Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Immer weniger Entwicklung?


von B. S. (donp)


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Hallo Zusammen,

Mich interessiert die Erfahrung anderer Forenmitgleider die Sie an Ihrer 
Arbeitsstelle gemacht haben in Sachen langfristige Investitionen in der 
Entwicklung.

Ersteinmal zur Beschreibung meiner Situation und wie ich auf die Frage 
kam.

Ich arbeite bei einem Automobilzulieferer der vor 4 -5 Jahren ein gutes 
Produkt auf den Markt gebracht hat. Damals gab es auch noch eine 
"richtige" Entwicklungsabteilung die das Produkt entwickelt hat.

Im Zuge der Wirtschaftskrise hat man diese reine Entwicklungsabteilung 
geschlossen und auf Positionen von Projektingenieuren gesetzt, mit der 
Begründung das Entwickeln kann nebenbei laufen.
Nun ist es aber so, dass diese Leute so viel um die Ohren haben das hier 
eigentlich niemand mehr wirklich entwickelt, weil man nicht dazu kommt.
Ein weiteres Problem ist, dass diejenigen die damals das ganze 
Fachwissen aufgebaut haben, langsam die Firma wechseln und als 
Neueinstellungen immer nur frischgebackene Ingenieure direkt von der 
Uni/FH eingestellt werden. Ohne Praxiserfahrung und ohne richtige 
Einarbeitung geht so immer mehr wissen wieder "verloren".
Durch die nicht Weiterentwicklung und die EInstellung von unerfahrenen 
Ingeneuren kommen wir immer mehr in Qualitätsprobleme rein die langsam 
keiner mehr lösen kann, weil die Erfahrung mit solch komplexen Themen 
fehlt.

Und wenn man darauf aufmerksam das man langsam mal eine Entwicklung 
wieder aufbauen muss wird darauf hingewiesen dass man doch 
entwickelt....
Und ich guck immer mit großen Augen wenn der Spruch fällt....
Was hier passiert ist eine Verwaltung vom bestehenden. Die differenz vom 
gesagten und gemachtem ist riesen groß... Entweder glaube ich man 
verarscht uns oder man hat kein Plan davon was Entwicklung ist / sein 
soll (Sicht von Ingenieuren vs Führung).....

Die Entwicklung treibt man nicht voran und wenn man wirklich Hilfe von 
einem Dienstleister braucht wird alles in die Wege geleitet, aber sobald 
das Angebot auf dem Tisch liegt wird die Sache wieder verworfen ( Zu 
viel geld) grundsätzlich kostet alles zuviel.......
Es wird dann kein Geld ausgegeben für nichts.....
Für mich persönlich ist die Katastrophe das man glaubt man verblödet auf 
diesen Projektingenieur / Verwaltungsstellen weil man nicht gefordert 
wird. Deshalb überlege ich noch einen Master Elektrotechnik im 
Fernstudium zu machen, mich weiter zu bilden und dann weg. Aber das ist 
ein Thema für einen neuen Beitrag, darum soll es hier nicht gehen.



Mich würde interessieren ob Ihr ähnliche Erfahrungen in euren 
Abteilungen / Berufen macht oder gemacht habt.

Zum Schluss muss man wohl noch erwähnen das die Firma unter dem Stern 
eines Amerikanischen Investors steht....


Mit freundlichen Grüßen
Donp

von Grey (Gast)


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B. Schoppen schrieb:
> Für mich persönlich ist die Katastrophe das man glaubt man verblödet auf
> diesen Projektingenieur / Verwaltungsstellen weil man nicht gefordert
> wird. Deshalb überlege ich noch einen Master Elektrotechnik im
> Fernstudium zu machen, mich weiter zu bilden und dann weg. Aber das ist
> ein Thema für einen neuen Beitrag, darum soll es hier nicht gehen.

da würde ich definitiv mal darüber nachdenken. Was machst Du den 
überhaupt auf so einer Verwalterstelle? das Problem ist einfach, wenn da 
mal der US Investor auf die Idee kommt, z.B. deinen Berich zu verkaufen 
und Du dann nichts mehr kannst außer zu verwalten, wird es schwer 
woanders wieder Fuß zu fassen.

von Ex. Entwickler (Gast)


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B. Schoppen schrieb:
> Nun ist es aber so, dass diese Leute so viel um die Ohren haben das hier
> eigentlich niemand mehr wirklich entwickelt, weil man nicht dazu kommt.
> Ein weiteres Problem ist, dass diejenigen die damals das ganze
> Fachwissen aufgebaut haben, langsam die Firma wechseln und als
> Neueinstellungen immer nur frischgebackene Ingenieure direkt von der
> Uni/FH eingestellt werden. Ohne Praxiserfahrung und ohne richtige
> Einarbeitung geht so immer mehr wissen wieder "verloren".
> Durch die nicht Weiterentwicklung und die EInstellung von unerfahrenen
> Ingeneuren kommen wir immer mehr in Qualitätsprobleme rein die langsam
> keiner mehr lösen kann, weil die Erfahrung mit solch komplexen Themen
> fehlt.

