Forum: Ausbildung, Studium & Beruf VW übernimmt 1100 Leiharbeiter


von Mark B. (markbrandis)


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von Gerd (Gast)


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Eine Festanstellung ist schon was besonderes in der heutigen Zeit. Wenn 
mal welche in freier Wildbahn beobachtet werden, dann ist das natürlich 
einen Zeitungsartikel wert.

von Ing. (Gast)


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Es könnte so einfach sein, dieses Desaster mit diesen Klitschen zu 
beenden. Wenn alle sich gegen diese Art der modernen Sklaverei wenden 
würden. Früher die Könige, heute die mächtigen Reichen und die 
Politiker. Die haben das Volk schon im Griff.
Ich für meinen Teil würde lieber elendig verhungern, bevor ich diesen 
Firmen auch nur einen Euro einbringen würde. Diese Firmen haben für das 
Volk keinerlei Existenzberechtigung.

von Pink S. (pinkshell)


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Diese Firmen haben ihre Existenzberechtigung, weil wegen des 
Kündigungsschutzes die Firmen nicht mehr flexibel reagieren können.

von Wilhelm F. (Gast)


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Wenn das oben in der Überschrift stimmt:

Vielleicht hat mal jemand neu gerechnet, und bemerkt, daß man die 1100 
auch in Flauten hat, nicht nur in Auftragsspitzen. Es spart dem Konzern 
dann auch noch Geld, weil der Festangestellte trotz höherem Gehalt immer 
noch billiger ist als im Verleih.

von Kritiker (Gast)


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Ing. schrieb:
> Es könnte so einfach sein, dieses Desaster mit diesen Klitschen zu
> beenden. Wenn alle sich gegen diese Art der modernen Sklaverei wenden
> würden.

Theorie! Die Praxis ist die, dass die AN nehmen müssen, was sie kriegen. 
Selbst wir Topingenieure müssen nehmen, was man uns gibt. Ich habe einen 
Job, der mit fast 100.000 im Jahr bezahlt ist und trotzdem bin ich ein 
Abhängiger. Kann mir garnicht vorstellen, was es heissen würde, wenn ich 
Durchschnittsknowhow hätte.

Die normalen Arbeiter sind doch Sklaven und haben keine Chance sich 
aufzulhenen!

Das muss von der Politik kommen! Die einzigen, die sich gegen diese 
Ausbeuten wenden, sind die Linken und bei denen scheue ich mich noch, 
sie zu wählen.

Die fastlinken, wie die Schröders und die Clements lassen sich von dr 
Zeitarbeitswirtschaft schmieren! Besonders Clement ist der grösste 
Dre....ck, den es gibt. Der sitzt heute im Vorstand eines 
Zeitarbeitsunternehmens.

von Sven (Gast)


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Vielen Dank Mark.
Ich bin einer dieser Leiharbeiter. Und ich wusste noch nix genaues. Nur 
das mein Zeitarbeitsvertrag (Autovision) mitte nechsten Monat seine 
Maximalzeit von Drei jahren erreicht. Medizinische untersuchung hatte 
ich auch schon aber eben noch keine ansage ob sie Übernehmen.

Mir ist allerdings auch kein Fall von Leiharbeiter endlassung in den 
letzten Drei Jahren bei Vw bekannt. (Ausser begründete ausnahmen wie 
Arbeitsunwillig oder die die sich die Taschen voll gemacht haben)

Fazit Leiharbeit bei Vw über die Autovision ist eine gute und "Faire" 
sache. Bezahlt wird man wie die Kolegen bei Vw Gleiche Arbeitszeiten und 
bedinugen. Ich würde das eher mit einer Probezeit von 3,5 Jahren 
vergleichen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Kritiker schrieb:

> Besonders Clement ist der grösste
> Dre....ck, den es gibt.

Na ja, immerhin entschuldigte er sich vor Jahren mal in einer Talkshow, 
man hätte es ein wenig anders machen müssen, man konnte die Ausmaße im 
Vorfeld nicht ahnen, nicht so kommen sehen, wie und was genau ausufert. 
Da hat er ja nicht ganz Unrecht. Die Umsetzungen machen aber immer noch 
die Unternehmen selbst, da gibt es keine Skrupel, nicht die Politik: 
Diese setzt nur Grundbedingungen.

von Grey (Gast)


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Pink Shell schrieb:
> Diese Firmen haben ihre Existenzberechtigung, weil wegen des
> Kündigungsschutzes die Firmen nicht mehr flexibel reagieren können.

das liegt eben an den linken Gewerkschaften. Ein Konzern kann eben nicht 
mal eben Festangestellte Leute loswerden, wenn Flaute ist.

