Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromsenke für NiCd / NiMH Einzelzellen bis 5 Ampere


von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Hallo zusammen,

die Schaltung kann Einzelzellen bis zu einer Spannung 0,9V bei maximal 
5A entladen. Mit dem einfachen Spindeltrimmer können die Ströme gut in 
10mA Schritten eingestellt werden. Ein 10-Gang Poti ist bestimmt besser, 
aber der Preis ist halt nicht ohne. Man kann zwar einen maximalen Strom 
von ca. 6,5A einstellen, jedoch ist dieser bei der Entladeschlußspannung 
von 0,9V nicht mehr konstant. Vielleicht läßt sich der Strom noch 
vergrößern, wenn die Spannungsversorgung des OpAmp +/- 18V beträgt. 
Eigentlich wollte ich +/- 10V erzeugen, doch dummerweise hat Reichelt 
keinen 79L10.

Das besondere an der Schaltung ist das diese mit einem günstigen 
präzisions OpAmp und MOSFET aufgebaut ist. Dieser 0P07CP kostet bei 
Reichelt nur 25ct, dafür benötigt er jedoch eine Duale 
Spannungsversorgung.
Da jedoch sowieso ein Trafo benötigt wird und dieser hier
( GERTH 304.18-2 ) bei Reichelt auch nur 1,95 Euro kostet, habe ich 
lieber in diesen investiert als in einen LT1006 oder LT1013, da man mit 
der einmal vorhandenen Spannungsversorgung und weiteren OP07CP und 
MOSFETs die Stromsenke weiter ausbauen kann.
Zum Beispiel benötigt diese Schaltung gerade mal insgesamt ca. 12mA im 
Plus,- und Minuszweig zusammen. Das heißt mit dem Trafo der 2x100mA 
bringt, kann man fast sechszehn weitere Stromsenken parrallel 
schalten.

Von den bekannten Stromsenken, weicht diese Schaltung nur mit dem 
Rückkopplungswiderstand ( R3 ) ab. Diesen habe ich eingefügt, da in der 
Nähe von 0V Eingansspannung es immer zu einem Schwingen am OpAmp Ausgang 
kam, das auch durch verschiedene Kondensatorwerte in der Rückkopplung 
nur das Problem potentialmäßig verschob.

Als Kühlkörper reichte der V PR32/38,1 von Reichelt - also 11K/W.
EAGLE stellte jedoch diesen nicht zur Verfügung, so das im Schaltplan 
der V SK129-50 STS zum Einsatz kam - also 5,3K/W.

Da die Schaltung überwiegend auf experimentell ermittelten Werten 
beruht, wäre es schön, wenn Leute die diese nachbauen mal berichten 
könnten, ob diese hält was sie verspricht. Dazu wäre es gut, wenn jemand 
mal einen Einkaufskorb bei Reichelt erstellen würde und ihn hier zur 
verfügung stellen würde.

Damit die Schaltung an eigene Bedürfnisse angepasst werden kann
( z.B. in SMD aufbauen ) habe ich die orginal EAGLE-Dateien
( Version 4.15 ) als Anhang dabei gepackt.


Bernd_Stein

von MaWin (Gast)


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Die Schaltung ist eher unsinnig.

Die Referenzspannung wird fliegend zwischen +9V und -9V ermittelt,
also mit den Ungenauigkeiten beider Spannungsregler.
Da ist der genaue OP07 witzlos, ein LM358 täte es und wäre billiger und 
käme mit single supply aus.

Nimmt man als shunt 6 x 1 Ohm parallel, als OpAm einen LM358 (oder falls 
es wirklich genau sein soll wie es deine Wunschvorstellung war ein 
TLE2021/2/4), als Referenz eine TL431A und als Versorgungsspannung 12V, 
auch unstabilisiert, kommt man billiger und nicht ungenauer weg, zudem 
wird der Kühlkörper kleiner und damit billiger.

