Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik uC Schaltnetzteil


von Hauke T. (hamburgerjung)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo!

Nach langer Recherche und viel hin und her, habe ich mich dazu 
entschieden hier mal meine Fragen zu meinem Projekt zu stellen.
Ich würde gerne eine Last mit einem per uC gesteuerten Schaltnetzteil 
betreiben.
Im Folgenden möchte ich meinen derzeitigen Stand beschreiben.
Sollte jemand eine wesentlich elegantere Lösung wissen, bitte her 
damit!! :-)
Falls jemand nichts mit der folgenden Beschreibung anfangen kann, hänge 
ich noch ein Schema an (abfotografiert):

Ich möchte aus der Netzspannung zum einen, einen uC bzw Arduino 
antreiben.
Diesen Arduino möchte ich nutzen um in einem "zweiten" Kreis power 
n-MOSFETs  eine gleichgerichtete Netzspannung per PWM auf eine Spannung 
von 40-50V bringen (also durch die PWM eben dynamisch). Diese Spannung 
soll dann meine Last treiben - ein Heizelement aus Heizdraht (ca 8Ohm => 
ca. 500W).

Die Fragen die ich mir dazu stelle sind folgende:
1. Ich benötige für die PWM-Steuerung eine gemeinsame Masse (also vom 
Arduino/Steuerkreis und dem 'zweiten'-/Lastkreis), richtig? Da ich aber 
verschiedene Spannungen etc. habe - ist das nicht ein Problem? Falls ja, 
hat jemand eine Idee wie man das umgeht? Ich habe hier schon an einen 
Optokoppler gedacht, kann mir aber nicht erschließen wie er eingesetzt 
werden müsste damit er mir hilft.

2. Stellt es in diesem Fall wirklich ein Problem da, dass die Last nach 
dem n-MOSFET geschaltet ist? Brennt der mir durch? Und wieder: wie 
umgehe ich das? Ich kann keinen leistungsstarken p-MOSFET finden.

3. Da ich einen Strom von bis zu 10A durch das Heizelement jagen möchte 
für die nötige Hitze, würde ich gerne zwei n-MOSFETs parallel schalten. 
Es würde laut Datenblatt mit einem hinhauen, doch so viel Kühlung kann 
ich vielleicht nicht aufbringen. Reicht es, wenn ich einfach genügend 
Starke 1Ohm Widerstände jeweils in Reihe schalte, bevor ich sie wieder 
zusammenführe?

4. Würde es mir irgendwie nützen, wenn ich nach dem Zerhacken der 230V 
DC auf 40-50V einen zusätzlichen Brücken-Gleichrichter und Kondensator 
nachschalte? (Dem Heizdraht ist es egal ob AC oder DC)

Ich bin jedem für weiterführende Hilfe SEHR sehr Dankbar, da ich einfach 
nicht mehr weiter komme.

: Verschoben durch Admin
von holger (Gast)


Lesenswert?

Die ganze Scheisse wird dir um die Ohren fliegen.

von Sharp dressed Man (Gast)


Lesenswert?

Holger schrieb:
>Die ganze Scheisse wird dir um die Ohren fliegen.

Wahrsager? Gibt es auch eine Begründung von Dir, großer Meister?

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Dass Du nicht mehr weiterkommst, ehrt Dich. Offensichtlich fängst Du an, 
die Probleme zu ahnen, die bei solch einem Projekt vor Dir stehen.

PWM-gesteuerte 10A, direkt vom Netzgleichrichter her (= 2,5kW), ist 
schon anspruchsvolle Leitungselektronik und schon von der Sicherheit her 
äußerst problematisch.

Ein Tipp: Such doch mal im Netz nach, was an steuerbaren Netzgeräten mit 
10A/50V angeboten wird. An den Kosten wirst Du vielleicht schon 
erkennen, dass da in einer oberen Liga gespielt wird. Bei den Daten 
findet man eigentlich keinen Mikrokontroller in der PWM-Erzeugung 
sondern nur spezialisierte ICs.

Wenns Dich dann nicht abschreckt, such mal nach bereits ausgeführten 
Projekten.

Ein  Tipp: Nimm erst einmal einen  Transformator mit 50V 
Ausgangsspannung, um vom relativ riskanten Netz wegzukommen.

