Forum: PC Hard- und Software Welches Filesystem für Datengrab


von Michael D. (Gast)


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Hallo zusammen,

heute ist mein neues Datengrab (eine 4TB Festplatte) angekommen - und 
macht natürlich Probleme.

Festplatte wird in externem USB-Gehäuse unter Windows mit 4TB erkannt 
und kann GPT formatiert werden.

Unter Linux (Kubuntu 13) allerdings nicht - ausser die Festplatte wird 
direkt via SATA angeschlossen.

Wäre es möglich dass Windows oder der USB-SATA Converter die Patte 
falsch interpretiert und die Daten dann nur teilweise geschrieben werden 
(in etwa so wie bei USB Sticks mit gefakter Größenangabe)?

Welches Filesystem sollte ich generell verwenden?

ext4 wäre ja quasi das Linux Filesystem schlechthin, nur kann nicht 
unter Windows gemountet werden. Welche FS verwenden eigentlich 
NAS-Systeme, wenn Windows darauf zugreifen soll?

Bin im Moment ein wenig unschlüssig.

Danke für Ratschläge,
M.

: Verschoben durch Moderator
von Tilo (Gast)


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Was taucht unter Linux im Syslog auf, wenn du die Platte einsteckst?

Bei einem Linux-NAS kann ein Linux Dateisystem verwendet werden. Übers 
Neztwerk ist das Dateisystem egal. Da hängt smb/cifs als gemeinsames 
Layer zwischen drin.

Wenn du umbedingt Windows-Kompatibilität brauchst, wird an NTFS kaum ein 
Weg vorbei gehen. FAT32 tut bei der Größe nicht mehr exFat sollte gehen, 
ist allerdings unter Linux so eine Sache, da gibt es keinen offiziellen 
Treiber.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tilo L. schrieb:
> Wenn du umbedingt Windows-Kompatibilität brauchst, wird an NTFS kaum ein
> Weg vorbei gehen.

Es besteht auch die Möglichkeit, extfs mit Windows-Systemen 
anzusprechen:

http://fs-driver.org/
http://www.ext2fsd.com/
http://www.diskinternals.com/linux-reader/
http://www.paragon-software.com/de/home/extfs-windows/

von Michael D. (Gast)


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Hey Tilo,
vielen Dank für Deine Antwort!

Tilo L. schrieb:
> Bei einem Linux-NAS kann ein Linux Dateisystem verwendet werden. Übers
> Neztwerk ist das Dateisystem egal. Da hängt smb/cifs als gemeinsames
> Layer zwischen drin.

Echt? Sauber, dass wusste ich nicht. Würde sich also Prima anbieten wenn 
ich mal einen kleinen Server baue.

Tilo L. schrieb:
> Wenn du umbedingt Windows-Kompatibilität brauchst, wird an NTFS kaum ein
> Weg vorbei gehen.

Naja, auf meinem Haupt-PC habe ich Dualboot, wäre also prinzipiell egal.
Auf dem Mediencenter läuft XBMCBuntu, sollte also auch mit ext4 umgehen 
können. Nur leider mach diese keinen Mux wenn ich die 4TB Platte über 
USB dranhänge -> gar nicht gut.

Das Kubuntu-Sylog zeigt (wenn über ext-usb angeschlossen):

