Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Werkstudent - vereinbar mit Studium?


von Fragestellender (Gast)


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Hallo,
bin seit 7 Monaten als Werkstudent 20 h in der Woche angestellt.
Seit Oktober bin ich für das Projekt aber ganztags im Betrieb, die 
Arbeit erfordert es. Wenn ich versuche den Chef das klarzumachen stellt 
er nur fachliche Fragen und spielt alles runter - lernen kann ich ja 
auch auf der Inbetriebnme. So habe ich nun keine Zeit für das Studium, 
da die IBN bis zu 16 Std am Tag läuft. Kommt man sich schon was 
ausgenutzt vor. Wie weit würdet ihr gehen bis ihr kündigt? Wie gesagt 
wenn ich sage es ist zuviel heißt es nur "Jetzt haben wir extra die IBN 
verzögert weil Sie ja ihre Klausur schreiben wollten. " 
(Hinterhergesagt) .Irgendwie ist immer dicke Luft, wenn ich sage 
anmerke, dass es zuviel ist, oder es kommen fachliche Fragen...

Zu meinen 300 Überstunden hat mich noch niemand angesprochen. 
Normalerweise erwartet man doch mal ein Lob und dass der chef auf die 
ihm durchaus bekannten ÜStd anspricht oder?

Was wäre besser: Kündigen oder Projekt durchziehen?

: Bearbeitet durch Admin
von Autor (Gast)


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Wie wäre es wenn du mit ihm redest er soll dir einen Teil der 
Überstunden auszahlen? Oder willst du nicht über einen gewissen 
Schwellwert kommen?

von genervt (Gast)


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Hast dich ganz schön verarschen lassen, oder du versuchst es grad mit 
uns.

von Fragestellender (Gast)


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hab ich schon, dann heißt es: Januar frei, Ausgleich. Im Jan haben wir 
aber ca. 13h / Tag gearbeitet weil sich die Anforderungen im Projekt vom 
Kunden gearbeitet haben. D.h. es war letzten Endes nur leere Worte. So 
geht es immer wenn man versucht drüber zu reden. Jetzt bekomm ich , mdl. 
Zusage, die Stunden ausbezahlt. Die Anforderungen im Projekt ändern sich 
nämlich wieder. Problem ist halt, dass ich so keine Zeit mehr fürs 
Studium habe. Wäre es verständlich wenn man mitten drin kündigt mit der 
Begründung, dass keine Zeit für Studium bleibt? Oder sieht das wie 
abgebrochen und nicht durchgezogen aus?

von Floh (Gast)


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Troll oder übergeschnappt?
Wie kann man als Werkstudent 300 Überstunden ansammeln und sich dermaßen 
ausnutzen lassen?
Morgen zum Chef spazieren und ihn solange nerven bis er dir verät, wie 
du die Überstunden abbauen kannst. 300h sind bei 20h/woche immerhin 15 
Wochen Arbeit, die du inzwischen im Vorraus geleistet hast.

von Fragestellender (Gast)


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@genervt, nein es ist kein Scherz! Bitte um Ratschläge...

von genervt (Gast)


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Die Stunden hast du dir quittieren lassen?

von berliner (Gast)


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Fragestellender, du müsstest dir ernsthaft überlegen, ob dir die 
Inbetriebnahme oder der Abschluss wichtiger ist und danach eiskalt 
handeln.
Deinem Chef ist dein Abschluss offensichtlich egal.

: Bearbeitet durch Admin
von Fragestellender (Gast)


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Das Problem ist der Kunde, da ändern sich die Anforderungen während der 
IBN. Die Arbeit ist so extrem geworden, dass ich einfach mehr arbeiten 
"musste". aber immer wenn ich mit dem Chef drüber geredet habe ging es 
so zu wie oben beschrieben. Jetzt weiß ich eben nicht obs besser ist zu 
kündigen oder das halt eben durchzuziehen, um nicht geschmissen zu 
haben. Das Problem ist eben mein Studium, das ich extrem vernachlässigt 
habe.

Oder ist es vom Chef eine Frechheit, dass er mich derart mit Arbeit 
zuknallt obwohl ich nur Teilzeitkraft bin? Wie sehr ihr das?

von jibi (Gast)


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>Im Jan haben wir
>aber ca. 13h / Tag gearbeitet weil sich die Anforderungen im Projekt vom
>Kunden gearbeitet haben.