Interessant, genau die selbe Entwicklung sehe ich bei uns in der Frima 
auch. Allerdings aus teils anderen Gründen, hier werden auch die reinen 
Entwickler mit immer mehr Projektgeschäft beladen um anreize zu schaffen 
bzw. vielfältiger beschäftigt zu sein. Grund hierfür ist mehr die 
schwankende Auftragslage um reine Entwickler 100% auszulasten. Die 
Folgen sind jedoch die gleichen. Wenn es um eine Entwicklung geht, ist 
man kaum noch in der Lage sich auf diese Aufgabe exklusiv zu 
konzentrieren, weil durch die Projektleitung. Immer wieder Meetings / 
Kunden etc. dazwischen funken und man sich kaum noch auf die Entwicklung 
konzentrieren kann...

Persönlich habe ich meine Konsequenzen draus gezogen und werde die Firma 
wechseln:

> Ein weiteres Problem ist, dass diejenigen die damals das ganze
> Fachwissen aufgebaut haben, langsam die Firma wechseln und als
> Neueinstellungen immer nur frischgebackene Ingenieure direkt von der
> Uni/FH eingestellt werden.

Tja, dazu werde ich nun auch beitragen. Aber man muss einfach sehen wo 
man bleibt. Und wenn keine produktive Arbeit mehr möglich ist und der 
Chef die Einwände wegbügelt, kann man nichts anderes tun...

von Bürovorsteher (Gast)


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Was Machst du dir Gedanken darum? Ist das deine Firma?
Wer klug ist, seilt sich beizeiten ab.

von Udo S. (urschmitt)


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Amerikanische Philosophie:
Idee eines Produktes, dann wird ein Entwicklungsteam 
eingestellt/gekauft. Das macht die Entwicklung und wird danach wieder 
entlassen. Nur ein kleiner Kern bleibt für Support.
Der Rest ist dann Sales und Marketing.

Wie das allerdings im KFZ Umfeld mit den schnellen Innovationszyklen 
funktionieren soll ist mir schleierhaft.

von B. S. (donp)


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Grey schrieb:

> da würde ich definitiv mal darüber nachdenken. Was machst Du den
> überhaupt auf so einer Verwalterstelle? das Problem ist einfach, wenn da
> mal der US Investor auf die Idee kommt, z.B. deinen Berich zu verkaufen
> und Du dann nichts mehr kannst außer zu verwalten, wird es schwer
> woanders wieder Fuß zu fassen.


Das ist mir durchaus bewusst das das im schlimmsten Fall passieren kann.
Die Stelle ist eher was für Wirtschaftsingenieure
Man sitztam PC plant Projektabläufe und kümmert sich darum das die 
Lieferanten rechtzeitig liefern......

Aber bevor ich in eine andere Firma wechsel wollte ich hier im Forum in 
Erfahrung bringen wie das bei anderen Betrieben aussieht. Sonst kann es 
ja sein das ich im nächsten Laden genau das selbe mache wie jetzt, wenn 
ich nicht aufpasse.
Immerhin erzählen Personaler einem viel wenn der Tag lang ist. Und 
außerdem will ich in eine Firma in der noch richtig entwickelt wird. Ich 
würde dafür auch Abstriche am Gehalt machen.  Ich bin schließlich Ing. 
geworden weil ich Technik interessiert bin und auf Arschtritte fur 
Lieferanten keine Lust habe.

Ist die Thematik speziell KFZ-Industrie lastig oder generell 
Investorenproblem?

von B. S. (donp)


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Udo Schmitt schrieb:
> Amerikanische Philosophie:
> Idee eines Produktes, dann wird ein Entwicklungsteam
> eingestellt/gekauft. Das macht die Entwicklung und wird danach wieder
> entlassen. Nur ein kleiner Kern bleibt für Support.
> Der Rest ist dann Sales und Marketing.

Amerikanische Philosophie bringt es ganz gut auf den Punkt.  Aber wo 
herrscht diese Philosophie heute nicht?


> Wie das allerdings im KFZ Umfeld mit den schnellen Innovationszyklen
> funktionieren soll ist mir schleierhaft.

Genau das ist das Problem.  Es funktioniert nicht. Die Aufträge steigen 
die Masse der Produktion steigt und damit auch die der 
Projektingenieure. Allerdings kümmert sich hier niemand um 
Qualitätsprobleme, jedenfalls nicht so das diese als Endgültig erledigt 
angesehen werden können.

