Forum: Platinen Trockenfilm Photoresist


von Paul (Gast)


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Kennt jemand eine Bezugsquelle?

Siehe z.B. hier:
http://www.youtube.com/watch?v=w6oJHHlr0EQ

Mir erscheint das ganze gerade sehr attraktiv um nicht Platinen zu 
ätzen, sondern andere dünne Metallbleche (Lötpastenschablone).

VLG,

Paul

von Stephan G. (loethonigesser)


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z.B. bei www.octamex.de, Bereich "PCB Laminate / Dry Film"

von Reinhard Kern (Gast)


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Paul schrieb:
> Mir erscheint das ganze gerade sehr attraktiv um nicht Platinen zu
> ätzen, sondern andere dünne Metallbleche (Lötpastenschablone).

Das Phototechnische ist da nicht das Problem, aber danach musst du 
Löcher ins Metall ätzen - das ist für jede Legierung eine andere 
Aufgabe, und die Geometrie der Löcher in senkrechter Richtung ist eher 
zufällig. Daher werden solche Schablonen praktisch nur noch mit Laser 
geschnitten.

Nebenbei bemerkt, das Zeug wird auf Rollen geliefert, und so eine Rolle 
ist nicht gerade billig. Da hat sich auch eine Laseranlage schnell 
amortisiert.

Gruss Reinhard

von Paul (Gast)


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Meinst Du, das gibt wirklich nichts, wenn ich Erfahrung mit einem 
bestimmter Legierung aufbaue?
Will ungern Zeit verschenden, wenn es eh aussichtslos ist.

So ne Laseranlage liegt doch deutlich jehnseits der 1KEUR...

So nen 40W Chinalaser taugt doch bestimmt nichts, ausser für dünnes 
Sperrholz schneiden, oder täusch ich mich?

von Reinhard Kern (Gast)


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Paul schrieb:
> Meinst Du, das gibt wirklich nichts, wenn ich Erfahrung mit einem
> bestimmter Legierung aufbaue?

Da solltest du dich per Google informieren, womit man was ätzt - wie 
gesagt, die Technik war in den 80er Jahren topaktuell, heute werden 
viele andere micromechanische Verfahren verwendet.

Was die Investition betrifft: die Qualität gerade bei der 
Blechbearbeitung hängt sehr von der Ätzmaschine ab, nur beste 
Sprühätzmaschinen sind geeignet. Die Ätzzeiten sind um Grössenordnungen 
höher als bei einer Leiterplatte. Handätzen einer SMD-Schablone ist 
meiner Meinung nach ziemlich hoffnungslos, aber das kann einen 
Hobbyisten ja nicht abhalten.

Interessant:
http://wiki.fed.de/images/b/b7/A2_-_Schablonen_2004.pdf

Gruss Reinhard

von Rudi P. (Firma: keine) (rudippunkt)


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Hatte mich diesbezüglich auch schon länger umgesehen.
Habe dann dieses Video gefunden.

https://www.youtube.com/watch?v=JWUJtmgh55M

Finde ich eigentlich ganz interessant.
Frage mich nur wie er das Metall so glatt gekommt, dass das ganze Sinn 
macht.

Hatte bei Bungard gesehen, das man unter anderem Schablonen dort aus 
Messing fertigt.
Jetzt frage ich mich natürlich ob man das auch ätzen kann.

@Reinhard Kern
Habe das PDF gelesen.
Frage mich aber immer noch ,ob das mit dem Ätzen für den Hausgerauch 
nicht vollkommend ausreichend ist.
Sprich wenn man das PDF als "Vorbild" nimmt, und danach seinen Ausdruck 
optimiert.


Gruß
Rudi

von Uli S. (uli12us)


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Ich weiss nicht, ob das funktioniert, aber wäre eine etwas stärkere 
Kunststoffolie mit nem Schneidplotter zu bearbeiten eventuell möglich.
Klar kann man die nicht oft benutzen, aber wenn eh nur einstellige 
Platinen gemacht werden, sollte das doch reichen.

von Gerhard H. (ghf)


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Rudi P. schrieb:

> Hatte bei Bungard gesehen, das man unter anderem Schablonen dort aus
> Messing fertigt.
> Jetzt frage ich mich natürlich ob man das auch ätzen kann.

Ich habe mal Abschirmhäuschen aus ziemlich dünnem Messingblech
gemacht. Die Biegekanten und die Beschriftung wurden ganz normal
mit Persulfat geätzt, in der Glasschüssel, so wie auf meinen Photos
in einem Nachbarthread. Das hat ganz gut funktioniert, wie bei
Cu-Platinen. Ich habe aber nicht versucht, Löcher zu erzeugen.
Versuch macht kluch.

