Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik welches Oszis ist noch gut?


von Devil (Gast)


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Hallo,

ich habe aktuell die Auswahl zwischen einem

Tektronix 2212
Tektronix 2215
Tektronix 2440
Hameq 205-3

alle 4 sind Speicheroszis und schon sehr alt. Eines darf ich mir 
raussuchen. Welches sollte ich nehmen?

von Karl (Gast)


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2440 scheint ein schönes Gerät zu sein für das Alter. Google mal danach 
...
LG K

von hinz (Gast)


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Karl schrieb:
> 2440 scheint ein schönes Gerät zu sein für das Alter.

Hat aber einen Haken: NVRAM mit eingebauter Batterie.

von guest (Gast)


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Devil schrieb:
> Tektronix 2440

das hier

von Devil (Gast)


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Hallo,

liest sich erstmal gut, aber das mit der Batterie wäre schon doof wenn 
die leer ist kurz davor.

http://www2.informatik.hu-berlin.de/~dschneid/elektronik/geraete/tek2440/index.de.html

Das Hameq 205-3 taugt wohl nichts?

von Devil (Gast)


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Hallo,

habe alle Tektronix von denen die Batterie im Speicher integriert?

von Jochen F. (jamesy)


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Devil schrieb:
> Das Hameq 205-3 taugt wohl nichts?

Das Hameg ist auch ein sehr gut zu bedienendes Gerät, ich habe 2 Stück 
hier und nutze sie sehr gerne. Allerdings ist auch mir als Hameg-Fan in 
dem Fall der obigen Liste der Tek 2440 doch lieber, falls preislich etwa 
im Rahmen.

Zum Tek und der Backup-Batterie: Man kann die tauschen, muß dann nur die 
Kiste neu abgleichen, das ist ein wenig Arbeit, und man benötigt ein 
paar externe Meßgeräte wie spezielle Pulsgeneratoren. Allerdings läßt es 
sich meines Wissens auch ohne die Abgleichdaten (ugs.: Kalibrierdaten) 
betreiben, ist dann nur ein wenig ungenauer. Das wäre aber zu 
verschmerzen, ich habe einen 2467 mit derselben Malesse hier, geht sehr 
gut. Nur die Punkte unten im Readout nerven halt.

von Devil (Gast)


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Hallo,

selbst wenn ich die Batterie tauschen würde und das Oszi danach noch 
lebt, ich könnte es nie neu kalibrieren. Dafür fehlen mir die Geräte.
Ist das 2440 wirklich sehr laut?
Was spricht gegen das Hameq?

von Marek W. (ma_wa)


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Kann man die Batterie nicht unter Spannung tauschen?

Oder sind die fest im Speicher integriert, dass das ganze Speichermodul 
getauscht werden muss?

Da ich hier nur HAMEG habe, kenne ich mich mit Tektronix  leider nicht 
aus. Mein HM1008 wird wohl auch das letzte seiner Art mit Röhre und 
Analogbetrieb sein.

von D. V. (mazze69)


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Devil schrieb:
> selbst wenn ich die Batterie tauschen würde und das Oszi danach noch
> lebt, ich könnte es nie neu kalibrieren.

Du kannst aber während des Tausches der Batterie dafür sorgen, dass der 
Sockel dabei nicht gänzlich spannungslos wird.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (Gast)


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David L. Jones hat doch mal im EEV-Blog gezeigt, wie man im laufenden 
Betrieb unter Spannung die Pufferbatterie wechselt. War glaub ich auch 
ein Tek oder Agilent.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Devil schrieb:
> Eines darf ich mir raussuchen. Welches sollte ich nehmen?

Wenn die Skopes in Ordnung sind und sich von den Kosten nichts ändert 
(Gratis? - Falls Altbestand einer Firma ja durchaus denkbar) würde ich 
die folgende "Wunschreihenfolge" vorschlagen:

1. Tektronix 2440
 *** Viel Abstand ***
2. Tektronix 2212
3. Hameq 205-3
4. Tektronix 2215 (Das 2215 ist KEIN Speicheroszi!)

Das 2440 ist schon eine ganz andere Klasse als der Rest, besonders aber 
im Vergleich zum 2215 & Hameg! Vom Neupreis lag vermutlich mal Faktor 10 
zwischen dem 2440 & dem Hameg205. Mit einem Funktionierenden 2440 hast 
du dann Möglichkeiten von denen viele privat nur Träumen...

Sollten die Geräte aber alle einen kleinen Defekt haben dann würde ich 
aber ganz klar zu dem Hameg raten!

