Hallo, ich suche Rat bei folgendem Problem: Wir haben einen Vertriebskollegen in den USA, der dort lebt und unsere Firma dort vertritt. Ab und zu unterstütze ich ihn (arbeite im technischen Support) bei einer 1-2 wöchigen Dienstreise. Nun ist bei uns die Regelung für das Essen folgendermaßen: 1. Es gibt einen Tagessatz für Mittag und Abendessen (Frühstück ist normal im Hotelpreis drin). 2. Wenn wir mit Kunden essen gehen, laden wir sie ein, rechnen die Rechnung separat ab und reduzieren für diesen Tag den Tagessatz. 3. Wenn wir, der Kollege und ich, keine Reise in den USA machen sondern quasi bei ihm im Heimatort sind, darf er mich nicht zum Essen einladen und das Essen abrechnen. Der Kollege aus USA sieht das Ganze aber sehr viel lockerer. Genauer gesagt bin ich mit ihm bei einem Kunden, er fährt früh heim, geht schick mit seiner Frau essen und schreibt dann bei der Abrechnung, dass er, ich und die Kunden zusammen gegessen hätten. Wenn ich jetzt aber meine Reisekostenabrechnung mache, muss ich angeben, wie oft ich mit Kunden auf Firmenkosten gegessen habe. Das heißt, wenn ich die Angaben meines Kollegen bestätige, lüge ich selbst aktiv und wissend. Wenn ich aber die Wahrheit sage, sprich angebe, dass ich an dem und dem Tag gar nicht mit ihm gegessen habe, bin ich im schlimmsten Fall für seine Kündigung verantwortlich (ich hab keine Ahnung, was die Folgen wären. Von "in den USA sehen wir das lockerer" bis "ok, das ist zuviel, er muss gehen" ist alles möglich). Was ist hier das richtige Verhalten? Den Kollegen decken und hoffen, dass es nie rauskommt oder ehrlich sein und möglicherweise seinen Rausschmiss auslösen? PS: Ich habe oft versucht mit ihm darüber zu sprechen und ihm zu erklären, dass das nicht in Ordnung ist, aber er sieht es 0 ein und ist sehr stur.
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Christian Peters schrieb: > Was ist hier das richtige Verhalten? Den Kollegen decken und hoffen, > dass es nie rauskommt oder ehrlich sein und möglicherweise seinen > Rausschmiss auslösen? Bei der Wahrheit bleiben, denn wenn der Kollege plötzlich umständehalber umkippt, dann konfrontiert die Wahrheit sagt, heißt es dann ja, du hast gelogen und damit die Firma betrogen. Wer, glaubst du, darf dann seinen Hut nehmen? Problem wird für deine Firma erst mal sein, das sie zwei sich widersprechende Informationen hat und erst mal nicht weiß wer hier schummelt. Daher ist es wichtig, das man die eigene Unschuld auch belegen kann. Das ist es einfach nicht wert seinen Kopf für den Kollegen hin zu halten. Der würde das sehr wahrscheinlich nämlich auch nicht tun.
schon ziemlich dreist von ihm dich einfach mit anzugeben...Sag die Wahrheit WENN Du danach gefragt wirst...Eure Revision, wenn ihr denn eine habt, würde unter Umständen die Schieflage bemerken und auf Dich zukommen. Woher kennst Du eigentlich seine RK Abrechnung?
Ich würde mich in diese Lügerei nicht mit rein ziehen lassen. Gib ehrlich an wieoft du mit Deinem Kunden bei einem Geschäftsessen warst. Wenn Du Angst um Deinen Kollegen hast, dann sprich das Thema einfach nicht an und gibt Deine korrekte Abrechnung ab. Kann ja auch sein dass es in der Buchhaltung gar nicht auf fällt. Würde man aber bei mir Nachfragen, würde ich sicher bei der Wahrheit bleiben. Im übrigen finde ich ein solches Verhalten nicht OK. Ich hätte kein Problem damit, bei entsprechender Nachfrage aus der Buchaltung, zu sagen dass wir an diesem Tag nicht beim Essen waren. Jedoch würde ich vermutlich nicht von mir selbst aus in die Buchhaltung rennen, und den Kollegen verpfeifen...
