Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Verzweifelte Suche nach einer Lötspitze


von Stefan (Gast)


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Hallo an alle!

Nachdem ich etwa 10 Stunden nach einer passenden Lötspitze oder Lötnadel 
gesucht habe, frage ich Euch ...

Ich habe desöfteren CPU´s deren Pins abgebrochen sind. Mit meinem 20 
Jahre alten Ersa Kolben, der vorne recht lange ist und eine 1mm 
Lötspitze hat, habe ich es mit 1mm Lötzinn tatsächlich geschafft Pins 
anzulöten, allerdings ist das nicht nur ungenau, sondern so gefährlich, 
dass sich bei Berührung der anderen Pins (was leider zu oft vorkam), 
diese lösen und ich am Ende aus einem Pin 5 Pins gemacht habe, die AB 
waren. Ich wollte mir erstmal 0,56mm Lötzinn von Amazon bestellen - gibt 
man Lötzinn ein, ist das sogar das erste, was einem angezeigt wird. Ich 
denke, das wird für meine Zwecke reichen. Jetzt ist es aber so, dass ich 
keine Lötspitze finde. Ich denke, dass 0,3 bis 0,8mm absolut okay wären, 
aber das Problem ist, dass sie zu früh zu dick werden. Ich brauche 
mindestens 3 bis 4mm auf die Länge der Spitze gesehen einen maximalen 
Durchmesser von 1mm ... dann darf das Ding auch gerne dicker werden, 
aber wer sich mal eine CPU anschaut und sieht, wie eng das mit den Pins 
ist, versteht mich. Wenn mitten drin (Extremfall und kam nie vor) ein 
Pin abgebrochen ist, dann muss ich von oben quer da rein ... mitten ins 
Minenfeld - und dafür brauche ich nunmal echt das Dünnste vom Dünnsten - 
ich finde absolut nichts und hoffe, Ihr könnt mir folgen und helfen, 
danke

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Hey!

Ich glaube nicht, dass es solche Spitzen gibt, wie solche, die du 
suchst. Das liegt vor allem an der Wärmekapazität und dem Wärmeübergang 
zwischen den Materialien. So rein vom Gefühl her kann es nicht effektiv 
funktionieren.

Wenn du tatsächlich Pins mitten an der CPU / oder Socket oder was auch 
immer (leider ist es mir nicht so ganz klargeworden, was du löten 
möchtest) wieder anlöten möchtest, dann ist ein Lötkolben eh die falsche 
Wahl des Werkzeuges. Für so etwas nimmt man entweder heiße Luft oder 
IR-Strahlung + Lötpaste.

von Carsten Sch. (Gast)


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Stefan schrieb:
> Ich denke, dass 0,3 bis 0,8mm absolut okay wären,
> aber das Problem ist, dass sie zu früh zu dick werden. Ich brauche
> mindestens 3 bis 4mm auf die Länge der Spitze gesehen einen maximalen
> Durchmesser von 1mm ...

Das Problem bei der ganzen Sache ist das du zum Löten halt auch eine 
Gewisse Menge an Energie (Wärme!) brauchst die Schneller zur Lötstelle 
hin transoportiert werden muss als sie von dort wieder entkommen kann. 
Einfach damit die erforderliche Temperatur schnell genug (bzw. 
überhaupt) erreicht werden kann.

Dies wird bei HAndelsüblichen Lötkolben durch eine Kombination von 
kräftiger Wärmeerzeugung (Heizleistung) und Wärmekapazität der Lötspitze 
sichergestellt.

Eine lange dünne Spitze hat aber weder nennenswerte Wärmekapazität noch 
ist sie ein guter Wärmeleiter der sicherstellt das genug energie die 
Lötstelle erreicht. Aus technischer Sicht höchst ungeeignet.
Daher ist der einsatzbereich solcher wie von dir gewünschten Spitzen 
sehr sehr eingeschränkt und diese (falls überhaupt verfügbar -ich kenne 
kein Produkt mit derart langer Spitze im Sub-mm Bereich!) daher kaum zu 
bekommen.