Der wahre Grund für Zeitarbeit bei den Konzern ist aber ein anderer. 
Nämlich die unverschämt hohen Löhne bei den Großen Firmen für 
allereinfachste Arbeit. Daher setzen diese Firmen auf Leiharbeit und 
Werkverträge. Die müssen sich ja auch irgendwie wehren können. 60-70k 
für teilweise angelernte Bandarbeiter sind nämlich schon sehr krass.

von Kolophonium (Gast)


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@Grey, Heinen, Zocker_XY.....

Wenn Zeitarbeit so günstig ist, warum übernimmt VW dann jetzt so viele? 
Kannst du das auch mit deinem schlichten Weltbild erklären?

von Makroorganismus (Gast)


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Kolophonium schrieb:
>Kannst du das auch mit deinem schlichten Weltbild erklären?

Der kann gar Nichts erklären, da er ein unendlicher Automat ist, der
nur den immer gleichen Stuß wiedergeben kann.

Kritiker schrieb:
>>Besonders Clement ist der grösste
>> Dre....ck, den es gibt.

Absolut richtig.

Wilhelm schrieb:
>Na ja, immerhin entschuldigte er sich vor Jahren mal in einer Talkshow,
>man hätte es ein wenig anders machen müssen, man konnte die Ausmaße im
>Vorfeld nicht ahnen, nicht so kommen sehen, wie und was genau ausufert.

Was? Du bist einer der Leidtragenden dieses Drecks -wie kannst Du da
Verständnis aufbringen? Natürlich haben sie das kommen sehen, die
"Experten" -und sie haben es mit Wonne getan. Die Leute haben ein sehr,
sehr kurzes Gedächtnis.

von Wilhelm F. (Gast)


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Grey schrieb:

> 60-70k
> für teilweise angelernte Bandarbeiter sind nämlich schon sehr krass.

Sorry, das sehe ich anders. Bandarbeit ist anerkanntermaßen sehr 
stressig. Auch wenn es leicht aus sieht. Denn sie entspricht einer 
natürlichen Arbeitsweise überhaupt nicht.

Eine Bekannte war mal eine Weile in der Schuhfabrik. Du würdest doch 
bestimmt keine Schuhe kaufen, wo einer nur einen Millimeter anders aus 
sieht als der andere. Da ist die 8 Stunden am Band Höchstkonzentration 
gepaart mit Höchstgeschwindigkeit gefragt. Die Arbeiter dort schaffen es 
auch nicht sehr lange, wenige Jahre, dann haben sie einen an der 
Klatsche.

Aber 6,50€ am Band, das ist wirklich krass.

von Nachrechner (Gast)


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Grey schrieb:
> Nämlich die unverschämt hohen Löhne bei den Großen Firmen für
> allereinfachste Arbeit.

Ach deshalb gibt es so viele, die noch unterhalb des Mindestlohns 
schuften müssen? Weil alle für einfachtste Arbeit 60 - 70K im Jahr 
verdienen?
Mal sehen, bei 7,50 pro Stunde sind 70000 pro Jahr = 12700 Stunden, 
macht bei 8h pro Tag 1590 Tage.

Oh, irgendwie hat dein Jahr fast 5 mal so viele Tage wie unseres, und 
wenn man den blöden Arbeitern auch noch ein Wochenende gönnt 7 mal so 
viele Tage.

Meine Güte du bist so bruns<zensiert>, dass es wehtut. Lass mich raten. 
Von Beruf Sohn, der die ultrakonservativen Sprüche seines Paps 
nachplappert und im Leben noch nicht einen Tag hart gearbeitet hat!
Und rechnen kannst du noch nichtmal für die Grundschule.

von Grey (Gast)


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Nachrechner schrieb:
> Ach deshalb gibt es so viele, die noch unterhalb des Mindestlohns
> schuften müssen? Weil alle für einfachtste Arbeit 60 - 70K im Jahr
> verdienen?
> Mal sehen, bei 7,50 pro Stunde sind 70000 pro Jahr = 12700 Stunden,
> macht bei 8h pro Tag 1590 Tage.
>
> Oh, irgendwie hat dein Jahr fast 5 mal so viele Tage wi

kennst Du die Tarifstrukturen bei den Großen? da arbeitet kein 
Festangestellter für den Mindestlohn. Selbst Ferienjobber kriegen um die 
20 Euro die Stunde, Festangestellte natürlich mehr. Jo S. hat das erst 
neulich bestätigt.

