Hallo, wir haben einen Prüfling (24V-Gleichstrommotor mit angeflanschtem Getriebe, 60 U/Min und 70Nm), der getestet werden muß. Dieser soll bei Normallauf einen Widerstand vorfinden (Leichtlastverhalten) und beim simulierten Anschlag eine ideal unendliche Last (in der Prxis später ein mech. Anschlag) - die Elektronik der Motoransteuerung muß dann reversieren und das müssen wir erfassen. Es geht nicht darum, genau zu messen sondern einen Torlauf zu simulieren. Ein Schrittmotor war zunächst naheliegend, aber ich höre dazu eigentlich nur Negatives. Ich will aber weder ein Vermögen für was Fertiges wie z.B. Wirbelstrombremse puls Ansteuerung ausgeben noch Manntage in die Entwicklung einer Motorbremse stecken. Ideal wäre etwas, was im Leerlauf immer ca 1-5Nm Last macht ('schleift') und auf Befehl dann 'blockiert'. Hat dazu jemand eine pragmatische Idee? Danke!
Hallo, mir fällt spontan nur ein, das Getriebe wegzubauen und den Motor mit einem Lüfterrad bestücken ein. Durch den Wind hast du eine Grundlast (je nach Drehzahl des Motors) und ohne Übersetzung müsste sich der kleine auch per Hand mit einem starken Lederhandschuh blockieren lassen. Oder du baust dir eine Lange Motorwelle wo der Lüfter drauf ist und am freien Ende kannt du dann mit einer Rohrzange gefahrlos bremsen. Gruß Jch
Getriebe weg und einen 2. identen Motor (ohne getriebe) dran machen und in die andere richtung drehen lassen... nachdem er eh DC ist, einfach mit einem 0815 Buch-Converter eine Stromquelle basteln. Dann ist das Bremsmomemnt über den Strom einstellbar... damit er nich in die falsche richtig läuft musst du dir noch was überlegen... (encoder auswerten mit uC, die bremse nur bestromen wenn der motor rennt,... gibt da viele möglichkeiten) gruß, hans
Getriebe ab geht nicht, da integraler Bestandteil des Prüflings. Das soll übrigens ein Produktions-Endtest sein, daher muß der Aufbau wiederholsicher sein. Irgendwas 'Schleifendes', was auf Befehl rastet wäre OK....
du brauchst ein halbes Fahrrad, also ungefähr das Hinterrad. Das 'schleift' ganz soft durch den Luftwiderstand und hat eine Bremse und einen Freilauf. Den Luftwiderstand kann man mit Flügeln in den Speichen vergrößern und die Bremse verschleißt nicht so schnell wie etwas, was hart einrastet. Durch den Freilauf darf die Bremse nach dem "Anschlag" blockiert bleiben, der Prüfling kann trotzdem in die andere Richtung drehen. Die Drehzahl scheint mir gut zu passen, aber das Drehmoment... Mal angenommen, jemand fährt im 1. Gang, also mit 1:1 Übersetzung den Berg rauf. Dann steht er mit seinen 80kg auf der 200mm Pedalkurbel, macht also 160Nm, auch am Hinterrad, oder?
Guter Ansatz! Für Produktionsumgebung aber eher ungünstig, zumal man die Aktoren zum Bedienen von Bremse etc. ja noch irgendwie mit der Elektronik verbinden muß.
Gerhard GG schrieb: > ch will aber weder ein Vermögen für was Fertiges wie > z.B. Wirbelstrombremse puls Ansteuerung ausgeben noch Manntage in die > Entwicklung einer Motorbremse stecken. Ja was denn nun? Selberbasteln oder fertig kaufen ohne viel Aufwand? Gerhard GG schrieb: > Das soll übrigens ein Produktions-Endtest sein, daher muß der Aufbau > wiederholsicher sein. Das passt nun überhaupt nicht. Wenn produktionskontrolle, dann nimm was gescheites und kein Bastelzeugs. Was denkst du sparst du wenn du die Produktion wegen einem nichtfunktionierenden Test stoppen musst oder wenn die Testdaten nicht reproduzierbar sind. Gerhard GG schrieb: > Irgendwas 'Schleifendes', was auf Befehl rastet wäre OK.... Prima und wie lange denkst du hält das Schleifendes in der Produktion die Werte? Stichwort Abnutzung. Dann kaufe dir ein 300 Euro Ergometer und bau die Wirbelstrombremse aus. Die Alternative wurde auch schon genannt ein Gleichstrommotor der entweder im Generatorbetrieb arbeitet, mit variabler Belastung, oder sogar aktiv bestromt wird. Zum Festhalten (Blockierversuch) dann halt eine starke elektromechanische Wellenbremse. Vorteilhafterweise wird der Motor aber vor dem Blockierversuch elektrisch gestoppt, das vermeidet Verschleiss an der Bremse.
