Forum: Ausbildung, Studium & Beruf "Direkteinstieg" bei Dienstleister


von absolvent (Gast)


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Hi,

ich bin TU Absolvent Maschinenbau/Luft und Raumfahrt und seit einiger 
Zeit
auf Jobsuche. Jetzt hab ich einen eigenartigen Vorschlag von einem
Dienstleister bekommen: Direkteinstieg in die Firma.

Das bedeutet nicht Arbeit an internen Projekten, sondern nur ein fester
Anfangstermin ab dem ich mein Gehalt bekomme und -wahrscheinlich- auch 
ein
Projekt.
Allerdings erschließt sich mir der Sinn des ganzen nicht so wirklich.

Laut Aussage der Personalerin hat das für das Unternehmen den Vorteil 
der
Planungssicherheit. Allerdings hat man doch immer eine Probezeit in der
Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer ohne Grund kündigen können?

Könnt ihr mir mal kurz eure Gedanken dazu geben?
Grüße
Absolvent

von Wattestäbchen (Gast)


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Das heißt du kriegts garantiert Geld, ohne garantiert arbeiten zu 
müssen? Ja dann würde ich das doch machen und mich parallel 
weiterbewerben.

von K. H. (hegy)


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absolvent schrieb:
> as bedeutet nicht Arbeit an internen Projekten, sondern nur ein fester
> Anfangstermin ab dem ich mein Gehalt bekomme und -wahrscheinlich- auch
> ein Projekt.
> Allerdings erschließt sich mir der Sinn des ganzen nicht so wirklich.

Da würde ich den Vertrag nochmal lesen oder hast du noch gar keinen 
Vertrag? Dann ist das nix anderes als Seifenblasen. Die Dienstleister 
machen das ganz gerne, erzählen, es gibt einen Job ab Datum X und du 
bekommst ab dann Gehalt. Wenn es doch keiner wird, gibt es doch keine 
Knete. Oder, es werden Auflagen vertraglich vereinbart, die nicht ohne 
sind. Ich glaube nicht, dass ein Dienstleister für's Nichtstun Geld 
verschenkt.


> Laut Aussage der Personalerin hat das für das Unternehmen den Vorteil
> der Planungssicherheit. Allerdings hat man doch immer eine Probezeit
> in der Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer ohne Grund kündigen können?

Man versucht schonmal über Dienstleister die Probezeit zu verlängern. 
Aber die Planungssicherheit ist nicht dein Problem oder eine Erklärung 
dessen. Wie geschrieben, Vertrag genau lesen, wenn vorhanden. Alles 
andere ist bla-bla.

von Mark B. (markbrandis)


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absolvent schrieb:
> auf Jobsuche. Jetzt hab ich einen eigenartigen Vorschlag von einem
> Dienstleister bekommen: Direkteinstieg in die Firma.

Was soll an einem Direkteinstieg in eine Firma komisch sein?

> Das bedeutet nicht Arbeit an internen Projekten

Doch, genau das bedeutet "Direkteinstieg" für gewöhnlich.

von Wilhelm F. (Gast)


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absolvent schrieb:

> Direkteinstieg in die Firma.

Möglicherweise stimmt es, und ist dann aber auch teilweise geflunkert. 
Es wäre denkbar, daß ein Entleiher einen Kandidaten auch über die 
Probezeit hinaus ein oder zwei Jahre prüfen möchte, und man dann so 
lange beim Dienstleister angestellt bleibt.

Auch denkbar ist, daß man erst mal zwei Monate lang Kurse macht, z.B. in 
diverse Tools einarbeiten. Das wird vom Amt bezahlt, und ist für den 
Dienstleister auch kein Risiko.

In meinem Nachbarland Luxemburg ist die Probezeit über einen 
Dienstleister ganz normal. Denn dort gibt es keine gesetzliche 
Probezeit, und ist dann ein Mittel, eine Flasche schnell wieder los zu 
werden, indem man sie einfach wieder abbestellt. Allerdings ist die 
Bezahlung dann in der Dienstleisterzeit ganz normal, wie schon fest 
angestellt, nicht typisch dienstleistermäßig. Es gibt auch nicht eine 
Million Dienstleister wie bei uns, sondern nur eine Handvoll große sehr 
bekannte.

von absolvent (Gast)


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Klaus S. schrieb:
> erzählen, es gibt einen Job ab Datum X und du
> bekommst ab dann Gehalt. Wenn es doch keiner wird, gibt es doch keine
> Knete.

