Hallo Leute, ich hab eine Frage zu berechnung der Gangabweichung bei einem Quarz. Wenn ich z.B. einen 4 MHZ Quarz habe und dieser ± 30 ppm Frequenztoleranz aufweist mit was für einer Ungenauigkeit / Abweichung muss ich dann z.B. innerhalb eines Tages rechnen? Also ich hab mal die unter http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR_-_Die_genaue_Sekunde_/_RTC#Echtzeituhr_mit_Uhrenquarz angegebene Formel nach fist umgestellt, dann komme ich auf eine Frequenzabweichung von ± 120 Hz, aber wie geht es dann weiter?
Na maximal 30ppm von einem Tag mehr oder minimal 30ppm eines Tages weniger. 30ppm von 24 Stunden sind 30E-6*(24x60x60)=2,59s pro Tag mehr oder Weniger. +-2,59 Sekunden pro Tag
Ahh, ok alles klar. Dachte da müsste man nochmal die Frequenz des Quarz mit einfließen lassen, aber das wurde ja schon bei der Berechnung der 120 Hz gemacht.
Das bedeutet eine Abweichung von 0,108s pro Minute bzw. 0,0018s pro Sekunde, gell?
Mr. Measurement schrieb: > Das bedeutet eine Abweichung von 0,108s pro Minute bzw. 0,0018s pro > Sekunde, gell? Ähm. Überschlägig im Kopf 'gerechnet'. Wenn sich über einen ganzen Tag gesehen rund 2.5 Sekunden ansammeln, dann wird die Abweichung in einer Minute wohl nicht 0.1 Sekunden sein (also ein 25-tel). Denn ein Tag hat ein bischen mehr als 25 Minuten.
Karl Heinz schrieb: > Ähm. > Überschlägig im Kopf 'gerechnet'. Du bist ja auch schon aus der fünften Schulklasse raus, wo die Prozentrechnung dran war. Du kannst sowas!
Karl Heinz schrieb: > Mr. Measurement schrieb: >> Das bedeutet eine Abweichung von 0,108s pro Minute bzw. 0,0018s pro >> Sekunde, gell? > > > Ähm. > Überschlägig im Kopf 'gerechnet'. > > Wenn sich über einen ganzen Tag gesehen rund 2.5 Sekunden ansammeln, > dann wird die Abweichung in einer Minute wohl nicht 0.1 Sekunden sein > (also ein 25-tel). Denn ein Tag hat ein bischen mehr als 25 Minuten. In die andere Richtung 'überschlagen'. Wenn du tatsächlich eine Abweichung von 0.1 Sekunden pro Minute hättest, dann wären das in einer Stunde 6 Sekunden. Denn 1 Stunde hat 60 Minuten und 60 mal 0.1 ergibt 6. Eine Uhr die in einer Stunde um 6 Sekunden falsch geht, ist noch nicht einmal ein Schätzeisen. Dafür braucht man wahrlich keinen Quarz um die Genauigkeit hinzukriegen. Du musst deine Berechnungen ein bischen besser kontrollieren, ob sie überhaupt plausibel sind! Nur weil auf deinem Taschenrechner rauskommt, dass die gemessene Geschwindigkeit eines Seifenkisten-Autos 348km/h beträgt, bedeutet das nicht, das das korrekt ist. Wenn die Zahlen so grob abweichen und keinen Sinn ergeben, dann ist es viel eher wahrscheinlich, dass du dich verrechnet hast oder zb in den Taschenrechner beim Eintippen einen Fehler gemacht hast. Wenigstens grob kann man die gängisten Berechnungen immer kontrollieren, ob wenigstens der Zahlenbereich so ungefähr hinkommt. ppm bedeutet 'part per million'. 30 ppm bedeutet also: wenn ein System 1 Million schwingungen machen sollte, dann können es auch 30 mehr sein, oder 30 weniger (oder irgendwas dazwischen). umgelegt auf dein Problem: wenn du mit dem System 1 Million Sekunden abzählen möchtest, dann können das auch 30 mehr oder weniger sein. 1 Minute sind aber nicht 1 Million Sekunden. 1 Minute sind nur 60 Sekunden und das ist von den Größenordnungen her (1 Million zu 30) in einer ganz anderen Kategorie wie 60 zu 0.1 Das kommt noch nicht mal annähernd hin. Da brauch ich gar nicht rechnen, sondern erst mal nur die 0-en zählen.