darwin@Darwin-PC:~$ tail -f /var/log/syslog
Feb 20 20:21:33 Darwin-PC kernel: [ 2203.456016] usb 1-2: new high-speed 
USB device number 7 using ehci-pci
Feb 20 20:21:33 Darwin-PC kernel: [ 2203.591421] usb 1-2: New USB device 
found, idVendor=04fc, idProduct=0c15
Feb 20 20:21:33 Darwin-PC kernel: [ 2203.591425] usb 1-2: New USB device 
strings: Mfr=2, Product=3, SerialNumber=1
Feb 20 20:21:33 Darwin-PC kernel: [ 2203.591427] usb 1-2: Product: USB 
to Serial-ATA bridge
Feb 20 20:21:33 Darwin-PC kernel: [ 2203.591430] usb 1-2: Manufacturer: 
Sunplus Technology Co.,Ltd.
Feb 20 20:21:33 Darwin-PC kernel: [ 2203.591432] usb 1-2: SerialNumber: 
Hab ich jetzt mal ausgeblendet
Feb 20 20:21:33 Darwin-PC mtp-probe: checking bus 1, device 7: 
"/sys/devices/pci0000:00/0000:00:1d.7/usb1/1-2"
Feb 20 20:21:33 Darwin-PC mtp-probe: bus: 1, device: 7 was not an MTP 
device
Feb 20 20:21:33 Darwin-PC kernel: [ 2203.593077] usb-storage 1-2:1.0: 
USB Mass Storage device detected
Feb 20 20:21:33 Darwin-PC kernel: [ 2203.593148] scsi5 : usb-storage 
1-2:1.0
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.595471] scsi 5:0:0:0: 
Direct-Access     WDC WD40 EFRX-68WT0N0          PQ: 0 ANSI: 2
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.595730] sd 5:0:0:0: Attached 
scsi generic sg7 type 0
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.596588] sd 5:0:0:0: [sdf] 
3519069872 512-byte logical blocks: (1.80 TB/1.63 TiB)
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.599092] sd 5:0:0:0: [sdf] Write 
Protect is off
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.599097] sd 5:0:0:0: [sdf] Mode 
Sense: 38 00 00 00
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.601597] sd 5:0:0:0: [sdf] No 
Caching mode page found
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.601601] sd 5:0:0:0: [sdf] 
Assuming drive cache: write through
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.607712] sd 5:0:0:0: [sdf] No 
Caching mode page found
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.607715] sd 5:0:0:0: [sdf] 
Assuming drive cache: write through
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.619349]  sdf:
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.628961] sd 5:0:0:0: [sdf] No 
Caching mode page found
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.628965] sd 5:0:0:0: [sdf] 
Assuming drive cache: write through
Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.628968] sd 5:0:0:0: [sdf] 
Attached SCSI disk

Sorry, bin leider Linux Noob, aber gewillt zu lernen.

Lg,
M.

von Tilo (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Es besteht auch die Möglichkeit, extfs mit Windows-Systemen
> anzusprechen:
> [...]

Klar gibt es die, allerdings nicht nativ. Es gibt Situationen, da kann 
das störend sein. Hängt aber stark vom Einsatzbereich ab.

von Tilo (Gast)


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Michael D. schrieb:
> Direct-Access     WDC WD40 EFRX-68WT0N0          PQ: 0 ANSI: 2
> Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.595730] sd 5:0:0:0: Attached
> scsi generic sg7 type 0
> Feb 20 20:21:34 Darwin-PC kernel: [ 2204.596588] sd 5:0:0:0: [sdf]
> 3519069872 512-byte logical blocks: (1.80 TB/1.63 TiB)

Denke hier liegt das Problem. Die Platte wird mit 512Byte Blöcken 
erkannt, das funktioniert nur bis 2,2TB. Deshalb haben größere Platten 
oft 4096Byte Blöcke.
Ich würde eventuell in einem Ubuntu-Forum schauen.

von (prx) A. K. (prx)


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Auf GUID Partition Table (GPT) gehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael D. schrieb:
> Welches Filesystem sollte ich generell verwenden?

zfs ;-)

von Frank K. (fchk)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Michael D. schrieb:
>> Welches Filesystem sollte ich generell verwenden?
>
> zfs ;-)

genau.

von Rolf Magnus (Gast)


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Michael D. schrieb:
> Das Kubuntu-Sylog zeigt (wenn über ext-usb angeschlossen):

nächstes mal bitte [code]-Tags drumrum, damit das nicht so zerhackstückt 
wird.

Tilo L. schrieb:
> Denke hier liegt das Problem. Die Platte wird mit 512Byte Blöcken
> erkannt, das funktioniert nur bis 2,2TB. Deshalb haben größere Platten
> oft 4096Byte Blöcke.
> Ich würde eventuell in einem Ubuntu-Forum schauen.