Ansonsten sind 60-70k durchaus drin für Festangestellte bei den Großen, 
teils sogar nur angelernt. Dazu gibt es diverse Aussagen, z.B. von einem 
Porsche BR, sein Sohn arbeitet in der Lackiererei und hat ca. 70k als 
Facharbeiter.

 Oder auch in der Doku Hungerlohn am Band, da zeigte eine 
Festangestellte Daimler Arbeiterin ihren Lohnzettel, sie war Mitte 20, 
zwar Facharbeiterin, aber machte nur Hilfsarbeit (Zylinderköpfe 
verpacken). Grundlohn 3600 Brutto  + Leistungszulage, UG, WG, 
Schichtzulagen, Gewinnbeteiligung, all. in sind das dann ca. 60k bei 35h 
Woche. Manche ältere bekommen sogar noch mehr.

Da würde ich als Konzern auch auf Leiharbeit und Werkverträge setzen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Apropos, Nachtrag zu der Schuh-Bandarbeiterin:

Ich hatte mal einen Kollegen, Fabrikantensohn, der nicht studierte, und 
bei mir im Handwerk landete. Dem frechen Schnösel gefiel die Arbeit 
nicht, wir zogen gelegentlich mal den ganzen Tag Leitungen am HVt. 
Irgendwann sagte er: So ein Scheiß, daß ich so einen Mist hier machen 
muß, für sowas würde ich persönlich einen von der Straße suchen, und dem 
für jeden gezogenen Schaltdraht 50 Pf. in die Hand drücken.

Ich sah noch nie einen, der den Mund so voll nahm.

Endergebnis war: Ich durfte einen Tag später, als ich ihn nicht mehr als 
Kollegen dabei hatte, all seine Störungen weg machen gehen. Alle 
Kundenanschlüsse funktionierten nicht, wo sie es normalerweise hätten 
sollen. Er zog am Drahtführungskamm der Lötstreifen wirklich ausnahmslos 
jedes Adernpaar stramm und blank, es gab nur Kurzschlüsse. Der hatte 
überhaupt kein Fingerspitzengefühl für die Arbeit. Ich konnte die ganze 
Arbeit noch mal komplett neu machen, alleine und nebenbei, so wie die 
Störungsmeldungen eintrudelten.

von Grey (Gast)


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haaach, mal wieder so eine typische Ferkes Story :-) aber immerhin, 
Ferkes hat wohl tatsächlich mal was gearbeitet. Brach die 
Arbeitsallergie erst im höheren Alter aus?

zum Schuhbandarbeiter: das ist eine ganz andere Arbeit als das was die 
bei den Autofirmen machen. Da gibt es Leute die verdienen 60-70k für 
einfachste Tätigkeiten wie Stapler fahren, Materialwagen fahren, mal ein 
paar Schrauben am Band rein drehen usw.

von Wilhelm F. (Gast)


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Grey schrieb:

> haaach, mal wieder so eine typische Ferkes Story :-) aber immerhin,
> Ferkes hat wohl tatsächlich mal was gearbeitet.

Ja Jung, da hast du noch etwas zu tun, bis du so weit bist.

Der andere Kollege, der die Sauerei mit den Drähten veranstaltete, fuhr 
aber schon mal Porsche, das fuhr noch nicht mal der Betriebsleiter.

Manche wurden dann wegen Unfähigkeit auch regelrecht weg gelobt. Oder 
höher befördert.

von Martin (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
>> 60-70k
>> für teilweise angelernte Bandarbeiter sind nämlich schon sehr krass.
>
> Sorry, das sehe ich anders. Bandarbeit ist anerkanntermaßen sehr
> stressig. Auch wenn es leicht aus sieht. Denn sie entspricht einer
> natürlichen Arbeitsweise überhaupt nicht.
>
> Eine Bekannte war mal eine Weile in der Schuhfabrik. Du würdest doch
> bestimmt keine Schuhe kaufen, wo einer nur einen Millimeter anders aus
> sieht als der andere. Da ist die 8 Stunden am Band Höchstkonzentration
> gepaart mit Höchstgeschwindigkeit gefragt. Die Arbeiter dort schaffen es
> auch nicht sehr lange, wenige Jahre, dann haben sie einen an der
> Klatsche.
>
> Aber 6,50€ am Band, das ist wirklich krass.

