Ist ein mit Netzspannung betriebener Motor ausreichend geerdet, wenn sein Gehäuse über eine geeignete Klemme mit dem Schutzleiter verbunden wird? Was ist mit dem Rotor und der Achse? Die rotierenden Teile des Motors könnten ja auch mit der Netzspannung in Berührung kommen, und Lager oder Gelenke zählen ja normalerweise nicht als feste Verbindungen. Gibt es da entsprechende Normen oder Richtlinien? Es geht um Kondensatormotoren, Spaltpolmotoren und Universalmotoren in der Größenordnung von 100 W bis einigen 100 w.
Na, dann bohrst Du halt ein Loch in die Welle, schneidest ein M6 Gewinde rein und klemmst so Deine Erdleitung an die Welle. Nur darauf achten das Du alle paar Umdrehungen die Richtung umkehrst damit sich Dein Erdkabel wieder abrollt. Schleifkontakte sind nämlich auch nicht zur Schutz-Erdung zugelassen. Oder Du denkst das Thema zu ende und fragst Dich mal ob denn drehende Teile überhaupt frei zugänglich sind.
Michael Knoelke schrieb: > Oder Du denkst das Thema zu ende und fragst Dich mal ob denn drehende > Teile überhaupt frei zugänglich sind. Ich nenne mal ein Beispiel: Ständerbohrmaschine (Die ist wahrscheinlich dann im Gegensatz zu einer normalen Handbohrmaschine auch SK1). Winkelschleifer mit Diamantblatt (Metallblatt) , (Ok, die modernen Winkelsschleifer, die ich kenne, dürften inzwischen alle SK2 sein) Dei beiden Beispiele haben eins gemein: Nicht nur ist der drehende Teil frei zugänglich, sondern man hat vom Anker eine gut leitende Verbindung zu einem oft ebenfalls leitenden Werkstück, das nicht zwangsläufig geerdet sein muss. Obwohl, bei einem Riemengetriebe in der Ständerbohrmaschine wieder nicht :-)
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>>Die rotierenden Teile des >> Motors könnten ja auch mit der Netzspannung in Berührung kommen, und >> Lager oder Gelenke zählen ja normalerweise nicht als feste Verbindungen. > Schleifkontakte sind nämlich auch nicht zur Schutz-Erdung zugelassen. Bei elektrischen Bahnen geht der Stromweg via Wälzlager wenigstens schon mal in Richtung 'Erde'; die Schiene hat leider ein anderes (höheres) Potential ...
U. B. schrieb: > Bei elektrischen Bahnen geht der Stromweg via Wälzlager wenigstens schon > mal in Richtung 'Erde'; die Schiene hat leider ein anderes (höheres) > Potential ... Strom über ein Lager führt ziemlich schnell zur Zerstörung desselben. Daher führt man den Strom über Schleifkontakte zum Rad. mfg
Potenzialausgleich an die vom Hersteller vorgesehene Stelle und fertig. Wenn - aus welchem Grund auch immer - die Welle ein Potenzial führt, wird das bestimmt in der Arbeitsmaschine kurzgeschlossen bzw. ein Erdschluss wird auftreten.
Markus schrieb: > wird das bestimmt in der Arbeitsmaschine kurzgeschlossen Er wollte nur wissen, wo die Norm oder Richtlinie steht. Weisst du also offenbar auch nicht, postest aber trotzdem.
>> Schleifkontakte sind nämlich auch nicht zur Schutz-Erdung zugelassen. > Daher führt man den Strom über Schleifkontakte zum Rad. Die Schienen-Auflagefläche eines Rades der DB-Lok 101 soll trotz der Last von 10,5 Tonnen/Rad (!) nur so gross sein, wie eine Euro-Münze. Ein Stadtbahn-Triebwagen hat z.B. 800A Anfahrstrom, das müssen dann schon ganz nette Schleifer sein ...
Oh doch ich weiß es. Siehe oben das mit der Arbeitsmaschine war nur ein Beispiel. Ich möchte sehen, wie jemand ein PA-Leiter an einer Welle anschließt. Wie Michael Knoelke bereits sagte, muss man eine Drehrichtungsumkehr alle paar Umdrehungen vorsehen.