Bauteile wie R2, C7, C9 sind überflüssig, durch die TL431 entfallen D5, 
D6, R9, R8. Durch single supply würde C2, C5, C6 IC3, C10 auch noch 
entfallen. Der Versorgungsstrom reicht ja locker, wie du ausgerechnet 
hast.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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MaWin schrieb:
> Die Schaltung ist eher unsinnig.
>
Nun ja, ich hatte halt wohl einen anderen Gedankengang als Du und möchte 
Dir bzw. Euch mal den " Sinn " der einen oder anderen Sache näher 
bringen.

>
> Die Referenzspannung wird fliegend zwischen +9V und -9V ermittelt,
> also mit den Ungenauigkeiten beider Spannungsregler.
>
Aber die Referenzspannung von 1,2V bleibt ja trotzdem stabil.
Die Ungenauigkeiten der Spannungsregler treffen aber genauso den OpAmp 
und somit gleicht sich das alles wieder aus. Ich wollte halt den MOSFET 
sicher sperren können und dies tut er auf alle Fälle, wenn er eine 
negative Gate / Source Spannung bekommt, dazu ist es nötig auch dem 
OpAmp-Eingang eine negative Spannung zu geben.

>
> Da ist der genaue OP07 witzlos, ein LM358 täte es und wäre billiger und
> käme mit single supply aus.
>
Ein Ziel bestand darin den Strom in 10mA-Schritten einstellen zu können 
und da ein LM358 bereits eine Input Offset Voltage von mindestens 2mV 
hat,
kommt der dafür schon mal nicht in Frage.

>
> Nimmt man als shunt 6 x 1 Ohm parallel, als OpAm einen LM358 (oder falls
> es wirklich genau sein soll wie es deine Wunschvorstellung war ein
> TLE2021/2/4), als Referenz eine TL431A und als Versorgungsspannung 12V,
> auch unstabilisiert, kommt man billiger und nicht ungenauer weg, zudem
> wird der Kühlkörper kleiner und damit billiger.
>
Ein gewöhnlicher 0,6W / 1% Metallfilmwiderstand wie Du ihn 
wahrscheinlich meinst wäre damit aber überlastet ( ca. 15% ). Aber die 
Idee ist gut, hatte ich auch schon, aber sie ist mir durch die ganzen 
Versuchsaufbauten wieder entfallen, da ich mit 20 Stück gerechnet hatte, 
um halt einen Präzisionswiderstand von 0,05 Ohm damit zu " ersetzen ".
Der TLE2021 hat eine Input Offset Voltage von mindestens 500µV
der OP07 dagegen nur 75µV. Außerdem war es mir wichtig alle Teile bei 
Reichelt zu bekommen, deshalb auch der Wunsch mit dem Einkaufskorb.

Kühlkörper kleiner, weil an dem Shunt mehr Leistung verbraucht wird ?
Kann man auch mit dieser Schaltung hinbekommen denke ich, wenn man wie 
bereits beschrieben den OpAmp mit mehr als +/- 9V und höchstens +/- 18V 
betreibt. Der negativ Regler wird dann zwar bei -18V 2ct teurer,
aber ist ja nicht jeder so ein Pfennigfuchser. Der Trafo wird 
glücklicherweise dafür nicht teurer, aber sein Stromabgabevermögen 
geringer.

>
> Bauteile wie R2, C7, C9 sind überflüssig, durch die TL431 entfallen D5,
> D6, R9, R8. Durch single supply würde C2, C5, C6 IC3, C10 auch noch
> entfallen. Der Versorgungsstrom reicht ja locker, wie du ausgerechnet
> hast.
>
R2 ist mir die 8ct Wert, da er dafür sorgt das der MOSFET gesperrt ist, 
wenn der OpAmp-Ausgang sich aus welchen Gründen auch immer Hochohmig 
verabschiedet.