Christian Peters schrieb: > Wenn ich aber die Wahrheit sage, sprich angebe, dass ich an dem und dem > Tag gar nicht mit ihm gegessen habe, bin ich im schlimmsten Fall für > seine Kündigung verantwortlich (ich hab keine Ahnung, was die Folgen > wären. Von "in den USA sehen wir das lockerer" bis "ok, das ist zuviel, > er muss gehen" ist alles möglich). Bei der Wahrheit bleiben. Die Verantwortung für eine evtl. Kündigung liegt nicht bei dir, sondern beim Kollegen. Wenn du ihn deckst, bist du für deine falsche Abrechnung veantwortlich.
Christian Peters schrieb: > PS: Ich habe oft versucht mit ihm darüber zu sprechen und ihm zu > erklären, dass das nicht in Ordnung ist, aber er sieht es 0 ein und ist > sehr stur. das beantwortet doch alles, oder? Meinst du, der würde sich um dich Gedanken machen, wenn er sich dadurch schützen könnte?
Du bist nicht verantwortlich für die Reisekosten deines Kollegen und keiner kann wissen daß du sein Treiben kennst. Also würde ich nicht aktiv zu meinem Chef gehen und den Kollegen sozusagen "verpfeifen" sondern meine Reisekosten korrekt und nachvollziehbar abrechnen. Wichtig: Mach dir eigene Kopien der Belege, daß du später alles nachweisen kannst! Wenn die Firma dann merkt da0 etwas nicht stimmt dann kannst du hoffentlich nachweisen, daß der Fehler NICHT an dir liegt.
Hallo Christian. Christian M. schrieb: > Bei der Wahrheit bleiben. > Die Verantwortung für eine evtl. Kündigung liegt nicht bei dir, sondern > beim Kollegen. Wenn du ihn deckst, bist du für deine falsche Abrechnung > veantwortlich. Sehe ich grundsätzlich auch so. Würde ich auch so machen, schon alleine weil ich eigentlich zu vergesslich zum gut Lügen bin. Trozdem kann das problematisch genug sein. Es hängt eben auch viel an der Firma und deren Stil. Es gibt genug Firmen, wo ich mich mit dem Vorgehen als "moralischer Spinner" geoutet hätte, und eher fliege als der Kollege, weil alle Dreck am Stecken haben und einem "Moralisten" nicht trauen. Whistleblower sind selten gern gesehen. Selbst bei einer Firmenpolitik, die offiziell streng mit Korruption umgeht, kann die Realität anders aussehen. Traue nur einer Verschwörung, die Du selber angezettelt hast. ;O) Solange ich die Strukturen im Untergrund nicht kenne (und da tue ich mich als Nerd auch schwer mit) ist es letztlich eine Frage von Glück, ob ich in der Situation meinen Job behalte oder der Kollege. Wenn von oben kommt: ok, er klaut ein wenig, aber solange er dabei so richtig Leistung bringt, nehmen wir das in Kauf, bin ich möglicherweise trozdem der Dumme. Ebenso möglich ist, dass andere Kollegen und Vorgesetzte mit darinhängen. Wenn ich jetzt aus der Reihe tanzt, bin ich der Risikofaktor für alle. Fröhliches Mobbing.... Es gibt komplette Führungsstile, die auf der Gewährung von illegalen "Sonderrechten" beruhen. Darum ist es durchaus eine Angelegenheit des Selbstschutzes, diese solange wie möglich nicht zu nutzen oder gar darauf zu bauen. "Flache" Hierarchien scheinen mir etwas weniger Anfällig zu sein, sind aber trozdem nicht sicher gegen solche Spielchen. Komplizierte Regelungen begünstigen sie. Die ISO9000 kann oft dafür missbraucht werden. Mit Ehrlichkeit oder Fairnis hat das alles nichts zu tun. Ist halt ein ganz blödes Spiel. Firmen funktionieren eigentlich intern oft eher wie feudalistische Fürstenhöfe als wie irgendwas modern "rechtsstaatliches". Das wird im Zweifel eher gegen mich eingesetzt als ich mich darauf berufen könnte. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
wahrheit. was er macht ist betrug, macht du mit bist du mitschuldig.