Karl Heinz schrieb: > Eine Uhr die in einer Stunde um 6 Sekunden falsch geht, ist noch nicht > einmal ein Schätzeisen. Bei jedem anderen Messgerät würde man bei einer solchen Abweichung aber von "recht hoher Genauigkeit" sprechen. :-) Gruss Harald
Mr. Measurement schrieb: > Das bedeutet eine Abweichung von 0,108s pro Minute bzw. 0,0018s > pro > Sekunde, gell? Mein Fehler sollte 0,108s pro Stunde bzw. 0,0018s pro Minute heißen.
Harald Wilhelms schrieb: > Karl Heinz schrieb: > >> Eine Uhr die in einer Stunde um 6 Sekunden falsch geht, ist noch nicht >> einmal ein Schätzeisen. > > Bei jedem anderen Messgerät würde man bei einer solchen Abweichung > aber von "recht hoher Genauigkeit" sprechen. :-) > Gruss > Harald Was hatten früher einfache Drehspulmultimeter? 1% Abweichung vom Skalenendwert. Das sind immerhin 10.000ppm. Messungen im unteren Drittel des Anzeigebereiches sollte man ganz bleiben lassen, dort kann der Fehler auch schon mal 10 oder 100% sein. Ich denke da z.B. auch an ein altes Multimeter ICE680R, welches für die Wechselspannungsmeßbereiche einfach nur Dioden zur Gleichrichtung drin hatte, allerdings Ge-Spitzendioden, die empfindlicher als Si-Dioden sind. Kein aktiver Präzisionsgleichrichter. Das juckte keinen. Die Geräte brauchten auch keine Batterie zum Betrieb. So allmählich wird mir klar, warum man sowas akzeptieren konnte. Ein unteres Drittel der Drehspulanzeige hatte ohnehin immer sehr großen Anzeigefehler. Selbst Digitalmultimeter haben heute mal 1% Fehler. In meiner Ausbildung wurde uns noch beigebracht, nur im oberen Drittel der Skala abzulesen, oder den Meßbereich entsprechend zu wechseln. Aber keine Panik, es war schon immer genau genug, und mehr als 1% brauchte man nicht. Ob ein Spannungsstabilisator 5V nun 4,95V oder 5,05V anzeigte, oder die Netzspannung 227,5V oder 232,5V, interessierte so genau nicht. Der Quarzfehler meiner DCF77-Uhr hat auch 690ppm. Der Quarz war wohl Ausschußware. Aber egal, DCF synchronisiert jede Minute, da ist es völlig egal. Ohne das DCF-Signal habe ich so was im Bereich 1 Minute Fehler am Tag. Dann wird im Display auch "nicht synchronisiert" angezeigt, und ich weiß Bescheid. Wenn es mal genauer werden sollte, da habe ich das Projekt von Peter Dannegger im Hinterkopf. Er mißt mit dem sehr präzisen DCF-Signal die Abweichung eines Quarzes, und berechnet eine Korrektur. Für Referenzmessungen habe ich hier bei mir zu Hause 2-3 Präzisions-Quarzoszillatoren liegen, die im Bereich 1ppm liegen. Wenn auch aus Recyclingplatinen ausgelötet, die müssen auch mal etwas teurer gewesen sein. Damit kann man notfalls auch noch eine Frequenz vergleichen, wenn die Toleranz in einem Projekt auf jeden Fall schlechter als der Präzisionsoszillator sein soll.
Wilhelm F. schrieb: > ... Er mißt mit dem sehr präzisen DCF-Signal die > Abweichung eines Quarzes, und berechnet eine Korrektur. Das setzt allerdings voraus, das der Taktgeber kalibrierfähig ist und nicht mit der Frequenz wild in der Gegend rum eiert. Die bei einem Quarz angegebene Toleranz bezieht sich nicht nur auf den "Schleiffehler", sondern enthält z.B. auch die Frequenzänderung mit der Temperatur im spezifizerten Arbeitsbereich. Das Kalibrieren mit der Methode von Pe.Da. funktioniert nur, wenn die Frequenz konstant daneben liegt oder wenn man nur an der mittleren Frequenz über hinreichend lange Zeiträume interessiert ist.
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