Bei dem Hameg hat ein 0815 Elektroniker mit etwas Erfahrung noch sehr 
gute Chancen das Gerät günstig ohne Spezialbauteile wieder zum Leben zu 
erwecken. Die Tektronix stecken hingegen voller Spezialbauteile (ASIC) 
die nur noch schwer und Teuer zu beschaffen sind. Auch ist die Reparatur 
solcher Geräte grundsätzlich um so schwieriger je höher die 
Computerisiert sind.

Und ein funktionierendes HM205 ist allemal besser als ein totes Tek2440!

Eine teure Reparatur würde ich -wenn man nicht gerade die 300MHz des 
2440 benötigt- für keines der Geräte mehr in Kauf nehmen. (Meine 
schmerzgrenze wären 150 für das 2440 und 50 Euro für den Rest an Rep. 
Kosten)

Dafür bekommt man Neugeräte die zumindest für die µC Entwicklung auch 
noch deutlich mehr Nutzwert haben mittlerweile viel zu günstig.

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
Marek Walther schrieb:
> Kann man die Batterie nicht unter Spannung tauschen?

Nein ! Leider nicht!

> Oder sind die fest im Speicher integriert, dass das ganze Speichermodul
> getauscht werden muss?
JA - Leider!!!
Alternativ kann man sein Glück mit dem Aufbrechen des Moduls probieren, 
aber erst nach dem Ausbau und mit nur kleiner Chance auf ein später 
immer noch funktionstüchtiges Modul!

Allerdings -falls die Batterie noch genug Saft hat- müsste es durch die 
interne Batterie des Moduls doch möglich sein das Modul ohne 
Datenverlust auszubauen und dann die Daten erfolgreich auszulesen, Oder?
Sind die Daten aber schon verloren ist es dafür natürlich zu spät.

Gruß
Carsten

von Jochen F. (jamesy)


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In den Tek sitzt normalerweise ein batteriegepuffertes RAM, so wie vor 
15 Jahren auf Motherboards. Die Batterie ist fest innen im IC 
eingegossen. Der MK48Z20 (?) kostet so um die 50 Euronen, kein Witz.
Daher ist es bei so einem Baustein ach nur schlecht möglich, die 
Cal-Daten im Gerät zu lassen. Man könnte mit Hilfe eines kleinen Atmel 
oder PIC die Daten in einen weiteren Speicher duplizieren und diesen 
dann in das Scope einsetzen FALLS die Daten noch in Ordnung sind (Gerät 
meckert nicht wegen Checksumme).

Und noch ein Hinweis: Im Digitalboard des HM 205-3 sitzen mehrere GALs, 
wenn es eines von denen werwischt, hat man auch Kirmes. Ansonsten ist 
der Hameg wirklich einfacher instandzusetzen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Jochen Fe. schrieb:
> In den Tek sitzt normalerweise ein batteriegepuffertes RAM, so wie vor
> 15 Jahren auf Motherboards. Die Batterie ist fest innen im IC
> eingegossen. Der MK48Z20 (?) kostet so um die 50 Euronen, kein Witz.
> Daher ist es bei so einem Baustein ach nur schlecht möglich, die
> Cal-Daten im Gerät zu lassen.

Ich meine der DS1230AB von Maxim ist ein aktuell noch produzierter 
Ersaztyp.Den würde man ohne "Historienzuschlag" bei Mouser für ca. 10 
Euro bekommen. Ganz sicher bin ich mir aber nicht.

Evtl. hilft der Andrew ja noch mit Infos aus.
(Mit Tektronix kennt der sich ja wirklich aus, das muss man ihm lassen)

> Man könnte mit Hilfe eines kleinen Atmel
> oder PIC die Daten in einen weiteren Speicher duplizieren und diesen
> dann in das Scope einsetzen FALLS die Daten noch in Ordnung sind (Gerät
> meckert nicht wegen Checksumme).

Ja, sehe ich auch so, wobei sich die aktuellen DS1230 im Gerät wohl wie 
28C256 EEPROM Bausteine verhalten. (Mit der Geschwindigkeit von SRAM).
Falls also noch genug Saft ist reicht wohl auch ein einfacher EPROMMER 
mit  der Möglichkeit 28C256 zu beschreiben. Und das kann so gut wie 
jeder Eprommer.

> Und noch ein Hinweis: Im Digitalboard des HM 205-3 sitzen mehrere GALs,
> wenn es eines von denen werwischt, hat man auch Kirmes.