Ich denke es reicht mit den theoretischen Überlegungen.
Mein Vorschlag lautet :

Entwickelt eine Schaltung die folgendes hergibt :

1. Alle Teile bei Reichelt erhältlich

2. Maximaler konstanter Entladestrom 5A
bis zur Entladeschlußspannung von 0,9V

3. Strom einstellbar in 10mA-Schritten

4. Gesamtschaltung so günstig wie möglich ( Warenkorb bei Reichelt 
erstellen )


Bernd_Stein

von MaWin (Gast)


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Bernd Stein schrieb:
> Aber die Referenzspannung von 1,2V bleibt ja trotzdem stabil.
> Die Ungenauigkeiten der Spannungsregler treffen aber genauso den OpAmp
> und somit gleicht sich das alles wieder aus.

Nein.

von Ulrich (Gast)


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Wenn man als MOSFET einen Logic level typen (oder wenigstens einen mit 
geringem Threshhold) auswählt, könnte man als OP z.B. einen MCP6V31 
nehmen. Das ist ein günstiger Rail-Rail Chopperstabiliserter OP.

Mit der Kritik an der Ref. Spannung hat MaWin recht. Das ginge aber auch 
mit dem OP 07 besser, einfach mit ein paar Widerständen - auch so das 
man ein kleine negative Spannung bekommt.

Statt ein minimal negativen Spannung, um auch bei der Einstellung ganz 
bis 0 zu kommen, kann man aber auch einfach ein bisschen Spannung zur 
Spannung an Shunt hinzu addieren, etwa mit 2 Widerständen.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)



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MaWin schrieb:
> Bernd Stein schrieb:
>> Aber die Referenzspannung von 1,2V bleibt ja trotzdem stabil.
>> Die Ungenauigkeiten der Spannungsregler treffen aber genauso den OpAmp
>> und somit gleicht sich das alles wieder aus.
>
> Nein.
>
Das verstehe ich zwar nicht, aber dies zu ändern war kein Problem,
da der MOSFET bei einer Gate-Spannung von ca. 2,8V erst anfängt zu 
leiten ( 1µA ) und die dafür benötigte Eingangsspannung am OpAmp >350mV 
sein muss, was weit genug von 0V entfernt ist, brauche ich also doch 
keine negative Eingangsspannung. Somit entfallen die Bauteile R8;D5;D6.

Bei der Gelegenheit habe ich die Schaltung gleich weiter optimiert.
Der Trafo wäre unter ungünstigen Bediengungen mit seinen 9V~ 
Sekundärspannung laut dem unteren Link
( Dimensionierungshinweise: )
keine gute Wahl. Deshalb sollte lieber der mit 2x12V 2x75mA benutzt 
werden.
Desweiteren sind auf Grund des Links die Glättungskondensatoren C1;C2 
auf 470µF/35V geändert worden.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

Bei den Eingangskondensatoren C3;C5 der Spannungsregler kam ich zu 
keiner Erklärung die hilfreich wäre, da in einem Artikel vom ELEKTOR aus 
dem Jahre 1996 " Spannung mit 78L und 79L " es zu diesen Kondensatoren 
heißt :
" ... wird dann benötigt wenn der der Stabilisator in nenneswerter 
Entfernung vom Siebelko liegt ". Da das ganze auf einer kleinen Platine 
untergebracht ist, können diese höchst wahrscheinlich auch eingespart 
werden.

Der OpAmp benötigt tatsächlich die ELKOs C7;C9 an seinen 
Versorgungsspannungspinnen nicht, da so etwas nur in 
Digitalsignalverseuchten Schaltungen nötig ist.

Der Spindeltrimmer wurde von 100k auf 50K reduziert, um auch ein 
günstigeres 10-Gang Potenziometer mit dem gleichen Wert, anstelle des 
Spindeltrimmers nutzen zu können.

Den Rückkopplungskondensator C11 habe ich im Layout als 0805-SMD 
vorgesehen, es kann jedoch auch einfach an diesen PADs ein bedrahteter 
mit 2,5mm Rastermas auf der Lötseite angebracht werden.
Damit eine " hohe " Eingangsspannung am OpAmp erstellt werden konnte bis 
der MOSFET anfing zu leiten musste der Rückkopplungswiderstand R3 ( 
Verstärkung ) von 390K auf 5k6 reduziert werden.