Als Ausweg könnte man veruchen sich für den vorhandenen Lötkolben eine 
möglichst günstige Spitze mit Ausreichend "fleisch" zu besorgen und sich 
diese selbst zurechtfeilen. Der Nateil dabei ist allerdings das damit 
natürlich jegliche Dauerbeschichtung verloren geht und sich die 
Standzeit erheblich reduziert da nur noch das Blanke Kupfer vorhanden 
ist...
Für gelegentliche Anwendungen aber sicher erträglich. (Theoretisch geht 
ja sogar eine sowieso abgenutzte Lötspitze die sonst entsorgt wird. Oder 
man besorgt sich eine bereits vorne dünne Spitze lässt die Spitze 
unangetastet und begint erst hinter der eigendlichen Lötzone mit dem 
Ausdünnen)

Alternativ als Workarround kann ich noch schildern wie ich es mal in 
einem ähnlichen Fall gemacht habe (hatte das aber erst einmal - wie 
bekommt man so einen Fehler regelmäßig hin?).

Da habe ich die Lötstelle und den anzulötenden TEil des Pins gut 
gereinigt und mit frischen Löt sowie Flussmittel versehen (da der Pin 
noch fehlt geht das ja gut...) Dann mit einer pinzette den Pin gefasst 
und ca einen mm über der Lötstelle gehalten mit der Anderen HAnd den 
Lötkolben an die Spitze des Pins gedrückt bis das Lot unten Flüssig 
wurde. dann pin auf die Lötstelle, noch etwas nachgeheizt und fertig. 
ISt eine Fummelarbeit, erspart aber das man ZWISCHEN die Pinne mit dem 
LK gehen muss.

Die Lötspitze muss beim Anheizen des Pins aber möglichst Zinnfrei sein, 
sonst versaut man sich den Pin dadurch das es auf den Pin läuft und man 
bekommt problem mit dem Sockel!

Ist aber nur eine Anregung die damals in einem Fall funktioniert hat. 
Wie es bei regelmäßiger Anwendung aussieht kann ich nicht sagen.

Gruß
Carsten

von Charly B. (charly)


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gugg mal bei Weller, die haben meines wissens so eine
Loetspitze, (f. den WSP80) vllt kannste da was anpassen,
viel erfolg

vlG
Charly

von Stefan (Gast)


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Erstmal vielen Dank! Klasse Leute :-)
Zu der Variante mit dem "Pin anheizen" ... habe ich probiert... 
irsinnige Fummelei und manchmal unumgänglich - aber eben keine 
Dauerlösung. Ich muss relativ einfach den Pin an die bereits 
"vorgezinnte" Stelle mit der Pinzette halten können und ordentlich die 
Spitze dran halten können. Meistens sind die Pins eh außen anzulöten, 
aber manchmal auch in zweiter Reihe und da wirds echt kritisch, wenn das 
Werkzeug zu grob ist..
Ich bekomme von einem Entsorger regelmäßig gute CPU´s, deren Pins 
verbogen sind - ich biege sie gerade und manchmal brechen dabei 1 oder 2 
...
An Lötpaste dachte ich auch schon... also föhnen. Da ich allerdings 
nicht genug bis keine Erfahrung damit habe und mir das auch nicht ganz 
geheuer ist, lasse ich das :-)
Interessieren würde ich mich für die womöglich einzige Spitze von 
Weller. Ich sagte ja, dass ich schon wie ein Irrer gesucht habe - ein 
Link wäre toll!

von Stefan (Gast)