Ja, genau das hab ich mir eben auch gedacht. Aber das ist doch eine 
ziemlich
komische Vorgehensweise?!
Ich meine, wenn man einen Vertrag schließt und dann doch sagt: "es gibt 
kein
Projekt also kündigen wir sofort" - fühlt sich der Arbeitnehmer wohl 
zurecht
verarscht und macht schlechte Publicity.
Andererseits kann sich der Arbeitgeber ja auch nicht drauf verlassen, 
dass
der Arbeitnehmer nicht doch noch weitersucht und selber wieder kündigt.

Sehr komische Sache irgendwie.

Mark Brandis schrieb:
>> Das bedeutet nicht Arbeit an internen Projekten
>
> Doch, genau das bedeutet "Direkteinstieg" für gewöhnlich.

Ja ist doch egal was das sonst bedeutet, in diesem Fall halt nicht.

von Mark B. (markbrandis)


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absolvent schrieb:
>> Doch, genau das bedeutet "Direkteinstieg" für gewöhnlich.
>
> Ja ist doch egal was das sonst bedeutet, in diesem Fall halt nicht.

Wenn wir nicht wissen was für ein Vertrag dir denn nun eigentlich 
angeboten wurde, können wir dir auch nicht weiterhelfen.

: Bearbeitet durch User
von Konzern-Indianer (Gast)


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Wattestäbchen schrieb:
> Das heißt du kriegts garantiert Geld, ohne garantiert arbeiten zu
> müssen? Ja dann würde ich das doch machen und mich parallel
> weiterbewerben.

Sehe ich genauso. Hast ja nix zu verlieren und kannst im Fälle eines 
besseren Angebots schnell kündigen in der Probezeit.

von Marx W. (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Auch denkbar ist, daß man erst mal zwei Monate lang Kurse macht, z.B. in
> diverse Tools einarbeiten. Das wird vom Amt bezahlt, und ist für den
> Dienstleister auch kein Risiko.

Sowas ist denkbar, mehr nicht!

Wenn das Amt jemanden fördert, nur denjenigen der dadurch aus er 
Vermitttlungsstatistik als AL >7Monate aufgrunf einer förderung 
rausfällt.
Absolventen kosten die Argentur für A. aber nix, deshalb gib es auch 
nix!

von Klaus (Gast)


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absolvent schrieb:
> Das bedeutet nicht Arbeit an internen Projekten, sondern nur ein fester
> Anfangstermin ab dem ich mein Gehalt bekomme und -wahrscheinlich- auch
> ein
> Projekt.
> Allerdings erschließt sich mir der Sinn des ganzen nicht so wirklich.
>

Verstehe ich das falsch, oder ist das nur Arbeitnehmerüberlassung in 
anderen Worten. Ab einem bestimmten Tag X schlägst du in der Firma 
(nicht beim Dienstleister) auf, machst was die sagen, bist aber beim 
"Dienstleister" angestellt und bekommst von denen dein Gehalt? Und wenn 
dich die Firma haben will übernimmt sie dich vielleicht vom 
"Dienstleister". Klingt für mich erstmal nach AÜ nach dem Motto Raider 
heißt jetzt Twix. Oder verstehe ich da was nicht?

von Zocker_18 (Gast)


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> Re: "Direkteinstieg" bei Dienstleister

Was soll den das sein ?

von Andre (Gast)


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das ist eine masche der dienstleister. geht es um firma h*** ?? die 
sagen dir, das sei keine leiharbeit, sonern eine feste stelle. ja, fest 
bei dem diensteister.

auch beliebt: das ist keine leiharbeit, sondern "kundengerichtete 
lösungen im progressiven kontext im rahmen von ausgerichteten 
auftragsbedürfnissen". also doch leihrbeit


auch beliebt: nein, keine leiharbeit, die einarbeitung dauert bei dieser 
stelle mindestens zwei jahre. was einfach dumes zeug ist

übrigens, eine feste stelle im sinne dass du einen termin hast, ab dem 
du arbeiten und geldverdienen kannst- sollte das nicht normal sein??

aber vielleicht ist es in deinem fall anders, prüfe es!!

von Zocker_18 (Gast)


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> Autor: Andre (Gast)
> Datum: 12.02.2014 09:19

> auch beliebt: das ist keine leiharbeit, sondern "kundengerichtete
> lösungen im progressiven kontext im rahmen von ausgerichteten
> auftragsbedürfnissen". also doch leihrbeit

Danke für die Info.