Christian Peters schrieb: > Wenn ich aber die Wahrheit sage, sprich angebe, dass ich an dem und dem > Tag gar nicht mit ihm gegessen habe, bin ich im schlimmsten Fall für > seine Kündigung verantwortlich [...]. Und? Wo liegt für dich das Problem? Christian Peters schrieb: > Was ist hier das richtige Verhalten? Den Kollegen decken und hoffen, > dass es nie rauskommt oder ehrlich sein und möglicherweise seinen > Rausschmiss auslösen? Bei der Wahrheit bleiben und nicht deinen Job für die Spesen des Kollegen riskieren.
Christian Peters schrieb: > Wenn ich jetzt aber meine Reisekostenabrechnung mache, muss ich angeben, > wie oft ich mit Kunden auf Firmenkosten gegessen habe. Und da hast du dann 2 Möglichkeiten: - Du schreibst das richtige hin (empfehlenswert) - Du machst bei seinen Lügen mit und unterstützt das ganze aktiv (nicht empfehlenswert) Verpfeiffen brauchst du ihn nicht, das fällt schonmal von selbst auf. Mitmachen würde ICH bei sowas aber nicht! Aber du steckst JETZT schon viel zu tief mit drin: Wenn das auffliegt, dann schauen sie bestimmt auch mal bei dir vorbei und fragen was du da angegeben hast. Also mach ihm das nächste mal klar (BEVOR er aber beim Essen war!): Du machst bei seinen Sachen nicht mehr mit und wirst eine korrekte Abrechnung angeben. Wenn er also nochmal alleine geht, dann riskiert er Ärger zu bekommen. (Wenn ers dir nicht glaubt und dich nervt, dann erfinde halt irgendne Story von "nem Bekannten" der wegen sowas seinen Job verloren hat ;-) )
Problem ist, dass die Buchhaltung schon auf mich zugegangen ist für die Reisekostenabrechnung, weil es dieses Mal sehr hoch war, 90$ für ein Essen, bei dem ich nicht dabei war. Das heißt, es wird definitiv schon genauer hingeschaut. Da ging es aber erstmal nur drum, dass ich meine Angaben so machen soll, dass es übereinstimmt. Klar, letztendlich gibt es nur den Betrug unterschreiben und mitmachen oder im Prinzip ein Fass aufmachen. Aber es kann ja schnell auch andersrum gehen. Wenn ich das mittrage und irgendwann fliegt was anderes auf, zieht er mich vor und sagt, solche Sachen wären meine Idee gewesen. Dann muss ich auf einmal beweisen!
Ehrlich bleiben. Denn der Kollege sagte ja ausdrücklich, daß du nicht ins Geschäftsessen eingebunden bist, also braucht man das dann auch nicht zu bestätigen. Im Gegenteil: Ich würde in der Abrechnung einen Korrekturvermerk machen, daß ich selbst Null Essen hatte, wenn ich sie schon unterschreiben soll. Am besten mit Kugelschreiber an einer freien Schreibfläche auf dieser Abrechnung selbst, damit der Radierteufel auch nicht kommen kann. Ob es dann jemand bemerkt, steht auf einem anderen Blatt. Denn ich würde mich auch noch veräppelt fühlen, daß es beim Besuch in den USA dort kein Essen für mich gab, und es dann aber für andere abgerechnet wird. Bei Lügen verstrickst du dich nur, und bist am Ende der Übeltäter, und der Kollege der Gute. Allerdings kannst du der Wahrheit in einem Gespräch mit dem Kollegen noch mal genau auf den Grund gehen, damit bei dir alles wasserdicht und korrekt ist. So viel zu meiner persönlichen Meinung.
Christian Peters schrieb: > Nun ist bei uns die Regelung für das Essen folgendermaßen Was heißt "bei Euch"? Die Regelungen für Reisekostenabrechnungen sind nun mal länderspezifisch. In den USA können völlig andere Gesetze gelten als in Deutschland, und an den nationalen Gesetzen müssen sich nun mal auch die Firmen weitgehend orientieren. > Das heißt, wenn ich die Angaben meines Kollegen bestätige Wozu das? Du bestätigst das, was Du selbst an Reisekosten hattest, und reichst dafür bei Deinem Arbeitgeber die entsprechenden Belege ein um dies nachzuweisen. > Wenn ich aber die Wahrheit sage, sprich angebe, dass ich an dem und dem > Tag gar nicht mit ihm gegessen habe, bin ich im schlimmsten Fall für > seine Kündigung verantwortlich Nein, bist Du nicht. Ein jeder hat sich korrekt zu verhalten. Also mach es so wie es richtig ist.
