Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Warum fiepen Schaltnetzteile im Leerlauf?


von Phil (Gast)


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Hallo zusammen,

bei meinem neuen Sony Radiowecker fiept das NT wenn das Gerät 
ausgeschaltet ist ganz fürchterlich.

Warum fiept das Schaltnetzteil nur im Leerlauf?

Hat jemand schon mal ein Steckernetzteil schallgedämmt?
Ab wann fiept es nicht mehr? Hinten ist ein USB anschluss wo ich einen 
Verbraucher anschließen könnte damit er Strom "verbrät". Hat jemand 
sowas schon gemacht?

Gruß,

Phil

: Verschoben durch Admin
von Kein Name (Gast)


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Normalerweise ist die Drossel nicht ordentlich vergossen. Oder das 
Magnetfeld der Drossel bewegt andere Eisenteile in der Nähe.

Da finden sich verschiedene Tipps. Von 'Schaumstoff dazwischen klemmen' 
über Nagellack bis zu 'mit Epoxydharz vergiessen'. Manchmal klappt es. 
Manchmal nicht.

von Udo S. (urschmitt)


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Es können genausogut Kondensatoren sein, die wie kleine Piezowandler 
wirken.
Es gab mal eine Reihe von Mainboards, deren Wandler oder 
Abblockkondensatoren richtig Rabatz gemacht haben.

von Kein Name (Gast)


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Wenn auch der Wecker über USB-Stecker angeschlossen ist - einfach mal 
mit so einem 5€ USB-Netzgerät versuchen.
Oder das neue Gerät beim Händler reklamieren.

von MN (Gast)


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Es kann auch der sog. Burst-Betrieb sein, wo das Netzteil bei kleiner 
Last die PWM teilweise abschaltet für einge Pulse und dabei ggf. eine 
höhere Welligkeit der Ausgangsspannung in Kauf nimmt. Dieses Aus- und 
Einblenden der PWM hört man als niederfrequentes Zirpen.
Wenns ein Current-Mode ist, kann es auch die sog. subharmonische 
Oszillation (SHO) sein, die beim Duty-Cycle über 50% und falscher 
Rampen-Kompensation der Stromregelschleife passiert. Dagegen spricht 
aber der Leerlaufbetrieb und der geforderte billigst-Preis eines 
Netzteils für einen Radiowecker.
Es wird also mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit ein ganz normaler 
Flyback sein, bei den evtl. der Burst-Betrieb vielleicht gar nicht 
absichtlich eindesignt wurde, sondern sich z.B. aus dem 
Hystereseverhalten der Spannungsregelung nebenbei ergibt
Ist nicht sogar der MC34063 auf eine gewisse Welligeit der 
Ausgangsspannung angewiesen, weil damit die Rampe für die PWM erzeugt 
wird?

Achso ja, der Geräusch kommt vom Ferritkern des Übertragers und seines 
Luftspaltes (spricht wieder für Flyback) aufgrund der Magnetostriktion.

von phil (Gast)


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Danke für die antworten.

Macht denn so ein snt schon bei ganz kleinen Belastungen auf? Also dass 
das fiepen weg ist.

von Kein Name (Gast)


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Hat dein Netzgerät eine LED? Eigentlich sollten die 10mA der 
Kontroll-LED schon als Last ausreichen.

Falls nicht, könntest du ja einfach mal 470 Ohm zwischen die äusseren 
beiden Pins eines USB-Steckers löten.

von Phil (Gast)


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Hi,

habe das Radio jetzt zurückgeschickt und mir eins mit Linearregler 
geholt :-)

von stefanus (Gast)


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Mein alter Fernseher macht das auch. Ist mir aber egal, wel ich ihn über 
die Steckdosenleiste ganz aus schalte.

von HildeK (Gast)


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Phil schrieb:
> Warum fiept das Schaltnetzteil nur im Leerlauf?

Je nach Design des Schaltnetzteils kann es im Leerlauf im sogenannten 
Burstmode laufen. Der Wandler wird für einige 100µs ausgeschaltet und 
nur ganz kurz wieder eingeschaltet. Das erhöht den Wirkungsgrad im 
Leerlauf. Je nach Restlast können die Puls-Bursts im Hörbereich 
auftreten und die Spulen und Keramikkondensatoren werden zu 
'Lautsprechern'.
Das lässt sich eigentlich nur vermeiden, wenn man die Netzteile nur im 
Continuous-Mode betreibt.

von Amateur (Gast)


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Das ist halt die menschliche Seite eines Schaltnetzteiles:-)

Manche Zweibeiner pfeifen ja auch vor sich hin, wenn nichts zutun ist 
und sie sich langweilen. Das wirst Du bei einem Möbelpacker, mit 'ner 
Waschmaschine auf dem Rücken, nie erleben;-)

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