Auch habe ich einen anderen Kühlköper in EAGLE gefunden, der sogar der 
zu sein scheint den ich benutzte. Dieser heizte sich nicht mehr als über 
35°C bei dem Konstantstrom von 5,0A auf, bis die Entladeschlußspannung 
von 0,9V bei einer Umgebungstemperatur von 15°C erreicht wurde.
Ich empfehle dennoch andere Kühlköper siehe Schaltplan.

Eine Art Stückliste habe ich mit EAGLE erstellt, damit man sehen kann
( wer das nötige wissen hat ), welches Rastermaß die einzelnen Bauteile 
haben.


Bernd_Stein

von Ulrich (Gast)


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Der Widerstand R3 ist ziemlich kleine - dadurch hat man so ein 
Zwischending zwischen Regelung des Stromes und Regelung der 
Gatespannung. Der Ausgangsstrom wird damit relativ stark 
Temperaturabhängig. Die Performance der jetzigen Schaltung würde man 
auch mit einem LM358 und ohne negative Spannung erreichen. An sich 
sollte es gehen R3 deutlich größer zu machen - es reicht ja ein kleiner 
Anteil, damit man keine negative Spannung braucht.

Die Elkos waren mit 100 µF schon in Ordnung. Es wird ja nur sehr wenig 
Strom gebraucht. Auf die Spannungsregelung könnte man wohl auch noch 
verzichten.

von MaWin (Gast)


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Bernd Stein schrieb:
> Das verstehe ich zwar nicht, aber dies zu ändern war kein Problem,

Die Schaltung ist wesentlich besser, die Referenzspannung nun stabil, 
nun noch R3 wie von Ullrich geschrieben anpassen.

Mit einem ordentlichen OpAmp spart man sich noch die negative 
Versorgung.

von MaWin (Gast)


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Ulrich schrieb:
> An sich
> sollte es gehen R3 deutlich größer zu machen - es reicht ja ein kleiner
> Anteil, damit man keine negative Spannung braucht.

Wenn R3 zum addieren eines Offsets von 100uV sein soll (warum nimmt man 
dann einen so präzisen OpAmp) dann sollte man den hinzuaddierten Strom 
von der Referenzspannung ableiten, der ist wenigstens definiert.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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MaWin schrieb:
> Wenn R3 zum addieren eines Offsets von 100uV sein soll (warum nimmt man
> dann einen so präzisen OpAmp) dann sollte man den hinzuaddierten Strom
> von der Referenzspannung ableiten, der ist wenigstens definiert.
>

Bernd Stein schrieb:
> Von den bekannten Stromsenken, weicht diese Schaltung nur mit dem
> Rückkopplungswiderstand ( R3 ) ab. Diesen habe ich eingefügt, da in der
> Nähe von 0V Eingansspannung es immer zu einem Schwingen am OpAmp Ausgang
> kam, das auch durch verschiedene Kondensatorwerte in der Rückkopplung
> nur das Problem potentialmäßig verschob.
>


Bernd_Stein

von Ulrich (Gast)


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Der Widerstand R3 stoppt zwar ggf. die Oszillationen, allerdings leidet 
darunter auch ganz erheblich die Qualität. Da sollte es bessere 
Alternativen geben - etwa ein anderer OP, ein etwas größerer Wert für R1 
oder eventuell ein Widerstand ein Reihe zu C11.