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Im Grunde sind das Problem doch nicht die Reisekosten, sondern die Tatsache, dass der Threaderstellen eine Pussy ist, der der Kollege wichtiger ist, als der eigene Job. Jemand mit Schneid würde einfach eine ehrlich Abrechnung abgeben und ab da muss die Firma dann sehen, wie sie das mit dem Typen in den USA regelt. Ende!
> Ich habe oft versucht mit ihm darüber zu sprechen und ihm zu > erklären, dass das nicht in Ordnung ist, aber er sieht es 0 ein > und ist sehr stur. Entweder ist die Geschichte gelogen oder "Wattestäbchen" hat recht mit seiner Einschätzung.
Christian Peters schrieb: > Problem ist, dass die Buchhaltung schon auf mich zugegangen ist für die > Reisekostenabrechnung, weil es dieses Mal sehr hoch war, 90$ für ein > Essen, bei dem ich nicht dabei war. Das heißt, es wird definitiv schon > genauer hingeschaut. Da ging es aber erstmal nur drum, dass ich meine > Angaben so machen soll, dass es übereinstimmt. Was meinst Du damit? Du sollst Deine Abrechnung ändern, weil die Buchhaltung denke Du hast ein Datum vertauscht. Oder weil sie den Betrug erkennen, aber ihn lieber nicht erkennen wollen aus irgendeinem Grund? Wenn Du ein gewissen Vertrauen zu Deinem Vorgesetzten hast, würde ich mich da mal vortasten. Du kannst ja gerne gleich am Anfang sagen, dass Du da nichts falsches angeben wirst. Vielleicht hat der eine Idee wie sich das unbürokratisch aus der Welt schaffen lässt ohne das Du falsch Zeugnis ablegst ;o) > Klar, letztendlich gibt es nur den Betrug unterschreiben und mitmachen > oder im Prinzip ein Fass aufmachen. Aber es kann ja schnell auch > andersrum gehen. Wenn ich das mittrage und irgendwann fliegt was anderes > auf, zieht er mich vor und sagt, solche Sachen wären meine Idee gewesen. > Dann muss ich auf einmal beweisen! Davon kann man ausgehen. Ich würde auch korrekt abrechnen und das Faß aufmachen aber jemand anderes überlassen.
Mark Brandis schrieb: > Christian Peters schrieb: >> Nun ist bei uns die Regelung für das Essen folgendermaßen > > Was heißt "bei Euch"? Die Regelungen für Reisekostenabrechnungen sind > nun mal länderspezifisch. In den USA können völlig andere Gesetze gelten > als in Deutschland, und an den nationalen Gesetzen müssen sich nun mal > auch die Firmen weitgehend orientieren. Von Pharmaberatern aus den USA kann man in öffentlichen Boards wilde Geschichten lesen, wie die mit "Spesen" umgehen. Daher teile ich die Ungewissheit des OP (Zitat: "in den USA sehen wir das lockerer" bis "ok, das ist zuviel, er muss gehen") und kann das letzendlich auch nicht richtig einschätzen.
warum reitet er dich überhaupt mit rein? Soll er doch das nächste mal alleine mit dem Kunden essen gehen.
Christian Peters schrieb: > Der Kollege aus USA sieht das Ganze aber sehr viel lockerer. Genauer > gesagt bin ich mit ihm bei einem Kunden, er fährt früh heim, geht schick > mit seiner Frau essen und schreibt dann bei der Abrechnung, dass er, ich > und die Kunden zusammen gegessen hätten. Mann, das Problem ist gar keins. Sammel deine Belege und mache deinem Kollegen klar, dass du selbstverstaendlich eine korrekte Abrechnung vorlegen wirst. Dann kann er sich immer noch ueberlegen, wie er seine privaten Restaurantbesuche finanziert. Das hat nichts mit Petzen zu tun, sondern mit einer professionellen Sichtweise, die das Vertrauen des Arbeitgebers nicht ausnutzt. Wenn er damit ein Problem hat, ist er frueher oder spaeter sowieso Geschichte.
