Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Röhrenverstärker Sicherheit


von Julian P. (jpa)


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Tag,

ich baue gerade einen Röhrenverstärker und wollte fragen, wie man die 
größtmögliche Sicherheit erreichen kann. Da es sich um einen 
Gitarrenverstärker handelt, ist man praktisch ständig mit Masse 
verbunden (Mechaniken an der Gitarre sind mit der Signalmasse 
verbunden). Ich würde also sagen, Gehäuse und Masse der Schaltung auf 
PE. Und Trenntrafo für die Anoden- und Heizspannung ist ja 
selbstverständlich. Problem an der Geschichte mit Masse auf PE sind dann 
mögliche Masseschleifen (Vorstufe und Endstufe sind zwei Geräte, 
Endstufe hat Masse definitiv auf PE).

Was meint ihr?

Gruß,
Julian

von koocky (Gast)


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Hi, schau dich am besten mal in folgendem Forum um:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/board,55.0.html

Die machen da nix anderes und haben einiges an Erfahrung. Viel Spaß !

von Peter D. (peda)


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In der Studiotechnik hat man deshalb grundsätzlich symmetrische 
Anschlüsse, d.h. an allen NF-Eingängen befindet sich ein Trenntrafo.

In der Heimelektronik haben Geräte typisch nur einen 2-poligen 
Netzstecker, somit gibt es auch keine Erdschleife.
Brummprobleme gibt es erst dann, wenn an den Receiver ein PC 
angeschlossen wird und ein Antennenanschluß.
Man kann dann die Verbindung zum PC isolieren (Toslink-Kabel) oder 
Kondensatoren in das Antennenkabel. Die Kondensatoren lassen die HF 
durch, aber nicht die 50Hz.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Julian P. schrieb:
> Problem an der Geschichte mit Masse

Trenntrafo am Ausgang wäre auch eine Variante

von Julian P. (jpa)


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Peter Dannegger schrieb:
> In der Studiotechnik

Im Gitarrensignalweg sehr unüblich. Die ganzen Effektgeräte sind auch 
nur Mono... Da zu symmetrieren wird ein ordentlicher Zirkus.

koocky schrieb:
> Hi, schau dich am besten mal in folgendem Forum um:

Danke, mache ich mal!

Gruß,
Julian

von Gerri (Gast)


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PE = protective earth/ Schutzleiter

http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzleiter


Die Brummschleifen kannst du vermeiden, indem die Effektgeräte entweder 
mit Batterien oder mit nichtgeerdeten Netzgeräten (für jedes Effektgerät 
eine eigene Spannungsversorgung!) versorgt werden,

von Michael A. (micha54)


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Peter Dannegger schrieb:
> In der Studiotechnik hat man deshalb grundsätzlich symmetrische
> Anschlüsse, d.h. an allen NF-Eingängen befindet sich ein Trenntrafo.
>
> In der Heimelektronik haben Geräte typisch nur einen 2-poligen
> Netzstecker, somit gibt es auch keine Erdschleife.
> Brummprobleme gibt es erst dann, wenn an den Receiver ein PC
> angeschlossen wird und ein Antennenanschluß.
> Man kann dann die Verbindung zum PC isolieren (Toslink-Kabel) oder
> Kondensatoren in das Antennenkabel. Die Kondensatoren lassen die HF
> durch, aber nicht die 50Hz.

Hallo,

der TO redet über Gitarrenverstärker, da gibt es weder symmetrische 
Eingänge noch Trenntrafos im Eingang, und die Regeln für Heimelektronik 
passen da ebenso wenig.

Der genannte Link in ttforum für zu den Experten.

Gruß,
Michael

von Ralph B. (rberres)


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Julian P. schrieb:
> Problem an der Geschichte mit Masse auf PE sind dann
> mögliche Masseschleifen (Vorstufe und Endstufe sind zwei Geräte,
> Endstufe hat Masse definitiv auf PE).

Ich würde dann an der Schnittstelle zwischen Vor und Endstufe einen
Übertrager spendieren, und die Masse nicht mitführen.

So macht man es in der Studiotechnik und zunehmend auch in der 
professionellen Beschallungstechnik, bzw. Bühnentechnik.

Auf jeden Fall ist ein Verzicht auf einen Schutzleiter ( dazu gehört 
auch abkleben derselben ) nur zulässig, wenn das Gerät nach Schutzklasse 
2 aufgebaut ist. Das kann man auch bei Röhrengeräte realisieren.

Übertrager direkt am Eingang der Vorstufe würde ich nicht empfehlen.

Ralph Berres

von Peter D. (peda)


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Man muß schauen, was alles einen Schutzleiter hat.
Die Gitarre vermutlich nicht.
Effektgeräte gibt es bestimmt auch mit 2pol. Stecker.
Wenn dann nur die Endstufe Schuko hat, gibt es keine Erdschleife und 
alles ist in Butter.

Röhrenverstärker erfordern nicht zwingend einen Schutzleiter.
Hauptsache, um die Röhren ist ein Schutzgitter, damit man nicht an die 
350V Anodenspannung fassen kann.
Und falls man die 350V berührt, nutzt ein Schutzleiter eh nichts. Der 
Strom fließt ja dann nicht übers Netz sondern zur Masse des Gerätes.

von Tom K. (ez81)


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Peter Dannegger schrieb:
> Man muß schauen, was alles einen Schutzleiter hat.
> Die Gitarre vermutlich nicht.

Die Gitarre ist sowas wie "genullt": Angeschlossen mit einadriger 
abgeschirmter Leitung, die Saiten sind dabei mit Masse verbunden.

von Peter D. (peda)


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Tom K. schrieb:
> Die Gitarre ist sowas wie "genullt": Angeschlossen mit einadriger
> abgeschirmter Leitung, die Saiten sind dabei mit Masse verbunden.

Eine Gitarre hat also wirklich einen Schukostecker?

Daß sie über den NF-Schirm mit dem Verstärker verbunden ist, ist klar.
Ich meinte aber, daß sie keinen eigenen Netzanschluß hat, über den eine 
Erdschleife entstehen kann.

von User (Gast)


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> die Saiten sind dabei mit Masse verbunden.

Kann bei nackten Gitarrenspielern also doch passieren.

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