Mit freundlichen Grüßen
Donp

von MaWin (Gast)


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B. Schoppen schrieb:
> schnellen Innovationszyklen

Im KFZ Bereich? Vergiss es, seit dem Ford A Modell hat sich wenig getan. 
Die Motorblöcke werden in 50 Jahren kaum verändert. Der Rest sowieso 
nicht, statt Trommel haben manche Autos inzwischen Scheibenbremsen, 
statt Hinterradantrieb Vorderradantrieb, das wars auch. Der Rest sind 
unwesentliche Ausschmückungen.
Da sind andere Branchen, man denke an völlig durch TFT verdrängte 
Röhrenfernseher, weit innovationsfreudiger.

von Jetzt (Gast)


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>Idee eines Produktes, dann wird ein Entwicklungsteam eingestellt/gekauft.


Na, dann kauft mal schoen... zum Glueck findet man die Leute. Auf der 
Strasse ? Die liegen da einfach rum, und warten darauf aufgelesen zu 
werden?

Hahahahahahahahha

von Jetzt erst recht (Gast)


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Jetzt schrieb:
> Hahahahahahahahha

hahahahaha huhuhuhu hihi hahahaha urgs hahihiha haha hahahaha hahuhuhu

(Ich kenne eine Firma, da haben die dagebliebenen "Experten" Monate 
gebraucht, um einige Schaltungen von mir überhaupt nur zu verstehen. 
Entsprechend problembehaftet wurde dann weiterentwickelt.)

von BattMan (Gast)


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Bei meinem ehemaligen AG, Bereich Infotainment, war das so ähnlich.
Da bestand am Ende das "Entwicklerteam" aus zwei Personen.
Angefangen hat das damals, als ein US-Investor den Laden übernommen hat
und alle Produktinovationen unterdrückt wurden. Wir hatten damals nur 
noch den Auftrag die vorhandenen Produkte zu pflegen.

Als wir beide dann gegangen sind, was aus Sicht des AG nicht lustig war, 
haben sie kurzer Hand einen kleineren Mitbewerber gekauft. Seitdem 
setzen sie nur noch dessen Produkte ein.

Die sog. Heuschrecken sind eine echte Plage: Nur keine neuen 
Investitionen, aussaugen und nach ein paar Jahren wieder verkaufen.
Aus meiner Sicht, sollte man sich die Firma, bei der man evt. neu 
anfangen möchte, vorher genau anschauen und fragen: Wem gehört die 
Firma?

von Wilhelm F. (Gast)


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B. Schoppen schrieb:

> Ist die Thematik speziell KFZ-Industrie lastig oder generell
> Investorenproblem?

Eine bekannte Firma, die mal durch Heuschrecken zerhackstückelt wurde, 
war T&N, oder später auch bekannt als Telenorma. Ich glaube nicht, daß 
die ohne Investoren kaputt gegangen wären, hatten Top-Produkte. 
Vielleicht bin ich ein wenig auf den TK-Bereich fixiert, und nur mir 
fällt das besonders auf.

Wo die T&N-Entwickler unter kamen, keine Ahnung. Vielleicht dort, wo die 
von Quimonda oder Nokia mal unter kamen.

Anderswo sah ich aber auch schon live, wie es geht, wenn Investoren 
kommen.

Die wollen nur den maximalen Gewinn, und die geringsten Ausgaben, also 
auf Biegen und Brechen alles verschmälern. Bevor er kauft, wird das 
Pferd noch mal schön geschniegelt und gestriegelt, z.B. Gehälter per 
Änderungskündigung um eine untere zweistellige Prozentzahl runter 
gesetzt. Eine Änderungskündigung geht immer, unabhängig vom aktuellen 
Arbeitsvertrag. Ich selbst erlebte schon zwei mal so eine. Läuft ein 
Produkt gerade gut, kann man ja die Entwicklung entkernen, das läuft ja 
bestimmt auch ohne die noch zwei Jahre gut. Was in zwei Jahren ist, 
interessiert genau so wenig wie eine alte Zeitung von gestern. Wenn 
alles ausgehöhlt ist, wird die Firma als marode billig weiter verkauft, 
oder sich selbst überlassen, das interessiert doch einen Investor nicht 
so, wenn es nur ein Promille seines Gesamtbesitzes ist. Das ist für die 
wie Spielgeld.

von Mark B. (markbrandis)


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B. Schoppen schrieb:
> Amerikanische Philosophie bringt es ganz gut auf den Punkt.  Aber wo
> herrscht diese Philosophie heute nicht?

Als ob die Mehrheit an sämtlichen Firmen den Amerikanern gehören würde. 
Ist aber nicht so.

von Embedded (Gast)


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B. Schoppen schrieb:
> Ist die Thematik speziell KFZ-Industrie lastig oder generell
> Investorenproblem?

Eher Konzernproblem. In einem Konzern ist entwickeln teilweise schon 
unmöglich, weil man zu viel Bürokratie hat. Also lässt man lieber 
irgendwo entwickelt und man selbst kümmert sich nur noch um die 
Verwaltung und das Requirement Engineering. An vielen Ecken gibt es 
natürlich noch Entwickler-"Altlasten", die auch noch entwickeln, aber 
nicht mehr wirklich effektiv sind.