Was mich in dem Zusammenhang auch interessieren würde: Gibt es überhaupt irgendeine Instanz in dieser Firma, die sowohl die deutschen als auch die amerikanischen Reisekostenabrechnungen zu Gesicht bekommt? Man sollte insbesondere bei Großunternehmen nicht davon ausgehen, dass die linke Hand überhaupt weiß, was die recht tut.
Christian Peters schrieb: > 2. Wenn wir mit Kunden essen gehen, laden wir sie ein, rechnen die > Rechnung separat ab und reduzieren für diesen Tag den Tagessatz. ich finde es frech, dass er erwartet, dass du das Essen mit angibst um infolge dessen einen reduzierten Tagessatz zu bekommen, obwohl du dich selbst verpflegt hast. Unverständlich auch, warum du das mit dir machen lässt.
Hallo Christian, Christian Peters schrieb: > Ich habe oft versucht mit ihm darüber zu sprechen und ihm zu > erklären, dass das nicht in Ordnung ist, aber er sieht es 0 ein und ist > sehr stur. Dann versuch' nicht, mit ihm darüber zu sprechen, sondern mach' ihm eine klare und eindeutige Ansage wie folgt: "Ab sofort werde ich nicht mehr für Dich lügen". Und ab dem Zeitpunkt rechnest Du einfach korrekt ab. Letzten Endes riskierst Du schließlich Deinen eigenen Arbeitsplatz, wenn Du für ihn lügst und falsch abrechnest. Kollegialität in allen Ehren, aber das kann der Trick ja wohl auch nicht sein. HTH, Karl
Christian Peters schrieb: > Was ist hier das richtige Verhalten? Geh zum Betriebsrat und frage nach. Dafür sind die zuständig. Wenn dann mal einer kommt, hast Du Rückendeckung. Allgemein: Scheiss Dir nicht wegen 3,- in die Hose. Du kostest die Firma am Tag rund 1000,- , da kommt es auf ein paar Euro nicht an.
Hallo Christian, Christian Peters schrieb: > Klar, letztendlich gibt es nur den Betrug unterschreiben und mitmachen > oder im Prinzip ein Fass aufmachen. Aber es kann ja schnell auch > andersrum gehen. Wenn ich das mittrage und irgendwann fliegt was anderes > auf, zieht er mich vor und sagt, solche Sachen wären meine Idee gewesen. > Dann muss ich auf einmal beweisen! Sei beruhigt, das mußt Du dann gar nicht mehr beweisen. Dann seid ihr beide Eure Jobs los, so einfach ist das. Wer wen angestiftet und wer mitgemacht hat, interessiert dann niemanden mehr. Und wenn Du und Dein Kollege ganz besonderes Glück habt, springt auch noch eine Vorstrafe dabei heraus. HTH, Karl
Bernd Wiebus schrieb: > Trozdem kann das problematisch genug sein. Es hängt eben auch viel an > der Firma und deren Stil. Es gibt genug Firmen, wo ich mich mit dem > Vorgehen als "moralischer Spinner" geoutet hätte, und eher fliege als > der Kollege, weil alle Dreck am Stecken haben und einem "Moralisten" > nicht trauen. Whistleblower sind selten gern gesehen. Selbst bei einer > Firmenpolitik, die offiziell streng mit Korruption umgeht, kann die > Realität anders aussehen. Traue nur einer Verschwörung, die Du selber > angezettelt hast. ;O) Hallo, So ist es, deshalb: alles was mündlich ohne Zeugen besprochen wirden ist, ist nichtig. Also: es gibt keine Absprache - aber auch keine Aufforderung zum Betrug. Im Zweifel dumm stellen, Du hast selbst gegessen. Nein, Du weißt nicht, daß der Kollege Dein Essen als Geschäftsessen abrechnet, und NEIN, Ihr habt nicht darüber gesprochen. Gruß, Michael
Bernd Wiebus schrieb: > Trozdem kann das problematisch genug sein. Es hängt eben auch viel an > der Firma und deren Stil. Es gibt genug Firmen, wo ich mich mit dem > Vorgehen als "moralischer Spinner" geoutet hätte, und eher fliege als > der Kollege, weil alle Dreck am Stecken haben und einem "Moralisten" > nicht trauen. Whistleblower sind selten gern gesehen. Ja - als "moralischen Spinner" kann man sich aber nur outen, wenn man den Fall in der Firma veröffentlicht und anprangert. Das war mit "bei der Wahrheit bleiben" nicht gemeint. Gemeint war, die eigene Abrechnung korrekt zu machen. Ob die Differenzen zur Abrechnung deines Kollegen auffallen und zu Nachforchungen führen, ist eine andere Geschichte. Wie du damit umgehst, musst du selbst entscheiden. Ich könnte mit einer korrekten Abrechnung einfach besser schlafen - egal welche Konsequenzen es hätte.