Aha aber bei den Chinesen klappt das anscheinend ganz gut und wird auch 
international anerkannt.
"natürliche Arbeitsweise" so etwas gibt es? "natürlich"? Arbeit ist 
zweckgebunden und nicht "natürlich"! "natürlich" kann man vielleicht als 
bekennender Sklave sagen und schreiben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Martin schrieb:

> Aha aber bei den Chinesen klappt das anscheinend ganz gut und wird auch
> international anerkannt.

Vielleicht kostet da auch die Monatsmiete für die Wohnung nur 30€. Aber 
ich glaube, die haben eine höhere Wohneigentumsrate als wir. In einigem 
sind die uns voraus.

von Leute, Leute (Gast)


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Wilhelm F. (ferkes-willem) schrieb:

> Ich hatte mal einen Kollegen, Fabrikantensohn, der nicht studierte, und
> bei mir im Handwerk landete. Dem frechen Schnösel gefiel die Arbeit
> nicht, wir zogen gelegentlich mal den ganzen Tag Leitungen am HVt.
> Irgendwann sagte er: So ein Scheiß, daß ich so einen Mist hier machen
> muß, für sowas würde ich persönlich einen von der Straße suchen, und dem
> für jeden gezogenen Schaltdraht 50 Pf. in die Hand drücken.

> Ich sah noch nie einen, der den Mund so voll nahm.

> Endergebnis war: Ich durfte einen Tag später, als ich ihn nicht mehr als
> Kollegen dabei hatte, all seine Störungen weg machen gehen. Alle
> Kundenanschlüsse funktionierten nicht, wo sie es normalerweise hätten
> sollen. Er zog am Drahtführungskamm der Lötstreifen wirklich ausnahmslos
> jedes Adernpaar stramm und blank, es gab nur Kurzschlüsse. Der hatte
> überhaupt kein Fingerspitzengefühl für die Arbeit. Ich konnte die ganze
> Arbeit noch mal komplett neu machen, alleine und nebenbei, so wie die
> Störungsmeldungen eintrudelten.

Solche einzelnen verzogenen Bengels bzw. Bürschlein hatten wir damals 
auch im Betrieb, die sich anfänglich noch lustig machten über "die 
Malocher" oder "den Arbeiter" (was damals schon ein Facharbeiter in der 
Elektroindustrie war). Denen verging allerdings das Lachen, als die 
merkten, wir schwierig einfach ausschauende Tätigkeiten im Alltag so 
sein können, besonders wenn man anderen zuarbeiten soll und sich dabei 
als Lahmarsch outet, nix gebacken bekommt und die anderen nur bei der 
Arbeit aufhält. Für manche wirkt das Schämen vor sich selber dann wie 
ein heilsamer Schock. Ist eine gute Therapie fürs Leben. Sollte jeder 
mal durchlaufen haben.

;)

von WIEWIEWaldi (Gast)


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Grey schrieb:
> Der wahre Grund für Zeitarbeit bei den Konzern ist aber ein anderer.
> Nämlich die unverschämt hohen Löhne bei den Großen Firmen für
> allereinfachste Arbeit. Daher setzen diese Firmen auf Leiharbeit und
> Werkverträge. Die müssen sich ja auch irgendwie wehren können. 60-70k
> für teilweise angelernte Bandarbeiter sind nämlich schon sehr krass.

Hallo Grey,

der Text kommt mir bekannt vor der Name nicht :-)

Ich kürze ab: Der Erfolg gibt diesen Firmen recht. Und wenn man am Band 
300k verdienen würde wäre es auch nur richtig. Man stelle sich nur vor 
man müßte 10000 Autos zurückholen weil irgendwer am Band ein Schräubchen 
vergessen hätte.

von Klaus (Gast)


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Pink Shell schrieb:
> Diese Firmen haben ihre Existenzberechtigung, weil wegen des
> Kündigungsschutzes die Firmen nicht mehr flexibel reagieren können.