Wer entwickeln will, sollte sich lieber bei Mittelständlern umschauen. 
Unternehmensgröße zwischen 100-500 würde ich sagen. Darunter ist es zu 
bastelmäßig und chaotisch, darüber zu konzernmäßig. Trotzdem würde ich 
an deiner Stelle aus dem Automotive-Bereich wechseln und lieber in der 
Automatisierungstechnik/Industrietechnik suchen.

von Blacki (Gast)


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Entwickeln ist zu teuer.

Deswegen wird das auf Krauter ausgelagart (Leihingenieure)

oder ins Ausland (Indien, Ukraine, etc.pp.)

VW baut auch nicht mehr alle Teile selbst, sondern steckt zusammen und 
organisiert den ganzen Kram. Das ist die eigentliche Arbeit (Supply 
Chain Management, Req. Engineering, Spezifikation, etc. pp.).

Wer hauptsächlich noch selbst was entwickeln will, muss halt zum 
Krauter. Aber ob der Job auf Dauer Spaß macht? Ich glaube kaum, also 
entwickeln lieber als Hobby ..

Wie es in KMU aussieht, ist schwerer zu sagen. Da gibt es starke 
Unterschiede. Aber auch diese Leute haben Kostendruck und werden 
gegeneinander ausgespielt.

Die Industrialisierung macht nunmal auch nicht vor der Entwicklung halt 
und auch nicht vor der Dienstleistungsbranche.

von Pete (Gast)


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Embedded schrieb:
> Wer entwickeln will, sollte sich lieber bei Mittelständlern umschauen.
> Unternehmensgröße zwischen 100-500 würde ich sagen.

Da wird viel zu schlecht bezahlt, das weiß ich aus eigener, leidvoller 
Erfahrung! Zum Glück gibt es auch noch Konzerne, die selbst entwickeln.

von Wilhelm F. (Gast)


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Blacki schrieb:

> VW baut auch nicht mehr alle Teile selbst, sondern steckt zusammen und
> organisiert den ganzen Kram. Das ist die eigentliche Arbeit (Supply
> Chain Management, Req. Engineering, Spezifikation, etc. pp.).

Eigentlich ist es auch ein Rätsel, warum ein VW noch so teuer ist. Der 
wird ja zu 2/3 sicherlich in Billigländern beschafft.

von Blacki (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Blacki schrieb:
>
>> VW baut auch nicht mehr alle Teile selbst, sondern steckt zusammen und
>> organisiert den ganzen Kram. Das ist die eigentliche Arbeit (Supply
>> Chain Management, Req. Engineering, Spezifikation, etc. pp.).
>
> Eigentlich ist es auch ein Rätsel, warum ein VW noch so teuer ist. Der
> wird ja zu 2/3 sicherlich in Billigländern beschafft.

kA

Hast du Infos oder wie kommst du darauf?

Zu 2/3 sicherlich?

Spekulation?

von Grey (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Eigentlich ist es auch ein Rätsel, warum ein VW noch so teuer ist. Der
> wird ja zu 2/3 sicherlich in Billigländern beschafft.

es gibt Untersuchungen, wie teuer er wäre, wenn man den komplett in 
Deutschland produzieren würde. Manche sagen, ein VW Golf würde dann fast 
50k Neupreis kosten.

Die Gehälter bei VW und Co. sind einfach relativ hoch. Vom Bandarbeiter 
angefangen, bis zum CEO. Die Aktionäre wollen natürlich auch noch 
bisschen was sehen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Blacki schrieb:
> Zu 2/3 sicherlich?
>
> Spekulation?

Das geistert schon mal so durch Doku-Sendungen, daß ein Touareg in 
Tschechien zusammen gebaut wird, wo Bandarbeiter 5€ bekommen.

von Blacki (Gast)


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Ein Info-Prof meinte mal:

Konzentrieren sie sich auf Softwaretechnik, das wird ihr Handwerk 
(Req.Engineering, Spezifikation, Analysemodell, Entwurfsmodell, UML, 
etc. pp.).

Wir sollten uns daran gewöhnen, das wir das System so gut und klar 
beschreiben, dass der Inder das nur noch runtercoden muss.

So wird das doch in allen Bereichen laufen.

Der SW-Entwicklungsprozess soll auch immer weiter industrialisiert 
werden (nach Vorbild der Autoindustrie).

Was man im Moment gut sehen kann: Der DL-Sektor wird krass 
industrialisiert.
Natürlich auch dank IT.

Das muss man einfach hinnehmen, als einfacher Arbeitnehmer kann man es 
eh nicht ändern.

Wenn man dann noch old school arbeiten will, dann muss man sich nicht 
wundern, wenn man in ein paar Jahren keinen Job mehr hat (määäähh ich 
habe keine Lust auf Kundengespräche, Excel, ...).

von Blacki (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Blacki schrieb:
>> Zu 2/3 sicherlich?
>>
>> Spekulation?
>
> Das geistert schon mal so durch Doku-Sendungen, daß ein Touareg in
> Tschechien zusammen gebaut wird, wo Bandarbeiter 5€ bekommen.