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Achja und zum Schleifen einer Spitze ... da dachte ich auch schon dran, 
bin mir aber nicht sicher, ob das funktioniert - habe sowas schonmal 
gemacht und so wirklich löten konnte man damit nicht mehr, da die Spitze 
sich wohl nicht mehr verzinnen ließ ... mit dem reinen Kupfer löten ging 
irgendwie nicht, meine ich... sollte sich wirklich auch diese Weller 
Spitze nicht als "DAS" herausstellen, mache ich es aber so und werde ... 
hey, da kommt mir eine Idee... die muss ja nur etwas weiter oben dünner 
gefeilt werden, die eigentliche Spitze kann ich ja unversehrt lassen - 
hey, vllt. ist das doch die beste Lösung. Allerdings wäre ein ganzer 
Lötkolben schon fast Pflicht für mich, da bei meinem Ersa die komplette 
"Stange" inkl. Spitze recht lange ist ... ich habe zwar eine ruhige 
Hand, aber auf die Länge und bei der Fummelarbeit bräuchte ich es so 
kurz es geht. Vllt. kann mir jemand (evtl. inkl. dünnster Spitze, die es 
gibt) einen Kolben empfehlen? ... Preis zwischen 0 und 70, 80 Euro?! ... 
es muss ja keine Station sein und im Prinzip muss es auch keine top 
Marke sein ... er soll eben nur "DAS" können.

von Stefan (Gast)


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Multitip 910BD 15W

Ich denke, der wirds + andere Spitze, die ich verunstalten werde - 
Meinungen?

von A.B. (Gast)


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Wie wärs damit:

Nimm einen Alu Stab, 2-4cm lang d=6-8mm,

Bohr am Kopf ein Loch zur Aufnahme des abgebrochenen CPU Pins,

dreh die Spitze auf einen kleineren Durchmesser ab so dass du das ganze 
gut zwischen den noch guten CPU Pins platzieren kannst,

Ein Tropfen SMD Lötpaste auf beide seiten der Lötstelle,

Pin mit Aluhalter mittels Halterung auf der CPU Lötstelle fixieren

Dann mittels Heissluft Alu Kopf audheizen bis Paste schmilzt und 
anschliesend erkalten lassen - fertig.

Durch diese indirekte Aufheiszverfahren must du nicht zwischen den Pins 
herumwerkeln und die störst nicht bereits gelötete nachbarpins.

Schwierigkeit dürfte jedoch die Herstellung der Pinaufnahme mit genügend 
Wärmeleitfähig und zum Pindurchmesser passenden Klemmweite sein.

Aber vielleicht kannst du das Verfahren ja entsprechen adaptieren, z.b. 
mit einer Buchsen Pin aus einer Sub-D Buchse oder der gleichen mit 
passendem Lochdurchmesser.

von Lothar S. (loeti)


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Ich verwende dazu eine 12V Lötnadel wie diese:
http://www.voelkner.de/products/11844/Fein-Loetkolben-Nadel-8W-12-V.html
und betreibe sie dabei über ein 15V-1A-Labornetzteil zur 
Temperaturregelung.

Grüße Löti

von Stefan (Gast)


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Also zur Nadel ... wie soll man mit dem ewig langen Teil exakt arbeiten? 
:-)
nene, das wäre nix...


zur Idee - ja also ... keine Chance! Schau Dir eine 939, AM2 oder AM3 
CPU mal von unten an :-) ... da passt nichts dazwischen, außer eine 
Pinzette und die dünnste Lötspitze, die es für Geld gibt. Ich bin 
Kleinarbeiten echt gewohnt und kann Vieles, aber die Idee ist nicht 
umsetzbar - aber hey TOP Forum - die Leute hier beteiligen sich und 
machen sich n Kopf - find ich gut. Wenn man bedenkt, was für einen 
lausigen Scheiß man sonst in anderen Foren zu technischen Fragen 
geschrieben bekommt..

Ich bin über alle weiteren Anregungen dankbar. Bisweilen bin ich noch 
bei: Lötkolben wie 
http://www.voelkner.de/products/10154/Fein-Loetkolben-Multitip-910BD-15W-230V-AC-350.html

und dazu eine dünne Spitze, die ich nochmal dünner feile.

Die Sache mit der Lötpaste ist zu hardcore, finde ich... ein Pin ist 
0,7mm dünn und zwischen den Pins ist jeweils 1mm Platz...

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan schrieb:

> Jetzt ist es aber so, dass ich keine Lötspitze finde.