Dann lässt sich mit Triacs oder Mosfets das Schalten mit diesemn Daten 
schon bewältigen. Nur brauchts da Einiges an Erfahrung.

: Bearbeitet durch User
von Fanvondir (Gast)


Lesenswert?

Das funktioniert mit Rauch, wenn der Rauch rauskommt ist das Ding im 
Eimer.
Puff...

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Vielleicht wärs ganz sinnvoll, genauer zu beschreiben:

-was ist die Last mit 50V und 10A, ein einfacher Widerstand, ein Heizer, 
ein Motor, eine Lampe?
-darf langsame PWM, wie Pulspaketsteuerung bei 50Hz angewendet werden ?
-darf Phasenanschnittsteuerung wie bei Dimmern angewendet werden?
-muss hochfrequent gearbeitet werden?
-ist Isolation vom Netz möglich/erforderlich?

Man kann doch hier im Forum kein Buch schreiben, sondern es sind nur 
Einzelantworten möglich.

: Bearbeitet durch User
von Sharp dressed Man (Gast)


Lesenswert?

Lesen macht schlau:
Peter:
>-was ist die Last mit 50V und 10A, ein einfacher Widerstand, ein Heizer,
>ein Motor, eine Lampe?
TO:
>>Diese Spannung soll dann meine Last treiben - ein Heizelement aus >>Heizdraht 
>(ca 8Ohm => ca. 500W).

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Hauke Till schrieb:

> Ich würde gerne eine Last mit einem per uC gesteuerten Schaltnetzteil
> betreiben.
> Sollte jemand eine wesentlich elegantere Lösung wissen, bitte her
> damit!! :-)

Ja, ein fertiges Schaltregler-IC!

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Dann ist doch erstmal ein Ringkerntrafo mit 500W Nennleistung eine 
Lebensversicherung und vom Preis her für die geforderten Daten durchaus 
angebracht.

Wenn größere Wärmeträgheit vorhanden ist, wie bei Kochplatten, gehts 
dann mit Pulspaketsteuerung über Optokoppler mit Nulldurchgangserkennung 
und Triac.

Muss proportional geregelt werden, weil genaue Temperatur erforderlich 
ist, kann man wie bei einer Heizung für Laserdrucker mit Phasenanschnitt 
und Triac arbeiten.

Erst bei höherer Schaltfrequenz, die z.B.bei Regelung aufs Grad genau 
notwendig wäre müsste man evtl. auf Mosfets umsteigen. Dann wäre aber 
der Einsatz eines Schaltnetzteils angebracht.

PS: Bei Schaltnetzteilen gibt es auch 24V-Ausführungen,in 
Serienfertigung erzeugt. Vielleicht kommt man damit in kostengünstige 
Regionen.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Sharp dressed Man schrieb:
> TO:
>>>Diese Spannung soll dann meine Last treiben - ein Heizelement aus >>Heizdraht
>>(ca 8Ohm => ca. 500W).

Heizdrähte gibts viele: offen, glühend, per Wärmestrahlung arbeitend.
Als Schneiddraht für Kunststoff.

In Keramik und Metallrohr gekapselt, wie ein Heizer in einer 
Spülmaschine.
In Laserdruckern z.B. in Glas gekapselt wie bei einem Halogenstrahler.
usw.

Je nach Ausführung mit verschiedener Wärmeträgheit und die ist ein 
wesentlicher Faktor für die Wahl der Ansteuerung.

Direkt an 230V pulsend gibts so etwas in sogenannten Föns. Dann  schau 
Dir an, wie das dort gemacht wird: Temperaturschalter mit 
Bimetallschalter oder mit Phasenanschnittsteuerung.

von Hauke T. (hamburgerjung)


Lesenswert?

Also erst mal vielen Dank für die Anregungen! Ich werde denen nachgehen 
und vielleicht ist sogar etwas dabei :-)
Ich merke das ich etwas konkreter werden muss:

1. Das heizelement ist ein eigens hierfür per Hand in Ton gewickelter 
heizdraht aus einer konstantanlegierung (Conrad).

2. Die ganze applikation soll eine elektrische Kohle werden. Ich rauche 
zwar kaum shisha, doch ich bin Elektrotechnik Student und das ganze ist 
mit der Zeit einfach zu etwas geworden was ich realisieren möchte um 
irgendwas mit der ganzen Theorie geschaffen zu haben. Alleine für die 
motivation, hoffe das stößt auf Verständnis.
Lange Rede kurzer Sinn: der uC soll nicht nur für pwm genutzt sondern 
auch eben zur Steuerung mittels sensor Input.
Modular eben einerseits Temperatur Regelungstechnik, andererseits auch 
eine Komponente zur Erkennung das ein Luftzug vorhanden ist und am Ende, 
zu dem es hoffentlich noch kommt, eine schicke led Steuerung.