Es glaube doch mal bitte niemand, dass ein Unternehmer in Deutschland 
keine Mitarbeiter entlassen könnte. Natürlich geht das! Jemand der für 
seinen Job nicht geeignet ist, der kann selbstverständlich entlassen 
werden! Aber natürlich nicht, weil nur die Farbe der Ohren nicht mehr 
zur neuen Wandfarbe paßt (=Willkür des Unternehmers). Und das ist gut 
und richtig so. Wer etwas anderes besser findet, sollte die FDP aus der 
Versenkung holen.

von Helge A. (besupreme)


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Von außen betrachtet - ich war schon in einigen Fabriken - schaut mir 
der gelegentlich recht hohe Lohn eines Bandarbeiters aus, als wär das 
eine Entschädigung für einen schleichenden Intelligenzverlust. Gerade in 
Wolfsburg sind mir so einige aufgefallen, die ihr Leben nach einigen 
Jahren am Band mit auch außerhalb des Werkstors ausgeschaltetem Gehirn 
fristen.

Ich will da beileibe nit alles über einen Kamm scheren, viele haben sich 
ihr Denkvermögen behalten. Allerdings, die Gefahr besteht, wenn man 
jahrelang jeden Tag 600x die gleiche Schraube irgendwo reindreht.

Martin schrieb:
> Aha aber bei den Chinesen klappt das anscheinend ganz gut und wird auch
> international anerkannt.

Fraglich ist, von wem da irgendwas anerkannt wird. Ich hab den Verdacht, 
daß eine solche Anerkennung nur vorausgesetzt wird bei den 
"billig-billig" - Einkäufern. Oder beim Profitstreben ohne Gewissen, wie 
die immer wiederkehrenden Unglücke z.B. in Bangladesh uns immer wieder 
vor Augen führen.

von Grey (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Von außen betrachtet - ich war schon in einigen Fabriken - schaut mir
> der gelegentlich recht hohe Lohn eines Bandarbeiters aus, als wär das
> eine Entschädigung für einen schleichenden Intelligenzverlust. Gerade in
> Wolfsburg sind mir so einige aufgefallen, die ihr Leben nach einigen
> Jahren am Band mit auch außerhalb des Werkstors ausgeschaltetem Gehirn
> fristen.
>
> Ich will da beileibe nit alles über einen Kamm scheren, viele haben sich
> ihr Denkvermögen behalten. Allerdings, die Gefahr besteht, wenn man
> jahrelang jeden Tag 600x die gleiche Schraube irgendwo reindreht.

ja das ist richtig, aber ich sehe das anders. Viele die solche Jobs 
machen sind froh nicht denken zu müssen. Die kriegen einfach ihre Schema 
F Aufgabe, tragen keine Verantwortung, müssen wenig dazu lernen, haben 
regelmäßig Feierabend und werden sehr gut dafür bezahlt.

Selbst die Lohnerhöhung wird von anderen organisiert. Für manchen hier 
wäre genau sowas das Paradies.

von Helge A. (besupreme)


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Grey schrieb:
> Viele die solche Jobs
> machen sind froh nicht denken zu müssen

Eine solche Einstellung wird den allerwenigsten in die Wiege gelegt. Ich 
hab schon ein paar Leute am System zerschellen sehen. Die hat dann auch 
nix mehr gekümmert, aber das war Ergebnis und nit die Ursache der 
Bandarbeit.

von Grey (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Eine solche Einstellung wird den allerwenigsten in die Wiege gelegt. Ich
> hab schon ein paar Leute am System zerschellen sehen. Die hat dann auch
> nix mehr gekümmert, aber das war Ergebnis und nit die Ursache der
> Bandarbeit.

oh doch, da gibt es viele. Leute die nie was für die Schule gemacht 
haben, lieber gechillt, Party, gesoffen, Auto Tunning usw. die einfach 
nicht gern ihren eigenen Kopf anstrengen. Für die ist dann so ein 
Bandjob der totale Traum. Fette Kohle, nichts denken müssen, im Zweifel 
organisiert der Chef dann die Fehler, pünktlich Feierabend, keine 
Verantwortung. Schön Arbeit nach Vorschrift. Selbst die Lohnerhöhung 
organisiert die Gewerkschaft für einen, bestenfalls muss man sich mal 
die rote Mülltüte anziehen und in die Trillerpfeife blasen.

von Seano L. (Gast)


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Grey schrieb:
> oh doch, da gibt es viele. Leute die nie was für die Schule gemacht
> haben, lieber gechillt, Party, gesoffen, Auto Tunning usw. die einfach
> nicht gern ihren eigenen Kopf anstrengen.