Ja, dann wird es etwas komplizierter. Aber im GAL sitzt wohl nichts 
kompliziertes drin, zumindest mit einem zweiten "Mustergerät" sollte man 
die Funktion des GAL ermitteln und sich ein neues GAL brennen können.
Mein 205 hatte ich noch nicht auf, aber ein anderes relativ neues Hameg 
mit GALs. Da waren die einfach nur ein Ersatz für ein Schaltnetz...

Oder sitzt im 205 auch ein oder mehrere GAL mit FSM als Programmierung?
Die erfordern natürlich einiges mehr an Hirnschmalz um die korrekte 
Funktion zu ermitteln als nur ein einfaches Schaltnetz...

Gruß
Carsten

von Jochen F. (jamesy)


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Carsten Sch. schrieb:
> Oder sitzt im 205 auch ein oder mehrere GAL mit FSM als Programmierung

Hallo Carsten,

bitte entschuldige meine Unkenntnis - was ist FSM? Sind das interne, 
über die Pins nicht zugängliche Zellen?
Die GALs im HM 1007 (Analogteil!) und HM 303 hatte seinerzeit ich 
programmiert.
Das Digitalteil hat eine Anzahl GALs, die wohl den Address Counter und 
so ein paar andere Steuerungssignale generieren - habe ich mir so noch 
nciht angesehen. Die sind aber aller Erfahrung nach nicht trivial, 
soweit ich weiß. Für den Fall der Fälle habe ich noch mehrere Digiboards 
vom HM 205-3 hier liegen.

Gruß, Jochen DH6FAZ

von hinz (Gast)


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von Soul E. (Gast)


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hinz schrieb:


> Hat aber einen Haken: NVRAM mit eingebauter Batterie.

Wenn Dir der neue Chip zu teuer ist: 
http://www.classic-computers.org.nz/blog/2009-10-10-renovating-a-dallas-battery-chip.htm

Der innere Aufbau ist bei diesen Dingern immer ähnlich.

von Paul M. (paul_m65)


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Devil schrieb:
> Eines darf ich mir
> raussuchen. Welches sollte ich nehmen?

Komische Frage. Das ist doch alles eine Frage des Preises worüber du 
keine Aussage machst. Im Zweifel fährst du mit einem neuen Chinakracher 
besser, wenn du die Speicherfunktionalität brauchst. Die alten digitalen 
sind aus heutiger Sicht doch nicht wirklich brauchbar. Wenn du die 
Digitaltechnik also nicht brauchst, hol dir ein gebrauchtes analoges.

von Devil (Gast)


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Hallo,

in dem Link 
http://www2.informatik.hu-berlin.de/~dschneid/elektronik/geraete/tek2440/index.de.html 
sind auch Bilder drin die der Artikelschreiber gemacht hat. Den Speicher 
IC muß man erst auslöten um dann die von unten eingegossene Batterie 
herauszunehmen. Auslöten ginge ja noch. Aber die Batterie zu entfernen 
ist nicht so einfach.

Leider finde ich keine weiteren Artikel wie diesen zu den anderen 
Oszi's.

Der Preis spielt keine Rolle. Würde mich nichts kosten.

Ich bin immer noch so schlau wie vorher, was ich nehmen soll. Oder lohnt 
gar keins? Ein Hameq HM303-3 habe ich allerdings schon, von ebay.

von Testi (Gast)


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Im Hameg 205 sind GALS?

Ganz sicher? Ich dachte da wäre nur Standart Zeug drin?

Die Handbücher gibts ausführlich mit Schaltung zum Downloaden bei Hameg.

von Jochen F. (jamesy)


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Der 2440, ohne Frage.

von Testi (Gast)


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War immer am überlegen mein 205 aufzumachen und soweit umzubauen das es 
die Speichertiefe vom 205-3 hat und am besten gleich noch ne Verbindung 
nach außen um das hier im Forum gebaute Kästchen auf USB zum PC 
anzuschließen... Aber das scheint ja dann nicht so einfach zu sein...:(

von No Y. (noy)


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@ Jochen lässt sich so ein HM205-3 Digiboard einfach so in ein HM205 
verpflanzen? Wenn ja was hättest du denn gern für so ein Board?

von Jochen F. (jamesy)


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Achtung!
Die 205 und 205-2 haben andere A/D-Wandler und auch vor dem Wandler 
andere Verstärker mit Begrenzungsfunktion. Das ist nicht so einfach 
tauschbar.
Es kann sein, daß die Wandler einen vollkommen anderen 
Eingangsspannungsbereich hatten.

von No Y. (noy)


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Oh, hmm na dann wird das wohl so einfach nciht möglich sein. Und dann 
lass ich mein Oszi lieber zu bis es wirklich mal ein Problem hat.

