Ich habe einen Brief von meiner Bank bekommen. Darin steht, dass ein Konzern, von dem ich 200 Aktien im Depot habe, die Offenlegung der Namen und Adressen ihrer Aktionäre sowie die Anzahl der Aktien verlangt. Nach einer Rechtsordnung in Großbritannien haben die das begründet und nach den Sonderbedingungen für Wertpapiergeschäfte der Bank hat diese die Infos rausgerückt und mich darüber informiert. Mich stört das nicht besonders. Der Konzern kann gerne wissen, dass ich 200 ihrer Aktien habe. Ich frage mich nur: Warum machen die das auf einmal? Haben die Angst vor einer feindlichen Übernahme und wollen herausfinden, wer wie viele Aktien hält? Hat jemand eine Idee, warum die das auf einmal wissen wollen? Kann es sein, dass jemand deswegen jetzt schnell diese Aktien verkauft und das Einfluss auf den Kurs hat? Leider kann ich zu dieser Uhrzeit nicht mit diesen Fragen in meiner Bank anrufen, weshalb ich hier frage.
Naja. Moeglicherweise genuegt eine Rechtsnorm fuer Aktiengesellschaften, die geaendert wurde.
Vielleicht brauchen sie Deinen Namen und Adresse für eine Zahlungsaufforderung, weil Du noch Geld nachschiessen sollst ;)
Ich habe den Konzern gestern Nacht per Kontaktformular gefragt, warum sie auf einmal diese Informationen haben wollen. Gerade kam eine Antwortmail, dass sie das nicht angefragt haben und vermuten, Betrüger hätten das veranlasst. Ich solle mich sofort an meine Bank wenden und wenn ich Lust hätte auch an die Polizei. Ich bin gerade im Kontakt mit meiner Bank. Ich bin mal gespannt, wie es weiter geht. Es besteht immer noch die Möglichkeit eines Missverständnisses, das bald aufgeklärt wird. Mit einem solchen Verlauf der Angelegenheit hätte ich nicht gerechnet. Mal sehen, wie es endet.
Rolf R. schrieb: > Ich habe einen Brief von meiner Bank bekommen. Darin steht, dass ein > Konzern, von dem ich 200 Aktien im Depot habe, die Offenlegung der Namen > und Adressen ihrer Aktionäre sowie die Anzahl der Aktien verlangt. Bei einem deutschen Konzern wissen die das bereits. Merkst du einmal im Jahr, wenn du eine Einladung kriegst.
Rolf R. schrieb: > Ich frage mich nur: Warum machen die das auf einmal? Haben die Angst vor > einer feindlichen Übernahme und wollen herausfinden, wer wie viele > Aktien hält? Hat jemand eine Idee, warum die das auf einmal wissen > wollen? In den Geschäftsberichten werden doch die grössten Investoren aufgeführt oder ist das nicht immer der Fall? Oder evtl. soetwas: http://de.wikipedia.org/wiki/Namensaktie
Klingt als hätte jemand ein Mittel gefunden, mittels einer List gegen den Konzern zu agieren und dafür Bankmitarbeiter zu manipulieren, möglicher weise sogar aus dem Konzern oder der Bank herraus. Ich würde erwarten das diese Aktion den Kurs drückt. Da kann entweder jemand einfach nur auf "billige" Aktien scharf sein, oder jemand versucht eine Übernahme im Stillen vorzubereiten. Jedenfalls aus sicht des Konzerns ein Sicherheitsleck, Imho. Namaste
Es hat sich alles geklärt und es ist alles in Ordnung. Eine externe Firma in England sammelt für den Konzern, dessen Aktien ich habe, Infos zu den Aktionären. Dieser hat sie damit beauftragt und diese externe Firma hat die Erlaubnis dazu. Der Mitarbeiter, der meine Mail beantwortet hat, wusste davon nichts. Nachdem meine Bank ihn kontaktiert hat und sie Informationen ausgetauscht haben, hat sich das ganze aufgeklärt.
Mal eine dumme Frage: Wenn ich Aktien einer Firma direkt gekauft habe, bekomme ich einmal im Jahr eine Einladung zur Hauptversammlung. Die Aktiengesellschaft weiß also, wer ich bin. Was wollte die externe Firma denn wissen?
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Normalerweise geht das über die depotführende Bank. Weshalb hier noch eine externe Firma eingeschaltet wird verstehe ich nicht. Die Lufthansa z.B. will auch genau wissen wer ihre Aktien hält. Das hat aber luftfahrtrechtliche Gründe, wenn die Aktienmehrheit von Ausländern gehalten würde gälte ihre deutsche Zulassung nicht mehr. Vielleicht ist es so etwas oder irgend etwas ist schief gelaufen.