Ich war mal im Skoda-Werk (nähe Prag), gehört ja auch VW.

Machte nen ganz guten (modernen) Eindruck.

Hättest mal die riesigen Betonklötze "Skoda-City" für die Mitarbeiter 
sehen sollen.

von Jo S. (Gast)


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Jetzt schrieb:
>>Idee eines Produktes, dann wird ein Entwicklungsteam eingestellt/gekauft.
>
>
> Na, dann kauft mal schoen... zum Glueck findet man die Leute. Auf der
> Strasse ? Die liegen da einfach rum, und warten darauf aufgelesen zu
> werden?
>

Nein, die liegen nicht auf der Straße! Sie sind bei Zeitarbeitsfirmen 
oder in deren Karteien registriert.

von Wilhelm F. (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:

> Das geistert schon mal so durch Doku-Sendungen, daß ein Touareg in
> Tschechien zusammen gebaut wird, wo Bandarbeiter 5€ bekommen.

Nachtrag dazu:

Die großen amerikanischen Autobauer aus Detroit hatten ja mal ein 
ähnliches Problem. Damals, als die drei Chefs jeder mit seinem eigenen 
Jet zur Krisensitzung im weißen Haus jettete, manch einer erinnert sich 
bestimmt.

Man sagte, die ausländischen Autobauer müssen aus dem Land raus, dann 
würde es besser.

Toyota, nicht auf den Kopf gefallen, entgegnete: Wir produzieren 90% in 
den USA, mit entsprechenden Arbeitsplätzen, Ihr nur 33%. Wie harmoniert 
das mit der Wirtschafterei und für Arbeitsplätze und den dauerhaften 
Wohlstand des Landes?

Toyota produziert tatsächlich die Fahrzeuge für den US-Markt zu 90% dort 
am Ort selbst, nicht in Japan.

von B.Schoppen (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Als ob die Mehrheit an sämtlichen Firmen den Amerikanern gehören würde.
> Ist aber nicht so.

Das habe ich nicht behauptet und wird auch nicht so sein. Allerdings 
werden auch in Deutschland die BWL'er nach der Philosophie 
ausgebildet... Wohl nicht alle aber viele. (Siehe Bankensektor)

Die Wirtschafttrends/hypes von drüben werden ja immer gerne übernommen.



Blacki schrieb:
> VW baut auch nicht mehr alle Teile selbst, sondern steckt zusammen und
> organisiert den ganzen Kram. Das ist die eigentliche Arbeit (Supply
> Chain Management, Req. Engineering, Spezifikation, etc. pp.).

Und so handeln selbst schon die Zulieferer....
Aus eigener Erfahrung frage ich mich wohin das führen soll, wenn man 
teilweise sein eigenes Produkt nicht mehr richtig kennt....



Blacki schrieb:
> Wenn man dann noch old school arbeiten will, dann muss man sich nicht
> wundern, wenn man in ein paar Jahren keinen Job mehr hat (määäähh ich
> habe keine Lust auf Kundengespräche, Excel, ...).

So schlimm ist es bei mir ja nicht :) Ich will nur neben den 
Kundengesprächen und Exceltabellen auch mal was Entwickeln.:-)

von Blacki (Gast)


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Ja, das sollte doch möglich sein?

Ich kenne nur den SW-Bereich, da kann man auch noch ab und zu coden.

z. B. Testfälle entwerfen, Code der Inder damit prüfen, etc.

Natürlich gibt man dem Inder auch ein paar Testfälle mit, die laufen 
müssen.
Aber wir geben auch nicht jeden Testfall raus, damit die Inder nicht nur 
darauf gucken und "drum herum coden".

Ansonsten sind wir die meiste mit dem Analyse- und Entwurfsmodell 
beschäftigt, Spezifikationen schreiben, etc.pp.

Aber Informatik ist halt nicht = coden.

Wer nur coden will, hätte vllt besser eine Ausbildung zum 
Anwendungsentwickler machen sollen.

Keine Ahnung wie das bei Ings. ist, aber ich kann mir schon vorstellen, 
dass nicht jeder Ing. entwickeln kann. Ich kennen einen, der ein Teil 
eines Seitenspiegels "entwickelt" also konstruiert hat.

Ob das jetzt so die Erfüllung für einen Ingenieur ist, weiß ich auch 
nicht.

Den Daniel Düsentrieb gibt es wohl kaum noch. :P

Die Industrialisierung ist nunmal auf Arbeitsteilung ausgelegt und durch 
die Globalisierung entsteht ein großer Preisdruck. Da landet man halt 
sehr schnell in einer Nische.

Aber was soll die Alternative sein? Zum Krauter? Da würde ich nicht 
mitmachen.

von Jo S. (Gast)


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B. Schoppen schrieb:
> Amerikanische Philosophie bringt es ganz gut auf den Punkt.

Ich würde es "angelsächsischen Finanzkapitalismus" nennen.

