Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik theoretische StromAUFnahme eines Akkus


von hawk84 (Gast)


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Hallo,

Bei jedem Akku ist angegeben wo der maximale Ladestrom liegt.

Doch - angenommen der Ladestrom wäre jetzt nicht begrenzt, wieviel Strom 
würde ein Akku dann in sich hineinsaugen ?





Kann man für diesen "Lade-Kurzschlussstrom" den Innenwiderstand 
anwenden?

Aber wie lade ich dann ein LiFePo4 (Hochstrom) Akku mit 40-50A wenn 
dieser nur schon ein Innenwiderstand von 10mOhm hat.

Also angenommen, ein LiFePo4 Zelle hat 3.4V Ladespannung. Um diese 
aufzuladen schliesse ich z.B eine Spannungsquelle mit 3.6V an. (3.6V ist 
ja auch die Ladeschlussspannung)

[3.6V-3.4V] / 10mOhm = 20A ... ich möchte aber 40A (das ist möglich mit 
einer Headway 15Ah LiFePo4 Zelle).

Ich kann doch nicht einfach mehr als 3.6V anschliessen ? - Weil dann 
spricht ja das BMS o.ä. an.

vielen Dank
Grüsse

von rcc (Gast)


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In erster Näherung stimmen die Überlegungen schon. Wenn die Zelle schon 
auf 3.4V Leerlauf-Spannung ist ist sie schon recht voll, dann geht der 
volle Ladestrom einfach nicht mehr. Stichwort CC-CV-Ladung. Der 
Innenwiderstand ist allerdings nicht linear mit dem SOC. Generell kann 
man aber sagen dass hohe C-Raten beim Laden nur bei niedrigem SOC gehen, 
danach kommt man einfach in die Spannungsgrenze und der Strom muss 
entsprechend zurück genommen werden.

von Elo (Gast)


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> Bei jedem Akku ist angegeben wo der maximale Ladestrom liegt.
Beweise ..... sofort !!

> Doch - angenommen der Ladestrom wäre jetzt nicht begrenzt,
wer oder was begrenzt denn den Ladestrom ?

> wieviel Strom würde ein Akku dann in sich hineinsaugen ?
hast du schon mal einen leeren Eimer mit Wasser unbegrenzt voll gemacht 
?

> Kann man für diesen "Lade-Kurzschlussstrom" den Innenwiderstand anwenden?
ah langsam kommen wir der Sache näher - so langsam dämmerts?

> Also angenommen, ein LiFePo4 Zelle hat 3.4V Ladespannung
was ist bei dir die Ladespannung? wenn du erst danach laden willst? 
merkst du deine falschen Ausdrücke?

und rechne mal den möglichen Strom nach der gängigen Formel aus, oder 
durch Umstellen nach dem Wert den du vorgibst oder suchst

deine Rechnung hakt gewaltig, oder wie hast du den Ri ermittelt oder 
gemessen?



die Jahreszahl in deinem Nik deutet auf dein BJ hin? knapp vor die 30?

Übung macht den Meister, und aus Erfahrungen/Fehlern lernt man am Besten

von hawk84 (Gast)


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Also gut, Frage anders gestellt:

Wie ist es möglich, dass eine 15Ah LiFePo4 Zelle 50 bis 60A aufnimmt, 
wenn deren Innenw. 10mOhm hat, und man ja nicht mehr als 3.6V 
anschliessen kann.

(Ladestrom ist mit 4C angegeben)

auch mit 3,2V Spannung, fliesst beim anschliessen von 3.6V ja nur 
maximal 0.4V/ 10mOhm = 40A...

Mit Ladestrom unbegrenzt meine ich ein Netzteil mit 3.6V Ausgang, dessen 
Strom unendlich wär. Wieviel Strom würde dann die Zelle ziehen?
Ist hier der Innenwiderstand massgebend ?

von Oliver (Gast)


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Irgendwie lässt die Definition es Innenwiderstandes auf ein "Ja" als 
Antwort schliessen.

Und Herr Ohm sagt mir, daß bei einem entladenen Akku mit angenommenen 
2,6V Restspannung und 3,6V Ladespannung ziemlich genau 1V/10mOhm = 100A 
fliessen.

Was ist jetzt genau die Frage?

Oliver

von Peter R. (pnu)


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hawk84 schrieb:
> Aber wie lade ich dann ein LiFePo4 (Hochstrom) Akku mit 40-50A wenn
> dieser nur schon ein Innenwiderstand von 10mOhm hat.

garnicht!

Wenn die Zelle 50A Strom "aufnimmt", heißt das noch lange nicht, dass 
damit eine entsprechende Umsetzung in gespeicherte Ladung erfolgt. Der 
größte Teil der Ladeleistung wird in Wärme umgesetzt.

Für den mit dem Laden verbundenen chemischen Prozess muss man der Zelle 
Zeit lassen.
Schließlich müssen die beim Laden entstehenden 
Substanzen/transportierten Elektronen innerhalb der Zelle an 
irgendwelchen Molekülen angelagert werden.
Nicht umsonst wird deshalb fürs Laden der Strom auf "1/10 C" begrenzt.

