Forum: PC Hard- und Software interne SATA-HDD Hot-Plug-fähig?


von Jeffrey L. (the_dude)


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Hi,
SATA ist ja lt. Spezifikation prinzipiell Hot-Plug-fähig. Ist das aber 
auch für interne HDD's an internen SATA-Ports so?

Im konkreten Fall es geht es um einen Dienstserver mit Win7 Ultimate und 
einer "normalen" SATA-3-Platte an einem SATA-2 Port auf einem 
Intel-Mainboard (H67), kein Raid.

Ich denke der Knackpunkt wird das SATA-Kabel sein? idealer Weise sind 
die Kontaktierungen für die Spannungsversorgung länger als die 
Satenpins, oder?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Ist das aber
> auch für interne HDD's an internen SATA-Ports so?

Die Festplatte ist nicht das Problem, sondern der Devicetreiber des 
SATA-Ports. Der muss Hotswap unterstützen.

> Ich denke der Knackpunkt wird das SATA-Kabel sein? idealer Weise sind
> die Kontaktierungen für die Spannungsversorgung länger als die
> Satenpins, oder?

Die Massekontakte müssen als erste bzw. letzte Kontakt geben, und das 
tun sie, da SATA-Steckverbinder genau so konstruiert sind. Ob das 
Datenkabel vor oder nach dem Stromversorgungskabel getrennt wird, ist 
nicht relevant; die Signalpegel auf dem Datenkabel sind so niedrig, daß 
davon keine Schäden ausgehen können, selbst wenn die damit verbundene 
Elektronik keine weitere Spannungsversorgung mehr hat.

von Christian R. (supachris)


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Für die Stromversorgung hast du doch sowieso einen extra Stecker. Das 
klappt auch intern, hab ich oft gemacht, aber Windows will dann meist 
einen Neustart machen wenn das neue Laufwerk da ist.

von Jeffrey L. (the_dude)


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Genau das ist das Problem!
ich möchte einen Neustart vermeiden da der Rechner sonst vom DNS-Server 
eine neue IP zugewiesen bekommt. Ich müsste dann bei einigen 
Workstations den Dienstserver wieder neu zuweisen.

Deswegen suche ich nach einer Möglichkeit die Platte im Betrieb ein- und 
auszuhängen.

Alternativ via USB 3.0 Gehäuse, aber da bremst dann halt nacher die 
Schnittstelle....

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Genau das ist das Problem!

Das liegt dann aber weder an der Platte noch an der Verkabelung, sondern 
ausschließlich am Treiber des SATA-Controllers. Wenn der kein Hotplug 
unterstützt (daran zu erkennen, daß die Platte unter "Datenträger sicher 
entfernen" aufgeführt wird), dann solltest Du Dich nach einer 
Alternative umsehen.

> Alternativ via USB 3.0 Gehäuse, aber da bremst dann halt nacher die
> Schnittstelle....

Was soll die tun? "Bremsen"?

Du redest von einer Festplatte, nicht von einer schnellen SSD. 
Festplatten sind deutlich langsamer als die mit USB3 erzielbaren 
Datenraten.

von Frank K. (fchk)


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Hi,
> SATA ist ja lt. Spezifikation prinzipiell Hot-Plug-fähig. Ist das aber
> auch für interne HDD's an internen SATA-Ports so?
>
> Im konkreten Fall es geht es um einen Dienstserver mit Win7 Ultimate und
> einer "normalen" SATA-3-Platte an einem SATA-2 Port auf einem
> Intel-Mainboard (H67), kein Raid.

Wenn die SATA-Ports als AHCI laufen und nicht in der IDE-Emulation, dann 
funktioniert das Hotswap problemlos. Natürlich nicht bei der 
Systemplatte, ist ja klar. Und wenn Windows die Platte nicht auswerfen 
will, hilft dieses Tool:

http://mt-naka.com/hotswap/index_enu.htm

fchk

von Susi Sorglos (Gast)


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Sofen der Stecker schief aufgesetzt wird und statt Masse die Spannungen 
zuerst anliegen könnte das weniger gesund sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Serial_ATA

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Susi Sorglos schrieb:
> Sofen der Stecker schief aufgesetzt wird und statt Masse die Spannungen
> zuerst anliegen könnte das weniger gesund sein.
> http://de.wikipedia.org/wiki/Serial_ATA