U. B. schrieb: >>> Schleifkontakte sind nämlich auch nicht zur Schutz-Erdung zugelassen. > >> Daher führt man den Strom über Schleifkontakte zum Rad. > > Die Schienen-Auflagefläche eines Rades der DB-Lok 101 soll trotz der > Last von 10,5 Tonnen/Rad (!) nur so gross sein, wie eine Euro-Münze. > > Ein Stadtbahn-Triebwagen hat z.B. 800A Anfahrstrom, das müssen dann > schon ganz nette Schleifer sein ... 1. es wird natürlich nicht nur 1 Rad/1 Achse benutzt. 2. wie lange fliessen die 800A? 3. wieviele Motoren teilen sich die 800A?
Schleifringe sind als Schutzleiter zulässig. Beispiel DIN EN 60204, elektrische Ausrüstung von Maschinen. Dort steht einiges dazu, u. a. in Kap. 17.2, Schutzleiterkreis: "Wo Schleifleitungen und Schleifringkörper als Teil des Schutzleitersystems installiert sind, dürfen diese betriebsmäßig keinen Strom führen. Deshalb müssen sowohl der Schutzleiter (PE) als auch der Neutralleiter (N) eine eigene Schleifleitung oder einen eigenen Schleifring haben. Die Durchgängigkeit des Schutzleiterkreises über Schleifkontakte muss durch die Anwendung geeigneter Maßnahmen gewährleistet werden (z. B. Verdopplung der Stromabnehmer, Durchgängigkeits-Überwachung)." Auch eine "Netztrenneinrichtung" und damit auch der SL darf als Schleifringkörper ausgeführt werden.
Udo Schmitt schrieb: > hat vom Anker eine gut leitende Verbindung > zu einem oft ebenfalls leitenden Werkstück, Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich glaube, seit einigen Jahren ist es Vorschrift, das ein isolierendes Element zwischen Anker und Bohrfutter o.ä. in solchen Maschinen eingebaut werden muß. Gruss Harald
Danke für die Beiträge, insbesondere den Hinweis auf die DIN EN 60204. Wie gesagt geht es bei meinen Anwendungen um relativ kleine netzbetriebene Motoren, nicht um Loks o.ä. Die Motorachsen kommen aber, z.B. über Rührflügel, in Verbindung mit Flüssigkeiten, welche wiederum leitfähig sein könnten. Auch wenn die rotierenden Teile abgedeckt sind könnte also dennoch eine Gefahr bestehen. Das Thema ist deswegen hochgekommen, weil bei den Sicherheitsmessungen ein relativ hoher Ableitwiderstand über die drehbaren Teile festgestellt wurde.
Was verstehst du mit hohen Ableitwiderstand? Bei Drehstrommotoren und Spaltpolmotoren hat der Rotor normalerweise keinerlei Kontakt zur Betriebsspannung. Höchstens bei Universalmotoren, da hat aber der Hersteller die Verantwortung für die Spannungsfestigkeit. So richtig verstehe ich dein Mißtrauen nicht. Motoren sind sicher, und das seit mehr als hundert Jahren. Für spezielle Anforderungen kontaktiere einen Hersteller.
Harald Wilhelms schrieb: > Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich glaube, seit einigen Jahren > ist es Vorschrift, das ein isolierendes Element zwischen Anker und > Bohrfutter o.ä. in solchen Maschinen eingebaut werden muß. > Gruss > Harald Soweit ich weiß sind die bloß als Sollbruchstelle gedacht um Motor und Getriebe zu schützen.
@ Frank Xy: > 1. es wird natürlich nicht nur 1 Rad/1 Achse benutzt. Der Stadtbahnwagen B80 z.B. hat die Achsformel B'2'B', also 12 Räder. (Sind die alle angeschlossen ?) > 2. wie lange fliessen die 800A? Grössenordnung 1 Minute (Anfahrt mit max. Beschleunigung auf Höchstgeschwindigkeit). > 3. wieviele Motoren teilen sich die 800A? Es sind 2 Fahrmotoren mit jeweils eigenem 3~Umrichter.
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