Hallo Experten, ich habe mich bisher noch nicht mit dem Thema beschäftigt. In der RepRap - Gemeinde kommt man derzeit auf die UV - Licht Drucker, die Resin per LASER zum Aushärten bringen, daher mein Interesse. Ich möchte einen dünnen Film Kunstharz mit dem LASER abfahren um es auszuhärten. Dabei ist mir speziell die Fokussierung ein Rätsel. 1.) Im Bereich 380 - 420 nm (UV bis blau) gibt es ja passende Dioden, aber wie steht es mit der Fokussierung wenn ich einen max. 50 um breiten Punkt haben will ? 2.) Welche Leistung sollte Der haben ? 3.) Muss diese Dieode kontinuierlich angesteuert werden oder gepulst ? 4.) Muss diese Diode vorgeheizt werden ? 5.) Ist die Leistung nach dem Einschalten voll da ? 6.) Spielt der Abstand zum Objekt eine Rolle ? Gibt es Fallstricke die mir noch nicht bewusst sind ? Danke für eure Hilfe im Voraus... Gruß Thilo
Thilo Haala schrieb: > 1.) aber wie steht es mit der Fokussierung Genau wie bei rotem Laserlicht, mit Linsen. > 2.) Welche Leistung sollte Der haben ? Je mehr, je schneller kannst und musst du den Laser bewegen. > 3.) Muss diese Dieode kontinuierlich angesteuert werden Ja, pulsen kostet bloss Zeit, es ist also schlecht, wenn der Laser das erfordert. > 4.) Muss diese Diode vorgeheizt werden ? Nein. Kleine Lichtwellenlängenänderungen spielen keine Rolle. > 5.) Ist die Leistung nach dem Einschalten voll da ? Ja. > 6.) Spielt der Abstand zum Objekt eine Rolle ? Der Fukuspunkt muss am Objekt liegen.
Moin, 1.) Im Bereich 380 - 420 nm (UV bis blau) gibt es ja passende Dioden, aber wie steht es mit der Fokussierung wenn ich einen max. 50 um breiten Punkt haben will ? 6.) Spielt der Abstand zum Objekt eine Rolle ? Die beiden gehören zusammen. Du benötigst eine Strahlaufweitung, im Falle einer nackten Laserdiode genügt schon die Divergenz der Diode. Je nach dann erreichter Apertur und gewünschtem Abstand kannst du den minimalen Fokus berechnen. Hier: http://www.newport.com/Gau%C3%9Fsche-Strahloptik/144899/1031/content.aspx ganz gut erklärt, mit Beispiel 2.) Welche Leistung sollte Der haben ? Gegenfrage: - wieviel Leistung kannst du kühlen? - Laserklasse? - Wie schnell willst du die Polymerisation ablaufen lassen? 3.) Muss diese Dieode kontinuierlich angesteuert werden oder gepulst ? Bei Dioden <1W eigentlich egal. Ab einer bestimmten Größe sollte man die Teile nicht mehr schalten, der thermische Stress wird zu groß. 4.) Muss diese Diode vorgeheizt werden ? Nein, keinesfalls! Kühlen ist angesagt! 5.) Ist die Leistung nach dem Einschalten voll da ? Innerhalb weniger ns. Limit ist meistens der Treiber. >Gibt es Fallstricke die mir noch nicht bewusst sind ? Wenn ich raten soll: ja, sehr viele. -- SJ
Das hat schon ein wenig geholfen. Danke für eure Antworten. Die wenigen Datenblätter die ich bisher zu den solchen Dioden fand sind eher Werbeblätter. Da hätt ich gerne eine Kaufempfehlung. 1.) was ist z.B. mit dieser hier (Sony SLD3232VF) ? http://www.sony.net/Products/SC-HP/cx_news/vol40/pdf/sld3233vf.pdf Leider steht da nichts über den Durchmesser des Strahls beim Austritt. 2.) Über die benötigte Leistung weiß ich noch zu wenig. Habe zur Zeit auch kein Gefühl dafür. Offensichtlich geht Ihr davon aus, dass der Strahl aus der Diode (recht nahe am Objekt) eher eine Aufweitung als eine Fokussierung braucht ? Evtl gar keine Linse ? 3.) Kommt aus der Diode denn schon gebündeltes Licht oder ist es eher als eine "normale diffuse Lichtquelle" zu sehen und damit wäre die Bündelung alleine meine Aufgabe ? Im Datenblatt steht über den Strahl: 8.5 Grad parallel und 21.5 Grad perpedicular wie muss ich das interpretieren ? Mein X,Y,Z - Tisch hat eine theoretische Auflösung von 160 Schritten / Millimenter. Also 6,25 Mü. Die genannten 50 Mü für den Lichtpunkt wahren mal eine erste Annahme. Es können auch 20 Mü sein (aber nicht weniger). Mein Ziel ist es jede linie nur einmal abzufahren mit etwa 40 mm - 80 mm pro Sekunde Fahrgeschwindigkeit. Die Lichtleistung lässt sich ja offensichtlich ziemlich proportional über den Strom steuern. Ich kann also sehr viel variieren: Abstand, Strom, Fahrgeschwindigkeit, Lichtpunkt - Durchmesser. Ich möchte nur nicht zu sehr "kriechen" müssen um einen Effekt zu erzielen. Diese Forderung mündet dann in der benötigten Maximalleistung. Soweit ich das übersehe kann man erschwingliche Dioden zwischen 5 mW und 500 mW bekommen. Bei 2 Watt und mehr wird es dann schon teuer oder das BKA steht im Wohnzimmer und fragt mich warum ich diese Waffe kaufe. meine eigentliche Frage nun: 4.) Wird da eine 50mW BlueRay (405 nm) Diode genügen? 5.) Brauche ich bei dem genannten Typ eine Linse oder nicht ? 6.) evtl. habt Ihr eine bessere Kaufempfehlung / Datenblätter Danke im Voraus. Gruß Thilo
