Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Step Up Wandler für batteriebetriebenen SD Karten Logger


von Thomas M. (langhaarrocker)


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Hallo

Ziel:
Ich möchte einen batteriebetriebenen, simplen Datenlogger basteln, der 
mit einem 8-Bit AVR Controller (geplant ATmega168PA) einen Datenstrom 
(NMEA Daten vom GPS) per USART empfängt und auf eine SD Karte schreibt.
Für die Stromversorgung möchte ich gerne 2 NiMh Zellen im AAA oder AA 
Format einsetzen. Mit Alkalinebatterien soll es aber auch funktionieren.

Um einen möglichst langen Betrieb / Akkuladung zu ermöglichen und 
überhaupt die SD Karte mit Energie zu versorgen komme ich da um einen 
Step Up Regler wohl nicht drum rum. Und genau das ist der Teil, der für 
mich Neuland ist. Auf dem Steckbrett mit einer stromfressenderen 
ATMega8L braucht die Schaltung bisher bei 3,3V aus dem Labornetzteil ca 
7-8 mA, jedoch mit spitzen von knapp 150 mA bei Zugriffen auf die SD 
Karte.
Über http://www.mikrocontroller.net/articles/Versorgung_aus_einer_Zelle 
bin ich nun auf MCP1640 gestoßen. So auf den ersten Blick scheint mir 
das ein gut geeigneter Kandidat - insbesondere weil gut und billig 
erhältlich. Aber mangels Erfahrung möchte ich hiermit im Forum 
rückfragen, ob ich da nicht vielleicht auf dem Holzweg bin, oder ob es 
vielleicht interessantere Alternativen gibt.

von Moritz A. (moritz_a)


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Hi,

mit genau diesem habe ich auch schon erfolgreich eine Schaltung 
aufgebaut, die bei Bedarf die Batteriespannung auf 3,3V anhebt. Ich habe 
mich für die C-Variante entschieden, zwecks Passthrough.

Beim Platinenlayout habe ich mich recht strikt an den Vorschlag aus dem 
Datenblatt gehalten, der tut soweit gut.

Sofern die "externe Peripherie" nicht benötigt wird macht es Sinn, den 
MCP über den Enable-Eingang in den Passthrough zu schalten, um weiter 
Energie zu sparen. Beim Zugriff auf die SD-Karte wird dann der Stepup 
angeschaltet, womit auch der µC die vollen 3m3V erhält, und kein 
Pegelwandler notwendig ist.

Beim Atmel sind zwei Dinge zu beachten: Einerseits über den internen 
Frequenzteiler runtertakten, wenn er nurnoch an der Batterie hängt (oder 
gleich permanent auf der niedrigeren laufen lassen, sofern die Leistung 
ausreicht), und extensiv die Powersave-Modi nutzen, um Energie zu 
sparen.

Ich hatte bei einem Sensor das Problem, dass seine Stromaufnahme 
unterhalb der spezifizierten Versorgungsspannung unfreundlich anstieg, 
so dass er noch einen Low-Side-Mosfet zum richtigen abschalten bekommen 
hat. Würde der SD-Karte sicherlich auch nicht schaden.

Moritz

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Vielen Dank für die hilfreiche Antwort und Tips! Ich hab jetzt mal ein 
paar dieser Dinger + Hühnerfutter bestellt.

von Gerd E. (robberknight)


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Der MCP1640 funktioniert gut, ich hab schon viele von den Dingern 
verbaut und noch keinen Ärger gehabt. Natürlich das Datenblatt lesen und 
an die Tipps dort halten, Layout und so.

Nachteil ist daß er keine Unterspannungsabschaltung hat. Wenn Du also 
Akkus verwendest, saugt der Dir die gnadenlos leer und killt sie damit.

Wenn Du also Akkus verwenden willst, kannst Du entweder Deinen 
Controller regelmäßig die Batteriespannung per ADC auslesen lassen und 
dann bei Unterspannung ganz abschalten. Du brauchst dann halt eine 
Einschaltlösung mit Taster und Transistor zum Halten, ein simpler An/Aus 
fürs gesamte Gerät geht nicht mehr.

Alternative wäre ein L6920, der hat ne integrierte 
Unterspannungsabschaltung und korrekt parametriesiert lässt der Dir also 
die Akkus am Leben. Mit dem hab ich bisher auch noch keine Probleme 
gehabt.

von Moritz A. (moritz_a)


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Gerd E. schrieb:
> Wenn Du also Akkus verwenden willst, kannst Du entweder Deinen
> Controller regelmäßig die Batteriespannung per ADC auslesen lassen und
> dann bei Unterspannung ganz abschalten. Du brauchst dann halt eine
> Einschaltlösung mit Taster und Transistor zum Halten, ein simpler An/Aus
> fürs gesamte Gerät geht nicht mehr.

Genau dafür nutze ich den Komparator, der liefert mir einen Interrupt 
sobald die Akkuspannung kritisch abfällt.

Dank dem Innenwiderstand erholt sich diese nach Abschalten aller 
zusätzlichen Lasten wieder, so dass ich im StepUp-Off-Betrieb wieder 
etwas über der Grenzspannung bin. Somit kann ich noch eine Weile eine 
LED blinken lassen (Mitteilung: Akku leer, Gerät außer Funktion), bis 
der Komparator auch in den LED-Aus-Phasen zuschlägt.

Danach läuft der µC im Power-Down weiter, die 100nA sind völlig 
unkritisch im Vergleich zu den 7µA Selbstentladung einer Alkaline-Zelle 
(2500mAh, 0,2%/Monat => 5mAh/(24h*30)=6,9µA)

Damit brauche ich auch keinen Transistor oder ähnliches zum Halten, 
Batterie dran -> Gerät läuft, evtl. über Softbutton in Power-Down 
schaltbar+aufweckbar. Beim Batteriewechsel muss man sich dann eben genug 
Zeit lassen, bis die Stütz/Abblockkondensatoren leer sind, und der µC 
somit sauber von 0 wieder startet.

> Alternative wäre ein L6920, der hat ne integrierte
> Unterspannungsabschaltung und korrekt parametriesiert lässt der Dir also
> die Akkus am Leben. Mit dem hab ich bisher auch noch keine Probleme
> gehabt.

Der hat aber wieder keinen PassThrough-Modus, den ich als überaus 
praktisch empfinde in manchen Designs.

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