Ja und? Gerade dafür gibt es doch Rahmenverträge? Kann doch nicht sein, 
dass die auf einmal doch ein Rasenmäher wollen und keinen Vertikutierer.
Ihr lasst was mit euch machen...

Gruß Jonas

von Mark B. (markbrandis)


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Fragestellender schrieb:
> @genervt, nein es ist kein Scherz! Bitte um Ratschläge...

Kündigen und Studium vernünftig abschließen.

: Bearbeitet durch Admin
von Wattestäbchen (Gast)


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Fragestellender schrieb:

> Wäre es verständlich wenn man mitten drin kündigt mit der
> Begründung, dass keine Zeit für Studium bleibt?

Ja. Das wäre nicht nur verständlich sonder voll nachvollziehbar.

Fragestellender schrieb:

> Oder sieht das wie
> abgebrochen und nicht durchgezogen aus?

Wer soll sich dafür interessieren? Gehts dir da um den Lebenslauf?

Generell dürfte das, was du berschreibst arbeitsrechtlich wohl eh recht 
bedenklich sein. Ist die Zeit die ein Student arbeiten darf schon aus 
steuerlichen Gründen nicht sowieso begrenzt?

: Bearbeitet durch Admin
von Floh (Gast)


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Fragestellender schrieb:
> Das Problem ist der Kunde, da ändern sich die Anforderungen während der
> IBN.

Und was interessiert das dich? Der normale Ablauf sieht so aus:
Kunde will Änderung und springt zu deinem Chef. Chef sagt, ob er das 
kann oder nicht. Chef kommt zu dir und ordnet Änderung an.
Wenn Chef zuviel von dir verlangt, ist Chef schuld, nicht Kunde.
Chef muss arbeitsrechtlich auf dich aufpassen, sowohl was Arbeitszeit 
als auch Überstunden angeht. Außerdem ist das steuerlich schon 
fragwürdig, da Chef ja für dich keine / nur wenige Abgaben leistet und 
du trotzdem voll schaffst.

: Bearbeitet durch Admin
von Dipl Ing ( Univ. ) (Gast)


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20 Stunden pro Woche sind während der Vorlesungszeit erlaubt!
Das es in Ausnahmefällen mal drüber geht ist okay, deine Story hört sich 
aber grauenvoll an.

Mein Chef sagte immer:
Uni hat die höchste Priorität und geht immer vor. So sollte und muss es 
sein. Wenn dein Chef dich dermaßen ausnutzt und darauf scheißt, musst du 
eben die Handbremse ziehen.

von Marx W. (Gast)


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Fragestellender schrieb:
> Zu meinen 300 Überstunden hat mich noch niemand angesprochen.
> Normalerweise erwartet man doch mal ein Lob und dass der chef auf die
> ihm durchaus bekannten ÜStd anspricht oder?
>
> Was wäre besser: Kündigen oder Projekt durchziehen?

Dafür ist alles zu spät um einen Ratschlag zu geben!

Du bist selbst schuld an dieser Situtation!

Wer für 20h bezahlt wird, bleibt halt auch 20h in der Firma und geht 
dann!

Aus die Maus!

: Bearbeitet durch Admin
von genervt (Gast)


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Dipl Ing ( Univ. ) schrieb:
> Mein Chef sagte immer:
> Uni hat die höchste Priorität und geht immer vor. So sollte und muss es
> sein. Wenn dein Chef dich dermaßen ausnutzt und darauf scheißt, musst du
> eben die Handbremse ziehen.

Und wenn es "ärger" gibt, einfach auf die Arbeitsrechtliche Situation 
verweisen. Kann sein, dass die Krankenkasse einen fetten Betrag von 
deinem Chef nachfordert.

von Wilhelm F. (Gast)


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Fragestellender schrieb:

> Was wäre besser: Kündigen oder Projekt durchziehen?

Gibt es noch weitere bzw. Klone von deiner Sorte?

Ich würde 5 kaufen, die reichen, um eine neue ertragreiche Firma damit 
zu gründen.

: Bearbeitet durch Admin
von Fragestellender (Gast)


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Beim Kunden fehlt sämtliche Absprache - da kommt einer her und möchte es 
anders haben, dann kommt der Nächste und hat wieder einen Wunsch der am 
besten sofort drin sein solle. Wenns am nächsten Tag nicht drin ist, 
sind wir angestellten die dummen beim Chef. Es ist ein Großkunde den der 
Chef nicht verlieren möchte.

von Fragestellender (Gast)


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meine Kündigung liegt morgen vor...

von Floh (Gast)


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Fragestellender schrieb:
> meine Kündigung liegt morgen vor...