Christian Peters schrieb: > "in den USA sehen wir das lockerer" Ich versichere, daß das nicht so ist. Es gibt Spielräume, doch was Dein Kollege macht, ist nicht in Ordnung, denn er fälscht die Tatsachen. Meine Firma handhabt es anders; für jede geltend gemachte Ausgabe über $30 muß ich eine Quittung beilegen. Sieht die Quittung komisch aus, muß ich des weiteren erklären/begründen, was der Hintergrund des Ausgabepostens ist. Anzahl Personen, wer, wo, Anlaß etc. Weniger als $30 geht ohne Probleme durch, ohne Quittung. :-)) :-)) :-)) Im Endeffekt passiert nichts weiter, außer daß die Firma gewisse Ausgabeposten vielleicht nicht bezahlt. Man muß sich dummstellen und darf nicht gelogen haben, wenn die Abrechnungsstelle nachhakt. ABER: Wie das Manager oder das höhere Management handhaben, weiß ich nicht. Dort wird sicherlich sehr getrickst und schön auf Kosten der Firma gelebt. Ich erinnere mich, daß ich auf einer meiner sehr seltenen Geschäftsreisen (wissenschaftliche Konferenz) einen unserer Hauptkunden traf. Umgehend rief mein Chef-Chef an und sagte, ich müsse sofort eine schweineteure Flasche Whiskey kaufen. Natürlich wurde in der Abrechnung kryptisch "Gift for good business relations" geschrieben und nicht "Premium quality Black Label Whiskey". Ohne Quittung. Nachgehakt wurde nie, weil die Abrechnungsstelle sich zunächst an den Vorgesetzten wendet, denn der unterschreibt den Wisch. Bevor die Abrechnungsstelle irgendwas bekommt, prüft also zuerst der direkte Vorgesetzte, typischerweise ein Manager. In diesem Falle wollte mein direkter Vorgesetzter nicht unterschreiben ;-)) und es ging an den Chef-Chef. Der zuckte nicht und winkte die Abrechnung durch. Einen Anruf von der Abrechnungsstelle wegen der fehlenden Quittung ($290) bekam ich nie. Die Pointe: Ich verließ die Konferenz nach dem wissenschaftlich relevanten Teil und Chef-Chef kam für die letzten drei Tage. Was bloß mit der Flasche Whiskey geschehen sein wird... :-P Kleine Abrechnungsspielräume ausquetschen ok, lügen und große Ausgabenposten erzeugen nicht ok. :-O Wie gefährlich das in eurem Fall ist, hängt von der Firmenkultur und von euerm Vitamin B ins Management ab. Generell ist das in einer US-Firma sehr gefährlich für Angestellte, die nicht im Management sind. Dein Kollege scheint das regelmäßig zu machen und das ist das Gefährliche. Wenn es rauskommt, stehen alte Abrechnung unter Verdacht, und wenn dann etwas gefunden wird, fliegt er achtkantig. Deine Lage ist mißlich. Kannst Du Deine Abrechnungen nicht allgemeiner gestalten (wolkige Wortwahl, keine konkreten Angaben)? Außerdem: Wenn er die Rumfresserei sowieso abrechnet, brauchst Du Dir doch keinen Kopf machen?! Schmeißt er die Ausgabeposten nicht zusammen?! "Business meal" und dann die Summe eurer Ausgaben für diesen Tag. Nein? :-O Nich sehr kollegial von ihm. Er benutzt Dich als billiges Alibi. Falls die Abrechnungsstelle/Buchhaltung kommt, würde ich die Wahrheit sagen und bei Unklarheiten an den Kollegen verweisen. Soll er sich gefälligst selbst mit seinen Lügen herumärgern. Laß Dich nicht reinziehen.
