Forum: Haus & Smart Home Thermosicherung (Bimetall) Herd


von Maxx M. (maxx2206)


Lesenswert?

Hi,

wir haben im Betrieb für unsere "Kochecke" vor etwa 2 Jahren einen 
einfachen Einbauherd spendiert bekommen. Ist wohl irgendwas relabeltes 
Marke THOR...

Wie auch immer, der Herd lief anfangs ohne nennenswerte Probleme. VOr 
einigen Monaten begann er jedoch immer wieder einfach während des 
Betriebs nach einiger Zeit komplett abzuschalten. Zuerst nur bei hohen 
Temperaturen >= 200 Grad. Er braucht dann wieder einige Minuten 
Bedenkzeit und schaltet wieder ein... so geht das dann bei längerem 
Betrieb taktweise.

Die Abschaltschwelle hat sich aber nun drastisch nach unten verringert.. 
teilweise bis unter 140 Grad... und das Takten wird immer regelmäßiger.

Für das Abschalten ist, wie bereits gleich vermutet, die 
Temperatursicherung verantwortlich. Diese sitzt auf einem kleinen 
Blechstreifen <5cm über dem geringfügig mit Glaswolle ummantelten 
Backraum.

Hitzestau durch die Einbauart ist sicher auch ein Grund, aber wie 
gesagt, gut 1 Jahre ging ja alles und die Probleme steigern sich seitdem 
immer mehr.

Ich habe also vorhin mal besagtes Bimetall ausgebaut und mit unserem 
Digitalen Heissluftfön ausspioniert.
Der Schaltpunkt liegt irgendwo zwischen 220 und 230 Grad.
Der Herd selbst ist bis 250Grad ausgelegt.

Auf der Sicherung ist leider kleinerlei Kennzeichnung auszumachen, daher 
frage ich mich nun, ob es einfach nur ein billigteil ist dass eigentlich 
mal viel später ausgelöst hat und über die Zeit einfach nur "ermüdet" 
ist.

Wo liegen normalerweise derartige Abschaltorgane temperaturtechnisch? 
Gibt's da eine Faustformel, denn über das Gerät konnte ich wohl aufgrund 
des geringen Preises ;) leider bisher nichts an Daten finden.

Die 5 Euro für eine neue Sicherung würde ich gerne erst probieren bevor 
wir bzgl. eines neuen Herds nochmal die Gelder locker machen "lassen"...

Besten Dank im Voraus für jegliche Tipps...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Maxx M. schrieb:
> Der Schaltpunkt liegt irgendwo zwischen 220 und 230 Grad.

Das korreliert dann aber irgendwie nicht mit den von Dir genannten 140 
Grad, bei denen der Backofen sich schon abschaltet.

von Maxx M. (maxx2206)


Lesenswert?

Hi,

das ist richtig, die Angaben stimmen aber dennoch.
Das einzige, was hier noch nicht genauer gemessen wurde ist, wie der 
Temperaturverlauf IM Backraum aussieht, also ob die 140Grad wirklich 
vorliegen oder ob der Ofen gar komplett daneben regelt. Das wurde zwar 
noch nicht gemessen, gab aber bisher auch keinen Anlaß zu Zweifeln (wenn 
etwas mit Solltemperatur gegart wurde hatte das Ergebnis soweit immer in 
etwas gepasst).

Was die Temperatur "oben" beim Bimetall angeht steht auf jeden Fall mal 
der besagte Hitzestau an. Die Einbaunische ist nur wenig größer als der 
Herd, was aber eigentlich kein Problem darstellen sollte. Der Herd ist 
rundum mit Blechen abgeschottet.

Was mir vorhin aufgefallen ist:
die Anschlüsse des oberen Heizdrahts führen wenige Zentimeter 
links/unter dem Bimetall in den Backraum. Dabei sind sie noch einige 
Zentimeter sichtbar bevor sie darin verschwinden.
Könnte also gut sein, dass allein schon hier bei jedem Heizzyklus die 
volle Hitze nahe dem Bimetall ansteht und sich die Temperatur in dem 
kleinen Raum innerhalb des (geschlossenen) Blechrahmens deshalb hier so 
hochschaukelt.

So oder so, die 225Grad Schaltschwelle kommen mir aufgrund der maximalen 
Backtemperatur von 250Grad spanisch vor... die 250 Grad muessen sich ja 
so oder so innerhalb einer gewissen Zeit dort Einstellen wenn der Ofen 
wirklich mal eine Weile auf Vollgas läuft. Hier wird ja nichts aktiv 
gekühlt oder durch Lüfter weggetragen.

Unterm Strich bleibt also: der Herd lief mal anfangs gut. Irgendwann 
begann er bei hohen Temperaturen "getaktet" ab- und anzuschalten. Dieses 
Takten stellte sich langsam immer häufiger ein und trat bei immer 
niedrigeren Temperaturen auf.
Allerdings lässt sich auch wieder sagen, dass bei niedrigen Temperaturen 
später und seltener getaktet wird als bei hohen.