Ich würde erstmal klären, wie das mit den Überstunden aussieht. Das ist 
schließlich deine Arbeitsleistung, die du noch bezahlt bekommen 
möchtest. Was sagt dein Vertrag dazu?

: Bearbeitet durch Admin
von Fragestellender (Gast)


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da ich jetzt so im Projekt drin bin brauchen sie mich, sonst scheitert 
das Projekt. Deshalb kläre ich gleich die Regelung dazu, da muss man mir 
entgegenkommen. Verzug möchte keiner. Meinen Kollegen gehts übrigens 
genau so bis noch schlimmer. Fest angestellt möchte ich da nicht sein . 
Moderne Art, die Konkurrenz auszuspielen, wenn man so etwas mit sich 
machen lässt. Nein, danke.

von Wattestäbchen (Gast)


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Fragestellender schrieb:

> meine Kündigung liegt morgen vor...

"döp döp döp dödödöp döp döp
döp döp döp dödödöp döp döp
döp döp döp dödödöp döp döp"

 - H.P. Bexxter

: Bearbeitet durch Admin
von Bürovorsteher (Gast)


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Mache weiter wie bisher; wenn dein Leidensdruck groß genug ist, wird dir 
sofort die richtige Lösung einfallen.

von Klaus (Gast)


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Fragestellender schrieb:
> Zu meinen 300 Überstunden hat mich noch niemand angesprochen.
> Normalerweise erwartet man doch mal ein Lob und dass der chef auf die
> ihm durchaus bekannten ÜStd anspricht oder?
>
> Was wäre besser: Kündigen oder Projekt durchziehen?

Was ist für dich in 5 Jahren besser: Dein Studium erfolgreich 
abgeschlossen zu haben oder für deinen damaligen Chef als Werksstudent 
300 Überstunden angehäuft zu haben? Wenn du dir diese Frage in einer 
ruhigen Minute stellst und ehrlich beantwortest, weißt du denke ich 
schon was du tun solltest.

: Bearbeitet durch Admin
von Progger (Gast)


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Fragestellender schrieb:
> Beim Kunden fehlt sämtliche Absprache - da kommt einer her und
> möchte es anders haben, dann kommt der Nächste und hat wieder einen
> Wunsch der am besten sofort drin sein solle.

Zu euch? Dann Verweis auf den Chef. Der muss die Änderung genehmigen. Im 
Normalfall ist das dann ein Change Request der eingeplant und verrechnet 
wird.
Wenn ihr auf Zuruf sofort und gratis Änderungen implementiert ist es 
kein Wunder, dass euch die Kunden auf der Nase herumtanzen. Sobald es 
bezahlt werden muss wird die Koordination schlagartig besser werden.

> Wenns am nächsten Tag nicht
> drin ist, sind wir angestellten die dummen beim Chef. Es ist ein
> Großkunde den der Chef nicht verlieren möchte.

Wenn die Änderung vom Chef angeordnet wird, dann sag ihm doch einfach 
"Gerne! Dauert sechs Stunden. Soll ich es sofort machen? Dann 
verschieben sich Tasks A, B und alle anderen um einen Tag". Da wird er 
vielleicht murren, aber muss es akzeptieren. Dann denkt er ev. auch 
daran das an den Kunden zu kommunizieren und zu verrechnen. Wenn du alle 
Änderungen ohne Verschiebung der Deadline implementierst denkt der Chef 
doch, dass das alles 5-Minuten-Aufgaben sind.

: Bearbeitet durch Admin
von so nicht!!! (Gast)


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Wenn du kündigst, dann viel Spaß mit den Regressforderungen!

Als Werksstudent hast du nicht einen Vertrag über eine bestimmte 
Wochenstundenzahl und eine bestimmte Dauer, sondern du hast das 
fertigzustellen, was im Werksvertrag festgelegt ist. Punkt.

Ob du das in einer Woche hinbekommst oder in 5 Jahren, ist dein Bier. 
Vorausgesetzt der Vertrag setzt dir keine Fristen, wann das Projekt 
fertig zu sein hat.

Man sollte Verträge lesen, bevor man unterschreibt. Oder wenigstens 
nicht hinterher jammernn.

von Wattestäbchen (Gast)


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so nicht!!! schrieb:

> Man sollte Verträge lesen, bevor man unterschreibt.