Was mir aufgefallen ist, dass Bandarbeiter in der Autoindustrie meist 
aus bäuerlichem Mileu kommen, wenn es ortsnahe Einheimische sind. Bei 
BMW fahren z.B. Busse weit ins Hinterland (Niederbayern) und sammeln von 
den Nestern (genauer: Sammelpunkte) die Bauern ein, karrt sie bis ins 
Werk ans Band, dort kloppen sie ihre Stunden runter und werden später 
wieder mit dem Bus heimgefahren.
Bei Audi ist es auch nicht anders. Ich kenne viele die aus einem 
bäuerlichen Betrieb stammen, früher hatte der Vater noch den Bauernhof 
mit Vieh, der Sohn macht den Betrieb ohne Vieh nur noch im Nebenerwerb 
und geht bei Audi 'schichten' und nicht nur er sondern die ganze 
nachgekommene Brut und erweiterte Verwandtschaft. Bauernsohn -> Audi, so 
sieht hier der Werdegang vieler aus.

Bei BMW gibt es wohl einen inoffiziellen Deal mit der Regierung, dass 
BMW die Leute aus den strukturschwachen Gegenden beschäftigt, evt. gibt 
der Staat da noch was dazu man weiss es nicht, liegt aber nahe wenn man 
das mal gesehen wie die Leute angekarrt werden, in diesen Gegenden gibts 
auch sonst nix, Landwirtschaft ist dort auch tot oder in der Hand 
einiger Grosser.

Bei Audi sind die Bauernbuben deshalb begehrt, weil sie nicht viel 
denken und aufmucken, das harte Arbeiten von früh bis spät in die Nacht 
von der Landwirtschaft gewohnt sind. Ich kenne einige aus meinem Dorf wo 
das genau passt: Sonderschüler, Bauerssohn z.T. zu doof den eigenen 
Betrieb zu übernehmen wegen abgebrochener Sonderschule, "Lehre" bei Audi 
(= durchgewunken) danach ans Band oder direkt ans Band eingestiegen, 
dumm wie ein Stück Brot aber geht mit bis zu 4000€ netto nach Hause. Die 
fahren dann mit dem geleasten Q7 durchs Dorf, setzen ihn im Acker vom 
Vater aufs Dach ("Ist ja Geländewagen, mal testen ob der wie der John 
Deere den steilen Acker hochkommt.") und verjubeln den Rest im 
Bumsurlaub in Übersee, weil sie trotz des vielen Schotters beim 
einheimischen Weibsvolk wegen ihrer Doofheit abblitzen. Man glaubt es 
nicht was für Hohlbirnen dort an Schotter heimbringen, anders scheint 
man den monotonen Job auch nicht zu packen, ist wohl die wichtigste 
Anforderung.

Wer hier was auf der Pfanne hat, hat studierte ein Ing.studiengang und 
darf bei Ferchau und Co als Sklave für Audi arbeiten und das für 
deutlich weniger Geld und unsicherer Stelle, von Boni.... ganz zu 
schweigen. Der Witz ist das Audi immer wieder mal relativ viele 
Leiharbeiter übernimmt aber kaum Ingenieure vom Dienstleister, soviel 
zum Fachkräftemangel.

Leute wenn ihr vorhabt zu studieren mit dem Ziel mal bei den 
'beliebstesten Arbeitgebern' als Ing. in der Autoindustrie zu landen, 
vergesst es, s.o.

von Helge A. (besupreme)


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Hm. Vielleicht sind in meinem Bekanntenkreis die Deppen 
unterrepräsentiert.

von Grey (Gast)


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@S. Longus: haargenau so ist es! ich wäre fast krepiert vor Lachen. Aber 
genau solche Leute arbeiten da oft am Band. Für die ist das dann die 
Erfüllung, einfache Arbeit, nix denken, keine Verantwortung (keine im 
Vergleich zum selbständigen Landwirt) und fette Kohle.

von Seano L. (Gast)


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Grey schrieb:
> @S. Longus: haargenau so ist es! ich wäre fast krepiert vor
> Lachen. Aber
> genau solche Leute arbeiten da oft am Band. Für die ist das dann die
> Erfüllung, einfache Arbeit, nix denken, keine Verantwortung (keine im
> Vergleich zum selbständigen Landwirt) und fette Kohle.
Andererseits sind einige der Nebenerwerbsbauern am Überlegen doch wieder 
Vollzeit als Bauer zu arbeiten, nachdem hier immer mehr sich ne 
Biosgasanlage hinstellen solange es noch genehmigt wird, das scheint 
sehr lukrativ zu sein. Hier in der Umgebung sind schon wieder zwei im 
Bau und eine weitere in Planung. Man sieht abends schön die blauen 
Fackeln von manchen höheren Punkten aus in der Landschaft, alles 
Biogasanlagen von Aussiedlerhöfen. Vor ein paar Jahren waren diese 
Betriebe noch auf der Kippe zur Pleite. Der Staat subventioniert es, 
damit nicht auch noch der letzte Bauer ans Band muss.