Habe leider keine Schaltpläne für mein 205. Erst ab dem 205-2 und 205-3 
sind Schaltpläne im Manual.

Dachte es hätte sich da einfach nur was am größeren Speicher getan.

von Jochen F. (jamesy)


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Nein, die Speichergröße ist gleich geblieben. Was sich geändert hat, war 
die maximale Samplingrate, bedingt durch den schnellen technischen 
Fortschritt.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Jochen Fe. schrieb:
> Hallo Carsten,
>
> bitte entschuldige meine Unkenntnis - was ist FSM? Sind das interne,
> über die Pins nicht zugängliche Zellen?

Unkenntniss ist doch kein Problem, niemand kann alles Wissen. Egal wie 
gut.
Sinnvolle fragen sind nichts Ehrenrühriges - nur Nichtfragen und 
verbocken ist dumm.
Wobei ich ja jetzt noch nicht einmal sagen könnte ob vielleicht nur die 
Abkürzung das Problem war und dir als im vergleich mit mir vermutlich 
etwas älterer Jahrgang der Begriff "EndlicherAutomat" sogar gut vertraut 
ist wie ich eher vermute.

So oder so wurde die Antwort ja weiter oben schon gegeben, zumindest als 
Link... (Falls doch noch Fragen sein sollten- nur stellen)
Bei so einem Automaten ist die Funktion zu ermitteln ja nicht ganz so 
einfach wie wenn man im GAL nur ein Schaltnetz -Beispielsweise 
Adressdekoder- hat. Aber so lange das nicht absichtlich mit Tricks zur 
Verschleierung programmiert wurde sollte man das mit Schaltplan und 
etwas Geduld auch rekonstruieren können. (Auslesen wird wohl geblockt 
sein)

> Die GALs im HM 1007 (Analogteil!) und HM 303 hatte seinerzeit ich
> programmiert.
Ah, ein alter Hamegler? HM303 hatte ich schon mehrmals auf dem Tisch 
(KÖNNTE sogar das oben angesprochene gewesen sein) Wenn du da 
Mitgearbeitet hast: Wen darf ich für die etwas unvorteilhafte 
Positionierung der Elkos im Bereich der X Endstufe treten? Bei drei 
Geräten die definitiv HM303 gewesen sind waren dreimal diese Elkos 
Ausgekocht und damit Fehlerursache...!
Wobei das jetzt durch den Modularen Aufbau und den von Hameg 
bereitgestellen Serviceunterlagen auch mehr eine Fingerübung als ein 
echtes Problem war. Das hätte auch ein 0815 Hobbyist an einem Abend 
wieder hinbekommen. Zumindest mit einem zweiten Skope zur Kontrolle der 
Ablenkspannungen. Wenn die jetzt noch einmal >>10Jahre bis zur nächsten 
Reparaur durchhalten kann man nicht klagen.

Devil schrieb:
> Der Preis spielt keine Rolle. Würde mich nichts kosten.

> Ich bin immer noch so schlau wie vorher, was ich nehmen soll. Oder lohnt
> gar keins? Ein Hameq HM303-3 habe ich allerdings schon, von ebay.

Also wenn der PReis keine Rolle spielt wurde doch schon das notwendige 
gesagt. Funktionieren die GEräte nimm ganz klar das TEKTRONIX 2440!
Selbes gilt wenn zwar beim Selbsttest des Tek eine Fehlermeldung kommt, 
aber die nicht mehr aussagt als das die BackupBatterie leer ist.

Hat das Tektronix 2440 einen größeren Fehler lass es links liegen. Da 
gehst du sonst nur das Risiko ein das du unheimlich viel Zeit und/oder 
GEld hinneinsteckst und es dann doch nicht mehr zum laufen bekommst.
Tektronix Geräte sind (bis auf wenige Ausnahme) Erstklassig wenn die 
laufen, aber wenn die einen Defekt haben gerade für Einsteiger eine Welt 
für sich. Dazu kommt die massenhafte Verwendung von Spezialbauteilen in 
vielen Wichtigen Bereichen des Gerätes. Gerade auch an sensiblen & 
Thermisch belasteten Stellen.

In dem Fall würde ich mir das Tektronix 2212 ansehen. Und hier gilt dann 
dasselbe wie oben. ISt es in Ordnung nimm es, ist es kaputt lass es 
liegen.

