenschilder usw. fräst. Kosten für kleine Stückzahlen waren so 1..2 Euro pro Taste, das ist für das Aussehen eines Autos wohl gerade noch verkraftbar, wenn man bedenkt was sonst so für pimp my car ausgegeben wird. Gruss Reinhard
Danke schonmal für die zahlreichen Ideen... Ich habe jetzt ein Originalteil in Einzelteile zerlegt und mir die Blende genauer angeschaut. Es handelt sich um ein Spritzgussteil aus weißem Platik, das anschließend mit dem schwarzen Softlack überlackiert wurde. Der Lack ist definitiv gespritzt worden, man sieht den Farbnebel an den nicht sichtbaren, abgeschatteten Kanten. Das heißt, die Symbole waren entweder beim Lackieren maskiert oder wurden nachher irgendwie wieder freigestellt. Man spürt auch die Lackkante mit dem Fingernagel. Die Symbole sind ziemlich filigran und haben sehr saubere Kanten. Das Gravieren scheidet für mich aus, da die meisten Teile (betroffen sind Lichtschalter, Fensterheberschalter, Klimabedienteil, Radio, Taster in der Mittelkonsole) eine ziemliche Wölbung aufweisen, außerdem ist die Strichbreite sehr gering. Laser ist für den Hobbyisten wohl außer Reichweite. Weiß jemand, wie es bei den Originalteilen gemacht wurde? Gibt es eigentlich Aufreibesymbole, die man sich irgendwie selbst herstellen kann nach einem photochemischen Verfahren? Oder eine Maske, die man auf das Teil selbst aufbringen kann? Ich habe schon daran gedacht, Positiv 20 auszuprobieren. Nur wahrscheinlich wird das mit Lack abgedeckte Positiv 20 vom Entwickler gar nicht erreicht. Man bräuchte eine Art "Wachsmaske", die man mit einem photochemischen Verfahren aufbringen kann. Dann würde der Lack einfach abperlen und man könnte das Wachs mit Lösemitteln entfernen. Hat hier noch jemand Ideen? Was mich persönlich wirklich ärgert, ist die mangelhafte Qualitätssicherung des Autoherstellers und das völlige Unvermögen, mit diesem Mangel vernünftig umzugehen. Er könnte ja einen Satz Tastkappen zu einem vernünftigen Preis anbieten oder zumindest ein Angebot für die Aufarbeitung der betroffenen Teile machen. Tut er aber nicht. Die betroffenen Teile komplett auszutauschen, geht komfortabel in den vierstelligen Eurobereich.
Ja. Weiß ich. durchscheinender Kunststoff, schwarzer Lack, und.... tata ! Ein Laser, der den schwarzen Lack weg brennt. Ist heute Standard, funktioniert super, wenn man es richtig macht. Wir haben sogar durchsichtige teile, die erst weiß, dann schwarz lackiert werden, wo der Laser nur dem schwarzen Lack weg brennt. Durchsichtig leitete dass licht weiß streut schön. MAN macht sogar noch klarlack drauf. Aber unser Lack hält hundert tausend Wischzyklen. Zu wenig für eine Tastatur, genug für einem bedienschalter. Wir haben einen lackierer der uns dass ganze auch für Einzelteile gemacht hat. Aber ich denke, dass ist so teuer, das lohnt nicht für den privatmann.. Ich kann dir den Kontakt aber gen raus suchen.
Vielleicht hilft dir aber auch schon das richtige Stichwort: dieses Lackierung nennt sich “Tag Nacht Design “
Meinst du nicht, dass es billiger ist, sich die entsprechenden Taster gebraucht zu besorgen? Die Türgriffe etc. bekommt man z.B. für den Golf IV schon für relativ schmales Geld neu vom Händler. Da würde ich nicht groß mit Basteln anfangen... Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
MaWin schrieb: > Das war noch die gute Qualität, leider DIN Anschluss, liegt im Keller. Dann hol sie da wieder raus und verwende einen DIN-auf-Mini-DIN-Adapter, dann kannst Du sie auch in einen "PS/2"-Anschluss stecken. Elektrisch ist das exakt das gleiche: Matthias L. schrieb: > einen Din-Stecker mit Adapter in die kleine Hosiden-Buchse eines > PS/2-Ports zu stecken und dort längere Zeit kontaktsicher zu betreiben, > erfordert IMHO einen Bereich abgesenkter Schwerkraft... Hängt vom Adapter ab. Es gibt auch welche mit einem Stück Kabel. Ansonsten: Seitenschneider, DIN-Prömpel abschneiden, Mini-DIN-Stecker dranlöten. Ist das hier ein Forum, das Elektronik im Titel führt?
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Ansonsten: Seitenschneider, DIN-Prömpel abschneiden, Mini-DIN-Stecker > dranlöten. Ist das hier ein Forum, das Elektronik im Titel führt? Ein passiver Adapter ist aber keine Elektronik... ;-) Seit ich mal an einem Kopfhörerkabel gescheitert bin, in dem die Signaladern aus einem $&'!?<#*-Geflecht aus hauchzarten Kupfer-Häärchen und Kunststofffasern bestanden, was nicht anständig gelötet werden konnte, bin ich mit der spontanen Abschnippelei ein wenig vorsichtiger geworden, aber grundsätzlich hast du natürlich Recht. In meiner Breakout-Box war aber genug Platz, sodass ich an der Front eine DIN- und eine Hosiden-Buchse in trauter Zweisamkeit nebeneinander habe, die auf den gemeinsamen PS/2-Ausgang der Box führen, da kann ich einfach jede Tatstur anklemmen, die mir in die Finger kommt. Ja, eine USB-Buchse habe ich dort auch noch in Reserve...
Autobastler schrieb: > da die meisten Teile (betroffen > sind Lichtschalter, Fensterheberschalter, Klimabedienteil, Radio, Taster > in der Mittelkonsole) eine ziemliche Wölbung aufweisen Das hat meinen Graveur nicht gestört, und filigran ist relativ - siehe Bild. Die Tasten sind graviert und mit weisser Farbe ausgelegt. Man muss sein Handwerk halt beherrschen. Gruss Reinhard
Matthias L. schrieb: > bin ich mit der spontanen Abschnippelei ein wenig vorsichtiger > geworden Die Alternative wäre der Tausch des Tastaturkabels. Bessere Tastaturen --und um die geht es hier ja wohl-- sind a) zerstörungsfrei zu öffnen und b) mit einem nach dem Öffnen auswechselbaren Kabel ausgestattet. Jedenfalls kein unlösbares Problem.
Gibt noch genug Bastler die beschriften ihre Frontplatten mit Aufreibe buchstaben und Symbole. Danach Klarlack drüber oder mit einer geeigneten Folie beschichten.Das könntes mal ausprobieren. Tasten vorher gut sauber machen....
Bei Frontplatten und Tasten kann man das machen, aber dem TO geht doch um Symbole, durch die man hindurchleuchten kann...
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