Mittlerweile bin ich auch schlauer und würde auch nix Gebasteltes einsetzen. Es kann ja auch Geld kosten, aber nicht in den Regionen eines fertigen Motorprüstandes - das brauchen wir auch nicht. Einen Generator, der stark genug ist im Extremfall das Teil zu Stehen zu bringen ist wohl das was wir sichen. Nur finde ich nichts dazu, es scheitert am Getriebe.
Wie ich dir schon auf deine Anfrage per Mail geschrieben hatte: Nimm einen Servomotor in Drehmomentregelung mit Getriebe ca. 1:10. Dann benötigst du ca. 7Nm bei 600U/min. Das sollte ein Motor mit 3-4Nm Nennmoment schaffen, da du ja immer nur einige Sekunden bremsen willst. Welchen Servoverstärker man am Besten nimmt, hängt von der restlichen Infrastruktur ab. Es gibt Geräte, die Stand-alone laufen und den Drehmoment-Sollwert als +/-10V Signal entgegen nehmen können. Wenn der Test über eine PLC gesteuert wird, würde ich dagegen ein Gerät nehmen, was man über Feldbus anbinden kann. Im Prinzip geht das übrigens auch mit einem Schrittmotor. Dann müsste man den Stromsollwert per Analogwert vorgeben. Die programmierbaren DS30-Steuerungen [1] können das. Aber selbst mit 1:10 Getriebe benötigt man noch immer einen ziemlich dicken Motor. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann [1] http://www.mechapro.de/pdf/DS30_Flyer_DE.pdf
Nachtrag: Das Hauptproblem ist die Vernichtung der Bremsenergie, egal welche Motortechnologie man einsetzen will. Bei den angepeilten >400W benötigt man einen FU mit internem oder externem Bremswiderstand, oder, wenn es ganz edel sein soll, mit Netzrückspeisefähigkeit. Ansonsten steigt direkt beim ersten Bremsversuch die Zwischenkreisspannung so weit an, dass entweder der FU aussteigt, oder sich gleich ganz verabschiedet. Ich habe letztes Jahr für einen Kunden ein Schrittmotor-Prüfgerät mit einem BLDC-Motor als Last gebaut, da hatte ich genau das anfangs nicht ausreichend berücksichtigt. Als dann mal etwas mehr Last anstand, ist das Netzteil ausgestiegen. Nach einer Anpassung des Bremschoppers läuft das jetzt sehr zuverlässig. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Ich hatte vor langer Zeit dasselbe Problem. Einen 15kW Drehstrommotor mit FU zu bremsen. Kein Problem dachte ich, da derselbe Motor und ein zweiter FU zur Verfügung standen. Also schnell die 2 Motore auf zwei dicke U-Träger montiert und mit einer käüflichen Wellenkupplung die beiden Motore mechanisch verbunden. Nach kurzer Zeit fing einer der FU's an Probleme zu bereiten und einer der beiden Motor wurde abrupt abgebremst. Im selben Moment gab es einen großen Knall und die Kupplungsteile (Metall) flogen kreuz und quer durch den Prüfstandsraum. Ich empfehle deshalb im Bereich der Kupplung eine kräftig dimensionierte Schutzvorrichtung anzubringen. Wir alle hatten Glück, daß keiner im Bereich der Schußbahn der Kupplungsteile stand. Die Kupplung war für das Nennmoment der Motoren ausreichend dimensioniert, aber nicht für das Moment, das beim schlagartigen abbremsen einer der beiden Motore auftreten kann. Dies nur so als Sicherheitshinweis.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.