Dann musst Du Dir aber schon viel Mühe geben; die Stecker sind gezielt 
für Hotplug-Betrieb vorgesehen. Wenn man den eigenen Kabelsteckkünsten 
nicht traut, verwendet man SATA-Wechselrahmen. In denen sind dann 
kombinierte Daten- und Stromversorgungsstecker mit Führungsnasen 
verbaut, die ein Verkanten erst recht unmöglich machen.

von Michael F. (startrekmichi)


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Unter "Administrative Tools" -> "Computer Management" -> "Disk 
Management" (in einem deutschen Windows heißt es glaube ich 
Computerverwaltung o.ä.) kann man die einzelnen Platten online/offline 
schalten. Um die neue Platte zu erkennen muss man ev. noch im 
Gerätemanager nach neuer Hardware suchen.

Das hat bei mir übrigens auch schon mit IDE-Platten funktioniert.

von Peter II (Gast)


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Michael Frangenberg schrieb:
> Unter "Administrative Tools" -> "Computer Management" -> "Disk
> Management" (in einem deutschen Windows heißt es glaube ich
> Computerverwaltung o.ä.) kann man die einzelnen Platten online/offline
> schalten. Um die neue Platte zu erkennen muss man ev. noch im
> Gerätemanager nach neuer Hardware suchen.

wenn der SATA-Port HotPlug aktiviert hat, kann man einfach das Gerät 
auswerfen wie man es bei USB auch macht.

von Michael F. (startrekmichi)


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Peter II schrieb:
> wenn der SATA-Port HotPlug aktiviert hat, kann man einfach das Gerät
> auswerfen wie man es bei USB auch macht.

Stimmt, das nervt mich jedes Mal, wenn ich einen USB-Stick auswerfen 
will und dort auch alle meine Festplatten auftauchen.

Was ich geschrieben hatte war auch mehr als die "harte Tour" gedacht, 
falls es anders nicht direkt geht. Und funktioniert interessanterweise 
wie gesagt auch mit IDE.

von Peter II (Gast)


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Michael Frangenberg schrieb:
> Stimmt, das nervt mich jedes Mal, wenn ich einen USB-Stick auswerfen
> will und dort auch alle meine Festplatten auftauchen.

dann schau mal in Bios ob du HotPlug für die Ports abschalten kannst. 
Dann sollten sie nicht mehr in der Liste sein.

von Paul M. (paul_m65)


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Christian R. schrieb:
> aber Windows will dann meist
> einen Neustart machen wenn das neue Laufwerk da ist.

Wenn man Spielzeugsoftware benutzt, darf man sich auch nicht beschweren.

von Jeffrey L. (the_dude)


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Danke für Eure Hilfe.
Es hat in der Tat funktioniert. Habe die Platte jetzt einfach mal auf 
"gut Glück" eingesteckt und hätte im schlimmsten fall einfach einen 
Neustart unterbunden wenn dieser notwendig gewesen wäre.

Die Platte wird als Wechseldatenträger, ählich einem USB-Stick, erkannt 
und kann auch so wieder ausgeworfen werden.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Man sollte sein Glück nicht unnötig herausfordern solange man nicht 
ausreichend viele Backup-HDDs hat. Beim Schreiben oder fehlender Masse 
könnte schon ein Datenverlust oder ein wenig Rauch vorkommen?

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Genau das ist das Problem!
> ich möchte einen Neustart vermeiden da der Rechner sonst vom DNS-Server
> eine neue IP zugewiesen bekommt. Ich müsste dann bei einigen
> Workstations den Dienstserver wieder neu zuweisen.

Kommt auf die Windows-Version an, neuere kommen wohl mit SATA-Hotplug 
gut klar und erfordern keinen Neustart!

Ich habe die Erfahrung gerade mit Windows 7 Prof. (64bit) gemacht. 
Interne SATA-Platten die erst nach dem Windows-Start angeschlossen wurde 
erkannte Windows sofort und ohne Probleme.
In meinem Fall war die Platte ganz neu, also noch gänzlich ohne 
Partitionen oder Dateisystem - also wurde kein Laufwerk angelegt.
In der Datenträgerverwaltung ließ sich die Platte aber sofort 
partitionieren und formatieren; alles ohne Neustart.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sascha W. schrieb:
> Kommt auf die Windows-Version an

Nein. Kommt nur auf den verwendeten Devicetreiber an (sofern Du nicht 
mit NT 4.0 hantierst, das keinerlei Plug&Play unterstützte).

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