Und du hast seinen gelesen?

von Fragestellender (Gast)


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bei uns ist das anders. Der Kunde möchte eine Änderung, weil sie sich 
intern nochmals drüber abgesprochen haben und es in höhergestellten 
Abteilungen nun doch anders gewünscht ist. Es wird dann von uns 
Entwicklern verlangt, das quasi sofort alles fertig ist. Wenn nicht 
gibts erstens Probleme mit dem Chef und außerdem zahlt der Kunde dann 
nicht bzw. nimmt die Arbeit nicht ab. Die Dokumente werden nur 
genehmigt, wenn entsprechend viel Spielraum drin ist.
@sonicht!
Ich bin als Erkstudent doch kein Projektmanager. Eben Studi. Außerdem 
steht im Vertrag nicht das Projekt sondern ein Festgehalt für die 20 
Std.

von klausr (Gast)


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so nicht!!! schrieb:
> Als Werksstudent hast du nicht einen Vertrag über eine bestimmte
> Wochenstundenzahl und eine bestimmte Dauer, sondern du hast das
> fertigzustellen, was im Werksvertrag festgelegt ist. Punkt.

Was so natürlich Quatsch ist. In meinen Werkstundenverträgen standen nie 
die Themen drin, was ich bearbeiten sollte, dafür aber immer 
Wochenstunden und Dauer. Oder geht es um eine Diplomarbeit? Selbst dort 
sollte immer die Wochenarbeitszeit geregelt sein!

von Kolophonium (Gast)


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Das wird ja immer besser. Da gibt es doch echt Vollpfosten, die den 
Unterschied zwischen Werkvertrag und Werkstudent nicht kennen.

von Klaus (Gast)


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so nicht!!! schrieb:
> Wenn du kündigst, dann viel Spaß mit den Regressforderungen!
>
> Als Werksstudent hast du nicht einen Vertrag über eine bestimmte
> Wochenstundenzahl und eine bestimmte Dauer, sondern du hast das
> fertigzustellen, was im Werksvertrag festgelegt ist. Punkt.
>
> Ob du das in einer Woche hinbekommst oder in 5 Jahren, ist dein Bier.
> Vorausgesetzt der Vertrag setzt dir keine Fristen, wann das Projekt
> fertig zu sein hat.
>
> Man sollte Verträge lesen, bevor man unterschreibt. Oder wenigstens
> nicht hinterher jammernn.

Werkstudenten heißen doch nicht Werkstudenten weil sie einen Werkvertrag 
haben lach

von klausr (Gast)


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Fragestellender schrieb:
> Der Kunde möchte eine Änderung [...]

Also, du musst unbedingt handeln.

1) Verlierst du normalerweise deinen Studentenstatus, wenn du über einen 
längerem Zeitraum während des Semesters mehr als 20h die Woche 
arbeitest. Ausnahme: Praktikum, dann bist du aber auch von der 
Hochschule dafür freigestellt.
2) Wurden die Überstunden ordentlich erfasst? Wenn nicht, lass' dir die 
Überstunden dringend bestätigen!
3) Du bist Student und kein fertiger Ingenieur. So wie das klingt, wirst 
du im Unternehmen arbeitstechnisch als solcher behandelt. Arbeitest du 
alleine an diesem Projekt?
4) Geh zum Chef: Sage ihm, dass du wegen dem Studium und 1) nicht mehr 
als 20h die Woche arbeiten kannst. Sollte das nicht gehen, musst du 
kündigen. Bleib hart! Wenn du meistens mehr als 8h am Tag arbeiten 
musst, sage ihm, du kannst nur noch 2 Tage die Woche kommen. Wenn er 
nicht darauf eingeht, musst du kündigen, weil dein Studium in Gefahr 
ist. Ich hoffe, Punkt 2) ist vorher geklärt worden. Im Ernst: Ziehe die 
Reißleine. Wenn dein Chef uneinsichtig ist, kündige und lass dich für 
den Rest der Arbeitstage vom Arzt krank schreiben.

: Bearbeitet durch Admin
von klausr (Gast)


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klausr schrieb:
> In meinen Werkstundenverträgen standen

Meinte natürlich "Werksstudentenverträgen"

von Wattestäbchen (Gast)


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klausr schrieb:

> 3) Du bist Student und kein fertiger Ingenieur. So wie das klingt, wirst
> du im Unternehmen arbeitstechnisch als solcher behandelt. Arbeitest du
> alleine an diesem Projekt?