Moin, zu 3./5.: informiere dich bitte zunächst über Laserdioden im allgemeinen. Der Laserstrahl kommt weder gebündelt, fokussiert oder diffus da raus sondern als divergenter Strahl aus der (virtuellen) Apertur. Der Öffunungswinkel ist in der einen Achse 21° und in der anderen Achse 8°, also elliptisch. Diesen divergenten Strahl auf ein kollimiertes Bündel mit definiertem Durchmesser zu bringen nennt man aufweiten. Dann macht man sich Gedanken, wie man die Fokussierung realisiert => diese Parameter hängen alle zusammen! zum Verfahren: Hast du dir auch schon mal Gedanken über die Genauigkeit deiner Verfahreinhait gemacht? Auflösung heisst NICHT Genauigkeit! zu 2./5.: du brauchst in jedem Fall eine Optik, evtl. reicht eine Linse. Die Qualität des Punktes interessiert dich ja nur am Rande. 6: Nimm die Diode, die du bekommst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du von einem veritablen Händler die Sony Diode bekommst. Die ist für den Massenmarkt, die bekommt man nicht mal Firma ohne Verrenkungen. -- SJ
@ Sven Johannes (svenj) >>5.) Ist die Leistung nach dem Einschalten voll da ? >Innerhalb weniger ns. Limit ist meistens der Treiber. Nö. (Halbleiter)Laser brauchen ein paar hundert ns zum optischen Anschwingen, weshalb man sie bei schneller Modulation nie komplett ausschaltet, sondern nur auf einen minimalen Laserstrom moduliert. Und anch dem Einschalten sorg schon der Treiber dafür, dass ein paar Duztend ms erstmal GAR NICHTS geht, u.a. um die Laserdiode von komischen EInschalttransienten zu schützen.
Moin, kleiner Nachtrag zur Leistung: fang klein an! Nur weil man die Teile ohne Probleme kaufen kann, heißt das nicht, das die Strahlung ungefährlich ist. 405nm ist für einen Menschen sehr schlecht zu sehen, man unterschätzt stark die tatsächlich auftretende Leistung. Trotzdem reicht die Leistung, um die Netzhaut zu schädigen. Schtuzbrille ist Pflicht! Fokussierte 5mW tun schon weh, 500mW im Auge heißt mit ziemlicher Sicherheit drastischer Verlust von Sehkraft. @Falk Kommst du vorbei und erklärst das meinen Dioden hier? :) Oder noch besser, den Treibern, die ich gerade zusammenbaue? Zum Thema Einschaltvorgänge von LD-Treibern kann ich ganze Bücher mit nicht druckfähigen Texten vollschreiben.... Die optische Leistung ist schneller am start als man mit der Elektronik gucken kann und ich glaube, die Feinheiten der "schnellen" Modulation brauchen wir dem Themenstarter noch nicht erklären. -- SJ
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Du solltest dich an www.laserfreak.net wenden, da sind die Experten. Da hat auch schon jemand einen Flachbett-Plotter mit 405nm Diode gebaut...
Du solltest dich auf alle Fälle erst einmal ausführlich mit dem Thema Laserschutz und Optik auseinandersetzen. Mir wird immer ganz schlecht wenn Leute, die kaum etwas darüber wissen anfangen Material mit Lasern bearbeiten zu wollen. Das BKA wird zwar nicht wie befürchtet bei dir in der Wohnung stehen solange die Laserstrahlung deine Wohnung nicht verlässt aber deine Augen sollen dir eine gewisse Vorbereitung wert sein.
Danke für eure Unterstützung. >>> www.laserfreak.net Guter Tip - Danke @Sebastian (Gast) Bitte nicht reihern. Erst durch ein konkretes Ziel fängt man sich in ein neues Thama einzuarbeiten - die Experten fallen eben nicht vom Himmel .-) @Martin G. >>> Never look in the laserbeam with your remaining good eye!!! OK - i'll take the bad one to look into... Gruß T.
Sebastian schrieb: > deine Augen sollen dir eine gewisse Vorbereitung wert sein. Zum Glück hat man ja zwei Stück davon.
THaala schrieb: > Erst durch ein konkretes Ziel fängt man sich in ein neues Thama > einzuarbeiten - die Experten fallen eben nicht vom Himmel .-) Ja, zum Experten entwickelt man sich typisch durch eine Ausbildung oder zumindest durch entsprechende Anleitung durch erfahrene Kollegen in einem Laserlabor und nicht durch ein paar Fragen im Forum. Gruss Harald
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