Hallo Community, die obige Schaltung ist für die Strommessung mittels eines Shunt-Widerstandes konzipiert, welche ich nachbauen möchte. Leider bin ich mir nicht ganz sicher bezüglich der Schaltung. Gehe ich richtig in der Annahme, dass es beim rechten Teil der Schaltung um ein Subtrahierverstärker handelt und (3) sowie (4) Tiefpässe sind, die eine Verbesserung des Rauschen gewährleisten sollen? Wenn nein, wozu ist (1) und (2) gut? Die Schaltung könnt ihr auch hier finden: http://www.avagotech.com/docs/AV02-2733EN Vielen Dank schonmal.
R2 und R3 bestimmen den Verstärkungsfaktor des OP-Amps (Multiplikation mit 5). C5 reduziert die Verstärkung hoher Frequenzen. R2 und R4 sind ein Spannungsteilerfür, er reduziert den Verstärkunsfaktor für diesen Eingang (Division durch 5). C6 reduziert die Empfindlichkeit dieses Eingangs für hohe Frequenzen. Also ja, die Kondensatoren bilden zusammen mit den Widerständen zwei Tiefpässe mit einer Grenzfrequenz im Bereich einiger hundert kHz. Ich nehme an, dass damit die Schwingneigung der Rückkoppelung unterdrückt werden soll. Insgesamt bewirkt die Beschaltung, dass der Verstärker die Diferenz der beiden Eingangsspannungen erfasst und um Faktor 5 verstärkt.
Mike Richter schrieb: > Gehe ich richtig in der Annahme, dass es beim rechten Teil der Schaltung > um ein Subtrahierverstärker handelt Ja. > und (3) sowie (4) Tiefpässe sind, C5 soll die Stabilität des Verstärkers verbessern, also ungewollte (Über-)Schwingungen vermeiden. Er führt damit auch zu einer Tiefpassfilterung (τ=C5·R3), aber das ist sein eigentlicher Sinn, sondern ein Nebeneffekt. Damit das Frequenzverhalten für beide Eingänge gleich wird, wird parallel zu R4 ebenfalls ein Kondensator (C6) geschaltet.
Die interne, endliche "open loop output impedance" von rund 250R von U3 erzeugt mit einer kapazitiven Last an seinem Ausgang eine Phasenverzögerung ("phase lag") in der Gegenkopplung, die die Phasenreserve ("phase margin") des OPamp aufzehrt. C5 bewirkt eine "phase lead" Kompensation, die die "phase margin" teilweise wieder herstellt. C5 alleine verschlechtert die Gleichtaktunterdrückung der Schaltung. C6 symmetriert die Schaltung (in erster Näherung) und verbessert die Gleichtaktunterdrückung wieder. Wenn kapazitive Lasten an den Ausgang eines TL032 angeschlossen werden sollen, empfiehlt sich immer ein kleiner Widerstand in Serie zum Ausgang. So rund 50R reichen schon.
Kai Klaas schrieb: > Wenn kapazitive Lasten an den Ausgang eines TL032 angeschlossen werden > sollen, empfiehlt sich immer ein kleiner Widerstand in Serie zum > Ausgang. So rund 50R reichen schon. Der Ausgang geht zum uC. Ist es aber nicht immer ratsam einen Tiefpass dahinter zu schalten, selbst wenn die Last nicht kapazitiv ist?
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