3. Ich hab mir einen mosfet rausgesucht der
http://de.farnell.com/infineon/ipp50r199cp/mosfet-n-to-220/dp/1664053
Hoffe der link ist nicht schlimm.
Er erlaubt sogar eine Spannung von bis zu 550v. Daher Frage ich mich ob 
es dennoch noch immer ein Problem mit der Position gibt oder ob er das 
vielleicht ohne weiteres erträgt

: Bearbeitet durch User
von Hauke T. (hamburgerjung)


Lesenswert?

Ach so ich habe das ganze mit einem traditionellen Trafo, Elko und 
Gleichrichter getestet. Funktioniert auch, aber ist zum einen nicht 
steuerbar, zum anderen ist so ein Trafo bei der Leistung nicht gerade 
kompakt, geschweige leicht: über 2 kg

von Oo (Gast)


Lesenswert?

Du weißt aber schon, dass dich die Uni nicht dazu lerht, dass du dann 
etwas direkt entwickeln kannst. Die Uni lehrt dich nur gut und schnell 
etwas aufzunehmen. Deine Zeichnung oben zeigt direkt, dass du von der 
Praxis kaum einen Schimmer hast.

Soll jetzt nicht verletztend sein, sondern dir nur aufzeigen, dass du 
dich erstmal mit einer galvanischen Trennung beschäftigen solltest, 
bevor du eiskalt an 230V.

Eventuell solltest du dich mal im Bereich der Leistungselektronik 
informieren und dir bestimmte Wandlerkonzepte ansehen ( NICHT nur 
Theorie, sondern auch Schaltpläne studieren und nachvollziehen.

von Oo (Gast)


Lesenswert?

Dann nimm doch deinen Trafo+Gleichrichter+Elko und spendiere dahinter 
noch einen N-Mosfet (eventuell ink Treiber) und schalte damit deine 
"E-Kohle".

Vergiss nicht die Streuinduktivität deiner eigenbau "E-Kohle"...sprich 
einen Freilaufkreis mit einer Diode oder einem weiteren FET.

von Hauke T. (hamburgerjung)


Lesenswert?

Also wie gesagt, galvanische Trennung ist ja schön und gut, aber habe 
ich bei der benötigten Leistung kein passendes Konzept gefunden.
Und Recherche habe ich reichlich hinter mir, habe mich deshalb eben hier 
an euch gewandt. Kann mir irgendwie auch bisher nicht erklären warum man 
so wenig findet, da mir das Grund Szenario gar nicht so selten oder 
abwegig vorkommt

von Axel R. (Gast)


Lesenswert?

nimm doch einen TLP250 als Trennglied (Optokoppler+MOSFET Treiber).

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Sharp dressed Man schrieb:
> Holger schrieb:
>>Die ganze Scheisse wird dir um die Ohren fliegen.
>
> Wahrsager? Gibt es auch eine Begründung von Dir, großer Meister?

Cooler Nick! :-))

von Axel R. (Gast)


Lesenswert?


von Conny G. (conny_g)


Lesenswert?

> 2. Die ganze applikation soll eine elektrische Kohle werden. Ich rauche
> zwar kaum shisha

Ach, das haben wir uns doch gedacht, dass er was geraucht hat!

von Stephan B. (matrixstorm)


Lesenswert?

Hallo Hauke Till.

Ich finde deine Idee super. Ich selbst wollte auch einmal etwas 
aehnliches baun - nur der Erfahrung halber.
Leider musste ich es vorerst aus Zeitgruenden zurueckstellen.

Um auch meinen Senf zuzugeben:
Meiner Meinung nach duerfte die Bemessung und vor allem die Herstellung 
der Transformatorspule am schwierigsten sein.
Zur Versorgung des Arduinos/AVRs (direkt von der Stromleitung) hatte ich 
mir mal ueberlegt einen LNK304 zu nehmen.