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Vielleicht ist das ein Ausweg? Frage Deinen Chef wie Du das handhaben sollst. Schiebe vor, Du wuerdest Dich in dem Kulturkreis nicht ausreichend auskennen, um das selbst entscheiden zu koennen. wendelsberg
Da der Themenersteller anscheinend eh nicht auf konkrete Rückfragen antwortet, ist es wohl müßig die Diskussion fortzusetzen.
Ich seh das unkritischer als manch andere. Den folgenden Standpunkt hat noch keiner beachtet. Wenn dein Arbeitskollege dich zum essen einläd und das per Firma abrechnet, weißt du ja nicht über was er das abrechnet. Du darfst/kannst ja garnicht seine Abrechnung einsehen. Du weißt nicht das er drauf schreibt "Kunden Essen". Du weißt nur, dass dein Kollege dich eingeladen hat. Also musst du das angeben und deinen Tagessatz an spesen kürzen. Du hast alles richtig gemacht und er hat halt geflunkert. Du wusstest im Endeffeckt nix und dachtest die Ami Abteilungen wollen sich vor den Deutschen nicht bloß stellen. Bei uns, läd die chinesische Abteilung regelmäßig zum Essen ein. Das is ganz normal. Unter was die das abrechen ? Kein Plan (weiß ich auch wirklich nicht, ist mir auch egal^^). Einfach locker bleiben und das Essen genießen. Nächste mal en 100$ Steak bestellen!! Firma hat genug Geld :D
> ABER: Wie das Manager oder das höhere Management handhaben, weiß ich > nicht. Dort wird sicherlich sehr getrickst und schön auf Kosten der > Firma gelebt. Ich erinnere mich, daß ich auf einer meiner sehr seltenen > Geschäftsreisen (wissenschaftliche Konferenz) einen unserer Hauptkunden > traf. Umgehend rief mein Chef-Chef an und sagte, ich müsse sofort eine > schweineteure Flasche Whiskey kaufen. Natürlich wurde in der Abrechnung > kryptisch "Gift for good business relations" geschrieben und nicht > "Premium quality Black Label Whiskey". Ohne Quittung. Nachgehakt wurde > nie, weil die Abrechnungsstelle sich zunächst an den Vorgesetzten > wendet, denn der unterschreibt den Wisch. Bevor die Abrechnungsstelle > irgendwas bekommt, prüft also zuerst der direkte Vorgesetzte, > typischerweise ein Manager. In diesem Falle wollte mein direkter > Vorgesetzter nicht unterschreiben ;-)) und es ging an den Chef-Chef. Der > zuckte nicht und winkte die Abrechnung durch. Einen Anruf von der > Abrechnungsstelle wegen der fehlenden Quittung ($290) bekam ich nie. Die > Pointe: Ich verließ die Konferenz nach dem wissenschaftlich relevanten > Teil und Chef-Chef kam für die letzten drei Tage. Was bloß mit der > Flasche Whiskey geschehen sein wird... :-P @Gott. Du hättest 2 Flaschen Kaufen müssen und eine davon selbst saufen -.- Das Management bei uns säuft und frisst dermaßen übertrieben auf die Firma, da dürfen wir kleinen Ing´s doch wohl auch mal bisschen vom Kuchen naschen. In ner dunklen ecke aber immerhin bisschen naschen ;)
Kris M. schrieb: > Ich seh das unkritischer als manch andere. Den folgenden Standpunkt hat > noch keiner beachtet. also ich hab das anders verstanden. Der Kollege geht mit seiner Frau essen und sagt aber, er hätte mit Kunden und Kollegen gegessen. das heißt der TO bekommt einen reduzierten Tagessatz (die Firma hat ihn ja schließlich schon verpflegt) und hatte noch nicht mal ein Essen.
Vlad Tepesch schrieb: > also ich hab das anders verstanden. > Der Kollege geht mit seiner Frau essen und sagt aber, er hätte mit > Kunden und Kollegen gegessen. Sein Problem, nicht das des Themenerstellers. Nochmal: Bekommt die deutsche Abteilung überhaupt die amerikanische Reisekostenabrechnung zu sehen? Und umgekehrt? Ich bezweifle das.
