Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Atmega32 an 9V 500mA Wandwarze, er hat überlebt


von J. T. (chaoskind)


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MoinMoin liebes Forum,

mir ist gestern ein kleines Mißgeschick passiert, ich hab nen Mega32 in 
Grundbeschaltung auf nem Steckbrett, dieser soll eigentlich von nem 
7805er versorgt werden, doch hab ich den gestern aus Versehen 
überbrückt, und so den Mega32 direkt mit den 9V aus der Pollinwandwarze 
versorgt (350 831), welche 500mA liefern kann. Bis mir das auffiel sind 
sicher 20s vergangen.

Danach hatte ich ein wenig Angst, ihn gegrillt zu haben, jedoch läuft er 
problemlos weiter wie ein junger Gott. Leicht verwundert hab ich 
daraufhin nochmal die Absolut Maximum Ratings um Rat gefragt, und die 
sagen mehr als 6V sind wirklich pfui.

Meine Frage ist nun eigentlich nur, ob das normal ist, das bei den 
AbsMaxRat so viel Luft nach oben gelassen wird, oder hatte ich einfach 
tierisches Glück? Oder sind 500mA einfach nicht genug, um dem Mega 
wirklich weh zu tun? Es wird nämlich auch gesagt das mehr als 200mA bzw 
400mA im TQFP/MLF ungesund sind....

MfG Chaos

von D. V. (mazze69)


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Ein Kollege hat schon mal einen 2313 verkehrt herum in den Sockel 
gestopft. Vcc und GND - 180°. Auch der hat überlebt, obwohl er sehr warm 
geworden ist.

von J. T. (chaoskind)


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:D Meinen hat die Behandlung völlig kalt gelassen. Ich kann das 
irgendwie kaum glauben....

Nuja der erste Schreck hat mich trotzdem gelehrt, genau drauf zu achten, 
in welche Schiene ich meine Versorgungsleitungen steck :D

von S. K. (hauspapa)


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Standard CMOS 4000 irgendwas spezifiziert bis 18V habe ich mal am 
Labornetzteil hochgedreht. Ab 32V ging die Stromaufnahme hoch. Aus und 
wieder ein war das Ding noch heil.

Mann soll sich aber nicht darauf verlassen: Gatetreibermodule von 
Concept, spezifiziert nominal 15V, abs max 16V habe ich an 
Überschwingern mit knapp über 17V (wenige ms beim Einschalten) schon 
sterben sehen.

viel Erfolg
Hauspapa

von J. T. (chaoskind)


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Alles klar, das werd ich im Hinterkopf behalten =)

danke erstmal, für eure Rückmeldungen

von D. V. (mazze69)


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Die Atmels sind wohl tatsächlich sehr robust.
Beitrag "AVR robuster als ARM ?"

von Daniel B. (Gast)


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Hatte auch mal nen ATMEGA verkehrt herum an 5V angeschlossen.
Dieser ging sogar in Rauch auf.

Fehler beseitigt -> Rennt wie ne Eins.

von J. T. (chaoskind)


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Der hat gequalmt, und rannte dennoch weiter? Rennt der eigentlich auch 
schneller, wenn du ihm mehr Spannung gibst? Zumindest mit dem internen 
RC?

von Peter R. (pnu)


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Deswegen ist es doch so deppert von Anfängern, gleich nach Netzteilen zu 
schielen, die Amperes in jeder Menge liefern.

Besser ist es: Möglichst nicht mit den Amperes protzen sondern nur so 
viel wie nötig nehmen.

Das verzeiht so manchen Anfängerfehler, den aber auch Könner machen, 
wenn sie einen Steckbrett-Aufbau oder dergelichen verwenden.

: Bearbeitet durch User
von D. V. (mazze69)


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Peter R. schrieb:
> Besser ist es: Möglichst nicht mit den Amperes protzen sondern nur so
> viel wie nötig nehmen.

Ein Netzteil mit einstellbarem Strom reicht hierbei völlig aus.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


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D. V. schrieb:
> Ein Netzteil mit einstellbarem Strom reich hierbei völlig aus.

Dann stell' ein 5A-Netzgerät mal auf 50mA ein.

von Wilhelm F. (Gast)


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D. V. schrieb:

> Ein Kollege hat schon mal einen 2313 verkehrt herum in den Sockel
> gestopft. Vcc und GND - 180°. Auch der hat überlebt, obwohl er sehr warm
> geworden ist.

Das geht, da leitet dann das Schutzdiodennetzwerk mit nicht allzu hohen 
Leistungen. Hatte ich auch schon.

Einmal löschte ich so komplett ein EEPROM, ein neuer undokumentierter 
und viel schnellerer Löschmode als gewöhnlich.

Einen Gatterbaustein 74HCxxx tötete ich an 8V mal, weil ich vergaß, daß 
ich einen Standard-4000 gegen einen 74HC austauschte. Z.B. 4060 gegen 
74HC4060.

Im Regelungstechniklabor killte ein Besucher ein Infineon-C167-Board, 
indem er gelangweilt etwas am Spannungsknopf des Labornetzteiles herum 
drehte. Das Board hatte schöne große Flash und SRAM extern, alles 
gehimmelt. Sie versuchten dann noch eine Woche lang Umlötaktionen und 
Ersatzteile, erfolglos.

von D. V. (mazze69)


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Peter R. schrieb:
> Dann stell' ein 5A-Netzgerät mal auf 50mA ein.

Ich weiß zwar nicht, über welches Equipment du verfügst, aber ich wähle 
meine Stromversorgugen so aus, dass diese in der Lage sind, auch 10mA 
maximal zuzulassen :-).

von Peter R. (pnu)


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D. V. schrieb:
> Ich weiß zwar nicht, über welches Equipment du verfügst, aber ich wähle
> meine Stromversorgugen so aus, dass diese in der Lage sind, auch 10mA
> maximal zuzulassen :-).

Glückwunsch, dass Deine Stromversorgungen so fein einstellbar sind.

Trotzdem hat es einen Grund, warum man das Netzgerät nicht 
überdimensionieren sollte.

Und dazu noch andre:

-Zusätzliche Sicherheit bei Fehlern, die immer wieder mal passieren.
-Handlichkeit des Geräts.
-und, wie immer, als "Murmeltier-Spruch": ein kleines Netzgerät braucht 
auch weniger Ruhestrom als ein großes.

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