MfG und viel Erfolg

p.s.: Nie vergessen: Safety first !!

von Hauke T. (hamburgerjung)


Lesenswert?

Gut nehmen wir an, ich nutze meinen Trafo. Der liefert eine Spannung von 
38V und max. 6A (die dürften ja nicht erreicht werden, bei 8 Ohm? Oder 
doch - wegen der Streuinduktivitäten?) .. wie müsste ich dann verfahren 
und warum macht das einen prinzipiellen Unterschied ob ich mit 38V oder 
230V arbeite?

von Mikki M. (mmerten)


Lesenswert?

man sollte das ganze Konzept nochmal überdenken.

Variante A ohne Netztrennung
Heizwicklung im Widerstand entsprechend anpassen, und Standard 
Wellenpaket-Steuerung mit Triac und Optokoppler

Variante B mit Netztrennung
Netztrafo und 2 antiserielle Mosfet mit Phasenabschnittsteuerung

Variante C mit Netztrennung
Schaltnetzteil 48V DC 10A und PWM

wobei Variante C wohl die teuerste sein dürfte

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Aber die Variante C dürfte von der Sicherheit her die beste sein.

Aber: Für eine "elektrische Kohle" dürfte meiner Schätzung nach 100W 
durchaus reichen, die Kohle müsste doch nicht wesentlich größer sein als 
ein Knopf von ca. 30mm Durchmesser und 30mm Höhe.

Reiner Ton allerdings dürfte da ungeeignet sein. Da muss man Schamotte 
nehmen, oder ein andres für solche Temperatur geeignetes Material.

Trivial: Hast Du schon mal den Zigarettenanzünder aus einem Auto 
angesehen? Wie da dieses Problem bewältigt wird?

von Uwe (Gast)


Lesenswert?

> Die ganze applikation soll eine elektrische Kohle werden. Ich rauche
> zwar kaum shisha

1. shisha = Wasser
2. shisha = Teile davon werden in Körperöffnungen eingeführ (Mund)
3. shisha = Hat nen Pfeifenkopf aus Metall (Leitfähig)

wegen :
1. Also galvanische Trennung auf jeden Fall
2. könnte (müßte) man spezielle Sicherheitvorkehrungen einhalten
3. Muss dann wohl geerdet werden

Also das ganze aus einem Akku betreiben wär wohl der einfachste Weg

von Hauke T. (hamburgerjung)


Lesenswert?

Danke für die weiteren Anregungen, ich bin weiter dabei auch alte, 
alternative Konzepte wieder mit einzubeziehen um evtl mit euren 
Vorschlägen die passende Lösung zu finden! :-)
Mein neuster Fund & Favorit 
http://flyingcarsandstuff.com/projects/8-port-high-v-high-side-switch/

Zu Uwes Anmerkungen:
1. Ja, ist Wasser.
2. Auch richtig, aber der Schlauch ist entweder ein meterlanger Gummi- 
oder Silikonschlauch
3. Nicht zwangsläufig - ich nutze für meine Testzwecke (also ob der 
Aufbau und die Temperatur grob passt/ausreicht) einen Kopf aus Ton

Abgesehen vom Schlauch, ist die Kohle aus Ton (der Draht ist wie gesagt, 
aufwendig im Innenraum des Tonrings eingearbeitet) und die Anschlüsse 
mit passenden Ummantelungen versehen, da sollte eigentlich nichts auf 
die Wasserpfeife übergehen.

Meine Priorität liegt aber auf jeden Fall zunächst bei der Lösung, wie 
ich den nötigen Strom und die daraus hergeleitete, nötige Spannung durch 
die Last schicken kann unter Verwendung eines µC als Regelung.

: Bearbeitet durch User
von Hauke T. (hamburgerjung)


Lesenswert?

Uwe schrieb:
> Also das ganze aus einem Akku betreiben wär wohl der einfachste Weg

Ach ja, ich hoffe Du hast gelesen das ich so um die 250W Leistung ziehe. 
Welcher Akku soll das leisten? Über ca. 2 Stunden ;-)


Aber noch einmal zur Erdung: Ich werde eine weitere Klemme in zum 
finalen Projekt hinzufügen und diese dann an ein Metallstück der Shisha 
anschließen. Sicher ist sicher, da habt ihr natürlich recht!

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.