Dann mach Dir Deine eigene Spitze aus einem Stück Kupferdraht
passenden Durchmessers, welchen Du in der Mitte knickst. Die
Enden wickelst Du einfach um eine dicke Lötspitze. Ich weiss
auch nicht, ob dieser Draht genug Wärme zur Lötstelle schafft,
aber einen Versuch ist es wert, da die nötigen Investitionen
gegen 0 gehen. :-)
Gruss
Harald

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Ich frage mich momentan eh, was du gegen die professionelle Lösung hast. 
Du musst ja keine Lötpaste verwenden, wenn du eh schon Lot an der 
passenden Stelle hast. Einfach die CPU durchwärmen, Pin ansetzen, 
fertig.

von Sni T. (sniti)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Ich frage mich momentan eh, was du gegen die professionelle Lösung hast.
> Du musst ja keine Lötpaste verwenden, wenn du eh schon Lot an der
> passenden Stelle hast. Einfach die CPU durchwärmen, Pin ansetzen,
> fertig.

Da könnte es schwierig werden, die anderen Pins vom Umknicken 
abzuhalten.


Eventuell lässt sich ja eine Halterung für Bleistiftfeinminen 
umfunktionieren, wenn man da Material für die Wärmezufuhr hin bekommt.
Ansonsten wäre Wohl ein Laser ideal für solche Geschichten.

Aber wie oft hast du denn CPUs mit abgebrochenen Pins? Das sollte ja 
kein alltägliches Problem sein? Ob sich da der Aufwand überhaupt lohnt?

von Lothar S. (loeti)


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> die ich nochmal dünner feile.

Kannst Du nicht, ist Oberflächen veredelt...

von A.B. (Gast)



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Stefan schrieb:
> zur Idee - ja also ... keine Chance! Schau Dir eine 939, AM2 oder AM3
> CPU mal von unten an :-) ... da passt nichts dazwischen, außer eine
> Pinzette und die dünnste Lötspitze

Hmm...

Ich habs gerade mal ausprobiert und es geht noch viel einfacher:

Der AM3 Sockel ist mit 1.27mm Pin Abstand definiert,
sowas hab ich gerade nicht da, hab einen alten Petium mit 1.5mm Abstand
genommen.

Mann nehme ein Stückchen Alu Folie und ein Stück Draht in der Pin Stärke

Man Wickelt die Folie mehrmals um den Draht und formt eine Fahne wie auf 
dem Bild.
d=~1mm warns bei mir, pass also locker zwischen die 1.27mm Pinreihen

Draht heraus und abgebrochner Pin rein und nochmals festdrücken.
Pin und CPU-Pad mit Lötkolben vorher verzinnen, hab Pb Lot genommen.

Noch etwas Flussmittel an die Spitze, mit Heissluft 415°C über die Fahne 
aufheizen, das ganze mit einer feinen Pinzette festhalten - siehe 
Anhang.

(Wollte nicht einen Pin mutwillig abknipsen, hab daher einen 
zusätzlichen Pin an einem Via angelötet, sah jedoch keine mechanischen 
Probleme wenn man mitten im Pin Feld löten würde)

von Charly B. (charly)


Angehängte Dateien:

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Stefan schrieb:
>     Ich sagte ja, dass ich schon wie ein Irrer gesucht habe - ein
> Link wäre toll!

da haste nicht richtig gesucht ...........

LT1S oder LT1SLX sind z.B. welche


vlG
Charly

von Ratgeberbär (Gast)


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von Charly B. (charly)


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von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite



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Sni Ti schrieb:
> Da könnte es schwierig werden, die anderen Pins vom Umknicken
> abzuhalten.

Dazu nimmt man einfach eine Pinzette. Ich habe auch mal rumgespielt.

von Stefan (Gast)


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Ich weiß schon, warum ich Elektrotechnik studieren mag :-) ... macht 
Spaß hier :-) ...