Ist dann so was wie eine Tätigkeit im Bereich der "opperativen Dynamik".

von absolvent (Gast)


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Klaus schrieb:
> Verstehe ich das falsch, oder ist das nur Arbeitnehmerüberlassung in
> anderen Worten.

Nein, das ist sogar ganz explizit Arbeitnehmerüberlassung. Ist mir aber 
egal, weil das immernoch besser als garnichts ist.

Ich kann ja nochmal das Gespräch rekonstruieren:

Sie: Also Ihre Studienausrichtung und die Tools/Projekte die Sie gemacht 
haben passen schon sehr gut zu unserem Unternehmen. Da würde evtl auch 
ein Direkteinstieg Sinn machen.

Ich: Was heißt Direkteinstieg? Arbeite ich dann an Projekten bei Ihnen 
im Haus?

Sie: Nein, Sie arbeiten beim Kunden. Der Unterschied zum normalen 
Einstieg ist, dass Sie kein konkretes Projekt bei Vertragsunterzeichnung 
haben, sondern nur einen Eintrittstermin ab welchem Sie definitiv Geld 
bekommen und wahrscheinlich auch ein Projekt.

Ich: Wieso würden Sie diese Eintrittsform bevorzugen?

Sie: Dadurch, dass wir einen festen Eintrittstermin für Sie haben können 
wir besser planen.


Andre schrieb:
> das ist eine masche der dienstleister. geht es um firma h*** ?? die
> sagen dir, das sei keine leiharbeit, sonern eine feste stelle. ja, fest
> bei dem diensteister.

Nein, nicht Firma h***. Aber das mit Leiharbeit leugnen, habe ich auch 
schonmal erlebt. Da wurde ich vom Personaler gefragt was ich über ihr 
Unternehmen weiß und ich hab ganz schamlos gesagt, dass Sie vornehmlich 
Arbeitnehmerüberlassung für Kunden anbieten. Das hat ihn dann fast schon 
sauer gemacht :D. Hat irgendwas gefaselt von wegen nein, ganz und 
garnicht klassische Arbeitnehmerüberlassung sondern nur Dienstleistung 
in einer abgegrenzten (geographischen) Region. Hab dann natürlich ganz 
zustimmend gesagt, dass das ja was anderes sei dann :).

von Zocker_18 (Gast)


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> Autor: absolvent (Gast)
> Datum: 12.02.2014 12:34

> sondern nur einen Eintrittstermin ab welchem Sie definitiv Geld
> bekommen und wahrscheinlich auch ein Projekt.

Soll das ein Witz sein ?

Heißt das du arbeitest dort UMSONST ?

Das muß ich erst mal verdauen !

von Klaus (Gast)


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absolvent schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Verstehe ich das falsch, oder ist das nur Arbeitnehmerüberlassung in
>> anderen Worten.
>
> Nein, das ist sogar ganz explizit Arbeitnehmerüberlassung. Ist mir aber
> egal, weil das immernoch besser als garnichts ist.
>

Wenn ich dir einen Rat geben darf: Wenn man dich schon beim Kennenlernen 
verarschen will, wird es nach dem Kennenlernen und nach deiner 
Unterschrift umso schlimmer. Das gilt im echten Leben wie bei der 
Arbeit. Du schadest dir selbst und allen anderen wenn du dich darauf 
einläßt. Solange diese Masche nämlich funktioniert wird sich nichts 
ändern. Man versucht dich für dumm zu verkaufen, also lass es bleiben 
und such weiter. In einigen Fällen ist nichts immernoch besser als 
etwas.

von Michael (Gast)


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absolvent schrieb:
> Sie: Dadurch, dass wir einen festen Eintrittstermin für Sie haben können
> wir besser planen.

warum soll es schlechter sein mit jemanden zu planen mit dem man 
garnicht planen muss?

wahrscheinlich erzählen die das jedem, und der eintrittstermin wird dann 
doch von einem bestimmten projekt abhängig sein. oder anders gesagt: die 
werden ganz sicher keine ings fürs nichtstun bezahlen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Nix wie weg da. Solchen Typen würd ich nichtmal einen 10er leihen, aber 
dort einen Vertrag unterschreiben?