Wenn das Tektronix 2240 UND das Tektronix 2212 defekt sind nimm das 
Hameg 205 - Zumindest so lange es nicht in der Röhre rappelt.
Egal ob defekt oder nicht! Hier ist die chance am größten auch bei einem 
Defekt günstig wieder Leben in das Ding zu bekommen und du hast durch 
den Speicher immer noch einen echten Mehrwert gegenüber dem HM303.

Das Tek2215, selbst wenn es als einziges Gerät von allen funktionieren 
sollte, bringt dir mit Ausnahme der geringfügig höheren Bandbreite ja 
keinen wirklichen Mehrwert gegenüber dem Schon vorhandenen Skope.

Gruß
Carsten

von Hameg (Gast)


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Hameg schreibt man mit G!

von Jochen F. (jamesy)


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Carsten Sch. schrieb:
> Ah, ein alter Hamegler? HM303 hatte ich schon mehrmals auf dem Tisch
> (KÖNNTE sogar das oben angesprochene gewesen sein) Wenn du da
> Mitgearbeitet hast: Wen darf ich für die etwas unvorteilhafte
> Positionierung der Elkos im Bereich der X Endstufe treten? Bei drei
> Geräten die definitiv HM303 gewesen sind waren dreimal diese Elkos
> Ausgekocht und damit Fehlerursache...!

Hallo Carsten,
es ist möglich, daß sich bei einem Defekt die Widerstände der Endstufen, 
besonders X, auslöten können, wenn ein Defekt weiter vorne vorliegt. Die 
Elkos wurden wohl auch von dort mehr geheizt als für sie gut war. Das 
war auch ein Experiment, diese Leiterplatte in China fertigen und 
bestücken zu lassen - das wurde nach kurzer Zeit komplett eingestellt 
aus Gründen der Qualität.

von hinz (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> Also wenn der PReis keine Rolle spielt wurde doch schon das notwendige
> gesagt. Funktionieren die GEräte nimm ganz klar das TEKTRONIX 2440!

> Wenn das Tektronix 2240 UND das Tektronix 2212 defekt sind nimm das
> Hameg 205 - Zumindest so lange es nicht in der Röhre rappelt.
> Egal ob defekt oder nicht! Hier ist die chance am größten auch bei einem
> Defekt günstig wieder Leben in das Ding zu bekommen und du hast durch
> den Speicher immer noch einen echten Mehrwert gegenüber dem HM303.
>
> Das Tek2215, selbst wenn es als einziges Gerät von allen funktionieren
> sollte, bringt dir mit Ausnahme der geringfügig höheren Bandbreite ja
> keinen wirklichen Mehrwert gegenüber dem Schon vorhandenen Skope.


Ja, das kann man genau so unterstützen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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No y. schrieb:
> Oh, hmm na dann wird das wohl so einfach nciht möglich sein. Und dann
> lass ich mein Oszi lieber zu bis es wirklich mal ein Problem hat.
 Würde ich auch GANZ KLAR Empfehlen, wobei WENN man erst einmal ein 
Gerät mit Fehler im Digitalteil hat, DANN sind zumindest die älteren 205 
und 208 eine Super Basis für eigene Bastelleien.

Bei den Geräten handelt es sich im Grunde ja nur um ein 
Analogoszilloskop wo eine bereits eine Aufbereitete, auf einen 
festgelegten Bereich gebrachte  Spannung (QUASI die Steuerspannung für 
die X & Y Endstufe) ausgekoppelt wird und in das "angeflanschte, aber 
weitgehend eigenständige" Digitalteil gespeist wird. Ein paar 
Steuerleitungen kommen noch dazu, sowie die Möglichkeit den 
Endstufeneingang zwischen dem Analogteil und dem Digitalteil umschalten 
zu können.

Du bekommst also vom Grundgerät die Eingangssignale innerhalb eines 
festen Spannungsfensters angeliefert (Die ganze Mimik mit den 
Schaltbaren Teilern/Verstärken usw. ist da schon passiert, das Fenster 
ist also wirklich fix!) - Dazu die Signale ob Speicher Aktiv usw. sowie 
den Triggerimpuls. Als Ausgangssignal muss du auch wieder nur bestimmte 
Spannungen ausgeben, also das Signal was du vorher ausfgezeichnet hast.

Wenn du also ein Skope hast wo diese Digitaleinheit defekt ist bietet 
sich das direkt an da etwas eigenes zu machen. Wenn man bedenkt das 
selbst die internen Wandler im µC Bereich schon bei mehreren MSP liegen 
ist das kein HExenwerk mehr. ICh habe an anderer Stelle ja schon 
geschrieben das ich das bei einem 208 mit defekten ADC gemacht habe... 
Da habe ich den vom Skope gelieferten SPannungsbereich auf 3,3V für 
Vollaussteurung normiert und das ganze dann direkt mit einem PIC32 
gesampelt...