Das liegt vermutlich an der USB-SATA-Bridge. Ich habe hier mit einer 
4TB-Platte (WD40EZRX) in einem USB-Gehäuse genau das selbe Problem. Mit 
einem anderen (neueren) USB-Gerät funktioniert sie einwandfrei, und die 
Blockgröße wird richtig erkannt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Rolf Magnus schrieb:
> Das liegt vermutlich an der USB-SATA-Bridge.

Das ist merkwürdig, denn wie weiter oben geschrieben wird, scheint das 
Ding mit Windows zu funktionieren.

von Konrad S. (maybee)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das ist merkwürdig, denn wie weiter oben geschrieben wird, scheint das
> Ding mit Windows zu funktionieren.

Auch auf der zweiten Hälfte der Platte?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Rolf Magnus schrieb:
>> Das liegt vermutlich an der USB-SATA-Bridge.
>
> Das ist merkwürdig, denn wie weiter oben geschrieben wird, scheint das
> Ding mit Windows zu funktionieren.

Das wäre nicht der erste Fall, daß dysfunktionale (ok, ok ... nicht der 
Spezifikation entsprechende) Hardware einen Fix in Form eines Treibers 
bekommt. Natürlich nur für Windows.


XL

von Oliver S. (phetty)


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ext4 und dann per samba freigeben am NAS.
Wenn Du es auch unter Windos verwenden möchtest wäre NTFS angeraten.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Axel Schwenke schrieb:
> einen Fix in Form eines Treibers
> bekommt. Natürlich nur für Windows.

Wann hast Du das letzte Mal einen Windows-Treiber für einen 
USB-Massenspeicher gesehen? So etwas brauchten nur Windows95 & Co., aber 
alles seitdem verwendet einen Standardgeräteklassentreiber.

von (prx) A. K. (prx)


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Tilo L. schrieb:
> Denke hier liegt das Problem. Die Platte wird mit 512Byte Blöcken
> erkannt, das funktioniert nur bis 2,2TB. Deshalb haben größere Platten
> oft 4096Byte Blöcke.

Andere Baustelle. Kaum eine Disk hat nach aussen hin wirklich 4KB 
Blöcke, auch wenns intern auf der Scheibe welche sind.

Da man bei SATA jenseits von 128GB mit der alten 28-Bit Blockadresse am 
Ende war musste man erweitern. Und tat das vorsorglich als LBA-48, d.h. 
einer 48-Bit Blocknummer. Die reicht noch ein Weilchen. Was das 
Interface angeht. Was der Treiber vom Betriebssystem draus macht ist 
eine andere Sache.

Definitiv am Anschlag ist aber das alte Partitionierungsschema aus 
antiker DOS Zeit, als MBR bekannt, weil mit einer 32-Bit Blocknummer 
arbeitend. Deshalb gibts die GPT Partitionierung.

von (prx) A. K. (prx)


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Soweit SATA. Mit USB ändert sich die Situation ein wenig, weil USB 
Devices nicht mit dem IDE/SATA Protokoll arbeiten, sondern inhaltlich 
mit dem SCSI Protokoll. Und da gibts Kommandoblöcke verschiedener Länge. 
Nimmt man den kurzen 12-Byte CDB, dann ist bei 2TB Schicht im Schacht. 
Geht man auf 16-Byte CDBs, dann nicht.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>> einen Fix in Form eines Treibers
>> bekommt. Natürlich nur für Windows.
>
> Wann hast Du das letzte Mal einen Windows-Treiber für einen
> USB-Massenspeicher gesehen?

Gerade eben erst für meine erste Maschine mit USB 3.0

> So etwas brauchten nur Windows95 & Co., aber
> alles seitdem verwendet einen Standardgeräteklassentreiber.

Das heißt oft auch "Chipsatztreiber". Und es wird nicht erst beim 
Anschließen eines entsprechenden Gerätes installiert, sondern ist 
entweder schon vom Vendor auf die Platte gekippt worden. Oder wird 
semiautomatisch im Zuge der Hardwareerkennung installiert. Gerade für 
USB 3.0 lese ich da jede Menge (längst überwunden geglaubten) 
Schwachsinn über Boost-Modi etc.