Gerhard

von Christoph Z. (christophz)


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Paul schrieb:
> So nen 40W Chinalaser taugt doch bestimmt nichts, ausser für dünnes
> Sperrholz schneiden, oder täusch ich mich?

Uli S. schrieb:
> Ich weiss nicht, ob das funktioniert, aber wäre eine etwas stärkere
> Kunststoffolie mit nem Schneidplotter zu bearbeiten eventuell möglich.

Der 40 W Chinalaser ist ein CO2 Laser mit ~10 000 nm Wellenlänge. Der 
kann dünnes Holz und Kunstofffolie ganz gut. Metalle gehen komplett 
nicht. Auch ein 100 W CO2 kann das nicht, liegt an der Wellenlänge, 
nicht an der Leistung.

Wenn so eine Maschine schon da ist oder genutzt werden kann, kann das 
natürlich ausprobiert werden, ob da taugliche SMD Schablonen dabei 
rauskommen.

von Michael B. (laberkopp)


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Uli S. schrieb:
> Ich weiss nicht, ob das funktioniert, aber wäre eine etwas
> stärkere Kunststoffolie mit nem Schneidplotter zu bearbeiten eventuell
> möglich.
> Klar kann man die nicht oft benutzen, aber wenn eh nur einstellige
> Platinen gemacht werden, sollte das doch reichen.

Es funktioniert jedenfalls, auf einen 9 Jahre alten thread einfach noch 
mal eine völlig andere Frage abzukippen, man holt ihn sicher wieder hoch 
und man bekommt jede Menge unpassender Antworten, eben auf die alte 
Frage

https://www.ebay.de/itm/354788100928

Schneidplotter für Abklebefolien auf nicht photobeschichteten 
Leiterplatten ? Eher nicht, selbst gute Schneidplotter arbeiten dafür zu 
grob, um Bohrlöcherankörnungen auszuschneiden und lange dünne Bahnen 
sind nicht einfach zu separieren.

Für richtig grobe Platinenvorlagen, die man auch mit einem Edding3000 
hätte malen können, vielleicht, aber wer investiert in eine Technik die 
einfach nur unzureichend ist ?

Trockenresist ist super, weil er auch Bohrlöcher verschliesst, und 
direkt belichtet werden kann, für Hobbyisten ist jedoch die geringe 
Lagerfähigkeit der Photomaterialien ein Problem.

SMD Stencils werden aber eher nicht geätzt, sondern gelasert, und hier 
kann auch ein Schneidplotter zum Einsatz kommen wenn man 
Kunststofffolien ( Overheadfolien ) statt Metallfolien verwendet, wenn 
man keinen Laser hat, aber ein Schneidplotter rumsteht. Die 
angeschnittenen Pads kann man dann gut mit Druckluft aus der Folie 
blasen.

Aber was hilft theoretisieren: machen, mit dem was man hat, dann erfährt 
man schon, was geht.

von Uli S. (uli12us)


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Bloss wars keine andere Frage. Wenn man mit nem Schneidplotter kleine 
Kästchen mit angenommen Grösse 0406 schneiden kann, dann würde sich das 
doch anbieten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uli S. schrieb:
> Bloss wars keine andere Frage.

Doch, es hat mit der Ursprungsfrage schlicht nichts zu tun.

Es mag eine alternative Idee sein. Wie praktikabel sie ist: probier's. 
Vermutlich wird bei so kleinen Strukturen die Stabilität deiner Folie 
schlicht einen Strich durch die Rechnung machen, oder meinst du 
wirklich, dass du stabile 100 µm breite Stege schneiden und kleben 
kannst?

Ein separater Thread wäre deutlich besser gewesen als das Exhumieren 
dieser Threadleiche.

von Phil S. (zippi)


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Wenn jemand trockenfilm haben möchte, der kann mich gerne anschreiben.
Gegen Versand schicke ich überschaubare Mengen raus. Habe noch einiges 
davon, wurde immer trocken und kühl gelagert und nutze es selber noch. 
Es funktioniert 1A.

Zu beachten ist aber, dass die Platine vorher mit einem Schwamm oder 
Schleifpapier angeraut wird, damit es vernünftig hält.

Als Entwickler kann dann Soda auf dem DM verwendet werden, ich glaube 
500g kosten 1 Euro oder so.

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