Findet man als

> TU Absolvent Maschinenbau/Luft und Raumfahrt

wirklich nichts besseres? Erschreckend!

von Klaus (Gast)


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Michael schrieb:
> absolvent schrieb:
>> Sie: Dadurch, dass wir einen festen Eintrittstermin für Sie haben können
>> wir besser planen.
>
> warum soll es schlechter sein mit jemanden zu planen mit dem man
> garnicht planen muss?
>
> wahrscheinlich erzählen die das jedem, und der eintrittstermin wird dann
> doch von einem bestimmten projekt abhängig sein. oder anders gesagt: die
> werden ganz sicher keine ings fürs nichtstun bezahlen.

Vielleicht entdecken sie gerade das, was man eine der Börse ein Option 
nennt. Also die Möglichkeit zu einem bestimmten Datum ein Gut zu einem 
festen Preis kaufen zu können. Sozusagen Wetten auf die zukünftige 
Entwicklung mit dem Gut Ingenieur-Arbeitskraft. Man sichert sich also 
gegen Schwankungen beim Preis (und damit dem Angebot) ab. Das stimmt 
mich in diesem Fall sehr optimistisch: Wenn man zu solchen Mitteln 
greifen muss, wackelt die Arbeitnehmerüberlassung und Dienstleisterei 
bereits kräftig, weil es offensichtlich nicht mehr zuverlässig gelingt, 
kurzzeitig Arbeitskräfte zu leihen. Irgendwie logisch: In Phasen in 
denen die Wirtschaft brummt, will das keiner mehr machen und alle die 
stark darauf gesetzt haben schauen in die Röhre. Also versuchen sie sich 
abzusichern und geben das Risiko an den Dienstleister bzw. die AÜ 
weiter. Allerdings würde ich hier warnen: Wenn es sich wirklich um so 
ein Modell handelt, hat der AÜ ein Interesse daran die Kündigung vor 
Dienstantritt nicht auszuschließen bzw. einen bei Bedarf in der 
Probezeit schnellstmöglich loszuwerden, da er nur die Option an den 
Kunden verkauft, der diese aber nicht in Anspruch nehmen muss.

Also Jungs, einfach weiter rütteln und wackeln und die AÜ bloß nicht mit 
der eigenen Arbeit füttern. Irgendwann bricht dieser Menschenhandel ganz 
alleine in sich zusammen.

von Wattestäbchen (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> wirklich nichts besseres? Erschreckend!

Tja, TU/TH-Abschlüsse sind nen Dreck wert, seit die FHs auch den Master 
anbieten.

von Cyblord -. (cyblord)


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Wattestäbchen schrieb:
> cyblord ---- schrieb:
>> wirklich nichts besseres? Erschreckend!
>
> Tja, TU/TH-Abschlüsse sind nen Dreck wert, seit die FHs auch den Master
> anbieten.

Aber jeder Personaler sollte doch wissen dass TU/TH ne ganz andere Liga 
sind, als irgendeine Dorf-FH (aka University).

von Mark B. (markbrandis)


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cyblord ---- schrieb:
> Aber jeder Personaler sollte doch wissen dass TU/TH ne ganz andere Liga
> sind, als irgendeine Dorf-FH (aka University).

"Andere Liga" im Sinne von "für die Forschung ausgebildet": Ja. Nur was 
soll das am Arbeitsmerkt konkret bringen? Die meisten Firmen brauchen 
nun mal Ingenieure für die Anwendung von technischem Wissen, nicht für 
die (Grundlagen-)Forschung.

von K. H. (hegy)


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absolvent schrieb:
> Sie: Nein, Sie arbeiten beim Kunden. Der Unterschied zum normalen
> Einstieg ist, dass Sie kein konkretes Projekt bei Vertragsunterzeichnung
> haben, sondern nur einen Eintrittstermin ab welchem Sie definitiv Geld
> bekommen und wahrscheinlich auch ein Projekt.
Könnte es sein, dass das jeder neue Mitarbeiter bekommt? Dann würde man 
dir hier ordentlich Honig um den Mund schmieren. Letztlich eine 
Standardbehandlung, die aber als was [i]ganz besonderes nur für dich[/i] 
deklariert wird. Merke: Die Verleiher mit allen möglichen und teilweise 
auch illegalen Tricks.