Und nein, ich habe kein einziges USB 3.0-Gerät. Gerade für Festplatten 
sehe ich das auch nicht kommen. eSATA ist durchaus komfortabel.


XL

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Das liegt vermutlich an der USB-SATA-Bridge.
>
> Das ist merkwürdig, denn wie weiter oben geschrieben wird, scheint das
> Ding mit Windows zu funktionieren.

Es sieht so aus, als ob dieses Linux bei USB bzw. bei dieser USB/SATA 
Bridge sich auf 12-Byte CDBs beschränkt und daher nur den Rest modulo 
2TB sieht. Wenn es unter Windows funktioniert, dann vielleicht weil 
Windows sie mit 16-Byte CDBs betreibt, dieses Linux aber aus irgend 
einem Grund nicht. Und eben deshalb könnte eine andere Bridge helfen. 
Eine, bei der auch Linux es mit 16-Byte CDBs versucht.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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>> So etwas brauchten nur Windows95 & Co., aber
>> alles seitdem verwendet einen Standardgeräteklassentreiber.
>
> Das heißt oft auch "Chipsatztreiber".

Nein. Der "Chipsatztreiber" ist kein der Standardgeräteklassentreiber, 
das ist der Treiber für den USB-Controller.

Ist also 'ne komplett andere Baustelle.

Daß ein USB3-Controller andere Treiber braucht als ein USB2-Controller, 
das sollte doch auch nachvollziehbar sein, oder?

Standardgeräteklassentreiber sind Treiber für HID (Mäuse, Tastaturen), 
CDC (unter Windows mit Einschränkungen), USB-Drucker und eben 
Massenspeicher wie USB-Sticks, USB-Festplatten und USB-CD/DVD-Laufwerke.


> Gerade für Festplatten sehe ich das auch nicht kommen.

Vermag ich nicht nachzuvollziehen.

USB3 ist da, es funktioniert, und das auch schon seit 'ner ganzen Zeit.

Es funktioniert sogar mit einer No-Name-ExpressCard in meinem MacBook 
(das von Hause aus kein USB3 hat, aber einen ExpressCard-Slot).

Ja, das ist dann wg. der einen PCIe-Lane, die das Ding hat, nicht so 
schnell, wie "natives" USB3 oder "natives" SATA sein könnte.

Eine eSata-ExpressCard aber wäre hier, vom fehlenden Protokolloverhead 
abgesehen auch nicht im Vorteil.

Obendrein kann man in einen USB3-Port auch USB2-Geräte 'reinstecken, 
damit ist die Schnittstelle recht universell nutzbar.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Obendrein kann man in einen USB3-Port auch USB2-Geräte 'reinstecken,
> damit ist die Schnittstelle recht universell nutzbar.

Yep. Der Typ vom USB sollte hier uninteressant sein, da es dem Mass 
Storage Driver egal sein sollte, ob er seine SCSI-Bytes über einen 
Treiber für USB2 oder USB3 an die Bridge durchreicht.

Nicht egal dürfte es aber sein, ob dieser Mass Storage Driver spitz 
kriegt, dass er 16-Byte CDBs verwenden muss. Woran er dass erkennt weiss 
ich nicht.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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D. V. schrieb im Beitrag #3545028:
> Was ist ein Datengrab?

Archivspeicher für Daten, die man vielleicht doch irgendwann wieder mal 
brauchen könnte und daher nicht wegwerfen will. Für 99,99% solcher Daten 
würde ein WOM völlig ausreichen.

von D. V. (mazze69)


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A. K. schrieb:
> Für 99,99% solcher Daten
> würde ein WOM völlig ausreichen.

OK, werde mir mal ein QNAP mit 4 SATAs (mit 2x 2TB) zulegen. Kann das 
dann auch ein WOM sein? Was ist ein WOM?
Write Only Memory?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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D. V. schrieb:
> Was ist ein WOM? Write Only Memory?

Exakt: https://de.wikipedia.org/wiki/Write-Only-Memory

Auch manche NAS hat das Zeug zu einem WOM. Trotz RAID.

: Bearbeitet durch User
von D. V. (mazze69)


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Danke A. K.

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