Vielleicht macht er gerade seinen Master? Dann ist er schon Ingenieur.

von atmeltierchen (Gast)


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Naja, meine Erfahrung bist du selbst schuld:

 - Du lässt Überstunden zu
 - Hast dich warscheinlich zu einem Hungerlohn herunterhandeln lassen? 
Wer arbeitet den bitte freiwillig für unter 15€/h als Student?

Mehr als 20h/Woche darfst du nur außerhalb der Vorlesungszeit, sonst 
knallt es ganz schnell mit dem Studentenstatus. Wurde ja schon 
geschrieben.

Du hast das Huhn aber in der Hand, da du ja absolut kritisch für das 
Projekt bist:

Feste Arbeitszeiten UND guten Stundenlohn fordern. Wenn nicht -> 
Kündigen.


Nie vergessen:
Im Arbeitsleben gelten Verträge und Geld. Keine Gefühle und 
Freundschaften. Fordern und kriegen, sonst gehen und besser verdienen.

von Johannes O. (jojo_2)


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Bist du denn sein Leibeigener? Du wirst dort total ausgebeutet. Kosten 
tust du praktisch nix, die Arbeit wird aber trotzdem von dir erledigt.

Aber Achtung: STUDIUM GEHT VOR ARBEIT! Auch wenns viele nicht kapieren 
wollen.
Das musste mein Chef auch mal verstehen. Wollte immer dass ich arbeite 
obwohl ich ihm mehrmals mitgeteilt hatte, dass ich Prüfungen hab, lernen 
muss usw.
Schließlich hab ich dann gekündigt und das Problem war erledigt.
Kurze Zeit später hatte ich was anderes, mit mehr Lohn, besseren 
Arbeitszeiten und vernünftigeren Chefs.

Genau das würde ich dir auch empfehlen. Such dir was anderes.

(allein schon aus dem Grund, dass du gar nicht mehr als 20 Stunden pro 
Woche arbeiten darfst wegen Studentenstatus??)

von muhahaha (Gast)


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Der Kunde, der Kunde, IBN, IBN, ohne mich läuft nix.
Vertrag, Vertrag, Vertrag! Kündigen?
Du hast einen Vertrag über 20 Stunden und willst kündigen, weil du nicht 
doppelt so viel machen willst wie in deinem Vertrag, Vertrag, 
Vertrag!!!! steht? Mach doch einfach 20h und hör auf zu heulen!

Sieh es realistisch: du bist der Stift! Eine Aushilfskraft! Ein 
Greenhorn!
Wenn die Firma ernsthaft von solchen "Arbeitskräften" abhängig ist, dann 
bloß weg da!

Geh unbedingt mal zur Beratungsstelle deiner Uni / FH bzw zum Anwalt 
deines Vertrauens! Wenn es raus kommt, dass du "nebenbei" mehr als 20h 
gearbeitet hast, dann kann es für dich sehr unangenehm werden!

von Mark B. (markbrandis)


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klausr schrieb:
> 1) Verlierst du normalerweise deinen Studentenstatus, wenn du über einen
> längerem Zeitraum während des Semesters mehr als 20h die Woche
> arbeitest.

Nein, das stimmt so nicht. Wer hier Probleme macht, ist die 
Krankenkasse: Die wird einem bei regelmäßiger Überschreitung der 
20-Stunden-Grenze keinen Studententarif mehr gewähren. Die KV wird also 
dann teurer, aber möglich sind mehr als 20 Stunden durchaus.

von muhahaha (Gast)


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Ich kenne jemanden, der genau deswegen von der FH exmatrikuliert wurde, 
deswegen empfehle ich den Weg zu jemandem, der eine belastbarere Aussage 
tätigen kann, als ein anonymer Forenschreiber.

von guest (Gast)


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>Das Problem ist der Kunde, da ändern sich die Anforderungen während der
>IBN. Die Arbeit ist so extrem geworden, dass ich einfach mehr arbeiten
>"musste".

lol? Mir geht am arsch vorbei was die Kunden wollen. Ich hab meine 40h 
und die arbeite ich. Wenn wer mehr will will ich mehr. Sonst gibbet 
garnix. In einem Praktikum erst recht!

Ich verstehe meinen kollegen beim besten willen nicht, der reisst 
ueberstunden wie ein irrer die alle verfallen.

von bp (Gast)


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SO einen Boss hatte ich auch. Kleine Klitsche, wenige OEMs als Kunden, 
das war ein ernstes Problem. Zugegeben, man konnte viel umsetzen und hat 
viel gelernt.