> Ich: Wieso würden Sie diese Eintrittsform bevorzugen?
>
> Sie: Dadurch, dass wir einen festen Eintrittstermin für Sie haben können
> wir besser planen.
Den Termin bzw. den Arbeitsvertrag in schriftlicher Form bekommst du 
i.d.R. erst, wenn die Leihfirma mit deren Kunden einen Vertrag stehen 
hat. Vorher wird viel gelabert, wie z. B. Arbeitsvertrag und evtl. kein 
Projekt dennoch Kohle. Und mit besser planen meinen die, dass die 
gegenüber dem Endkunden argumentieren können, einen passenden Kandidaten 
zu haben. Sie halten dich warm, aber nur mit mündlichen Gefasel ohne 
Vertrag.

> Andre schrieb:
>> das ist eine masche der dienstleister. geht es um firma h*** ?? die
>> sagen dir, das sei keine leiharbeit, sonern eine feste stelle. ja, fest
>> bei dem diensteister.
Das sind solche Argumente der Verleiher. Es hängt sehr vieles vom 
Blickwinkel ab.

> Da wurde ich vom Personaler gefragt was ich über ihr
> Unternehmen weiß und ich hab ganz schamlos gesagt, dass Sie vornehmlich
> Arbeitnehmerüberlassung für Kunden anbieten. Das hat ihn dann fast schon
> sauer gemacht :D. Hat irgendwas gefaselt von wegen nein, ganz und
> garnicht klassische Arbeitnehmerüberlassung sondern nur Dienstleistung
> in einer abgegrenzten (geographischen) Region. Hab dann natürlich ganz
> zustimmend gesagt, dass das ja was anderes sei dann :).
So lügt man sich gegenseitig die Hucke voll.


Klaus schrieb:
> Wenn ich dir einen Rat geben darf: Wenn man dich schon beim Kennenlernen
> verarschen will, wird es nach dem Kennenlernen und nach deiner
> Unterschrift umso schlimmer. Das gilt im echten Leben wie bei der
> Arbeit. Du schadest dir selbst und allen anderen wenn du dich darauf
> einläßt. Solange diese Masche nämlich funktioniert wird sich nichts
> ändern. Man versucht dich für dumm zu verkaufen, also lass es bleiben
> und such weiter. In einigen Fällen ist nichts immernoch besser als
> etwas.
Full ACK! Wenn im Vorfeld schon Misstrauen angesagt ist, dann wird das 
über die Zeit nach Vertragsunterschrift nicht besser. Vorallem, wenn du 
Absolvent bist, such dir eine Anstellung bei einem NICHT-Dienstleister.
Es gibt übrigens den Trend, dass es für Leute aus Leihfirmen fast 
unmöglich wird, später mal eine Festanstellung beim Konzern z. B. zu 
bekommen. Ist wie mit den Frisören von den Billig-Ketten. Die können nur 
schnell-schnell und damit billig. Wenn die aber beim Dorf-Frisör "Salon 
Max & Marina" einsteigen wollen, lehnen die Inhaber aus den genannten 
Gründen ab.

Klaus schrieb:
> Vielleicht entdecken sie gerade das, was man eine der Börse ein Option
> nennt. Also die Möglichkeit zu einem bestimmten Datum ein Gut zu einem
> festen Preis kaufen zu können. Sozusagen Wetten auf die zukünftige
> Entwicklung mit dem Gut Ingenieur-Arbeitskraft.
Möglich, aber an der Börse schwanken die "Preise" recht stark, hier aber 
nicht. Von daher würde ich die These so nicht annehmen.


Wattestäbchen schrieb:
> Tja, TU/TH-Abschlüsse sind nen Dreck wert, seit die FHs auch den Master
> anbieten.
Das ist mal absoluter Quatsch. Mit einem TU/TH-Abschluss Sorte Master 
ist man eher qualifiziert in die Forschung einzusteigen. Mit einem 
Master von der FH ist das auch möglich. Im Unterschied dazu ist der 
FH-Master mehr im angewandten Bereich anzusiedeln.

von Cyblord -. (cyblord)


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Mark Brandis schrieb:
> cyblord ---- schrieb:
>> Aber jeder Personaler sollte doch wissen dass TU/TH ne ganz andere Liga
>> sind, als irgendeine Dorf-FH (aka University).
>
> "Andere Liga" im Sinne von "für die Forschung ausgebildet": Ja.

Allgemein in der Qualität und im Anspruch der Ausbildung. Ich kenne 
solche Dorf-Fhs, da unterrichten dann >50% Privatdozenten. Deren 
Engagement und Vorbereitung ist nahe null, Noten nach gutdünken, über 
den Daumen. Eigentlich unglaublich, wenn ich es nicht aus erster Hand 
mitbekommen würde.
Bologna öffnet diesem Treiben Tür und Tor.