Also das mit der "Fahne" muss ich mir wirklich nochmal genau überlegen - 
bin noch nicht gleich dahinter gekommen... aber zwischen diesen Sockel A 
CPU´s und einer AM2 oder AM3 oder 939 ist doch ein großer Unterschied. 
Eure CPU´s kann ich mit meinem Lötkolben + 1mm Lot problemlos löten ... 
ohne Tricks. Meine CPU´s sind "untenrum" lach viel feiner ...

Beim "Meißel" musste ich auch lachen :-) ... diese Lötspitzen wären viel 
zu kurz und zu dick - da hat jemand mein Problem nicht ganz 
nachvollzogen :-)

Und ja, leider habe ich oft CPU´s mit abgebrochenen Pins - wie gesagt, 
ich habe einen Entsorger, bei dem ich mir das Beste raussuchen kann. 
Diese CPU´s sind noch zwischen 40 und 140 Euro wert und den Aufwand 
wert, darum brauche ich eine gute Dauerlösung.

Eure Lösungsvorschläge haben mir bis jetzt gut gefallen, sind aber 
(glaube ich zumindest) schlecht umsetzbar, ... vergleichbar ist Pindicke 
und Abstand mit einer alten Pentium 4 CPU ... die Länge der Pins, die 
Dicke und der Abstand stimmen etwa. Ich habe selbst an Sockel A CPU´s 
vorher etwas geübt. Diese Pins sind länger, viel dicker und der Abstand 
ist echt human.

Ich habe aus einem defekten Board jetzt einmal den Sockel entfernt. So 
habe ich evtl. noch gute Möglichkeiten, um die Lötaktion sauber hin zu 
bekommen, denn wie gesagt - an sich lässt sich das freihändig löten, 
aber gehts von außen zu weit rein ins Pin-Feld, dann wirds mit einer 
normalen Spitze eben ein Horror.

Ihr habt mir aber erstmal einen Überblick und Möglichkeiten gezeigt, 
womit ich hier schon echt zufrieden bin - mal sehen, wie´s jetzt weiter 
geht.

Danke!

von Stefan (Gast)


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Innerhalb von 3 Stunden am Stück hab ich jetzt meinen Meister im Anlöten 
von Pins gemacht - es war die Hölle.
7 Pins. Die Goldpins anzulöten war sogut wie unmöglich. Letztlich nehme 
ich 9 Kupferlitzen, verzinne sie, habe durch die Länge dann einen guten 
halt, verzinne die Punkte der CPU und verlöte das ganze. Dann petze ich 
die verzinnte Litze ab.
Fakt ist aber - es geht nur von innen nach außen. Mitten rein = NO 
CHANCE
Auf die Arbeit musste ich 7 Pins löten, anstatt 4, aber durch die Übung 
jetzt, bin ich zuversichtlich, dass es zukünftig reibungslos und schnell 
geht.
Normalerweise sind ja auch mitten drin keine Pins verbogen, sodass ich 
sie gerade biegen muss und sie ggf. brechen.
.... nur ein kleiner Erfahrungsbericht.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Stefan schrieb:
> Fakt ist aber - es geht nur von innen nach außen. Mitten rein = NO
> CHANCE

Naja, wie du auf meinem Foto gesehen hast, ist es absolut kein Problem 
auch mitten drin Pins anzulöten. Und obwohl die CPU 11 Jahre alt war, 
beim erwärmen diesen typischen Popcorn-Effekt wegen der Feuchtigkeit 
hatte und ich nicht besonders sauber mal so eben auf die Schnelle als 
POC das Anlöten ausprobiert habe, hat die CPU wieder in den Sockel 
gepasst und das Mainboard ist danach problemlos ein Linux Life System 
gebootet.

Wie ich schon sagte, Wärme ist in dem Fall dein Freund.

Und wenn du tatsächlich Lötpaste verwendest, dann ist es kein Problem 
auch mehrere Pins gleichzeitig zu löten, da die Paste klebt, bleiben die 
Pins an der richtigen Position und fallen nicht um. Und während des 
Reflow-Prozesses stellen die sich von selbst senkrecht auf.

