Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Funktionsweise eines Varistors


von klauspeter (Gast)


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Hallo,
ich habe Verständnisprobleme bei Funktionsweise eines Varistors.

Bei einer Lichterkette wird er z.B. als Strombrücke benutzt.
Fällt eine Lampe aus, liegt die Gesamtspannung der Spannungsquelle an 
ihm, sein Widerstand verringert sich und er wird Leitfähig. Jetzt stellt 
sich aber die Spannung ja wieder ein.
Gehen wir von 10 Lampen an 20V aus. Normalerweise fällt an jeder 2V ab. 
Geht eine kaputt liegt an den Lampen und am Varistor (nach dem 
Einstellen) 2 2/9 V an? Der Varistor müsste dann schon bei einem 
Unterschied von 0.22222V Leitfähig werden oder wie muss ich das 
verstehen? Ist dann die Kennlinie extra darauf abgestimmt, oder werfe 
ich jetzt alles durcheinander?

2. Verstehe ich nicht wie ein Varistor Spannung begrenzen kann. Der 
Widerstand wird bei hohen Spannungsimpulsen klein, der Strom der durch 
ihn fließt groß. Wie begrenzt das jetzt die Spannung?
Durch die höhe Belastung der Spannungsquelle?

Danke :)

von Udo S. (urschmitt)


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klauspeter schrieb:
> Durch die höhe Belastung der Spannungsquelle?

Durch einen Vorwiderstand oder den Innenwiderstand der Stromquelle.
Varistoren sind nur für kurzzeitige Überspannungsimpulse gedacht, bei 
Dauerbelastung würden sie überhitzt und zerstört.
Siehe auch wikipedia Artikel zu Varistor.

klauspeter schrieb:
> Bei einer Lichterkette wird er z.B. als Strombrücke benutzt.
> Fällt eine Lampe aus, liegt die Gesamtspannung der Spannungsquelle an
> ihm, sein Widerstand verringert sich und er wird Leitfähig.

Sicher das in der Lichterkette Varistoren drin sind?

Interessanter Artikel bzgl. Licherketten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Strombr%C3%BCcke
Das mit den eloxierten Aludrähten wusste ich noch nicht.

: Bearbeitet durch User
von klauspeter (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Durch einen Vorwiderstand oder den Innenwiderstand der Stromquelle.

Ok dann hab ich das richtig Verstanden.

Udo Schmitt schrieb:
> Sicher das in der Lichterkette Varistoren drin sind?

Entweder NTCs oder Varistoren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Strombr%C3%BCcke

Ich verstehe dass bei Ausfall einer Lampe die Gesamtspannung am Varistor 
anliegt und der dann leitend wird. Aber was danach passiert ist mir 
nicht so ganz klar. Der Widerstand muss ja wieder größer werden (etwas 
größer als der Widerstand der Lampen?)

Danke

von 3055 (Gast)


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klauspeter schrieb:
> Der Widerstand muss ja wieder größer werden (etwas

Wird sich ja bei Lichterketten eigentlich meist um Wechselspannung 
handeln.

Mit Gleichspannung sollte das nicht funktionieren.

von 3055 (Gast)


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3055 schrieb:
> klauspeter schrieb:
>> Der Widerstand muss ja wieder größer werden (etwas
>
> Wird sich ja bei Lichterketten eigentlich meist um Wechselspannung
> handeln.
>
> Mit Gleichspannung sollte das nicht funktionieren.

Obwohl, solange ein Strom durch den fliesst bleibt er leitend.
Die anderen Lampen kriegen dann ein hohere Spannung ab.

Nachher mal ein Buch schnappen, hat man hobbytechnisch selten mit zu tun 
...

von Udo S. (urschmitt)


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Du hast den Artikel über die Strombrücke nicht komplett gelesen.
In dem Bild rechts sieht man den Draht, der in dem Glaskolben um die 
beiden Zuführungsdrähte zur Glühwendel gelegt ist. Der isoliert nur über 
eine dünne Aluminiumoxidschicht. Brennt der Glühfaden durch, fällt die 
komplette Spannung der Kette an der defekten Glühlampe ab, die 
Oxidschicht wird durchschlagen und die Lampe bildet ein Kurzschluss.
Nix Varistor.
Schau nach ob deine Lämpchen so einen Draht haben.

: Bearbeitet durch User
von Stefan K. (stefan1919)


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Ah so ist das.
Solche Lichterketten habe ich letztens auch repariert und bei
jeder war eine Lampe drin die nen kompletten Kurzschluss gehabt hatte
und die hatten auch so einen Draht innen um beide Leiter gewickelt.

Ich hab mich schon gefragt ob die Chinesen da absichtlich
Kurzschlusslampen einbauen warum auch immer..
(vielleicht zu viele Lampenfassungen eingebaut oder sowas)

von 3055 (Gast)


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klauspeter schrieb:
> Udo Schmitt schrieb:
>> Durch einen Vorwiderstand oder den Innenwiderstand der Stromquelle.
>
> Ok dann hab ich das richtig Verstanden.


Varistoren sind eben keine einfachen ohmschen Widerstaende oder 
ueberbrueckende Schalter sondern haben eine Klemmspannung. Aehnlich den 
Zenerdioden, die muesste eben einfach etwas oberhalb des normalerweise 
an einer Lampe auftretenden Spannungsabfall gewaehlt werden.

Falls es das gibt Lichterketten mit Varistoren, faellt eine aus werden 
die anderen etwas dunkler. Bin aber vorhin auch auf dem Schlauch 
gestanden.

>
> Udo Schmitt schrieb:
>> Sicher das in der Lichterkette Varistoren drin sind?
>

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