Niemand kann mir erzählen dass unter solchen Umständen bessere Lehre 
herrscht, nur weil das Ding FH heißt und damit ja so praktisch 
ausgerichtet wäre.

Aber natürlich werden FH'ler das abstreiten. Was sollen sie sonst tun? 
Und natürlich glauben viele, sie wären eher sogar noch besser als 
Uni-Absolventen. Auch in der Forschung... da fällt einem dann nix mehr 
ein.

gruß cyblord

von Wilhelm F. (Gast)


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Marx W. schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Auch denkbar ist, daß man erst mal zwei Monate lang Kurse macht, z.B. in
>> diverse Tools einarbeiten. Das wird vom Amt bezahlt, und ist für den
>> Dienstleister auch kein Risiko.
>
> Sowas ist denkbar, mehr nicht!

Also das gibt es schon, bekam es am Rande in Gesprächen selbst schon 
mit, und hier im Forum gab es einen Thread dazu, ist allerdings gut 3 
Jahre her.

Die Personaldienstleister bieten selbst Tools-Lehrgänge an, besonders 
z.B. für Umschüler vom Amt unterstützt. Wegen Lehrermangel sitzt man 
dann zwei Monate mit einem Tool im Dienstleisterbüro herum, und 
beschäftigt sich damit ganz alleine. Ist doch egal, da kräht doch kein 
Hahn nach, Hauptsache der Rubel rollt, und es ist für eine Weile einer 
aus der Arbeitslosenstatistik raus.

Bewerberbögen drehten sich sehr oft auch nur rein um Tool-Kenntnisse. Es 
werden ja oft nur Leihkräfte nach reinen Tool-Kenntnissen gesucht. Z.B. 
Elektrokonstruktion mit Eplan.

Mein letztes Vorstellungsgespräch handelte auch nur von einem 
Konstruktionstool für Maschinenbauer, was ich nicht kenne. Ein großes 
Unternehmen brauchte einen sofort. Da meinten sie, weil ich schon mal 
ein Platinenlayout machte, könnte ich dann automatisch dieses Tool auch.

> Wenn das Amt jemanden fördert, nur denjenigen der dadurch aus er
> Vermitttlungsstatistik als AL >7Monate aufgrunf einer förderung
> rausfällt.

> Absolventen kosten die Argentur für A. aber nix, deshalb gib es auch
> nix!

Das stimmt. Mir boten sie nur ein einziges mal einen Englischkurs Level 
4 von 10 an, sie könnten sonst gar nichts für mich tun, weil ab dem 
zweiten Jahr ohne Leistungsbezug arbeitslos gemeldet. Den Kurs mit Level 
4 hatten sie wohl gerade im Programm und noch nicht voll belegt, und 
einen anderen Level konnte ich nicht wählen.

von Wattestäbchen (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Ich kenne
> solche Dorf-Fhs, da unterrichten dann >50% Privatdozenten.

Dann wissen wir ja endlich mal, wo du "studiert" hast.

cyblord ---- schrieb:
> Aber natürlich werden FH'ler das abstreiten. Was sollen sie sonst tun?
> Und natürlich glauben viele, sie wären eher sogar noch besser als
> Uni-Absolventen.

Cyblord, dein Problem ist, dass du noch immer nicht den Unterschied 
zwischen Bildung und Intelligenz verstanden hast.

von Hans (Gast)


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Klaus schrieb:
> Allerdings würde ich hier warnen: Wenn es sich wirklich um so
> ein Modell handelt, hat der AÜ ein Interesse daran die Kündigung vor
> Dienstantritt nicht auszuschließen bzw. einen bei Bedarf in der
> Probezeit schnellstmöglich loszuwerden, da er nur die Option an den
> Kunden verkauft, der diese aber nicht in Anspruch nehmen muss.

Das ist auch tatsächlich die gängige Praxis. Habe ich schon im realen 
Leben beobachtet.

@TO
Verkauf Dich nicht unter Wert. Wenn Du erstmal den DL im Lebenslauf 
stehen hast, dann wird Dich zu 80% danach keine Firma mehr zur 
Festanstellung nehmen.

von mao (Gast)


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Privatdozenten an einer FH?