Bei den Bauernkindern am Fliessband sind auch Hummer sehr beliebt, sieht 
man hier immer öfter. Die gibt es recht günstig gebraucht, Diesel tankt 
der Bauernbub afaik verbilligt, dank Nebenerwerbslandwirtschaft, ist 
also egal was die Karre wegsäuft und hat mehr Traktorfeeling, so ein 
Audi mit chremefarbener Innenausstattung ist halt doch nix wenn man 
abends noch raus aufn Acker muss oder Brennholz macht wie aktuell bei 
dem Sauwetter.

von Paul M. (paul_m65)


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Dabei sind die Subventionen für die Bauern sehr üppig. Mehr als 40k€ pro 
Jahr sind üblich. Das berechnet sich hauptsächlich nach der 
bewirtschafteten Ackerfläche. Für stillgelegte Äcker gibts noch mehr 
Geld.  Wird ein Kuhstall gebaut oder ein Melkroboter angeschafft, 
steigen die Subventionen natürlich entsprechend. Soviel muss ein 
normaler Mensch erst mal verdienen. Im Jammern waren die Bauern schon 
immer Meister.

von Grey (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Im Jammern waren die Bauern schon
> immer Meister.

das stimmt. Noch schlimmer als Ärzte und Ingenieure zusammen. In meinem 
Dorf gibts auch viele Bauern. Der Vater von einem Bekannten von mir 
jammert immer wie ein Rohrspatz über die Politik, die hohen Abgaben und 
was da so für Auflagen kommen, von wegen man dürfe das gute alte DDT 
nicht mehr zum Spritzen verwenden usw. und wie wenig Geld man doch habe. 
Sein Vater fährt sein 20 Jahren einen alten Opel, mehr als 80 PS hält er 
für PS Protzerei und trägt immer die ältesten Klamotten, selbst wenn er 
nicht arbeitet, Urlaub gibt es keinen, da gibts nur Arbeit, Arbeit, 
Arbeit.
Zentralheizung hat er auch keine in seinem Haus, einmal Samstags wird 
der Holzboiler angeworfen und es gibt einen Waschtag.

Neulich hat er seinen Hof erweitert um sehr viele Hektar. Kosten 400k 
Euro, diese hat dieser sehr ärmlich aussehende Herr in Bar bezahlt.

von Paul M. (paul_m65)


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Ich würde mal behaupten, den meisten Millionären sieht man ihren 
Reichtum nicht an. Die haben nämlich nicht begriffen, dass man nichts 
mit ins Grab nehmen kann.

von Zittermann (Gast)


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Na, sind jetzt mal die Bauern dran beim Bashing?
Ihr seid doch nicht mehr ganz fit!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Zittermann schrieb:
> Na, sind jetzt mal die Bauern dran beim Bashing?
> Ihr seid doch nicht mehr ganz fit!

Nicht fit?
So wie die um sich schlagen, sind die in "topform"!

von aGast (Gast)


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S. Longus schrieb:
> dumm wie ein Stück Brot aber geht mit bis zu 4000€ netto nach Hause

Anscheinend ist der aber doch viel cleverer als Du und dein 
Bashingkumpels. Da stellt sich mit die Frage wer hier der Dumme ist.
Sagt mal, seid ihr alle so gescheiterte Existenzen und Neidhammel dass 
ihr meint, nur noch mit verbalen Rundumschlägen ein wenig Anerkennung zu 
sammeln zu können?

von Seano L. (Gast)


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VW-Chef verdient an einem Tag soviel wie andere im Jahr:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaft-in-zahlen/gehaltsvergleich-vw-chef-verdient-am-tag-so-viel-wie-andere-im-jahr-12806295.html

Das Dank Leiharbeiter, sonst müsste der arme Mann ja hungern.

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