Wenn man nun sieht das die beispielsweise die PIC32MZ mit bis zu 20 MSP 
intern arbeiten können wäre das nicht unbedingt ein Rückschritt.
Aber ein voll funktionsfähigers Gerät würde ich dennoch nicht dafür 
schlachten wollen!

> Habe leider keine Schaltpläne für mein 205. Erst ab dem 205-2 und 205-3
> sind Schaltpläne im Manual.

Wende dich mal an den HAMEG Support direkt. Die sind da Hilfsbereit und 
stellen die Unterlagen normalerweise kostenlos als PDF zur Verfügung.
Die Unterlagen die nicht auf der Website sind kommen dann als Mail - mit 
Wasserzeichen. (Warum auch immer die da unterscheiden, aber man bekommt 
sie ja!)

Jochen Fe. schrieb:
> Es kann sein, daß die Wandler einen vollkommen anderen
> Eingangsspannungsbereich hatten.

Wie es bei den 205ern aussieht kann ich nicht sagen da bist du 
vermutlich näher dran als ich. Bei den HM208 kann ich aber sagen das es 
laut meinen Erinnerungen (müsste für konkretes in die Unterlagen 
schauen) zwei verschiedene Versionen des Digitalteils gab. Bei der 
"älteren" Version arbeiteten AD Wandler die ein Eingangsspannungsfenster 
von 0 bis (-2) Volt hatten. (Mit zur damaliger Zeit schnellen 20MSP!)
Bei der moderneren VErsion war ein AD Wandler mit positivem 
Eingangsspannungsfenster verbaut.

ICh hatte natürlich das "Glück" das ich die Version mit der negativen 
Eingangsspannung hatte und keine Quelle für kostengünstigen Ersatz 
(weder Original noch Ersatztyp) gefunden habe. 90 Euro wollte ich nicht 
pro IC ausgeben. (Die Digitaleinheit wurde ja durch Verpolung 
beschädigt, ausgerechnet die AD Wandler hat es dabei wohl als erstes 
erwischt)
Deshlab der oben beschriebene Umbau ;-)

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Jochen Fe. schrieb:
> Hallo Carsten,
> es ist möglich, daß sich bei einem Defekt die Widerstände der Endstufen,
> besonders X, auslöten können, wenn ein Defekt weiter vorne vorliegt. Die
> Elkos wurden wohl auch von dort mehr geheizt als für sie gut war.

Ja, das mit dem "mehr" Heizen war/ist definitiv der Fall gewesen...
Das Fehlerbild war bei allen drei Geräten nahezu identisch, starkes 
Zappeln und unzureichende Maximalauslenkung des Schirmbildes.
Da lag die Vermutung auf Elkos schnell nahe... Zudem zeigten die 
betroffenen Elkos sowie der Bereich der Platine auch Optisch Zeichen von 
stärkerer Thermischer Belastung an...

Die Spätere Messung hat das Bild dann abgerundet. Von den Elkos im 
betroffenen Bereich hatte keiner mehr als 10% seines Nennwertes mehr, 
meist noch deutlich darunter.
Die baugleichen Elkos aus der Steuerbaugruppe hatten aber alle noch mehr 
oder weniger ihre Nennkapazität, da gab es zumindest keinen mit 
deutlicher Unterschreitung des Aufdrucks, die meisten waren sogar noch 
oberhalb des Nennwertes... (Wobei sich natürlich immer auch die Frage 
stellt wie es zur Produktion aussah, also ob dort in der Steuerung 
überhaupt eine Veränderung stattgefunden hat)

Allerdings fange ich gerade an zu glauben -wo ich an die Steuerbaugruppe 
denke- das die genannten Geräte doch 305er gewesen sind. Ich muss das 
mal nachsehen, zwei von den drei Geräten versehen ja im Studentenlabor 
der FH Münster (Steinfurt) jetzt ihren Dienst...
https://www.fh-muenster.de/fb2/labore_forschung/hf/SEL.php
(Wobei ich sehe das der Beschreibungstext und das Foto wirklich uralt 
sind, von 2009)

Ich hatte die beiden Geräte auf dem Afu Flohmarkt in Hertogenbosch für 
jeweils 20 oder 30 euro gekauft und dann nach Überholung für einen eher 
Symbolischen Preis an die FH für das Labor abgetreten.