Würden an einer FH PDs lehren wäre das vermutlich eine ernsthafte 
Niveauerhöhung! Privatdozenten haben habilitiert, wohingegen viele FH 
Profs. nur eine promoviert haben, d.h. im Grunde verfügen viele (wenn 
nicht die meisten) über gar keine  Lehrbefugnis (Venia Legendi).

von Cyblord -. (cyblord)


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mao schrieb:
> Privatdozenten an einer FH?
>
> Würden an einer FH PDs lehren wäre das vermutlich eine ernsthafte
> Niveauerhöhung! Privatdozenten haben habilitiert,

Ja du hast recht, ich meinte auch LBs. Mea culpa.

von Wattestäbchen (Gast)


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mao schrieb:
> Würden an einer FH PDs lehren wäre das vermutlich eine ernsthafte
> Niveauerhöhung! Privatdozenten haben habilitiert, wohingegen viele FH
> Profs. nur eine promoviert haben, d.h. im Grunde verfügen viele (wenn
> nicht die meisten) über gar keine  Lehrbefugnis (Venia Legendi).

Wenn man schon Scheiße labert, dann sollte man wenigstens die richtigen 
Begriffe verwenden und der deutschen Sprache einigermaßen mächtig sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lehrberechtigung

von Cyblord -. (cyblord)


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Es geht nicht ums Formale dabei.

Ich kenne einige Lehrbeauftrage an der FH persönlich. Die machen sich 
lustig drüber. Machen Noten im Vorbeigehen. Lassen angestellte (welche 
noch weniger Lust und Zeit haben), die Klausuren vorbereiten und 
korrigieren. Manchmal auch die VLs halten. Das ist keine Lehre, das ist 
eine Schande für alles was sich Hochschule nennt.

von mao (Gast)


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Wattestäbchen: Man sieht du bist keine Lateiner.

von mao (Gast)


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od. Bildungsbürger.

von Wattestäbchen (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Machen Noten im Vorbeigehen. Lassen angestellte (welche
> noch weniger Lust und Zeit haben), die Klausuren vorbereiten und
> korrigieren.

Du glaubst jawohl nicht ernsthaft, dass gerade an den Großinstituten der 
Universitäten, der Professor die Klausur selber stellt und auch noch 
korrigiert? Dafür gibt es ein Heer Assistenten. Der Professor nickt die 
Klasusur doch am Ende höchstens ab.
An der FH haben die Professoren oft garkeine Assistenen und müssen ihren 
Scheiß: Vorlesung, Übung, Klausur selber machen.

von Wattestäbchen (Gast)


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mao schrieb:
> Wattestäbchen: Man sieht du bist keine Lateiner.

Exakt: 4 Jahre Französisch + Schüleraustausch.

von absolvent (Gast)


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Hans schrieb:
> @TO
> Verkauf Dich nicht unter Wert. Wenn Du erstmal den DL im Lebenslauf
> stehen hast, dann wird Dich zu 80% danach keine Firma mehr zur
> Festanstellung nehmen.

Das halte ich für ein Gerücht. Würde das jemand so unterschreiben?
Das gleiche kann man bestimmt auch sagen bei jemandem, der 1 Jahr keinen 
Job gefunden hat. Was langsam in greifbare Nähe rückt bei mir. Deswegen 
nehme ich wahrscheinlich jetzt den nächstbesten Job egal mit welcher 
Bezahlung oder Hintergrund.

Im Moment gibts halt nur extrem wenig Stellen bei Unternehmen direkt. 
Man schaue sich nur EADS an. Da gibt es seit Monaten wenige/keine neue 
Stellen für Leute mit weniger als 3 Jahren Berufserfahrung.
(siehe hier:) 
http://www.airbus-group.com/airbusgroup/germany/de/jobs-und-karriere/bewerben/stellensuche.html

von Mark B. (markbrandis)


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cyblord ---- schrieb:
> Allgemein in der Qualität und im Anspruch der Ausbildung. Ich kenne
> solche Dorf-Fhs, da unterrichten dann >50% Privatdozenten.

Was soll das für ein Argument sein? Es gibt gute und weniger gute Unis. 
Es gibt gute und weniger gute FHs. Es gibt auch an guten Unis und FHs 
manchen schlechten Professor.

So what?

von Wilhelm F. (Gast)


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Hans schrieb:

> Verkauf Dich nicht unter Wert. Wenn Du erstmal den DL im Lebenslauf
> stehen hast, dann wird Dich zu 80% danach keine Firma mehr zur
> Festanstellung nehmen.