Rick McGlenn schrieb: > Mal eine dumme Frage: > > Wenn ich Aktien einer Firma direkt gekauft habe, bekomme ich einmal im > Jahr eine Einladung zur Hauptversammlung. > Die Aktiengesellschaft weiß also, wer ich bin. Das ist bei meinen deutschen Aktien auch so. Einmal im Jahr kommt die Einladung und noch ganz viel Papier, was immer sofort im Papierkorb landet. Aber ich hatte z.B. auch mal Dell im Depot. Da habe ich nie eine Einladung zur Hauptversammlung in die USA bekommen, auch keinen Link für eine Seite, wo ein Livestream der Hauptversammlung übertragen wird. Hier ist es eine englische Firma, deren Aktien ich besitze. Die externe Firma ist spezialisiert darauf, für englische Aktiengesellschaften die beschriebenen Informationen einzuholen. Dafür hatten die vom Auftraggeber eine Vollmacht. Ich vermute, sie sammeln diese Infos und fertigen dann einen Bericht an, wo drin steht wie sich die Aktien im Streubesitz verteilen, also wie viele Aktien z.B. in welchen Ländern gehalten werden und wie viele Aktien durchschnittlich von den Kunden gehalten werden usw.. Da sie das für mehrere Kunden machen, können sie die Software zur statistischen Auswertung wiederverwenden und deshalb ist diese Leistung dann billiger für den Auftraggeber, als wenn er das alles selber machen würde. Das ist zumindest meine Vermutung. Und wenn der Auftraggeber dann beobachtet, dass immer mehr Aktien aus dem Streubesitz z.B. in Südkorea gehalten werden und immer weniger in den USA oder Europa, dann sind das eventuell Strohmänner für einen koreanischen Konzern, der irgendwann eine feindliche Übernahme in Erwägung zieht. Diese Vermutung entstammt aber nur meiner blühenden Phantasie und eine solche Aktion wäre sicherlich auch nicht legal.
Rolf R. schrieb: > Einmal im Jahr kommt die > Einladung und noch ganz viel Papier, was immer sofort im Papierkorb > landet. Warum Papierkorb, ich stell mir das Essen auf der Hauptversammlung recht lecker vor?
vn nn schrieb: > Rolf R. schrieb: >> Einmal im Jahr kommt die >> Einladung und noch ganz viel Papier, was immer sofort im Papierkorb >> landet. > > Warum Papierkorb, ich stell mir das Essen auf der Hauptversammlung recht > lecker vor? Also mir ist bisher keine Hauptversammlung in Deutschland bekannt, auf der mal richtig gemeutert wurde und eine Abstimmung über irgendetwas unvorhergesehen verlaufen ist. Wenn jemand einen solchen Fall kennt, würde mich ein Link zu einem Bericht darüber interessieren. Normalerweise haben gewisse Fonds oder Banken oder Mehrheitsanteilsbesitzter eine Abstimmungsmehrheit und winken alles durch, wie man das vorher besprochen hat. Es können sich zwar kritische Aktionäre zu Wort melden, aber haben solche jemals etwas bewirken können? Ich kenne keinen Fall. Also läuft sowas ganz langweilig ab. Und nur wegen der von Hostessen mit kurzen Röcken auf Tabletts servierten Gläser Sekt und der belegten Brötchen fahre ich nicht zu einer solchen Hauptversammlung.
Rolf R. schrieb: > Leider kann ich zu dieser Uhrzeit > nicht mit diesen Fragen in meiner Bank anrufen, weshalb ich hier frage. Dazu ist aber dieses Forum denkbar ungeeignet.
Rolf R. schrieb: > Also mir ist bisher keine Hauptversammlung in Deutschland bekannt, auf > der mal richtig gemeutert wurde und eine Abstimmung über irgendetwas > unvorhergesehen verlaufen ist. Wenn jemand einen solchen Fall kennt, > würde mich ein Link zu einem Bericht darüber interessieren. > > Normalerweise haben gewisse Fonds oder Banken oder > Mehrheitsanteilsbesitzter eine Abstimmungsmehrheit und winken alles > durch, wie man das vorher besprochen hat. > > Es können sich zwar kritische Aktionäre zu Wort melden, aber haben > solche jemals etwas bewirken können? Ich kenne keinen Fall. Intressiert auch keinen. Rolf R. schrieb: > Und nur wegen der von Hostessen mit > kurzen Röcken auf Tabletts servierten Gläser Sekt und der belegten > Brötchen fahre ich nicht zu einer solchen Hauptversammlung. Ach, das Buffet soll durchaus öfters über ein paar Brötchen hinaus gehen, dauert ja auch lang so eine HV.
Paul M. schrieb: >> Leider kann ich zu dieser Uhrzeit >> nicht mit diesen Fragen in meiner Bank anrufen, weshalb ich hier frage. > > Dazu ist aber dieses Forum denkbar ungeeignet. Ich bin leider in keinem Aktien- oder Finanzforum angemeldet. Dies ist mein Hauptforum. Und in offtopic darf man ja alles ausser Politkstreitereien behandeln.
Rolf R. schrieb: > Ich habe einen Brief von meiner Bank bekommen. Darin steht, dass ein > Konzern, von dem ich 200 Aktien im Depot habe, die Offenlegung der Namen > und Adressen ihrer Aktionäre sowie die Anzahl der Aktien verlangt. > Ich kenne solche Offenlegungen aus früheren Zeiten, als viele AG´s sogenannte Inhaberaktien ausgegeben hatten und diese dann auf Namensaktien umgestellt haben. Bei den Erstgenannten waren die Aktionäre (Inhaber) anonym, bei den Namensaktien kennt die AG ihre Aktionäre namentlich. Grund für Inhaberaktien: geringerer Verwaltungsaufwand. Für die Einladung zur HV oder Zusendung der Stimmkarte ist die Depotbank zuständig, nicht die AG, dafür kassiert sie Depotgebühren. Ich hab auch schon mehrfach außerbörsliche Kaufangebote oder Aufforderungen, zu bestimmten Abstimmungen entsprechend zu stimmen oder Widersprüche zu bestimmten Tagesordnungspunkten zu unterstützen, erhalten. Das betraf immer nur kleine AG´s bzw. AG´s mit geringem Streubesitz. Woher diese Dienstleister meine Adresse hatten, war mit schleierhaft - aber in den Banken arbeiten sehr viele Angestellte und eine Datei ist schnell kopiert. ;)
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