MaWin hat natürlich recht, der kleine Offset sollte von der Ref. kommen, 
nicht der Gatespannung.

von MaWin (Gast)


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Bernd Stein schrieb:
> immer zu einem Schwingen am OpAmp Ausgang kam

Das passiert, wenn der Spannungsabfall am shunt wirklich auf kleiner 
gleich 0 gehen muss, damit der OpAmp Eingang der Vorgabe entspricht. 
MOSFETs können aber nicht auf 0 sperren, also sollte die Vorgabe nie 
unter 100uA fallen, und dazu der Offset des OpAmps, also 1Ohm am 
Fusspunkt des Potis einfügen.

von Ulrich (Gast)


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Wenn die Schaltung Schwingt, wäre ein 1. Versuch einfach C11 größer zu 
machen. Noch ist die Schaltung mit C11*R4 = 0,1 µs sehr schnell, d.h. 
C11 hat noch fast keinen Einfluss im Vergleich zur Geschwindigkeit des 
OPs.

Für die Akku-Entladung kommt es auch wirklich nicht auf Geschwindigkeit 
an - ein paar ms mehr oder weniger sind da unwesentlich.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Ulrich schrieb:
> Der Widerstand R3 stoppt zwar ggf. die Oszillationen, allerdings leidet
> darunter auch ganz erheblich die Qualität. Da sollte es bessere
> Alternativen geben - etwa ein anderer OP, ein etwas größerer Wert für R1
> oder eventuell ein Widerstand ein Reihe zu C11.
>
Der Widerstand R3 hat im wesentlichen zwei Funktionen :

1. Durch ihn wird eine bessere Einstellbarkeit mit dem
   Spindeltrimmer R9 erreicht.

2. Es muß erst eine Spannung von ca. 400mV mit R9 am Eingang des
   OpAmps erzeugt werden, bis der MOSFET anfängt zu leiten ( 1µA ).
   Somit sperrt der MOSFET also zuverlässig unterhalb dieser
   Eingangsspannung, wenn der Schleifer nahe an Ground ( GND ) ist.

Wenn die Schaltung laut MaWin selbst mit einem LM358 funktioniert,
ist der OP07 schon die bessere Wahl.

Oder welche Parameter sind bei der OpAmp Auswahl die Entscheidenen,
wenn nicht die Input Offset Voltage ?

Ein Widerstand in Reihe zu C11 war eine Katastrophe. Allerdings habe ich 
hierbei R3 entfernt.
Einen größeren Wert für R1 ist sicher von vorteil damit der OpAmp nicht 
die Kapazität des MOSFET " sieht ", was ja die Schwingneigung 
prinzipiell erhöht.

MaWin schrieb:
> Das passiert, wenn der Spannungsabfall am shunt wirklich auf kleiner
> gleich 0 gehen muss, damit der OpAmp Eingang der Vorgabe entspricht.
> MOSFETs können aber nicht auf 0 sperren, also sollte die Vorgabe nie
> unter 100uA fallen, und dazu der Offset des OpAmps, also 1Ohm am
> Fusspunkt des Potis einfügen.
>

Das verstehe ich alles irgendwie nicht, aber egal mit dem Widerstand R3
kann ich z.B. ziemlich gut einen Konstantstrom von 1µA einstellen,
was ja am Shunt von 0,05 Ohm einen theoretischen Spannungsabfall
von 50nV entspricht.
Einen Widerstand am Fusspunkt des Spindeltrimmers ( Anode D7 nach GND ), 
würde die Sache doch noch verschlimmern, da ich den Trimmermittelabgriff
( Schleifer ) noch weiter von GND entferne. Außerdem setzte ich damit ja 
wieder die Referenzspannungsquelle fliegend zwischen +9V und GND.

siehe :

Beitrag "Re: Stromsenke für NiCd / NiMH Einzelzellen bis 5 Ampere"


Bernd_Stein

von MaWin (Gast)


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Bernd Stein schrieb:
> Das verstehe ich alles irgendwie nicht, aber egal mit dem Widerstand R3
> kann ich z.B. ziemlich gut einen Konstantstrom von 1µA einstellen,

Eher nicht.

MOSFETs schalten nie ganz ab, sie haben eine Reststrom,
oftmal 250uA.