Hochstromimpulse verträgt eine Zelle möglicherweise thermisch, aber 
"geladen" wird dann praktisch Nichts und innerhalb weniger Sekunden wird 
die Zelle wegen Übertemperatur platzen.

Bei großen Strömen ändert sich der Innenwiderstand der Zellen, der 
angegebene Wert dürfte nur für Wechselstrom-Belastung gelten.

Mit diesem Wert für Ri an idiotischen Stromwerten herumzurechnen, 
ist...Na,ja.

: Bearbeitet durch User
von rcc (Gast)


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LiIo und LiFePo4 haben Coulombsche-Wirkungsgrade von nahezu 100%, da 
geht jedes Elektron was fließt in die Interkalation, Nebenreaktionen 
finden praktisch nicht statt. 5-10C sind kein Problem bei diesen Zellen 
solange die Spannungsgrenzen eingehalten werden und es warm ist. Sonst 
gibts Li-Abscheidungen an der Anode.
Die Frage ist wie der Innenwiderstand genau bestimmt wurde. Wenn es ein 
1s oder AC-Wert ist ist der Dauerwert höher, damit auch der 
Dauerladestrom geringer. SOC und Temperatur wären auch interessant. 
Leider schweigen sich die Datenblätter da oft aus.

von hawk84 (Gast)


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Ja nur diese Zellen vertragen effektiv 50-60A (headway Zellen die auch 
in E-Autos eingesetzt werden).
Nur ist mir nicht klar wie dieser hohe Strom über die nahezu gesamte 
Ladezeit (ausser am Ladeschluss) möglich sein soll, wenn ja nur schon 
der Innenwiderstand 10mOhm aufweist...

von hawk84 (Gast)


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Bei 2.6V sind 100A möglich, aber nicht mehr bei 3.3V oder so...
Somit benötigen solche Zellen gar keine Strombegrenzung weil Sie eh 
nicht mehr als 40A ziehen können....??
Wieso steht dann z,B bei einer LiFepo4 Headway Zelle, 15Ah, bis 4C 
ladbar und 10mOhm als Innenwiderstand.
4C ist gemäss Innenwiderstand gar nicht möglich.
Also ist hier wirklich die Frage ob die Angabe zum Innenw. korrekt sind 
(wobei mein Messgerät das gleiche misst)

von rcc (Gast)


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hawk84 schrieb:
> Nur ist mir nicht klar wie dieser hohe Strom über die nahezu gesamte
> Ladezeit (ausser am Ladeschluss) möglich sein soll, wenn ja nur schon
> der Innenwiderstand 10mOhm aufweist...

Ist er schlicht und ergreifend dann auch nicht.

von hawk84 (Gast)


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Vielen Dank. Somit ist mir alles klar. Der Innenwiderstand kann man für 
den Ladestrom also wirklich so verwenden. Nur kann die Angabe zum 
Widerstand (10mOhm) nicht korrekt sein, wenn bei 15Ah, 4C möglich ist.
Müsste wohl 5mOhm sein.

von Oliver (Gast)


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Wenn du aus der Zelle 15Ah rausgeholt hast, dann liegt die deutlich 
unter 3,3V. Und dann kannst du auch mit 4C laden.

Die von Gerd Giese getesteten 8Ah Headway Zellen hatten allerdings nur 
einen Innenwiderstand von 3,3mOhm. Da lädt es sich natürlich schneller.

Oliver

von Axel S. (a-za-z0-9)


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hawk84 schrieb:
> Vielen Dank. Somit ist mir alles klar.

Glaube ich nicht. Deiner Fragestellung nach hast du ja noch nicht mal 
das Ladeverfahren für LiPo Akkus begriffen (CC-CV)


XL

von hawk84 (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> hawk84 schrieb:
> Vielen Dank. Somit ist mir alles klar.
>
> Glaube ich nicht. Deiner Fragestellung nach hast du ja noch nicht mal
> das Ladeverfahren für LiPo Akkus begriffen (CC-CV)
>
> XL

Es ging mir nicht ums Ladeverfahren (die sind im Wiki etc. ausreichend 
erklärt).

Es ging mir um den Ladestrom von 4C bei z.B 15Ah LiFe Akkuzellen. Mir 
war es schleierhaft wie dies möglich ist mit IR von 10mOhm...(daher war 
ich mir plötzlich unsicher ob das ohmsche Gesetz so anwendbar ist)

Aufjedenfall muss IR kleiner 5mOhm sein um Ströme von ca. 50A über die 
gesamte Ladezeit aufzunehmen. Ab 3.4V ist der Ladestrom dann aber auch 
nur noch max. 40A. (3.6-3.4)/0.005 Ohm

Ein Netzteil (als Ladegerät) das also 60A liefern kann, könnte je nach 
Entladegrad sogar ohne Strombegrenzung auskommen.

Danke schön

von Axel S. (a-za-z0-9)


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hawk84 schrieb:
> Aufjedenfall muss IR kleiner 5mOhm sein um Ströme von ca. 50A über die
> gesamte Ladezeit aufzunehmen.

Ich sag doch, du hast das nicht verstanden. Warum liest du nicht 
einfach mal, wie sich die Stromaufnahme beim Laden eines LiP-Akkus über 
die Ladezeit verhält?


XL

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