Du musst 2 Dinge lernen:

1) Der Kunde ist nicht das Problem. Das Problem ist dein Boss. Der wälzt 
das unternehmerische Risiko auf die Angestellten ab. Überstunden können 
passieren, und IBN ist berühmt-berüchtigt dafür, weil es so verdammt 
schwer zu planen ist, was schiefgeht; aber wenn es chronisch über das 
vereinbarte herausgeht, fehlt Personal. (Ich sage bewusst nicht 40h. Das 
ist bei IBN unrealistisch, aber wer sich darauf einlässt, lässt sich idR 
das mit Schmerzensgeld kompensieren.)

2) Du bist nicht für die Fehler deines Chefs verantwortlich. Du bist 
Angestellter. Werkstudent oder Ingenieur sei mal dahingestellt, du hast 
schlicht und einfach fachliche Aufgaben zu erfüllen.
Es ist nicht dein Problem, ob der Kunde zahlt oder nicht. Wirklich. Das 
Problem ist nicht, dass du nicht fertig wirst, sondern dass dein Chef 
nicht genug Zeit eingeplant hat.
Du entwickelst etwas oder erfüllst andere Aufgaben, du kommunizierst 
deine Einschätzung der Situation (Aufwand, Fähigkeiten), und das ist es. 
Das hat nichts mit mangelnder Motivation oder Identifizierung zu tun 
(oder was auch immer irgendwelche Deppen da rein interpretieren), das 
ist deine Rolle. Und insbesondere von einem Werkstudenten darf man 
nichts, absolut nichts anderes erwarten.

Vielleicht arbeitest du aber auch für jemanden von der zynischen Sorte. 
Ich hatte mal so einen Chef. Zitat: "Es gibt so eine Art von Leuten, die 
sind richtig gut und ehrgeizig und lassen sich in alles reinsteigern, 
die kannst du nach dem Studium 1-2 Jahre 60,70h die Woche verheizen, bis 
sie merken, was Sache ist. Dann sind sie weg, aber 1-2 Jahre hast du 
unvorstellbare Produktivität, und das billig."
Bitterste Beschreibung meiner ersten 2 Arbeitsjahre, habe ich aber schon 
öfter gesehen.

Persönlicher Ratschlag:
 - Kündige und such dir was anderes. Es ist immer schwer, sich aus so 
einer Rolle wieder rauszuwinden und Chefs an normale Bedingungen zu 
gewöhen.
 - Studienabschluss machen
 - wenn du magst, danach wieder in IBN gehen. Mit ein bisschen 
Vorerfahrung findest du da leicht einen Job, und du weisst jetzt, worauf 
es bei Verhandlungen draufankommt. Nach der Kündigung kannst du 
vielleicht mit ein paar erfahrenen Kollegen drüber reden, wo du besser 
arbeiten sollst, und worauf du aufpassen sollst.
 - vielleicht hilft auch eine "halbe" Kündigung. DH - zum Chef mit der 
Kündigung gehen, ihm sagen, dass du das nächste Semester wegen 
Studienabschluss aussetzen musst, zwar gerne hier arbeitest, aber 
einfach durchfällst. Du musst absolut damit leben können, dass er die 
Kündigung annimmt - aber wenn du wirklich die Rolle hast, die du glaubst 
zu haben, wird er versuchen, eine Lösung zu finden, bei er er dich nicht 
ganz verliert. Dass er dir dabei das blaue vom Himmel verspricht, ist 
klar, aber die korrekte Reaktion darauf ist "ich kann mir nicht 
vorstellen, dass das funktioniert, aber wir können es ja mal einen Monat 
lang versuchen."

viel Glück.
(wie gesagt: Ich würd den Laden hinter mir lassen. Auch wenn es toll 
ist, so eingebunden zu sein, und sich wichtig zu fühlen. Ich sprech aus 
Erfahrung, und mit gewisser Distanz seh ich erst, was das für eine 
Ausbeute war.)

von Wattestäbchen (Gast)


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muhahaha schrieb:
> Ich kenne jemanden, der genau deswegen von der FH exmatrikuliert wurde

Wegen genau was?

von Dipl Ing ( Univ. ) (Gast)


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Wattestäbchen schrieb:
> Wegen genau was?