> Aber wo herrscht diese Philosophie heute nicht?

In gut geführten - nicht börsengelisteten - Unternehmen mit geregelter 
Nachfolge.

von Blacki (Gast)


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Jo S. schrieb:
> In gut geführten - nicht börsengelisteten - Unternehmen mit geregelter
> Nachfolge.
z. B.?

von Grey (Gast)


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Ferchau ist z.B. nicht an der Börse soweit ich weiss ;-) oder ansonsten 
vielleicht Bosch? das ist ja bekannterweise eine Stiftung.

von Wilhelm F. (Gast)


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Blacki schrieb:

> Ich kennen einen, der ein Teil
> eines Seitenspiegels "entwickelt" also konstruiert hat.

Oder den Türgummi. ;-)

Aber so ist es halt, der ist genau so wichtig wie der Motor.

von Paul M. (paul_m65)


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> Eigentlich ist es auch ein Rätsel, warum ein VW noch so teuer ist.

Des Rätsels Lösung wird hier recht anschaulich erklärt:
http://www.youtube.com/watch?v=Zksc8mC-iLw

Der Mann hat übrigens Luft- und Raumfahrttechnik studiert und macht 
jetzt etwas ganz anderes, weil er wohl eingesehen hat, dass man es 
zumindest in Deutschland mit Technik zu nichts mehr bringen kann. Auch 
wenn er in verschiedenen YT-Videos behauptet, wir würden im Zeitalter 
der Ingenieure leben. Vermutlich meint er die Ingenieure in Indien.

von Blacki (Gast)


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Na, Paulchen.

Da hast wohl ein neues Vorbild gefunden.

Arbeitest ja schon gut als Papagei.

von Grey (Gast)


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der Mann hat durchaus recht. Eben 30 Euro am Band für einfachste Arbeit, 
die jeder normale Mensch ausführen kann, die weder körperlich noch 
geistig besonders anspruchsvoll ist.

Aber das darf man natürlich nicht sagen.

von Hohes C (Gast)


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Grey schrieb:
> oder ansonsten
> vielleicht Bosch? das ist ja bekannterweise eine Stiftung.

Konzern ist Konzern, egal ob Stiftung oder AG. Entwicklung gibt es dort 
natürlich noch, aber dort läuft auch mehr Verwaltung als alles andere. 
Ausgenommen die Forschungsabteilungen natürlich.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Blacki schrieb:
> Entwickeln ist zu teuer.
>
> Deswegen wird das auf Krauter ausgelagart (Leihingenieure)

Leihingenieuer und freiberufler sind nicht billiger als Festangestellte.

MfG,

von ing² (Gast)


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Blacki schrieb:
> Aber Informatik ist halt nicht = coden.
>
> Wer nur coden will, hätte vllt besser eine Ausbildung zum
> Anwendungsentwickler machen sollen.

Amen.
Aber gerade das wollen viele "old-school"-Entwickler oft nicht einsehen. 
Die Implementierungsebene wird dank moderner Werkzeuge immer weiter in 
den Hintergrund gedrängt, was bleibt ist die konzeptionelle Ebene.
Ich habe schon einige Softwareprojekte scheitern sehen, weil ein paar 
Entwickler meinten, die müssen jetzt drauf los frickeln und alles was 
mit "moderner" Softwareentwicklung zu tun hat sei doch sowieso 
kompletter Schwachsinn den niemand braucht. Nur Code ist wahres. Nur 
blöd, dass die Anwendungen dann so groß wurden, dass ohne Dokumentation, 
QM und den ganzen Blödsinn nix mehr ging (va wenn neue Mitarbeiter an 
das Projekt gesetzt wurden, was ja eigentlich sowieso ein Frevel 
ist!!!).

Wobei ich auch bei Entwicklern oft schmunzeln muss: Da wird lang und 
breit erklärt, warum diese oder jene Schleife ausgerollt wird oder warum 
dieser Bereich in Assembler geschrieben wurde (was für mich 
Implementierungsebene ist), aber wenn man dann darauf hinweißt, dass man 
mit einer geschickteren Wahl der Datenstrukturen (z.B. kennen 
erstaunlich viele Softwareentwickler im embedded bereich maximal Arrays 
und verkettete Listen und sonst genau gar nix) viel mehr an Performance 
rausholen könnte, werden die Augen auf einmal groß.

von Der Die Das (Gast)


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Moin,

ich arbeite auch bei einem Automobilzulieferer, hatte vorher bei einer 
kleinen Bude gearbeitet.
Da war es zwar anstrengend, viel Überstunden, aber die Aufgaben waren 
interessant und ich konnte was dazu lernen. Hatte mich dann bei meiner 
jetzigen Firma beworben, um mich im Bereich Hardwarentwicklung weiter zu 
entwickeln.
Nur sehe ich das hier nicht. Hatte da auch schon mit meinen Vorgesetzten 
besprochen, aber die können auch nichts daran ändern. Die Entwicklung 
wird immer mehr ins Ausland verlagert und wir machen nur noch die 
Verwaltung. Es ist echt traurig.
Für mich persönlich eine frustrierende Situation. Ich für meinen Teil 
habe mich dazu entschlossen mich nach einem neuen Arbeitgeber umzusehen, 
will an meiner Situation was ändern.
Aber wenn ich mich so umschaue, dann ist das eine verbreitete Situation. 
Die wenigsten Firmen wollen noch richtig entwickel, es geht nur noch um 
den Profit. Da steht die Entwicklung im Wege, da diese natürlich Risiko 
und Geld Investition bedeutet und keine Gewinne kurzfristig.