Kleiner sollte man den Mindeststrom nicht stellen, sonst kann der OpAmp 
in den Bereich kommen, wo er meint "noch weniger noch weniger und noch 
weniger" geben zu müssen um den Spannungsabfall am shunt und damit den 
Strom zu reduzieren, was er aber nicht schafft weil der MOSFET den 
Reststrom durchlässt.

Kein Wunder, wenn er dann schwingt, dann ist nämlich nur noch die 
kapazitive Kopplung zwischen Gate und Source vorhanden.

von Ulrich (Gast)


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Mit dem Widerstand R3 hat man bei kleinen Strömen eine Regelung der Gate 
Spannung, statt einer Regelung der Spannung am Shunt. Über die 
Gate-Spannung kann man ggf. auch relativ kleine Ströme noch einstellen, 
aber das ist dann nicht mehr Temperaturstabil.

von MaWin (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Mit dem Widerstand R3 hat man bei kleinen Strömen eine Regelung der Gate
> Spannung, statt einer Regelung der Spannung am Shunt.

Dummerweise hat man mit der Regelung der Gate Spannung gar keine 
Regelung der shunt Spannung und damit des Stromes mehr, schon gar nicht 
eine so genaue, wie sie der OP07 ermöglichen würde, und den hat er ja 
extra wegen der Genauigkeit genommen.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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MaWin schrieb:
> ... eine so genaue, wie sie der OP07 ermöglichen würde, und den hat er ja
> extra wegen der Genauigkeit genommen.
>
Was bzw. welche Parameter machen denn einen OpAmp Genau ?
Leider ist ja keiner auf die untere Frage eingegangen.

Bernd Stein schrieb:
> Oder welche Parameter sind bei der OpAmp Auswahl die Entscheidenen,
> wenn nicht die Input Offset Voltage ?
>


Ulrich schrieb:
> Mit dem Widerstand R3 hat man bei kleinen Strömen eine Regelung der Gate
> Spannung, statt einer Regelung der Spannung am Shunt. Über die
> Gate-Spannung kann man ggf. auch relativ kleine Ströme noch einstellen,
> aber das ist dann nicht mehr Temperaturstabil.
>
Ich glaube langsam steige ich durch.
Die Reglung über die Gatespannung ist dominanter als über den
Shunt ( R5 || R6 ), da dieser nur eine geringe Spannung gegenkoppelt als 
R3.


Bernd_Stein

von MaWin (Gast)


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Bernd Stein schrieb:
> Was bzw. welche Parameter machen denn einen OpAmp Genau ?

Die Offsetspannung (und deren Drift).

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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MaWin schrieb:
> MOSFETs schalten nie ganz ab, sie haben eine Reststrom,
> oftmal 250uA.
>
Das scheint mir wieder mal zu theoretisch.
Mit meinem Multimeter ( M-Meter ), das allerdings schon einige Jahre auf 
dem Buckel hat, ist im 200µA-Bereich eine Auflösung von 100nA mit einer 
Genauigkeit von 0,5% v. Mw. +1d möglich, der maximale Spanungsabfall bei 
Vollausschlag bzw. Anzeige beträgt 250mV.
Ich denke also schon das ich mich höchstens im zweistelligen 
µA-Bereich bei meinen Messungen bewege, da mein M-Meter schon sicher 
über 15 Jahre alt ist. Aber das ist auch nicht so ausschlaggebend 
sondern, das der Angezeigte Wert stabil bleibt.
Vielleicht ist ja die geringe Drain-Source-Spannung die Ursache,
das nicht mehr Leckstrom beim FET fließt ( siehe Anhang ).

>
> Kleiner sollte man den Mindeststrom nicht stellen, sonst kann der OpAmp
> in den Bereich kommen, wo er meint "noch weniger noch weniger und noch
> weniger" geben zu müssen um den Spannungsabfall am shunt und damit den
> Strom zu reduzieren, was er aber nicht schafft weil der MOSFET den
> Reststrom durchlässt.
>
> Kein Wunder, wenn er dann schwingt, dann ist nämlich nur noch die
> kapazitive Kopplung zwischen Gate und Source vorhanden.
>
Danke auch für diese Erklärung.