Mehr als 20 Stunden arbeiten -> Fliegst aus der studentischen KV -> KV 
meldet das der Hochschule -> Hochschule exmatrikuliert umgehend

von Mark B. (markbrandis)


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Dipl Ing ( Univ. ) schrieb:
> Wattestäbchen schrieb:
>> Wegen genau was?
>
> Mehr als 20 Stunden arbeiten -> Fliegst aus der studentischen KV -> KV
> meldet das der Hochschule -> Hochschule exmatrikuliert umgehend

Das ist natürlich Unsinn. Ja, es besteht generell eine Pflicht dazu, 
krankenversichert zu sein. Aber das heißt noch lange nicht dass man zum 
Studententarif versichert sein muss.

Die eigentliche Problematik ist die Versicherungsfreiheit, oder eben 
Versicherungspflicht, bezüglich der Sozialversicherungen: Neben der KV 
also die Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Je nachdem, wann 
man wieviel Stunden arbeitet bzw. wieviel Geld man verdient, ist man 
hier nicht (mehr) von den Beiträgen befreit. Man hat dann also 
wesentlich höhere Abzüge, wenn diese Versicherungsbeiträge fällig 
werden. Zudem ist der "Nicht-Studententarif" deutlich teurer.

Man hat dann also wesentlich höhere Abzüge auf sein Gehalt, aber den 
Studentenstatus verliert man alleine dadurch noch lange nicht!

Ich kenne einen Karlsruher, bei dem es genau so war: Er war Zivi im 
Rettungsdienst und hat auch danach, also während seines Studiums, oft 
dort gearbeitet. Er hat so viel gearbeitet und verdient, dass er für den 
studentischen KV-Tarif nicht mehr in Frage kam. Also musste er den 
höheren Tarif (freiwillig versichert) in der KV zahlen, sowie die 
übrigen Sozialversicherungsbeiträge. Selbstverständlich ist er deswegen 
nicht exmatrikuliert worden.

Hier die Quellen:
https://www.tk.de/tk/beratungsblaetter/beschaeftigung/beschaeftigung-von-studenten/107126
http://www.deutsche-rentenversicherung.de/cae/servlet/contentblob/232696/publicationFile/54365/tipps_fuer_studenten.pdf

von Mark B. (markbrandis)


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muhahaha schrieb:
> Ich kenne jemanden, der genau deswegen von der FH exmatrikuliert wurde,
> deswegen empfehle ich den Weg zu jemandem, der eine belastbarere Aussage
> tätigen kann, als ein anonymer Forenschreiber.

Kann ich mir höchstens so vorstellen:

1.) Student kommt aus irgendeinem Grund (z.B. arbeitet zu viele Stunden 
pro Woche, oder verdient zu viel, oder ist zu alt) nicht mehr für den 
studentischen Tarif der KV in Frage
2.) Student müsste sich nun freiwillig versichern, tut dies aber nicht 
bzw. zahlt den nun höheren Beitrag an die Krankenkasse nicht
3.) Student verliert daraufhin den Status als ordentlich 
Krankenversicherter
4.) Die Krankversicherung meldet dies der Hochschule, bzw. der Student 
kann zum neuen Semester keinen Nachweis mehr über das Bestehen einer KV 
erbringen --> Exmatrikulation

Wer in diesem Land pünktlich seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt, 
hat in aller Regel nichts zu befürchten. Das gilt auch für Studenten.

: Bearbeitet durch User
von Arne Maximilian R. (arnemaximilian_r)


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Mark Brandis schrieb:
> Dipl Ing ( Univ. ) schrieb:
>> Wattestäbchen schrieb:
>>> Wegen genau was?
>>
>> Mehr als 20 Stunden arbeiten -> Fliegst aus der studentischen KV -> KV
>> meldet das der Hochschule -> Hochschule exmatrikuliert umgehend
>
> Das ist natürlich Unsinn. Ja, es besteht generell eine Pflicht dazu,
> krankenversichert zu sein. Aber das heißt noch lange nicht dass man zum
> Studententarif versichert sein muss.
Das ist kein Unsinn und ich kenne auch so einen Fall, bei dem das 
geschehen ist.
Deine Beschreibung ist ja fachlich richtig (soweit ich weiss), jedoch 
ignorierst du den Ablauf, der geschehen kann. Wenn der Student der 
Krankenkasse nicht zuvor kommt und sich nicht freiwillig neu versichert, 
dann schmeisst sie ihn direkt aus der Versicherung, ohne dass ihm vorher 
eine neue Versicherung angeboten wird. Dann informiert die Versicherung 
die Universitaet und diese schmeisst den Studenten direkt raus.
Das ist ein ehemaligen Kommilitonen von mir auch geschehen.