Doch, wieder ein DL zur Festanstellung. Dann macht man halt die 
Dienstleisterkarriere. Außerdem gibt es ja die Übernahmeoption, die bei 
Ingenieuren wahrscheinlich zu trifft, jedenfalls eher als im Bereich der 
Geringqualifizierten.

von K. H. (hegy)


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absolvent schrieb:
> Im Moment gibts halt nur extrem wenig Stellen bei Unternehmen direkt.
> Man schaue sich nur EADS an. Da gibt es seit Monaten wenige/keine neue
> Stellen für Leute mit weniger als 3 Jahren Berufserfahrung.
> (siehe hier:)
> 
http://www.airbus-group.com/airbusgroup/germany/de/jobs-und-karriere/bewerben/stellensuche.html

Da steht:

>Berufseinsteiger
>Haben Sie Ihr Studium erfolgreich abgeschlossen und sind jetzt auf der
>Suche nach dem idealen Unternehmen für Ihren Karrierestart? Kommen Sie
>zu uns – Airbus Group bietet Ihnen ein einzigartiges Umfeld und
>großartige Einstiegsperspektiven.

Und weitergeklikkt:
Globaler Jobmarkt -> Kriterien -> Berufserfahrung -> keine 
Berufserfahrung: 679 Stellen

von StillerLeser (Gast)


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Wurde auch bei einem Dienstleister angestellt zu einem Datum ohne feste 
Beauftragung. Der DL wollte mich und hat mich deswegen eingestellt. Ein 
Projekt haben wir dann auch sehr schnell gefunden.

von Wattestäbchen (Gast)


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Klaus S. schrieb:
> Und weitergeklikkt:
> Globaler Jobmarkt -> Kriterien -> Berufserfahrung -> keine
> Berufserfahrung: 679 Stellen

Deutschland -> ohne Berufsefahrung: 105, davon Praktika: 83, 
Werksstudent: 15, Diplomarbeit: 4, Doktorandenverdtrag: 2, anderer 
Arbeitsvertrag: 1.

Heißt: Von den 105 Stellen in Deutschland für Leute ohne Berufserfahrung 
ist keine einzige eine richtige Anstellung.

von StillerLeser (Gast)


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Klaus S. schrieb:
> absolvent schrieb:
>> Im Moment gibts halt nur extrem wenig Stellen bei Unternehmen direkt.
>> Man schaue sich nur EADS an. Da gibt es seit Monaten wenige/keine neue
>> Stellen für Leute mit weniger als 3 Jahren Berufserfahrung.
>> (siehe hier:)
>>
> 
http://www.airbus-group.com/airbusgroup/germany/de/jobs-und-karriere/bewerben/stellensuche.html
>
> Da steht:
>
>>Berufseinsteiger
>>Haben Sie Ihr Studium erfolgreich abgeschlossen und sind jetzt auf der
>>Suche nach dem idealen Unternehmen für Ihren Karrierestart? Kommen Sie
>>zu uns – Airbus Group bietet Ihnen ein einzigartiges Umfeld und
>>großartige Einstiegsperspektiven.
>
> Und weitergeklikkt:
> Globaler Jobmarkt -> Kriterien -> Berufserfahrung -> keine
> Berufserfahrung: 679 Stellen

"Keine Berufserfahrung" + Vertragsart = Unbefristet --> 1 Stelle
Alles andere sind Praktikumsstellen

von Kire L. (Firma: HTW) (sachse88)


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Klaus S. schrieb:
> Und weitergeklikkt:
> Globaler Jobmarkt -> Kriterien -> Berufserfahrung -> keine
> Berufserfahrung: 679 Stellen

Dann schaut man mal rechts daneben, "Vertragsart", für Absolventen 
geeignet sind nur 2 Trainee & 2 Doktoranden - Stellen. Der Rest sind 
Praktika, Abschlussarbeiten und

Selbst bei den 37 Stellen bis 2 Jahre BE sind 25 ein Praktikum.

StillerLeser schrieb:
> "Keine Berufserfahrung" + Vertragsart = Unbefristet --> 1 Stelle
> Alles andere sind Praktikumsstellen

Selbst das ist eine Praktikumsstelle, da hat sich wohl jemand beim 
Einsortieren verklickt.

: Bearbeitet durch User
von Marx W. (Gast)


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StillerLeser schrieb:
> Wurde auch bei einem Dienstleister angestellt zu einem Datum ohne feste
> Beauftragung. Der DL wollte mich und hat mich deswegen eingestellt. Ein
> Projekt haben wir dann auch sehr schnell gefunden.

Soso "wir"!

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