von Hochgenauer Heiner Detektor (Gast)


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Grey schrieb:
> der Mann hat durchaus recht. Eben 30 Euro am Band für einfachste Arbeit,
> die jeder normale Mensch ausführen kann, die weder körperlich noch
> geistig besonders anspruchsvoll ist.
>
> Aber das darf man natürlich nicht sagen.
Irgendwo habe ich mal gelesen dass der Lohnanteil am Endprodukt trotz 
der hohen Löhne bei VW lächerlich gering ist, iirc bei 7%. Ob da jetzt 
die Leihdödel, ausländischen Werke mit einbezogen wurden, ... oder nicht 
weiss ich jetzt auch nicht, damit lässt sich sicher jede Zahl in die 
gewünschte Richtung zurechtbiegen aber verglichen mit anderen 
Herstellern war VW sehr gut positioniert. Gleichzeitig wird ein hoher 
Produktpreis aufgerufen was letzendlich nur eines bedeutet: Der Gewinn 
steigt auf Kosten der Arbeitslöhne, gleichzeitig wird immer rumgejammert 
man hat es so schwer und was liest man die letzten Tage in der Presse: 
VW wieder mit Rekordzahlen: 9,5 Mio Autos verkauft, 197 Mrd Umsatz, 1.5% 
Gewinnsteigerung aber der wir können uns ja keine höheren Löhne leisten 
bruhuäh sonst müssen wir ins Ausland abwandern und Leiharbeiter können 
wir sowie nicht fest einstellen sonst sind wir noch viel früher pleite 
bruhuähhäh, buckelt und verzichtet schön weiter für den nächsten Rekord, 
da geht noch was.

von Gerd S. (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Blacki schrieb:
>
> Ich kennen einen, der ein Teil
> eines Seitenspiegels "entwickelt" also konstruiert hat.
>
> Oder den Türgummi. ;-)
>
> Aber so ist es halt, der ist genau so wichtig wie der Motor.

Also ist es nicht nur ein Gerücht, dass man zB mit 10 anderen, 
überspitzt gesagt, an einem einzigen Seitenspiegel rum konstruiert?

Da ich eben in der Informatik nur mehr Verwalter bin, bin ich genauso 
frustriert und wollte eben was anderes studieren,  Maschinenbau oder 
dieses Erdöl Engineering (wo mich viele auslachen) - aber DAS ist ein 
Spezialistenjob und schwer auslagerbar meint ihr nicht?

von B. S. (donp)


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> Da ich eben in der Informatik nur mehr Verwalter bin, bin ich genauso
> frustriert und wollte eben was anderes studieren,  Maschinenbau oder
> dieses Erdöl Engineering (wo mich viele auslachen) - aber DAS ist ein
> Spezialistenjob und schwer auslagerbar meint ihr nicht?

Recht interessant, ich hatte mal eine Dokumentation auf N24 gesehen in 
der es genau um solche Personen ging! Vielleicht gibt es die ja noch auf 
Youtube!

Da wurde ein Bohrmeister gezeigt der tief in Sibirien auf Gasfeldern 
arbeitet (Von einer deutschen Firma aus Name weis ich aber nicht mehr), 
war recht interessant, aber da muss man sich drauf einstellen Monatelang 
alleine in der Wildnis zu leben bevor man wieder einmal nach hause 
fahren kann. Und diese arbeitsplätze gibt es innerhalb Deutschlands so 
gut wie gar nicht.
Und der andere war auf einer Ölbohrinsel im Leitwerk. Was die beiden 
studiert oder gelernt haben weis ich nicht mehr.....

von Mark B. (markbrandis)


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Gerd S. schrieb:
> Da ich eben in der Informatik nur mehr Verwalter bin

Das hängt doch nicht am Studienfach. Ich kenne genug Leute, die 
Informatik studiert haben und die unter anderem auch entwickeln. Auch 
wenn das natürlich nicht 100% ihrer Arbeitszeit ausmacht.

von Crank (Gast)


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Ich kenn auch nen Informatiker, der ist Porsche Chef..

von Mark B. (markbrandis)


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Crank schrieb:
> Ich kenn auch nen Informatiker, der ist Porsche Chef..

Was beweist, dass auch Informatiker Karriere machen können. :-)

von Markus (Gast)


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B. Schoppen schrieb:

> Mich würde interessieren ob Ihr ähnliche Erfahrungen in euren
> Abteilungen / Berufen macht oder gemacht habt.