Darum ging ich auch letztlich von Alterungserscheinungen des Bimetalls 
aus...

Ein Referenzwert der Bimetalle für vergleichbare "Billigherde" wäre 
daher ganz hilfreich....

von wendelsberg (Gast)


Lesenswert?

Nein, da ist wahrscheinlich der andere Bimetallschalter, der als 
Verzoegerungsrelais dient, defekt. Der schaltet einige Zeit nach dem 
Einschalten des Herdes den Frontplatten- und Schrankkuehlluefter ein, 
und einige Zeit nach Ausschalten des Herdes wieder aus. Wenn dessen 
Umwaelzung fehlt, wird es tatsaechlich oben zu warm und der 
Sicherheitsbimetallschalter schaltet den Herd ab. Unser Herd heisst 
Electrolux und hatte, wie wohl viele gleicher Bauart dieses Problem. Der 
Schalter hat ca. 20 EUR gekostet.

wendelsberg

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Maxx M. schrieb:
> Die Einbaunische ist nur wenig größer als der
> Herd, was aber eigentlich kein Problem darstellen sollte. Der Herd ist
> rundum mit Blechen abgeschottet.

Was genau ist das für ein Gerät?

Ist das ein üblicher Backofen oder tatsächlich ein Herd (so nennt man 
die Kombination aus einem Backofen und einem Kochfeld) oder was anderes?

Backöfen als Einbaugeräte sind wie der Name schon erahnen lässt, dafür 
vorgesehen, in einen Schrank o.ä. eingebaut zu werden. Als Standgerät 
(dann i.d.R. in der Kombination mit einem Kochfeld, also ein Herd) 
können beidseitig unmittelbar neben ihnen weitere Möbel stehen, ohne daß 
es zu Wärmestaus kommt.

Ist das möglichweise so ein kleiner "Pizzabackofen", der für 
freistehenden Betrieb auf einem Tisch konzipiert ist?

von Maxx M. (maxx2206)


Lesenswert?

wendelsberg schrieb:
> Nein, da ist wahrscheinlich der andere Bimetallschalter, der als
> Verzoegerungsrelais dient, defekt. Der schaltet einige Zeit nach dem
> Einschalten des Herdes den Frontplatten- und Schrankkuehlluefter ein,
> und einige Zeit nach Ausschalten des Herdes wieder aus. Wenn dessen
> Umwaelzung fehlt, wird es tatsaechlich oben zu warm und der
> Sicherheitsbimetallschalter schaltet den Herd ab. Unser Herd heisst
> Electrolux und hatte, wie wohl viele gleicher Bauart dieses Problem. Der
> Schalter hat ca. 20 EUR gekostet.
>
> wendelsberg

Hi,

Einen derartigen Umwälzlüfter habe ich nirgends entdeckt.
Beim Suchen im Web habe ich auch viele Beiträge gefunden in denen das 
fehlen dieses Umwälzlüfters gerade bei solchen Billigherden besprochen 
wird.

Ciao...

von Maxx M. (maxx2206)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Was genau ist das für ein Gerät?
...
> Ist das ein üblicher Backofen oder tatsächlich ein Herd (so nennt man
> die Kombination aus einem Backofen und einem Kochfeld) oder was anderes?
Wie bereits im ersten Beitrag geschrieben: es ist ein Einbauherd der 
"Marke" THOR.
Ofen als Einbauvariante plus separatem Cerankochfeld, aber halt nicht 
autark sondern mit den Reglern in der Ofenfront.

> Ist das möglichweise so ein kleiner "Pizzabackofen", der für
> freistehenden Betrieb auf einem Tisch konzipiert ist?
Ist somit beantwortet ^^

> Backöfen als Einbaugeräte sind wie der Name schon erahnen lässt, dafür
> vorgesehen, in einen Schrank o.ä. eingebaut zu werden. Als Standgerät
> (dann i.d.R. in der Kombination mit einem Kochfeld, also ein Herd)
> können beidseitig unmittelbar neben ihnen weitere Möbel stehen, ohne daß
> es zu Wärmestaus kommt.

von Hubert M. (hm-electric)


Lesenswert?

Komplett falsches Vorgehen: Wie hast du mit dem Heißluftfön gemessen, 
dass es bei 220° schaltet? Wieso läßt du den nicht eingebaut, schaltest 
den Herd an, und misst neben ihm die Temperatur? Als zweites unbedingt, 
der Thermostat vom Ofen überprüfen: Thermometer in den Ofen Legen, z.b. 
50° Einstellen und schauen ob er um die 50° abschaltet. Man hört es am 
klicken, oder man sieht es am Licht vorne...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.