Gruß
Carsten

von Ralph B. (rberres)


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Ich weis ja nicht, ob der Tek 2440 auch einen analogen Zwischenspeicher 
nutzt, wie der Tek2430.

Auch kann ich jetzt nur von meinem Tek2430 und die von der FH sprechen, 
und es muss nicht heißen, das andere Tek2430 das gleiche Verhalten 
zeigen wie meines. ( Obwohl die anderen 4 Tek2430 in der FH auch das 
selbe Verhalten zeigen ).

Bei Einzelschussbetrieb ist der Tek2430 ganz brauchbar. Aber wenn man 
z.B. ein Signal von z.B. 10MHz anzeigen will wackelt die Kurve fröhlich 
vor sich hin, als wäre sie mit einer niedrigen Frequenz überlagert.

Tatsache ist jedenfalls, das der AD-Wandler des Tek2430 nur 2 
Megasamples Abtastrate hat, und der analoge Zwischenspeicher mit 100 
Megasamples abtastet, und dann mit 2Msamples ausgelesen wird. Vielleicht 
liegt ja hier der Hund begraben.

Der Hameg 205-3 kann kein Randomsampling, und demzufolge im digitalen 
Speichermodus nur eine minimale Ablenkzeit von ( ich meine 10uS/Teil 
oder waren es 5uS/Teil? ). Die beiden anderen Scopes sind meines Wissens 
reine analoge Scopes ohne digitalen Speicher.

Welcher Oszillograf jetzt der beste von allen ist, hängt stark von dem 
Einsatzzweck ab.

Wenn er schnellere repetierende Signale als 2MHz darstellen will, würde 
ich zu einer der analogen Scopes oder dem HM205 im Analogmodus raten. 
Will er einzelne Ereignisse die relativ schnell sind darstellen, ist der 
Tek2440 eindeutig der bessere. Aber die Ergebnisse sind mit Vorsicht zu 
betrachten, da nicht eindeutig Aliasingfrei.

Wie gesagt, unter der Einschränkung das ( vielleicht alle Tek2430 in der 
FH als auch meiner ) den gleichen Fehler haben könnten. Vielleicht kann 
Andrew ja zu diesem merkwürdigen Verhalten mehr sagen, der kennt die 
Kisten ja offensichtlich sehr gut.

Noch was sowohl bei dem Hameg, als auch bei dem Tek 2430 kann man nicht 
von Hand vorgeben, ob man ein 10:1 Tastkopf benutzt. Der Tek erkennt 
Tastköpfe allerdings automatisch, sofern der Tastkopf dafür eingerichtet 
ist. Beim Tek ist das insofern ein kleiner Nachteil, weil er ja immerhin 
die Spannungen im Readout anzeigt. Beim Hameg ist es egal.

Ralph Berres

von Andrew T. (marsufant)


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Carsten Sch. schrieb:
> Hi,
> 4. Tektronix 2215 (Das 2215 ist KEIN Speicheroszi!)
>

diese Behauptung stimmt nur bedingt.

es gab die Option ST, also 2215 mit Speicher.

Ist nicht viel drüber geschreiben worden, aber ein technisch und 
funktional feines Gerät.
Look&feel wie HM205-3, also ein Analogscope mit angeflanschtem 
Digitalspeicher.

Ich arbeite gern damit.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Ralph Berres schrieb:
> Ich weis ja nicht, ob der Tek 2440 auch einen analogen Zwischenspeicher
> nutzt, wie der Tek2430.

tut es wie der 2430A.
Beim 2430 gibt jedoch durhcaus leichte Unterschiede

>
> Auch kann ich jetzt nur von meinem Tek2430 und die von der FH sprechen,
> und es muss nicht heißen, das andere Tek2430 das gleiche Verhalten
> zeigen wie meines....... Aber wenn man
> z.B. ein Signal von z.B. 10MHz anzeigen will wackelt die Kurve fröhlich
> vor sich hin, als wäre sie mit einer niedrigen Frequenz überlagert.

Kann ich bei den hier stehenden 9 Stück 2430 nicht so bestätigen. Das 
steht die Anzeige "sauber und wackelfrei


>
> Welcher Oszillograf jetzt der beste von allen ist, hängt stark von dem
> Einsatzzweck ab.
>

so ist das wohl.

von Andrew T. (marsufant)


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Devil schrieb:
>
> alle 4 sind Speicheroszis und schon sehr alt. Eines darf ich mir
> raussuchen. Welches sollte ich nehmen?

my 2cts of opinion : Tektronix 2440.