Ähnliche, alles stark rückläufig. Stattdessen werden immer mehr 
Selbständige eingesetzt und Aufträge vergeben. Kurzfrisitg lassen sich 
so Projekte billiger realisieren, da die Lieferanten vieles als 
Investition fahren, als rote Zahlen schreiben, um reinzukommen oder 
deshalb billiger sind, weil sie es teilweise mehrfach verkaufen.

Langfrisitig geht das zu Lasten der eigenen Kapazitäten und Konwhows. 
Das Ergebnis sind Firmen, die nur noch entwicklen lassen und das Ganze 
verwalten, wie Bosch und Siemens.

Wir müssen da halt mitheulen und uns anpassen.

von Peter F. (flag)


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> Wir müssen da halt mitheulen und uns anpassen.

Nein, das sollten wir nicht.

von Markus (Gast)


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versuche mal, derGeschäftsleitung klarzumachen, dass sie schief liegt!

die wollen alles auf Kurzsichtigkeit, Hauptsache das nächste Projekt 
ist billig, der Rest interessiert nicht

was soll man da tun?

ich mache da als Selbständiger mit und passe mich der Marktlage an

von klausi (Gast)


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Auch hier, ähnliche Erfahrung: Konzern, und die Entwicklung ist an 
Lieferanten ausgelagert.

Todlangweilige Arbeit, aufgrund ITIL, aufgeblähter 
Administrationsoverhead, viel Prozesse, elektronische Formulare, jedes 
mal der gleiche Sch.. wenn ich einen Patch einspielen will, muss ich 
mich vorher durch x Formulare kämpfen, die haben da so eine 
Adminsoftware neu eingeführt.

Mach bei der sch.. schon gar nicht mehr mit,  füll das schon gar nicht 
mehr richtig aus, es interessiert auch keinen,  niemand sieht sich diese 
sch.. Dokumente auch an..

von TeaTime (Gast)


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Also mal meine Erfahrung aus der Luftfahrt - Airbus:

Ich war ca. über 1 Jahr zwar "nur" Praktikant und Diplomand, wurde aber 
in fast allen Meetings & Co. integriert. Kann also sagen, dass ich 
durchaus etwas Einblick hatte.

Es gibt zur Zeit keine Neuentwicklung(en) bei Airbus. Es werden nur 
vorhande Flugzeugmodelle weiterentwickelt (A320Neo, A330Neo noch nicht 
offiziell aber kommt ganz bestimmt noch usw.) Alle anderen Fliger wie 
A350 und A380 sind soweit fertig. Weiterentwicklungen benötigen aber 
nicht die selben Ressourcen wie eine komplette Neuentwicklung. Jetzt 
heißt es nur noch bauen, bauen und nochmal bauen 
(http://www.aero.de/news-19097/Airbus-traut-sich-hoehere-A320-Rate-zu.html)
Das Problem dabei ist, dass die Ingenieure (viele Leiher und WP-Ings), 
welche in der Entwicklung waren, jetzt ganz einfach nicht mehr benötigt 
werden. Für die Produktion werden, logischerweise, nicht viele Ing's 
benötigt => Leiher&Co. sind größtenteils Arbeitslos und Internet Ing's 
werden zwischen den Standorten hin- und herverschoben. Es sieht zur Zeit 
auch ganz danach aus, dass Airbus kein neues Flugzeug entwickeln wird 
weil sich die Weiterentwicklungen der A320-Familie verkaufen wie warme 
Semmeln aber auch keine Nachfrage nach komplett neuen Flugzeugen 
vorherrscht.

Von dieser Entwicklungsflaute sind auch ALLE Leihbuden betroffen. Sie 
haben ganz einfach keine Aufträge von Airbus weil keine neuen Flieger 
entwickelt werden und für die Weiterentwicklung von vorhandenen die 
Internen Ings ausreichend sind.
Als Luftfahrting. ist die aktuelle Arbeitslage mehr als beschissen. 
Hoffentlich wird sich das bald ändern aber sieht nicht danach aus.

von Falk B. (falk)


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Tja, was machen, wenn die aktuellen Produkte schon sehr gut sind?
Ende der Fahnenstange?

Dabei wird gern übersehen, dass die technologische Entwicklung der 
letzten 200 jahre EXPONENTIELL verlief und in viele Bereichen 
(Elektronik, Software) noch läuft. Aber endlos geht das auch nicht. Dann 
heißt es schnell genug umdenken!

von Peter F. (flag)


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In unserer Firma (Automotive-DL) sind etwa 70% der Entwicklung Cost Down 
Projekte, sprich kann man nicht doch den billigsten Bangladeschi-Chip 
den man finden kann in die Fahrwerkregelelektronik reinfrickeln, die 
reduzierte Sensorik durch verbesserte Algorithmen kompensieren, diese 
oder jene Schraube durch einen Plastikclip ersetzen...

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