Mark Brandis schrieb: > Nochmal: Bekommt die deutsche Abteilung überhaupt die amerikanische > Reisekostenabrechnung zu sehen? ja! Die Kollegin stand mit den kopierten Belegen vor mir, mit komplett erlogenen Angaben. Kundenessen mit mir dortunddort - während ich an dem Tag beim Kunden war, ging er mit seiner Frau essen! wendelsberg schrieb: > Vielleicht ist das ein Ausweg? > Frage Deinen Chef wie Du das handhaben sollst. Damit wäre die (eventuelle) Pandorabüchse schon geöffnet. Thomas L. schrieb: > warum reitet er dich überhaupt mit rein? Soll er doch das nächste mal > alleine mit dem Kunden essen gehen. ist er ja gar nicht, das ist ja das Problem
Christian Peters schrieb: >> warum reitet er dich überhaupt mit rein? Soll er doch das nächste mal >> alleine mit dem Kunden essen gehen. > > ist er ja gar nicht, das ist ja das Problem Virtuell sozusagen.;-)
Christian Peters schrieb: > ja! Die Kollegin stand mit den kopierten Belegen vor mir, mit komplett > erlogenen Angaben. Kundenessen mit mir dortunddort - während ich an dem > Tag beim Kunden war, ging er mit seiner Frau essen! Was am Ende des Tages zählt ist, dass Du korrekte Angaben machst. Du reichst eine korrekt durchgeführte Reisekostenabrechnung bei Deinem Arbeitgeber ein, mit den dazu gehörenden Belegen (Hotelrechnung, Quittungen fürs Taxi, eventuell Bewirtungsbeleg eines Restaurants etc.) im Original. Natürlich machst Du Dir davon vorher Kopien und hebst diese auf. Wenn Deine Abrechnung nachweisbar korrekt ist, kann Dir keiner was wollen.
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Die Frage, die sich mir stellt: Das alles klingt so, als wäre es nicht das erste Mal. Wie oft hast Du denn schon gelogen? Falls es nicht das erste Mal ist, würde ich schleunigst die Initiative ergreifen. Denn DU alleine musst es ausbaden, wenn DU auf Grund solcher Scherereien gekündigt wirst. Das wird Deinen Kollegen überhaupt nicht interessieren. Und auch der Umstand, dass sein Kopf eventuell auch rollt, bringt DEINEN Arbeitsplatz dann nicht mehr zurück.
Martin Schwaikert schrieb: > Falls es nicht das erste Mal ist, würde ich schleunigst die Initiative > ergreifen. Sowas wie eine strafbefreiende Selbstanzeige vielleicht? wendelsberg
wendelsberg schrieb: > Sowas wie eine strafbefreiende Selbstanzeige vielleicht? Sowas gabs bisher nur bei Vergehen im Steuerrecht. Bei allen anderen Strafsachen gibts allenfalls ein strafMILDERNDE Selbstanzeige die was bringen kann, aber nicht muss. Martin Schwaikert schrieb: > bringt DEINEN Arbeitsplatz dann nicht mehr zurück. Und wer weiß, wie es dann mit künftigen Arbeitsplätzen aussieht? Wenn sich Firmen geschäftlich absprechen, kann man das auf dem Arbeitsmarkt auch nicht gänzlich ausschließen, dank der Arbeitszeugnisse, die die Adresse und beste Kontaktiermöglichkeit geradezu anbietet.
Für solche Fragen gibt es in vielen Firmen einen Compliance-Beauftragten mit dem man das diskret besprechen kann. Der sollte einem auch sinnvolle Lösungswege aufzeigen können
Schreiber schrieb: > Für solche Fragen gibt es in vielen Firmen einen > Compliance-Beauftragten mit dem man das diskret besprechen kann. > Der sollte einem auch sinnvolle Lösungswege aufzeigen können Kein Wunder dass den keiner kennt. Wer kann schon was mit diesem Namen anfangen :)
Martin Schwaikert schrieb: > Schreiber schrieb: >> Für solche Fragen gibt es in vielen Firmen einen >> Compliance-Beauftragten mit dem man das diskret besprechen >> kann. Der sollte einem auch sinnvolle Lösungswege aufzeigen >> können > > Kein Wunder dass den keiner kennt. Wer kann schon was mit > diesem Namen anfangen :) "Was haben Sie? Den Bätscheller? Na, hauptsache Sie stecken niemanden an!"
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