Mark Brandis schrieb:
> Die eigentliche Problematik ist die Versicherungsfreiheit, oder eben
> Versicherungspflicht, bezüglich der Sozialversicherungen: Neben der KV
> also die Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Je nachdem, wann
> man wieviel Stunden arbeitet bzw. wieviel Geld man verdient, ist man
> hier nicht (mehr) von den Beiträgen befreit. Man hat dann also
> wesentlich höhere Abzüge, wenn diese Versicherungsbeiträge fällig
> werden. Zudem ist der "Nicht-Studententarif" deutlich teurer.
Kann das nicht als Versicherungsbetrug ausgelegt werden, wenn er dies 
nicht anmeldet?

@Fragestellender
Du hast dich da wirklich in eine sehr sehr schlechte Lage gebracht. Du 
solltest direkt aufhoeren mehr als 20 Stunden dort pro Woche zu arbeiten 
(am besten schon vor ein paar Monaten). Wenn dein Chef das ganze nicht 
versteht und einsieht: kuendigen, bei der Sizialversicherung anzeigen, 
Krankenversicherung wechseln und die hoeheren Betraege nachzahlen.

Dein Chef denkt gerade an sein eigenes Wohl und in keinster Weise an 
dich. Du machst dich vermutlich nicht nur strafbar, nein du kannst 
vielleicht auch beim Studium rausfliegen, wenn du der Versicherung nicht 
zuvorkommst (dann kannst du in der Regel nurnoch das Studium an einer 
anderen Uni wieder aufnehmen).

P.S.: Mehr als 10 Stunden pro Tag arbeiten ist auch nicht gut. Soweit 
ich weiss verliert man den Versicherungsschutz der Berufsgenossenschaft 
nach 10 Stunden, wenn keine Sondergenemigung vorliegt (wissen wohl auch 
nur die Wenigsten). Wenn du also nach 12 Stunden Arbeit mit dem Auto 
nach Hause faehrst und einen Unfall hast, dann duerfte meines Wissens 
nach die Berufsgenossenschaft nicht zahlen.
Also mach dich da lieber mal schlau, aber soweit ich das mit meinen 
Laienkenntnissen beurteilen kann faengst du dir gerade ganz viele 
Probleme ein (nicht nur, dass du keine Zeit zum Lernen hast).

: Bearbeitet durch Admin
von Zocker_18 (Gast)


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> Autor: Fragestellender (Gast)
> Datum: 13.02.2014 18:35

> - lernen kann ich ja auch auf der Inbetriebnme.
> So habe ich nun keine Zeit für das Studium,
> da die IBN bis zu 16 Std am Tag läuft.

16 Std./tag und 16 Std./Nacht ist auf IBN nichts ungewöhnliches, geht 
man doch locker mit einem fünfstelligen Monatsgehalt nach Hause.

In deinem Fall habe ich den Eindruck das du dir Knöpfe an die Backe 
nähen läßt die so groß sind wie Kloodeckel.

Wird Zeit das du deinem Vorturner mal den Stinkefinger zeigst. Wenn du 
schon verheitzt wirst dann soll das Ganze wenigstens anständig bezahlt 
werden.

: Bearbeitet durch Admin
von Fragestellender (Gast)


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hab ca. 15 mal nachfragen müssen, bis ich die Überstunden schriftlich 
quittiert hatte. Jetzt bekomm ich sie mit 9 Eur ausbezahlt - bin mal 
gespannt ob das als Werkstudent so einfach geht. Zumindest hab ich den 
Schuldschein.
Meine Kündigung wollte ich zunächst mündlich erklären bevor ich gleich 
mit dem Brief in der Hand da stehe. Davon wollte aber keiner was hören, 
es kamen direkt Gegenfragen zum Projekt. Also am besten direkt die 
schrifltiche Kündigung.

von Wilhelm F. (Gast)


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Fragestellender schrieb:

> Meine Kündigung wollte ich zunächst mündlich erklären bevor ich gleich
> mit dem Brief in der Hand da stehe. Davon wollte aber keiner was hören,
> es kamen direkt Gegenfragen zum Projekt.

Denk dir in so einem Moment im Geiste, daß John Wayne mit der geladenen 
Waffe hinter dir stünde, und notfalls eingreift. Manchmal hilft das. Man 
muß lernen, Dinge aktiv beeinflussen zu können.

http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstwirksamkeitserwartung

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