Stefan schrieb:
> Diese CPU´s sind noch zwischen 40 und 140 Euro wert und den Aufwand
> wert, darum brauche ich eine gute Dauerlösung.

Ich frage mich momentan, welche CPUs bei einem Entsorger landen, die 
noch zwischen 40 und 140 Euro Wert haben und Pins haben.

von Stefan (Gast)


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Ich wusste genau, dass die Frage kommt :-)

Phenom 2 mit 6 Kernen zum Beispiel. Mir ist dabei echt egal, warum die 
IRGENDWER weg wirft, aber ich bekomme sie mit total verbogenen Pins.
Oft auch einfach nur Dual Core´s AM2 ...
Manchmal sind die CPU´s auch nur 15 oder 20 Euro wert, aber selbst dafür 
setze ich mich gerne eine halbe Stunde hin und löte.

Ich habe mich auch vertippt - ich meinte von außen nach innen. Nur so 
lässt sich das bewerkstelligen.

Mit dem Reflow-Verfahren habe ich 0 Erfahrung und hätte zu viel Angst, 
dass durch das Erwärmen mit einem Fön die anderen Pins auch noch den 
Kontakt verlieren.

Wenn mitten drin ein Pin abgebrochen ist, bleibt ein kleiner Hügel 
stehen. Darauf lässt sich imgrunde kein Pin einfach stellen und wenn ich 
da einen Klecks Paste drauf mache, steht der Pin am Ende in jeder 
Richtung nur nicht gerade nach oben. Vllt bin ich auch auf dem 
verkehrten Dampfer. Ich kann aber klar sagen, dass eine 10 Jahre alte 
CPU nicht mit den Pins einer AM2 Am3 oder 939 CPU zu vergleichen ist, es 
sei denn es ist als Beispiel eine P4 CPU ... die Pins sind so kurz, so 
dünn und stehen so nah zusammen ... ich bezweifle, dass das klappt - 
also das "mitten drin".

von Michael_ (Gast)


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Stefan schrieb:
> Phenom 2 mit 6 Kernen zum Beispiel. Mir ist dabei echt egal, warum die
> IRGENDWER weg wirft, aber ich bekomme sie mit total verbogenen Pins.

Wenn sie nur verbogen sind, ich richte sie da mit einer Messerklinge.
Längs und quer vorsichtig die Klinge in die Reihe schieben, unten 
aufsetzen und dann in die Senkrechte richten.
Ja nicht versuchen, einzelne Pin mit einer Pinzette o.ä. zu richten.
Weggebrochen ist mir da noch kein Pin.
Evtl. braucht er auch gar nicht ersetzt werden. Wenn es Masse oder Plus 
ist, kommt es auf einen Pin nicht an.

von Sni T. (sniti)


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Dimitri Roschkowski schrieb:

Besten Dank für die Bilder und Ausführungen, sollte man doch mal in 
Verlegenheit kommen. So wohl die beste Methode, auch wenn die Alufolie 
recht kreativ ist.

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Sni Ti schrieb:
>> Da könnte es schwierig werden, die anderen Pins vom Umknicken
>> abzuhalten.

Dimitri Roschkowski schrieb:
> auch mehrere Pins gleichzeitig zu löten, da die Paste klebt, bleiben die
> Pins an der richtigen Position und fallen nicht um.

Das war eigentlich meine Befürchtung oben, dass die Pins beim Reflow 
umknicken könnten, aber das ist wohl genau umgekehrt.

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Ich frage mich momentan, welche CPUs bei einem Entsorger landen, die
> noch zwischen 40 und 140 Euro Wert haben und Pins haben.

In der Industrie sieht man solche Sachen öfter. Ob es nun hunderte neue 
CPUs in OVP zu je 40€ sind oder gleich funktionstüchtige Geräte in 
fünfstelligen Eurobereich.. da gibt es viel.. Tut manchmal wirklich weh, 
zuzusehen ;-)

von Marcus W. (marcusaw)


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