Selbst wenn diees IRGENDWANN defekt wird, erhälst Du für das defekte 
Gerät mehr als Du für ein 50MHz China DSO ausgeben mußt .-)

Und wenn Du eh diese Wahl aus 4 Kandidaten hier vorstellst, vermute ich 
mal stark das Deine Hobbyanwendung mit 20 MHz hervorragend klarkäme.

von Ralph B. (rberres)


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Andrew Taylor schrieb:
> Kann ich bei den hier stehenden 9 Stück 2430 nicht so bestätigen. Das
> steht die Anzeige "sauber und wackelfrei

Gut dann muss ich fragen, wo würdest du den Fehler einordnen?
Habe ich eine Chance den Fehler zu finden? Es ist ja dann wohl offenbar 
ein Fehler bei gleich 5 Geräten.

Es handelt sich bei mir übrigens um den Tek2430A ( hatte ich vergessen 
zu erwähnen, da ich bis jetzt nicht wusste, das es noch einen 2430 ohne 
A gibt ).

von Devil (Gast)


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Hallo,

okay, dann nehme ich das Tek 2440 mit gewissen Restrisko.
Tastköpfe sind leider nicht dabei. Kann ich meine bisherigen HAMEG 1:1 
und 1:10 Tastköpfe verwenden?
Wie teilt man das dem Tek mit?
Wenn ich jetzt noch neue Tastköpfe kaufen müßte ...

von Ralph B. (rberres)


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Devil schrieb:
> Wie teilt man das dem Tek mit?

Ich weis nicht wie das mit dem Tek2440 ist, aber bei dem Tek2430 habe 
ich keine Möglichkeit gefunden ihm das manuell mitzuteilen, weder über 
Tasten, noch über IEC-Bus.

Aber Tastköpfe welches den zusätzlichen Codierstift besitzen erkennt er 
automatisch.

Wenn du damit leben kannst, die angezeigte Spannung mit dem Faktor 10 zu 
multiplizieren, kannst du deine alten Tastköpfe weiter nutzen.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Devil schrieb:
> Hallo,
>
> okay, dann nehme ich das Tek 2440 mit gewissen Restrisko.
> Tastköpfe sind leider nicht dabei. Kann ich meine bisherigen HAMEG 1:1
> und 1:10 Tastköpfe verwenden?

ja.

> Wie teilt man das dem Tek mit?

Mußt du mechanishc basteln.
Das Prinzip ist die Verbindung der GND-Anschlusses beim BNC mit dem 
äußeren Kontaktring über einen Widerstand.

Je nahc widerstandswert "erkennt" die interne Technik, welcher TK 
angeschlossen ist.

> Wenn ich jetzt noch neue Tastköpfe kaufen müßte ...

Neue 10:1 TK mit >250MHz Bandbreite UND Tektronix Erkennung sowie 
komplettem Zubehör kannst du für für 40 euro/Stück bekommen.
Da sollte es Dir wert sein, wenn Du schon das Scope für umme erhältst.
Falls Bedarf an TK: PN an mich.

von Devil (Gast)


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Hallo,

okay Danke Dir und Euch allen. Nehme das 2440 und wenn ich mit den Hameg 
Tastköpfen an dem Teil nicht klar komme melde ich mich bei Dir.

von Andrew T. (marsufant)


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Denke da tätigst Du eine gute Wahl bei dem Scope.

Übrigens, das könnte für Dich nützlich sein: 
http://bama.edebris.com/manuals/tek/2440/

Schau doch bitte mal während Du das 2440 abholst, ob das dortige 2215 
mit oder ohne Speicher-Option ist (sieht man recht deutlich an der 
Frontseite).

von Devil (Gast)


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Hallo,

das mit dem 2440 hat sich gerade ausgeträumt. Fehlercode 4000 FPP 
failed.
Könnte auch mit der Batterie wie im Link zusammenhängen. Möchte ich mir 
aber nicht bewußt antun. Ich habe nun das 2212 rausgesucht wie mir hier 
geraten wurde. Hat dafür jemand einen Link zum Manual?

Das 2215 hat keinen Speicher. Hab soeben neue Bilder gesehen von der 
Front.

Abholen kann ich das im Mai. Das ist nicht bei mir um Ecke. Ein Kumpel 
arbeitet nur dort wo jetzt aufgeräumt wird für neue Geräte.

von Andrew T. (marsufant)


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@ devil: Schick mir doch bitte mal eine PN wegen des Tektronix Manual 
würde ich gern bei Dir direkt nachfragen u. Dir dann zusenden.

: Bearbeitet durch User
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