Bernd_Stein

von MaWin (Gast)


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Bernd Stein schrieb:
> Ich denke also schon das ich mich höchstens im zweistelligen
> µA-Bereich bei meinen Messungen bewege,

Du hast das Datenblatt schon gut herausgearbeitet.

Wenn deine Schaltung nicht funktionieren muss, kannst du ja auch nach 
Glauben bauen.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)



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Erstmal vielen Dank, an die rein theoretisch gegebene Hilfestellung,
damit habe ich in der Zwischenzeit sehr, sehr viele Versuche aufgebaut.
Nun bin ich jedoch die Sache leid. Das bisher beste Ergebnis seht ihr im 
Schaltplan. Leider hat der Rückkoppelkondensator ( C5 ) dadurch einen
1000 Fach höheren Wert bekommen. Die 5k1 Widerstände können durch 2x 2k4 
in Reihe ersetzt werden. In wie fern nun die ca. 2mA für die 
Spannungsreferenzdiode ( D5 ) ungeeingnet wegen der Eigenerwärmung ist, 
habe ich nicht weiter nachgeforscht.

Seltsamerweise konnte ich nur mit dem 2k4 zu 27R Verhältnis ( R7 zu R8 ) 
die beste Temperaturstabilität erreichen. 2k7 zu 30R war nicht so 
Temperaturstabil. Die Teperaturstabilität habe ich folgender Weise 
überprüft :

Konstantstrom eingestellt. Angefangen bei 1µA und dann mit einem 
Heißluftfön der auf ca. 45°C eingestellt war den Kühlkörper auf dem der 
MOSFET sitzt und den OpAmp der vom Luftstrom ebenfalls erfasst wird, 
solange erwärmt bis keine Erhöhung des " Konstantstromes " zu erkennen 
war.
Dies dann mit 10µA, 100µA, 1mA, 10mA, 100mA, 1A, 2A, 3A, 4A, 5A, 6A, 7A, 
8A.
Ab 1A war die Temperaturkonstanz ertragbar ( 1.06A );
2A ( 2,02A ); 3A ( 3,00A ); 4A ( 4,01A ); 5A ( 5,01A ); 6A ( 6,01A );
7A ( 7,02A ); 8A ( 7,90A ).

Das die 8A nicht konstant gehalten werden konnten liegt am
Drain / Source Widerstand ( Rdson ) der zwar mit ca. 16mOhm schon recht 
niedrig ist, aber dennoch nicht niedrig genug. Deshalb wäre der
IRFP 3306 mit einem Rdson von ca. 4,2mOhm wohl besser geeignet auch 
deshalb, weil sein T0-247 Gehäuse leichte thermische Vorteile mit sich 
bringt. Getestet habe ich dies nicht, da mir keiner zur Verfügung stand. 
Er ist zwar fast 3x so teuer wie der IRFB 3806, aber was besseres habe 
ich bei Reichelt nicht gefunden.

An einem weiteren theoretischen Austausch bin ich nicht interessiert,
es sei denn jemand stellt seine vollständig dimensionierte Schaltung 
hier vor die sich hieran orientiert :

Entwickelt eine Schaltung die folgendes hergibt :

1. Alle Teile bei Reichelt erhältlich

2. Maximaler konstanter Entladestrom 5A ( evtl. sogar 8A )
bis zur Entladeschlußspannung von 0,9V

3. Strom einstellbar in 10mA-Schritten

4. Gesamtschaltung so günstig wie möglich ( Warenkorb bei Reichelt
erstellen wäre schön )


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Für all die Jenigen die sich auch für Konstantstromquellen bzw. Senken 
interessieren, habe ich da noch was gefunden, das professioneller 
Dimensoniert ist, aber auch nicht aufwendiger.

http://www.rotgradpsi.de/mc/iconst/index.html


Bernd_Stein

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